Ausländer in Deutschland 1/2000, 16.Jg., 31. März 2000

NOTIZEN

*) Diese Beiträge wurden im Druck-Exemplar nicht veröffentlicht!


Ausländische Rentner

 

Köln. Mehr als 1,5 Millionen Ausländer beziehen eine Rente, die sie sich durch Beitragszahlungen in Deutschland über Jahrzehnte erarbeitet haben. Damit habe sich die Zahl ausländischer Rentenempfänger von 1992 bis 1998 beinahe verdoppelt, berichtete das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Fast die Hälfte der Rentner mit ausländischem Pass seien "Gastarbeiter der ersten Stunde", erklärte das IW bei der Vorstellung einer Studie im Dezember 1999. "Sie kommen also aus Italien, Spanien oder einem der anderen Länder, in denen bereits in den 50er oder 60er Jahren Arbeitskräfte für die deutsche Wirtschaft angeworben wurden". Jeder ausländische Rentner hat die Wahl, ob er die Rente in Deutschland beziehen oder sich in der Heimat zur Ruhe setzen will. Für die Rente in Deutschland entschieden sich 1998 mehr als eine halbe Million Ausländer. Sechs Jahre vorher waren es erst 113.000 gewesen. Einen Alterssitz außerhalb Deutschlands bevorzugten 990.000 ausländische Rentenbezieher. Vor allem Spanier und Italiener ziehe es - zumindest zeitweise - zurück in den Süden. Rund 80 % der ehemaligen italienischen Arbeitnehmer und sogar fast 90 % der spanischen Senioren ließen sich ihre Rente in die alte Heimat überweisen. Dagegegen bleiben fast 80 % der 162.000 türkischen Rentenbezieher in Deutschland. (es)

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50 Jahre UNHCR

 

Bonn. Vor einem halben Jahrhundert, am 14. Dezember 1950, hat das Hochkommissariat der Vereinten Nationen für Flüchtlinge (UNHCR) seine Arbeit aufgenommen. Mit 23 Mitarbeitern und einem Jahresbudget von unter 5 Millionen US-Dollar ging es damals vorwiegend darum, den rund eine Million Flüchtlingen aus Osteuropa zu helfen. Heute wird die Zahl der Flüchtlinge weltweit auf 22 Millionen geschätzt. Der Jahresetat des UNHCR für Hilfsprogramme liegt bei rund einer Milliarde US-Dollar. Die Arbeit der rund 5.000 Mitarbeiter in über 120 Ländern ist nicht einfacher geworden. Zwar wurden die Rechte von Flüchtlingen in der Flüchtlingskonvention von 1951, die bislang von 133 Staaten ratifiziert worden ist, genau festgelegt. Flüchtlinge, die im eigenen Land bleiben, fallen jedoch nicht unter diese Konvention. So stellt die nationale Souveränität in Ländern wie Sudan (4 Millionen Binnenvertriebene), Angola (1 bis 1,5 Millionen Binnenvertriebene), Kolumbien (1,4 Millionen Binnenvertriebene) oder Irak (1 Million Binnenvertriebene) die humanitären Einsatzmöglichkeiten des UNHCR immer wieder vor schwere Probleme. (es)

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Stellen für Bosnier

 

Berlin. Die von der Arbeitsgruppe Entwicklung und Fachkräfte (AGEF) im Oktober 1996 mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit eingerichtete Fachkräfte- und Stellenbörse für bosnische Kriegsflüchtlinge in Deutschland (vgl. AiD 4/96) hat bisher über 1.500 Arbeitsstellen für rückkehrende Flüchtlinge in Bosnien-Herzegowina vermittelt. Es handelt sich vorwiegend um Arbeitsstellen in kleinen und mittleren Unternehmen. (es)

Kontakt:
AGEF gGmbH
Postfach 660123
10267 Berlin
Tel.: 030-501085-0
Fax: 030-5097804
e-mail: bih@agef.de 
Internet: www.agef.de 

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25 Jahre Sprachverband

 

Mainz. Bei einer Festveranstaltung in Mainz würdigte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium (BMA) Gerd Andres ein Vierteljahrhundert erfolgreiche Arbeit des Sprachverbands: "Der Sprachverband hat sich als ein flexibles Instrument der Sprachförderung bewährt. Er war Schlüssel für die Integration von Ausländern, denn ohne ausreichende Deutschkenntnisse können sie auf dem hiesigen Arbeitsmarkt nicht Fuß fassen." Der Sprachverband verzahnt und vernetzt eine Vielzahl von Institutionen, die sich für die sprachliche Integration von Ausländerinnen und Ausländern engagieren. Er vereint Träger aus allen Bereichen der Gesellschaft. Mit seiner Struktur von inzwischen mehr als 450 Trägern bietet er flächendeckend Deutsch-Sprachkurse an. Seit 1974 hat der Bund durch das BMA insgesamt rund 500 Millionen DM zur Förderung von weit über 100.000 Deutschkursen zur Verfügung gestellt. Seit damals haben fast 1,5 Millionen Menschen mit Hilfe des Sprachverbands Deutsch gelernt. Dabei war die Arbeit des Sprachverbands auf Menschen aus den früheren Anwerbeländern der Bundesrepublik, später auch der DDR beschränkt. Künftig soll ein Gesamtsprachkonzept für alle Ausländer in Deutschland geschaffen werden. Andres: "Die Bundesregierung misst der sprachlichen, beruflichen und sozialen Integration eine große gesellschaftliche Bedeutung bei. Künftig brauchen wir daher ein Gesamtsprachkonzept für alle Zuwanderer. Gespräche über ein solches Konzept haben begonnen." (BMA)

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Netzwerk Migration

 

Berlin. Der 1991 gegründete Berliner Verein publicata e.V., Verein zur Förderung von Öffentlichkeit für Ausländerintegration und Entwicklungszusammenarbeit, ist von der EU-Kommission beauftragt worden, ein internetgestütztes "Europäisches Netzwerk für Migration und interkulturelle Zusammenarbeit" zu schaffen. Das Netzwerk soll dem Austausch von Informationen für Nichtregierungsorganisationen in der EU dienen, die auf dem Gebiet der Sozialarbeit und interkulturellen Betreuung von Migranten/Flüchtlingen tätig sind. Das Netzwerk soll sowohl allgemeine als auch spezielle Fragen der Binnenmigration in Europa umfassen und Hilfestellungen geben. Als Grundlage für das Projekt dienen die bereits bestehenden publicata-Angebote wie Falldatenbank, Artikelsammlung, juristische Textsammlung und Dokumentenbibliothek. Der Verein publicata gibt seit zehn Jahren den Informationsdienst "DAMID" heraus. (es)

Kontakt:
publicata e.V.
Talstraße 3-6
13189 Berlin
Tel.: 030/47130-45, Fax: -21
e-mail: publicata@t-online.de 
Internet: www.publicata.org 

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587 Euro-
Betriebsräte

 

Brüssel. In der Europäischen Union haben bisher 587 multinationale Unternehmen Europäische Betriebsräte (vgl. AiD 3/95) eingerichtet. Das geht aus einer Anfang März veröffentlichten Übersicht des Europäischen Gewerkschaftsinstitutes hervor. Spitzenreiter sind deutsche Unternehmen mit 104 Euro-Betriebsräten, gefolgt von 92 in britischen Unternehmen. Spanien bildet mit erst einem einzigen Euro-Betriebsrat das Schlusslicht. Die EU-Richtlinien von 1994 über die Betriebsverfassung gilt für alle Firmen, die innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums mindestens 1.000 Beschäftigte und jeweils wenigstens 150 in mindestens zwei Ländern haben. Dadurch erklärt sich auch, warum eine Reihe amerikanischer, japanischer und australischer Unternehmen Euro-Betriebsräte haben. Die Übersicht ist im Internet abrufbar unter: www.etuc.org/etui . (es)

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Europass Berufsbildung

 

Brüssel. Rund 16 Seiten umfasst der seit dem 01.01.2000 gültige "Europass Berufsbildung". In diesem in allen elf Amtssprachen der EU erhältlichen Dokument wird bestätigt, dass eine Person im Rahmen der beruflichen Ausbildung einen oder mehrere Bildungsabschnitte in einem anderen Land absolviert hat. Grundlage für den Europass ist eine Entscheidung des europäischen Ministerrates (vgl. EU-Amtsblatt, L 17, 22.1.1999). Sie kann kostenlos bei der Europäischen Komission angefordert werden. (es)


Autor: Ekkehart Schmidt, isoplan

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