Ausländer in Deutschland 3/2000, 16.Jg., 30. September 2000
projekte |
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Integrationsprojekte des BMA |
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Das BMA fördert seit Jahren Maßnahmen zur sprachlichen, beruflichen und sozialen Integration und Reintegration ausländischer Arbeitnehmer und deren Familienangehörigen. 1999 standen hierfür rund 94 Mio. DM zur Verfügung. Der gleiche Betrag ist für das Jahr 2000 vorgesehen. Wir stellen in dieser Ausgabe eine Auswahl aktueller Integrationsprojekte, im nächsten Heft die Reintegrationsprojekte des BMA im Überblick vor. (Aufgrund der Vielzahl der Projekte werden diese lediglich kurz skizziert. Einzelne Projekte wurden in früheren AiD-Ausgaben vorgestellt, auf die Fundstellen wird im Text verwiesen.) |
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Vermittlung
von Deutsch-
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Seit 1974 fördert das BMA über den Sprachverband Deutsch für ausländische Arbeitnehmer e.V. Deutsch-Sprachkurse für ausländische Arbeitnehmer und deren Familienangehörige (AiD-Schwerpunkt 3/99: Deutsch als Fremdsprache; 3/98, S. 15; 4/98, S. 6). Bislang haben rd. 1,3 Mio. Ausländer an den Kursen teilgenommen. Ziel der Sprachkurse ist es, durch die Vermittlung und Verbesserung deutscher Sprachkenntnisse die berufliche und soziale Integration ausländischer Arbeitnehmer und ihrer Familienangehörigen zu verbessern. Kontakt: Sprachverband - Deutsch für ausländische Arbeitnehmer e.V., Mainz, Tel.: 06131/96444-0. Darüber hinaus fördert das BMA die Qualifizierung von Kursleitern für Deutsch-Sprachkurse des Sprachverbandes. Kontakt: Goethe-Institut, München, Tel.: 089/15921-0 |
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Ausländer-
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Das BMA fördert gemeinsam mit den Ländern einen Sozialberatungsdienst für ausländische Arbeitnehmer und deren Familienangehörige (AiD 4/99, Seite 4-6). Träger sind die in der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege vertretenen Verbände, v.a.:
Darüber hinaus fördert das BMA verschiedene Maßnahmen zur Vernetzung der Ausländersozialberatung mit anderen Sozialdiensten sowie zur interkulturellen Öffnung sozialer Dienste. Eine weitere Maßnahme ist die "Beratungs- und Informationsarbeit über Ausländerfragen und Rechte und Pflichten ausländischer Arbeitnehmer". Kontakt: Deutscher Gewerkschaftsbund, Düsseldorf, Tel.: 0211/4301-0 |
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Berufliche Integration
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Das BMA unterstützt Maßnahmen zur beruflichen Aus- und Weiterbildung ausländischer Mitbürger in Ergänzung zu den arbeitsmarktpolitischen Aktivitäten der Bundesanstalt für Arbeit. Dazu gehören: Verbesserung der Ausbildungssituation ausländischer JugendlicherBinationale Ausbildungsprojekte In Kooperation mit Griechenland, Spanien, Italien, Portugal und der Türkei fördert das BMA binationale Ausbildungsprojekte für in Deutschland lebende Jugendliche aus diesen Ländern. Neben einer dualen Ausbildung erhalten die Jugendlichen muttersprachlichen Fachunterricht sowie ein Betriebspraktikum im Herkunftsland (AiD 1/99, S. 7; 4/98, S. 2). Kontakte: Ausbildung in ausländischen Unternehmen Um das vorhandene Ausbildungspotenzial in ausländischen Unternehmen, das auf mindestens 11.000 Lehrstellen geschätzt wird, besser erschließen zu können, unterstützt das BMA seit Februar 1998 das Aktionsprogramm "Mobilisierung von Lehrstellen bei ausländischen Unternehmen" mit zwei regionalen Modellprojekten:
Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und
Forschung wurde eine bundesweite "Koordinierungsstelle -
Ausbildung in Ausländischen Unternehmen" KAUSA eingerichtet.(AiD
1/00, S. 6). Community- und stadtteilorientierte Projekte Ziel der Projekte ist die Motivierung und Vorbereitung ausländischer, insbesondere türkischer Jugendlicher, eine berufliche Ausbildung aufzunehmen. Zu den Maßnahmen gehören:
Kurse zur "Verbesserung der Integrationschancen ausländischer Jugendlicher" Junge Ausländer ohne Schulabschluss können in
einjährigen Lehrgängen mit Internatsunterbringung den
Hauptschulabschluss nachholen und durch zusätzliche Berufsorientierung
und -motivierung Zugang zu einer beruflichen Ausbildung finden (2/98, S.
20). Berufliche WeiterbildungUm die Beteiligung ausländischer Arbeitnehmer an beruflicher Weiterbildung zu verbessern, fördert das BMA seit 1997 das Projekt "Pro Qualifizierung" (AiD 4/98, S. 3,6; 1/98, S. 18). Durch gezielte Information und Beratung sollen Migranten für eine berufliche Qualifikation geworben werden. Seit 2000 agiert Pro Qualifizierung als bundesweite Koordinierungsstelle. Kontakt: Pro Qualifizierung, Industrie- und Handelskammer zu Köln, Tel.: 0221-1640-667. Arbeitsmarktorientierte BeratungProjekt "Zentrum für interkulturelle Berufs- und Beschäftigungsförderung" (ZIBB) Informations- und Beratungsstelle für ausländische
Ausbildungs- und Arbeitsuchende, die mit ausländerspezifischen
Anspracheformen über die Infrastruktur der türkischen Community in enger
Kooperation mit den Arbeitsämtern und Kammern erreicht werden sollen. "Arbeitsmarktspezifische Handlungs- und Orientierungshilfen zur Integration von Migranten" (AHOI) Durch einen berufsbegleitenden internet-gestützten
Fernkurs werden Fachkräften der Migrationssozialarbeit in die Lage
versetzt, arbeitsmarktorientierte Beratung von Migranten zu leisten (AiD
3/99, S. 14). Berufliche Integration ausländischer Frauen und MädchenDerzeit fördert das BMA folgende Projekte zur beruflichen Orientierung ausländischer Frauen und Mädchen (AiD 3/97, S. 4):
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Integration ausländischer Frauen
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Um spezifische Benachteiligungen ausländischer Frauen und Mädchen auszugleichen, fördert das BMA Integrationskurse, in denen diese an Deutsch-Sprachkurse und berufliche Bildung herangeführt, ihnen Berufsorientierung angeboten und sie zur Teilnahme an berufliche Qualifizierungsmaßnahmen motiviert werden (AiD 2/00, S. 17). Träger dieser Integrationskurse sind:
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Verbesserung des Zusammenlebens von Deutschen und Ausländern
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Das BMA fördert im Rahmen seiner Integrationspolitik spezielle Maßnahmen zur Verbesserung des Zusammenlebens von Ausländern und Deutschen. Hierzu gehören: Modellprojekt "Interkulturelles Konfliktmanagement" Ziel des Projekts ist die Entwicklung von interkulturellen die Bereiche Betrieb, christlich-islamisches Zusammenleben, Gesundheit und Sport sowie die Erarbeitung von Strategien gegen die Abschottung von Migranten gegenüber der Mehrheitsgesellschaft. Kontakt: Zentrum für Türkeistudien, Essen, Tel.: 0201/3198-0 Modellprojekt "Integration von Muslimen und muslimischen Organisationen in Deutschland" Das Projekt zielt darauf ab, die Kooperation zwischen deutschen und muslimischen Einrichtungen zur sozialen Integration zu fördern und diese zu vernetzen, um die soziale Versorgung der muslimischen Klientel sowie das Zusammenleben zu verbessern. Kontakt: Aktion Courage e.V. - SOS Rassismus, Bonn, Tel.: 0228/21 30 61 |
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Informations-
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Neben dem durch isoplan herausgegebenen Informationsdienst Ausländer in Deutschland (vgl. AiD-Impressum) fördert das BMA folgende Projekte: Maternseiten "Gemeinsam - Über das Zusammenleben von Deutschen und Ausländern" Druckfertige Seiten oder Artikel Maternseiten können von Lokalredaktionen oder Anzeigenblättern kostenlos übernommen werden. Kontakt: Lokalpresse Service, Berlin, Tel.: 030/398051-0 Radio "SFB4 MultiKulti" Das BMA bezuschusst Beiträge über arbeitsmarkt-, sozial- und ausländerpolitische Themen, die insbesondere für Ausländer von Interesse sind, im Rahmen des Radioprogramms von SFB4 MultiKulti. Frequenzen: UKW 106,8 MHz; Kabel 91,6 MHz oder über Internet: www.multikulti.de Kontakt: SFB4 MultiKulti, Berlin, 030/3031-3020. |
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Schulung von Multiplikatoren
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Das BMA unterstützt die Schulung von in der Ausländerarbeit tätigen Personen. Sie können dabei ihre Erfahrungen im Ausländerbereich an andere weitergeben, das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Ausländerintegration verbreiten und damit wichtige Multiplikationseffekte erreichen. Länderkundliche Seminare In diesen Seminaren werden soziokulturelle Hintergrundinformationen über die ehemaligen Anwerbeländer der Bundesrepublik Deutschland sowie verschiedene sonstige Herkunftsländer vermittelt. Kontakt: isoplan-Institut GmbH, Saarbrücken (vgl. AiD-Impressum) Themenbezogene Seminare für deutsche und ausländische Multiplikatoren In den Seminaren werden Grundlagenwissen der Ausländerpolitik und Erfahrungen mit Integrationsansätzen vermittelt sowie Wege zur Verbesserung des Zusammenlebens von Deutschen und Ausländern aufgezeigt. Kontakt: Akademie Klausenhof, Hamminkeln, Tel.: 02852/89-327 |
Autorin: Hanne Johé-Kellberg, isoplan |
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