Ausländer in Deutschland 4/1999, 15.Jg., 20. Dezember 1999

NOTIZEN

*) Diese Beiträge wurden im Druck-Exemplar nicht veröffentlicht!


Existenz-
gründungen

 

Lünen. Das Multikulturelle Forum Lünen e.V. hat vom 25.-27.11.1999 eine Europäische Konferenz zum Thema Existenzgründungen von MigrantInnen in Europa durchgeführt. In Arbeitsgruppen beschäftigten sich die Experten mit den Fähigkeiten und Ressourcen, die MigrantInnen für den Wettbewerb mitbringen, mit der Frage der Aktivierung und Umsetzung ihres Arbeitsmarktpotentials, mit einer Bestandsaufnahme und Problemanalyse zur Situation ausländischer Selbständiger in Deutschland sowie mit europäischen Existenzgründungsprojekten und Fördermaßnahmen. Ergebnisse der Tagung können angefragt werden bei: Multikulturelles Forum Lünen e.V., Bahnstraße 31, 44532 Lünen, eMail: Multi-Kulti.luenen@t-online.de .


Autor: Ekkehart Schmidt, isoplan

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Projekt KAUSA

 

Köln. Die Zahl der Lehrstellen, die bei den insgesamt 280.000 Betrieben mit ausländischen Inhabern entstehen könnten, wird auf 14.000 geschätzt. Trotz Interesse und Bereitschaft auszubilden, beträgt die tatsächliche Zahl jedoch nur einen Bruchteil davon. Gründe sind vor allem Unkenntnis über das duale System und Angst vor zeitraubender Bürokratie. Viele Betriebe sind auch zu klein. Am 27. September wurde nun in Köln eine bundesweite "Koordinierungsstelle Ausbildung in ausländischen Unternehmen" (KAUSA) offiziell eröffnet. Aufgabe der KAUSA ist es, die zahlreichen regionalen Initiativen zu vernetzen. Unter www.KAUSA.de ist bereits eine Datenbank abrufbar. Ab Dezember erscheint zudem ein bundesweiter Informationsdienst. KAUSA ist ein Gemeinschaftsprojekt der Industrie- und Handelskammer zu Köln und der Handwerkskammer zu Köln in enger Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Arbeit und dem Bundesinstitut für Berufsbildung. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie das Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung fördern das Projekt für die kommenden drei Jahre mit jeweils einer Million Mark.

Kontakt:
KAUSA
Industrie- und Handelskammer zu Köln
Unter Sachsenhausen 10 - 26
Tel.: 0221/1640-666
Fax: -669
e-mail: info@kausa.de


Autorin: Matilda Jordanova-Duda

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Kurse für Ausbilder

 

Mannheim. Im Rahmen des Projektes Ausbildungspartner "Ausländische Betriebe" werden den Ausbilderinnen und Ausbildern Seminare zu ausbildungsrelevanten Themen angeboten. In Kürze findet in Mannheim ein neuer Vorbereitungskurs statt, der ausländische Unternehmer/innen auf die Ausbildereignungsprüfung vorbereitet. Das Projekt unter Leitung des Bildungswerks der Hessischen Wirtschaft e. V., Frankfurt, wird aus Bundesmitteln gefördert; der neue Kurs wird in Kooperation mit dem Interkulturellen Bildungszentrum/Projekt Mannheim angeboten.

Kontakt:
Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V., Marlene Schulz, Postfach 550251, 60401 Frankfurt am Main, Tel.: 069/580909-51, Fax: 069/580909-58, E-Mail: schulz.marlene@bwhw.de


Autorin: Marlene Schulz

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Türkisch als Handelssprache

 

Essen. Das Problem ist bekannt: Die jungen türkischen Bildungsinländer haben Deutsch in der Schule gut gelernt, doch in ihrer Muttersprache sind sie über die alltägliche Umgangssprache nicht hinausgekommen. Viele haben große Defizite in Rechtschreibung und Grammatik. Dass es aber kein Mangel sein muss, die türkische Sprache ‚halb' zu können, sondern dass die Muttersprache auch eine Chance und eine Fähigkeit sein kann, die es auszubilden gilt, zeigt ein Ausbildungsangebot des Arbeitsamtes Oberhausen, das vom Zentrum für Türkeistudien über das Landesarbeitsamt initiiert wurde.

Seit März bieten die DAA Oberhausen und die Bénédict School Mülheim als Ergänzung zu den außerbetrieblichen Ausbildungsgängen Groß- und Einzelhandel und Bürokommunikation erste Kurse an. Mit rund 18 Schülerinnen und Schülern erfreut sich das Angebot guter Zustimmung. Die sehr engagierte Bénédict-Lehrerin, Frau Yüksel Tekin, ist in Deutschland aufgewachsen und hat in der Türkei Germanistik studiert. So beherrscht sie nicht nur beide Sprachen perfekt, sondern kann sich auch in die besondere Lebenssituation junger Migranten hineinversetzen und trifft den richtigen Umgangston. Die jungen Leute lernen auch, ihren Sprachschatz zu erweitern, Bewerbungsschreiben abzufassen und sich im Bewerbungsgespräch gut zu präsentieren. Sie werden gute Voraussetzungen haben, um in Unternehmen tätig zu werden, die Geschäftsbeziehungen zur Türkei unterhalten.


Autorin: Dr. Manuela Martinek, Zentrum für Türkeistudien

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Deutsch für Akademiker

 

Bonn. 5.000 eingewanderte Akademiker wenden sich jährlich an die Otto-Benecke-Stiftung, ungefähr 1.400 werden im Akademikerprogramm (AKP) mit Mitteln des Bundesbildungsministeriums gefördert. Das AKP existiert seit mehr als 13 Jahren und betreut seit Beginn der 90er Jahren hauptsächlich Spätaussiedler aus der früheren UdSSR. 1996 wurden die sogenannten "Kontingentflüchtlinge" ins Programm aufgenommen. Die Asylberechtigten sind leider nicht mit einbezogen worden. Die Antragsteller müssen zwischen 30 und 50 Jahre alt sein. Auf ein Stipendium kommen im Durchschnitt sechs Bewerber. Neben Sprachniveau und Fachwissen wird in einem strengen Auswahlverfahren die Motivation der Seiteneinsteiger geprüft. Selbst wenn ihr Hochschulabschluß in Deutschland voll anerkannt ist - ein seltener Fall, - ist das Diplom ohne Weiterbildung wenig wert. Eine dieser maßgeschneiderten Studienergänzungen ist "Deutsch als Fachsprache". In dreimonatigen Aufbaukursen bei ausgewählten Sprachinstituten lernen die Akademiker zusammen mit Kollegen derselben Fachrichtung. Deutsch als Fachsprache ist ebenfalls Bestandteil der mehrmonatigen Studiengänge für Ingenieure, Informatiker, Tierärzte, Ökonomen und Juristen an Fachhochschulen und Universitäten, die Partner vom AKP sind. (mjd)

Kontakt:
Otto-Bennecke-Stiftung e.V., Kennedyalleee 105-107, 53175 Bonn. Tel. 0228/8163-0, Fax: -200.


Autorin: Matilda Jordanova-Duda

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Islamkunde in NRW

 

Düsseldorf. Als Modellversuch zur Integrationshilfe hat das Kultusministerium Nordrhein-Westfalen (NRW) für Kinder muslimischen Glaubens an 37 Schulen mit je zwei Stunden pro Woche das Fach Islamkunde eingeführt. Der Unterricht erfolgt vormittags in deutscher Sprache anstatt des bisherigen Unterrichts am Nachmittag in türkischer Sprache. Der Modellversuch ist auf sechs Jahre angelegt und soll eine Alternative zu der seit 1986 im Rahmen des muttersprachlichen Ergänzungsunterrichts angebotenen "islmkundlichen Unterweisung" bieten.


Autor: Ekkehart Schmidt, isoplan

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Service für Lokalzeitungen

 

Berlin. Die Lokalpresse Service GmbH in Berlin erarbeitet seit 1994 im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung (BMA) Presseartikel über das Zusammenleben von Deutschen und Ausländern und gibt diese monatlich zum Abdruck an kleinere Tageszeitungen und Anzeigenblätter weiter, die in der Regel über keinen Redakteur verfügen, der sich mit integrationspolitischen Themen befaßt. Die Meldungen und Kurzberichte dieser Maternseite "Gemeinsam" werden druckreif erstellt und bleiben in der Regel ein halbes Jahr aktuell. Der Abdruck der Texte und Fotos ist kostenfrei. Berichtet wird über Projekte, Fördermaßnahmen und Gesetzesänderungen.

Kontakt:
Lokalpresse Service GmbH, Dovestraße 1, 10587 Berlin-Charlottenburg, Tel.: 030/398051-0, Fax: -51


Autor: Ekkehart Schmidt, isoplan

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Fördern und Fordern

 

Bonn. Die Akademie für Migration und Integration der Otto Benecke Stiftung e.V. hat am 6./7.12.1999 in Königswinter ihr 5. Forum Migration durchgeführt. Diskutiert wurden Fragen der Integration und Partizipation von Zuwanderern. Wie der Geschäftsführer der Stiftung, Ulrich Warncke, ausführte, werden seit einiger Zeit unter dem Leitgedanken Fördern und Fordern verstärkt Pflichten der Zuwanderer zur aktiven Teilnahme am Integrationsprozess angemahnt. Es werde auch nach Wegen gesucht, Integration als gesamtgesellschaftliche Leistung politisch und praktisch umzusetzen. Auf dem Forum wurden Partizipationsmöglichkeiten und Selbsthilfepotentiale der Zuwanderer ausgelotet.


Autor: Ekkehart Schmidt, isoplan

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