Ausländer in Deutschland
3/2000, 16.Jg., 30. September 2000
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Fern von "heiligen Kühen"Die Herausforderung Green Card
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Das verändert unsere Sichtweisen: Ausgerechnet in sogenannten Entwicklungsländern sollen sie in großer Zahl leben, die Experten für Informationstechnologie (IT), nach denen die deutsche Wirtschaft ruft. Allen voran war und ist Indien als Expertenland in aller Munde. Ein Anlass nachzufragen: Wie leben Inder in Deutschland? Welche Integrationsbedingungen und Anknüpfungspunkte finden neu einreisende indische IT-Experten vor? Derzeit leben in Deutschland 34.321 indische Staatsbürger (31.12.1999). Sie gehören zu den eher kleinen Migrantengruppen in Deutschland; in vielen offiziellen Statistiken tauchen sie deshalb nicht einmal als eigene Gruppe auf. Wesentlich ändert sich dies durch die seit 1. August ausgegebenen "Green Cards" wohl nicht: Zehn- bis zwanzigtausend Aufenthalts- und Arbeitserlaubnisse, gültig bis zu fünf Jahren, werden keineswegs nur an indische IT-Experten vergeben. Außerdem haben Slogans wie "Kinder statt Inder" deren Anwerbung nicht gerade gefördert. Zumindest der indische Staat hält die potentiellen Migranten nicht auf: "In gewissem Sinn bedeutet ein solcher Weggang, dass Indien die weiterentwickelten Wirtschaften subventioniert, da die Kosten der Ausbildung unserer Fachleute fast ausschließlich vom indischen Steuerzahler aufgebracht werden. Ich denke aber, unser Standpunkt sollte nicht engstirnig und egozentrisch sein," sagt der indische Botschafter in Berlin, Ronen Sen. MigrationsgeschichteEntwicklungshilfe umgekehrt, das gab es in den 60er Jahren schon einmal. Fast ist es vergessen: Als deutsche Institutionen im Ausland in großem Stil Arbeitskräfte nach Deutschland anwarben, suchte man auch in Indien gezielt nach "Gastarbeitern". Um dem Mangel an Pflegekräften zu begegnen, warb man vor allem in den südlichen Bundesstaaten (allen voran Kerala), denn dort lebten relativ viele Angehörige der christlichen Religionen - wichtig für konfessionelle Krankenhäuser. Etwa 6.000 Inderinnen kamen und wurden für ihre Aufgaben in Deutschland entsprechend (weiter-)qualifiziert. Außerdem kamen junge ledige Männer als Studenten oder mit Praktikantenverträgen nach Deutschland. Von den frühen Arbeitsmigranten, die bis zum Anwerbestopp eingewandert sind, leben noch heute etwa 3.000 als "Ausländer in Deutschland" (Aufenthaltsdauer 25 Jahre und mehr: etwa 9 %); hinzu kommen Indischstämmige, die mittlerweile einen deutschen Pass besitzen. Ein beträchtlicher Teil der frühen Arbeitsmigranten ist nach Indien zurückgekehrt oder in die USA und Kanada weitergewandert. Seit Mitte der 80er Jahre sind zudem verstärkt asylsuchende Migranten nach Deutschland gekommen, die Mehrheit davon junge männliche Sikhs aus dem Punjab, auf der Flucht vor gewalttätigen Auseinandersetzungen im Rahmen von Autonomiekonflikten. Diese Aufenthalte sind meist vorübergehend, da in den wenigsten Fällen Asylberechtigung anerkannt wird. Häufige Begründung für die Ablehnung ist der Hinweis auf Fluchtalternativen innerhalb Indiens. Diejenigen, die sich dauerhaft in Deutschland niederlassen konnten und wollten, gehören mit ihren Familien heute zu den recht gut integrierten Migranten. Sie üben im wesentlichen typische "deutsche" Mittelschicht-Berufe aus: Ärzte, Wissenschaftler, Geschäftsleute. Die etwa 10.000 berufstätigen Inder (bzw. ihre Familienangehörigen) zählen damit zu den Migrantengruppen mit den höchsten Einkommen. Über einen gesicherten Aufenthaltsstatus verfügt die Mehrheit der indischen Staatsbürger in Deutschland allerdings nicht: Eine Aufenthaltsberechtigung besitzen 3.548 Personen (10,3 %), eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis haben 6.187 (18 %). Befristete Aufenthaltserlaubnis gilt für 10.665 (31,1 %), Aufenthaltsbewilligung 2.416. Zu letzteren zählen insbesondere die etwa 700 Studierenden, hinzu kommen Geschäftsleute, Manager und Fachkräfte mit zeitlich begrenzten Aufgaben. In indischen Familien wird Wert auf gute Bildung und Ausbildung gelegt, das gilt im Herkunftsland wie hierzulande. So weisen die zweite und dritte Generation der indischen Arbeitnehmerfamilien in Deutschland ein Bildungsniveau deutlich über dem ihrer Eltern oder Großeltern auf. In Bezug auf Sprache gilt hier ähnliches wie für andere Migrantengruppen: Die zweite Generation versteht neben Englisch teilweise noch die Sprache der jeweiligen indischen Herkunftskultur, kann sie jedoch nur selten lesen und schreiben. Hier setzen auch Aktivitäten einiger deutsch-indischer Institutionen an: Sprachunterricht gehört zu den Angeboten, insbesondere Hindi. Indien-KlischeesMit Indiens Kulturen und Sprachen, Religionen und Philosophien beschäftigen sich deutsche Forscher schon lange. Doch zwischen Expertenwissen und Klischee klafft bis heute eine große Lücke. Und auch die Präsenz von Indern in Deutschland hat einige festgefahrene Klischees bislang kaum verändert. Räucherstäbchen-Duft, heilige Kühe, Mutter Theresa, Mystiker - Indien dient vielfach als Projektionsfläche, für Rucksack-Traveller, Beschwörer einer "Bevölkerungsbombe", Esoteriker und Hobby-Philosophen. Und das "geheimnisvolle Indien" taugt fürs Geschäft. Jean-Paul Guerlain reiste nach Indien, um den "Duft der Ewigkeit" zu kreieren, aus Sandelholz, Jasmin und anderen exotischen Bestandteilen wurde der Parfumklassiker Samsara. Derzeit machen Seidenkleider und Baumwolltäschchen mit umstickten Spiegeln, aus den 70ern bekannt, erneut Mode. Solche spezifischen Indienklischees wirken jedoch relativ harmlos neben einem verbreiteten Schubladendenken, das auch in deutschen Schulbüchern noch immer dominiert: Das Bild von "fatalistischen, irrationalen und passiven Inderinnen und Indern, Opfer einer einzig durch Religion und Kastensystem bestimmten Gesellschaftsordnung," wie Rita Panesar feststellt. Indien diene "in der Regel als paradigmatisches Beispiel für Unterentwicklung und Armut, Themen, die bei Schülerinnen zunächst Ablehnung und Distanz hervorrufen." Panesar ist Koordinatorin eines Projekts-Teams von 40 Fachwissenschaftlern und Didaktikern, die eine Unterrichtsmappe erarbeiten, welche den Ansprüchen von interkultureller Bildung und Erziehung in der Schule gerecht werden soll. Die Mappe erscheint Mitte 2001; für eine CD-Rom werden noch Sponsoren gesucht. Die IT-Diskussion erweitert nun den Blick auf das heutige, moderne Indien. Technische und naturwissenschaftliche Berufe stehen auf der Rangliste des sozialen Status ganz oben. Die Internet-Nutzerdichte in Indien ist eine der niedrigsten der Welt, gleichzeitig jedoch wächst die IT-Branche am raschesten. Die Städte, in denen die meisten IT-Fachkräfte ausgebildet werden, sind Bangalore, Hayderabad und Mumbai (früher Bombay). Genutzt hat man das indische IT-Expertenpotential schon vor der Green Card-Phase. Gerade im Bereich Informationstechnologie ist es seit Jahren möglich und üblich, Software-Entwicklung globalisiert zu betreiben: Experten in aller Welt bearbeiten Aufträge am heimischen PC - mit dem Internet als Transportweg. Internationales Outsourcing ist jedoch offensichtlich nur begrenzt in der Lage, die vor Ort gebrauchten Softwarelösungen bereitzustellen. Wenn nun indische Experten nach Deutschland kommen, wird es spannend: Treffen sie zumindest in ihrem Umfeld ein realistischeres Indienbild an? Wird ihre Integration so weit gelingen, dass sie bleiben? Oder wird Deutschland nur ein Sprungbrett in Länder, wo sie besser aufgenommen werden? Kultur, Kontakte, "InderNet"Immerhin: Kontaktmöglichkeiten zu Landsleuten und zu Deutschen, die indische Kultur und Lebensart zu schätzen wissen, bieten sich in großem Umfang. Angesichts der geringen statistischen Zahl indischer Bürger überrascht die Vielfalt von kleinen Initiativen und größeren Institutionen, die teils als indisch-deutsche Gründungen, teils als Selbstorganisationen Veranstaltungen, Kurse und Treffs anbieten. Eine kleine Umfrage ergibt: Die Ereignisse rund um die Green-Card-Einwanderung verfolgt man aufmerksam, doch man sieht sich nicht primär als Anlaufstelle für neu einreisende Inder. Zusätzlich zu den oft ehrenamtlich erbrachten Angeboten können systematische Integrations-Aufgaben in großem Umfang meist nicht übernommen werden. Allerdings, so die einhellige Antwort: "Natürlich freuen wir uns auf neue Kontakte und helfen oder vermitteln auch gerne weiter!" Die Deutsch-Indische Gesellschaft mit Hauptsitz in Stuttgart ist allein Dachverband von Teilgesellschaften in 29 Städten. Dort oder auch beim Indischen Kulturinstitut Frankfurt kennt man zusätzlich regionale Selbstorganisationen und kleinere Initiativen, die kaum zu finden sind, wenn man etwa auf eigenes Suchen im Telefonbuch angewiesen ist. Darüber hinaus ist gezielte Suche im Internet für die neuen IT-Experten nicht nur naheliegend, sondern auch sehr empfehlenswert. Eine Fülle von indischen und deutsch-indischen Institutionen aus der ganzen Bundesrepublik präsentiert sich dort und lädt ein, teilweise ausdrücklich, um "den aus Südasien stammenden Mitbürgern ein Stück Heimat zu vermitteln", so die Deutsch-lndische Kulturgesellschaft Tübingen. Surfer werden umfangreiche Adressensammlungen und Links finden. |
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Und wer nach dem IT-Arbeitstag noch virtuell an der indischen Communitiy weiterwirken will, dem sei vor allem ein Besuch der Webseiten von InderNet empfohlen, einer selbstbewussten, jungen und kompetenten Gruppe im Aufbaustadium. Bei www.theinder.net heißt es: "Interessierte Mitmenschen aus aller Welt sind zur Mitwirkung eingeladen," in Deutsch, Englisch und Hindi. Kontakte: Deutsch-Indische Gesellschaft, Bundesgeschäftsstelle, Charlottenplatz 17, 70173 Stuttgart, Anfragen zu den 29 Zweigstellen bitte per E-Mail: info@dig-ev.de oder Fax: (07 11) 2 99 14 50 Deutsch-lndische Kulturgesellschaft Tübingen e.V., Tamim Ziai, Landhaushöhe 6, 72070 Tübingen, Tel.: 07073-913196 Indisches Kulturinstitut e.V., Zentrum am Bügel, Ben-Gurion-Ring 110 A, 60437 Frankfurt, Tel.: (069) 50 33 87 Indisches Kulturzentrum Berlin, Stormstrasse 10, 14050 Berlin, Tel: (030) 302 - 65 05, Fax: - 60 59 Unterrichtsmaterialien zu Indien, Koordinatorin: Rita Panesar, Waterloostraße 22, 22769 Hamburg, Tel.: (0 40) 49 55 85, Fax. 432 80 770, E-Mail: penesar@gmx.de Hinweis: Dies ist nur eine kleine Auswahl an Adressen. Lesen Sie auch: Tipps, Adressen und Links |
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Autorin: Marie-Luise Gries, isoplan |
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Zeichen setzenInterview mit Ravindra Gujjula |
Altlandsberg ist weltberühmt. BBC, CNN, Washington Post, New York Times und Times of India widmen der Kleinstadt, 25 Kilometer vor Berlin, ihre Aufmerksamkeit. Das begann 1993, als die Altlandsberger Ravindra Gujjula zum Bürgermeister wählten, dem ersten und einzigen dunkelhäutigen Bürgermeister Deutschlands - im Gegenstrom zu den fremdenfeindlichen Tendenzen, die man in östlichen Bundesländern mehr noch als in westlichen ausmacht. Altlandsberg ist offensichtlich gut damit gefahren: Gujjula wurde 1998 wiedergewählt, mit 81 Prozent der Stimmen. - Ravindra Gujjula, Mitte 40, geboren im indischen Hayderabad, kam 1973 erstmals nach Deutschland. 1982 zog er nach Altlandsberg. Dort führt der Bürgermeister bis heute seine Praxis als Facharzt für Kardiologie. Und heckt aufwendige, kreative Aktivitäten aus - fast nebenbei, könnte man meinen, so freundlich und ruhig wirkt er im Gespräch. AiD: Es ist nicht gerade leicht, bei Ihnen einen Interviewtermin zu bekommen. Wegen der Arbeit als Arzt oder wegen der Presse? Gujjula: Es ist beides. Am Tag habe ich mindestens 40 bis 50, manchmal 70 Patienten. Und einige kommen, wie sie wollen, auch wenn eigentlich schon geschlossen ist. Presseanfragen gibt es fast jede Woche, zwischendurch werde ich zu Tagungen gerufen... Und da behandeln Sie Patienten noch außerhalb der Sprechzeiten? Ach, ich bin da liberal. Wenn jemand mit akuten Beschwerden kommt, dann behandle ich ihn und frage nicht als erstes, warum er gerade jetzt zu mir kommt. Außerdem - wenn ich bei einer politischen Veranstaltung bin, müssen die Leute ja auch auf mich warten. 1999 haben Sie im kleinen Altlandsberg das bisher größte Hackertreffen der Welt organisiert. Wie sind Sie darauf gekommen? Oh, das habe ich gerne gemacht! Aber die Idee ist nicht ausschließlich auf meinem Mist gewachsen. Wir hatten vorher in Altlandsberg zum dritten mal unsere eigene Mini-Love-Parade gefeiert, 24 Stunden lang Tanz mit drei bis vier Tausend jungen Leuten. Dadurch sind auch Leute von einem Hackerclub auf Altlandsberg aufmerksam geworden. Mit den Hackern zusammen plane ich jetzt weiteres. Worum geht es? Das verrate ich noch nicht. Jedenfalls nicht alle paar Monate ein Hackertreffen. Man muss neue Ideen entwickeln, solche, die eine nachhaltige Wirkung haben und nicht nur einen Show-Effekt. Im Sommer haben Sie Berlin das erste Elefantenrennen Deutschlands verschafft. Ging es da nicht um Show-Effekte? Wenn ich auf eine Einladung schreibe: "Sechs Stunden indische Kultur", was glauben Sie, wie viele Leute ich damit erreiche? Es war mein Ziel, indische Kultur so gut wie möglich promoten. Wenn das Haus der Kulturen der Welt in Berlin Kulturabende anbietet, manchmal zu mehreren Ländern gleichzeitig, kommen vielleicht 2.000 Gäste. Zu uns kamen 45.000, darunter allein 528 akkreditierte Journalisten, und in der ganzen Welt wurde darüber berichtet. Das Elefantenrennen war der Aufhänger, wir haben aber umfassend über Indien informiert, Filme auf Großleinwänden gezeigt - Indien bedeutet viel mehr, als Heilige Kühe und vielleicht noch Witwenverbrennungen. Wir wollten mit der Veranstaltung auch ein Zeichen setzen gegen Ausländerfeindlichkeit. Danach bekam ich sogar aus China einen Brief, das ist doch eine tolle Sache! - Den Einspruch von Tierschützern konnten wir übrigens widerlegen. Die Elefanten stammten aus deutschen Zirkussen, sie rannten auf Zuruf und hatten ihren Spaß. Wirkt so etwas im Ausland nicht, als seien die Probleme von Migranten in Deutschland schon gelöst? Es gibt natürlich Probleme! Aber wollen wir ausschließlich über Probleme reden? Viele Menschen haben viele Stunden ehrenamtlich am Gelingen dieser Veranstaltung mitgearbeitet. Wir haben nichts daran verdient, sondern eine Menge privates Geld hineingesteckt. Hier ging es um Kultur und um Verständigung. Natürlich, eine Menge bleibt zu tun, vor allem gegen den Mangel an Lehrstellen für die Jugend und gegen Arbeitslosigkeit. Wenn ein Jugendlicher zu mir kommt, dann gehe ich mit ihm von Betrieb zu Betrieb. Leider weiß ich nicht für alles eine Lösung. Ich versuche aber, Akzente zu setzen. Sie haben einmal selbst erfahren müssen, dass Sie wegen Ihrer dunklen Hautfarbe von Taxifahrern nicht befördert wurden. In dem Dokumentarfilm wirkten Sie erstaunlich ruhig. Wo bleibt denn Ihre Wut? Ja, wütend wird man auch. Aber Schreien hilft nicht. Man muss Tatsachen zeigen, Leute zum Nachdenken anregen. Der Film wurde später für den Adolf-Grimme-Preis vorgeschlagen. Das hat mich sehr gefreut, denn so haben wir auf das Thema stärker aufmerksam machen können. Sie sind seit 1993 Bürgermeister. Wie schwer war es denn, das Vertrauen der Altlandberger Wählerschaft zu gewinnen? Es war nicht schwer. Ich muss sein, wie ich bin, mein Engagement zeigen, ohne Erwartungen, dann gewinne ich Vertrauen. Und daraus folgt alles andere. Was sagen die Altlandsberger zu Ihren großen, spektakulären Aktivitäten? Bis jetzt stehen sie hinter mir. Es ist aber nicht wichtig, 100 Prozent Unterstützung anzustreben. Ich muss daran glauben, dass etwas richtig und wichtig ist, und dann handle ich danach. Das ist mein Lebensstil, so war es schon früher. Bevor ich Bürgermeister wurde, habe ich Solidaritätsarbeit für Südafrika gemacht, gegen die Apartheid gekämpft; und ich habe mich für eine Lösung des Palästinaproblems eingesetzt. Waren Sie in Indien auch schon aktiv? Ja schon als Schüler. Zum Beispiel habe ich gegen den Vietnamkrieg und gegen Schwarzmarktverkäufe von Babynahrung demonstriert. Dafür kam ich zwei mal ins Gefängnis, obwohl ich noch nicht mal volljährig war. Aber es ist die Pflicht jedes Bürgers, Zeichen zu setzen! Was sagen Sie zu der Diskussion um die "IT-Inder"? "Kinder statt Inder", das ist einer der hirnverbranntesten, dümmsten Slogans, die ich je gehört habe. Wie kann man Kinder mit einer Nation vergleichen? Die Bevölkerung hat das, Gott sei Dank, begriffen. Außerdem: Hier geht es doch nicht um Inder, sondern um Software-Experten. Wenn man die nicht haben will, kommen sie eben nicht. Viele Migranten aus Indien leben schon seit langem in Deutschland. Ist deren Integrationsprozess schon abgeschlossen? Bei meinen Landsleuten sehe ich ähnliche Probleme, wie bei anderen Migrantengruppen auch, im Bereich Ausbildung, Arbeitslosigkeit. Und für die Jüngeren sollte ganz hohe Priorität auf erleichterte Einbürgerung gesetzt werden! Integration - wir werden uns noch mehrere Jahre damit beschäftigen müssen. Nicht nur in Deutschland, wir müssen es als europäische Aufgabe anpacken. Negativbeispiele wie in Italien oder Österreich kennen wir genug. Mit einem Parteiverbot erreicht man nichts. Was ist Ihnen heute als Bürgermeister besonders wichtig? Nach wie vor die Verdoppelung der Einwohnerzahl. 1993 waren wir 2.681, zur Zeit sind wir 4.850. Durch den Zuwachs konnten wir uns eine Menge Dinge leisten, zum Beispiel wurde das Schulzentrum renoviert, wir haben 10 neue Klassenräume und endlich eine Mehrzweckhalle. Die magische Zahl 5000 ist jetzt nicht mehr fern, und bei 6.000 feiern wir eine Riesenfete! Und Ihr persönlicher Wunsch? Ich freue mich, dass die Leute hier mich so akzeptiert haben. Das reicht aber nicht: Ich wünsche mir Zivilcourage von der Bevölkerung und von allen Politikern mehr basisnahe Aufklärungsarbeit. Vor allem brauchen wir mehr Unterstützung von der politischen Spitze. Auf die Politik der nächsten Monate bin ich sehr gespannt. Vielen Dank! |
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Das Interview führte: Marie-Luise Gries, isoplan |
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Tipps, Adressen und Links |
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InderNet: Virtuelles Netzwerk, Ideenwerkstatt, Chat![]() |
Vierzig feste Mitglieder zählt das InderNet Anfang Oktober 2000, und täglich werden es mehr. Die meisten leben in Deutschland, einige in Indien, England, der Schweiz, den USA. Und man muss keineswegs Inder/in sein, um Freude am InderNet zu finden - als Mitglied oder als Nutzer der Webseiten www.theinder.net. So wurde und wird das inder.net auch bald zu einer festen Institution für alle Indieninteressierte. Die Idee des inder.net entstand zunächst aus regem e-Mail-Verkehr der Gründer: Man wollte eine Plattform für alle Websites in Deutschland lebender Inder schaffen. Den drei Gründern (K. Joshi, S. Datta, B. Chatterji) schlossen sich recht schnell zunächst aus dem Bekanntenkreis stammende Inder der zweiten Generation an. Innerhalb kürzester Zeit vernetzten sie zahlreicher Homepages: Das inder.net war geboren! Fester Bestandteil des Kontakts der Mitglieder untereinander ist der einzige in Deutschland existierende 'Inder-Chat', der regelmässig sonntags unter www.theinder.net stattfindet und wo immer neue Ideen und Anregungen entstehen. Ansonsten besteht der Kontakt in erster Linie über e-Mails, Telefon und gelegentlichen Treffen wie bei der Independence Day-Feier (Köln) oder beim Durga Puja. Da InderNet sich nicht so gerne über
Mitgliedsbeiträge finanzieren möchten, sind auch neue Sponsoren herzlich
willkommen. |
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Allgemeine Informationen |
Botschaft von Indien India Site Europe Asian Studies WWW Virtual Library |
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Beratungsstellen und religiöse Gemeinden |
Für die folgenden Adressen danken wir Frau Janine Maegraith, Deutsch-Indische Gesellschaft e.V., Stuttgart (Bundesgeschäftsführung) Indische katholische Mission in Deutschland,
Elisabeth-Breuer-Str. 63, 51065 Köln Seelsorge für katholische Malankaren aus Indien,
Kath. Pfarramt Liebfrauen, Amalienstr. 20, 44137 Dortmund Seelsorge für Syrisch-Orthodoxe Christen aus
Indien, Rev. Fr. Korah Varghese, Rotdornweg 22, 48599 Gronau Seelsorge für Mar-Thoma-Christen aus Indien,
Arbaham Vaniethu, Parcelsiusstr. 20, 67071 Ludwigshafen Sikh Association Berlin e.V., c/o Dr. Singh,
Silvesterweg 35, 13467 Berlin Sikh-Informations- und Kulturzentrum,
Leonhardstr. 6, 14057 Berlin Gurdwara Sri Guruu Singh Sabha Berlin e.V.,
Richterstr. 11, 12105 Berlin Sikh-Gemeinde Köln, Venloerstr. 725, 50827 Köln Gurdwara Sikh-Tempel, Kleierstr., 60326 Frankfurt Vishwa Hindu Parishad e.V., Vereinshaus
Morsestr. 32, 60486 Frankfurt Berlin Mayurabati Muruga Tempel, Hindu Kultur-Zentrum e.V., Urbanstr. 176, 10961 Berlin Bhakti-Yoga-Zentrum e.V., Muskauer Str. 27,
10997 Berlin, Sivananda Yoga Zentrum, Schiljanstr. 24,
12161 Berlin Vedanda Gemeinschaft Berlin e.V., Ilse Busch,
Seelbuschring 26, 12105 Berlin Brahma Kumaris World Spiritual University,
Bornheimer Landstr. 27, 60316 Frankfurt Dr. Narendra K. Jain Yoga Schule, Schillerstr.
106, 10625 Berlin Altbuddhistische Gemeinde e.V., Zur
Ludwigshöhe 30, 86919 Utting Sufi-Bewegung e.V., Menzelstr. 9, 14193
Berlin Gudwara Sri Dashmesh Singh Sabha e.V.,
Kalk-Mülheimer-Str. 299, 51065 Köln |
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Kultur-Institutionen |
BUNDESWEIT Deutsch-Indische Gesellschaft e.V.: "INDO ASIA - Politik, Kultur, Wirtschaft in
Indien, Südasien, Ostasien" BERLIN Indisches Kulturzentrum Berlin, Stormstrasse
10, 14050 Berlin Bharat Majlis Berlin (BMB), Naumannstr. 35,
10829 Berlin Indian Unity Centre e. V., Goßlerstraße 5,
14105 Berlin Tamilisches Kulturzentrum e. V.,
Epensteinstraße 27, 13409 Berlin. Berlin Kerala Samajam e. V., Feuchtwangerweg
3, 12353 Berlin Luftbrücke India Association Berlin,
Gabrielenstraße 75, 13507 Berlin Sikh Association Berlin e. V., Goethestraße
7, 14163 Berlin Indischer Frauenverein e. V.,
Käthe-Dorsch-Ring 17, 12353 Berlin Indisches Kulturzentrum e. V., NassauischeStr.
16, 10717 Berlin Indischer Förderungsverein Berlin e. V.,
Wiesbadener Straße 41, 14197 Berlin Indische Solidaritätsaktion e. V. (ISA),
Beermannstraße 12, 12435 Berlin. Tamil Mandram (Tamilische Gemeinde),
Hermannstraße 23, 12049 Berlin Punjabi Association Berlin, c/o Rajvinder Singh, Ritterlandweg 2, 13409 Berlin FRANKFURT Indisches Kulturinstitut e.V., Zentrum am
Bügel, Ben-Gurion-Ring 110 A, 60437 Frankfurt, Tel.: (069) 50 33 87 Die folgenden Hinweise zum Raum Frankfurt verdanken wir Frank Kühnel, Indisches Kulturinstitut e.V. Bharat Verein e.V., Postfach 100415, 60004 Frankfurt/Main Deutsch-Indischer Filmverein im Filmmuseum/Kommunales Kino, Schaumainkai 41, 60596 Frankfurt/Main Kerala Samajam, Kerala Verein e.V., Postfach 550113, 60400 Frankfurt/Main Rhein-Main Bengali Cultural Association, Postfach 700836, 60400 Frankfurt/Main Gurdwara Sikh Centre e.V., Silostraße 64,
65929 Frankfurt/Main TÜBINGEN Deutsch-lndische Kulturgeseltschaft Tübingen
e.V., Tamim Ziai, Landhaushöhe 6, 72070 Tübingen, Tel.: 07073-913196 |
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Buchhandlungen |
Für die folgenden Adressen danken wir Frau Janine Maegraith, Deutsch-Indische Gesellschaft e.V., Stuttgart (Bundesgeschäftsführung) Antiquariat/Buchh. China und Nachbarn, U-Bahnhof Podbielskiallee, 14195 Berlin Lotos Verlag Roland Beer, Straße 103, Nr.
18, 13156, Berlin Aree Greul, Am Goldsteinpark 28, 60529
Frankfurt, Südseite Internationale Buchhandlung,
Kaiserstr. 55, 60329 Frankfurt Star Indische Buchhandlung, Gustav-Adolf-Str.
5, 63452 Hanau Durga Press; Verlag des Indienbüros,
Luitpoldstr. 20, 82211 Herrsching Lotos Buchversand & Antiquariat , PF 41
02 49, 34064 Kassel Tenzin N.G. Ronge, Kantering 35, 53639
Königswinter Modernes Antiquariat Eine Welt, PF 80, 39028
Magdeburg Mittelost-Buchvertrieb, PF 1747, 35007
Marburg Verlag Indoculture, Bismarckplatz 1, 70197
Stuttgart Uta Hülsey Verlagsbuchhandlung, Hansaring
52, 46483 Wesel |
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Forschung und Wissenschaft |
Rita Panesar, Koordinatorin des Projekts zur
Erstellung von Unterrichtsmaterialien zu Indien, Waterloostraße 22,
22769 Hamburg, Universität zu Köln, Institut für Indologie
und Tamilistik Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg,
Südasien-Institut |
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