Ausländer in Deutschland 3/2001,17.Jg., 30. September 2001

PROJEKTE


Modellprojekt TiK

Transfer interkultureller Kompetenz

 Seit Anfang September 2000 führt der "Verband binationaler Familien und Partnerschaften - iaf Berlin e.V." ein bundesweites Modellprojekt zur interkulturellen Öffnung sozialer Dienste durch. Hinter dem Namen "TiK - Transfer interkultureller Kompetenz" verbirgt sich ein Weiterbildungsangebot, das sich zusätzlich der Aufgabe stellt, den Transfer in die Praxis der Beratungsinstitutionen zu begleiten. Das Projekt wird aus Mitteln des BMA gefördert.

Dass Deutschland ein Einwanderungsland ist, bestreitet kaum noch jemand. Bereits heute leben hier schätzungsweise 12 Millionen Menschen nicht-deutscher Herkunft. In den nächsten Jahren wird ihre Zahl weiter ansteigen. Angesichts des demografischen Wandels stehen gesellschaftliche Institutionen wie staatliche Verwaltung, Schulen und soziale Dienste zunehmend vor der Aufgabe, sich auf Menschen mit anderem kulturellen Hintergrund als Leistungsempfänger und Rat Suchende einzustellen.

Insbesondere in der Sozialverwaltung - hier war der Druck durch den wachsenden Anteil der Migranten am deutlichsten - werden seit einigen Jahren Ansätze und Modelle zum Erwerb "interkultureller Kompetenz" für Mitarbeiter/innen sozialer Dienste entwickelt und erprobt, um sie als Berater zu befähigen, sich auf Menschen einzustellen, deren Lebenswelt von einem Migrationshintergrund geprägt ist. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass es dabei nicht ausreicht, wenn einzelne Mitarbeiter solche Kompetenzen durch Weiterbildung erwerben. Vielmehr muss die Einrichtung selbst dieses Wissen zur Grundlage ihrer Arbeitsabläufe, ihrer internen Struktur und ihrer Außendarstellung machen, was nichts anderes bedeutet als "Interkulturelle Öffnung".

Das Projekt TiK stellt sich diesen Anforderungen: Es verbindet Weiterbildung von Mitarbeiter/innen psychosozialer Regeldienste für "interkulturelle Beratungskompetenz" mit einer Organisationsberatung innerhalb der Institution, um den Transfer der erworbenen Kenntnisse in die Praxis zu unterstützen.

TiK basiert auf einer Modell-Weiterbildung "Beratung im interkulturellen Kontext", die 1998-1999 entwickelt und vom "Verband binationaler Familien und Partnerschaften - iaf Berlin e.V." durchgeführt wurde.

In zwei parallel laufenden Weiterbildungskursen werden in der Zeit von Februar 2001 bis Juli 2002 insgesamt 33 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der psychosozialen Beratung durch ein multikulturell zusammengesetztes und interkulturell erfahrenes Dozententeam geschult.

Gleichzeitig bietet TiK den sozialen Diensten, aus denen die Teilnehmer/innen der Weiterbildung kommen, eine Organisationsberatung an. Ziel der Beratung ist es, die interkulturelle Öffnung der Institutionen zu begleiten und den Transfer interkultureller Beratungskompetenz der Kursteilnehmer/innen in diesem Prozess zu unterstützen. Beteiligt sind Einrichtungen kommunaler und freier Träger aus Berlin, Bielefeld, Hamburg, Kassel, München, Nürnberg und Stuttgart.
Das Modellprojekt wird wissenschaftlich begleitet und dokumentiert.

Kontakt:
TiK - Transfer interkultureller Kompetenz
Oranienstraße 34, 10999 Berlin
Tel.: 030/61 65 15-90, Fax: -98
E-mail: info@TiK-iaf-Berlin.de 
www.TiK-iaf-berlin.de 


Autorin: Hanne Johé-Kellberg, isoplan

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IMPULSO

nun kontinuierliches Projekt

  Das in gemeinsamer Trägerschaft der Spanischen Weiterbildungsakademie e.V./Academia Espanola de Formación (AEF), der Asociación Comisión Católica Espanola de Migración (ACCEM), dem spanischen Unternehmerverband ASEARCO und der Confederación Europea umgesetzte Projekt IMPULSO wird fortgesetzt. IMPULSO ist ein transnationales Kooperations- und Beratungsnetzwerk für portugiesische und spanische Fach- und Führungskräfte in Deutschland sowie Unternehmen in Spanien und Portugal (vgl. Notizen in AiD 3/00 und 2/01). Fortgesetzt wird nun zumindest das spanisch-deutsche Teilprojekt. IMPULSO fand in der Modellphase großes Interesse und ein positives Echo sowohl in den Medien, als auch bei Institutionen in Spanien und Deutschland. Neben der erfolgreichen Durchführung des Projektes war dies ein zusätzlicher Ansporn für die Träger in Spanien und Deutschland, durch Projektanträge die nationale Förderung und Kontinuität von IMPULSO zu sichern, wie die AEF Ende Juli 2001 mitteilte. Mit der Fortsetzung des Pilotprojekts erfüllen sie zugleich eines der Hauptziele der IMPULSO-Förderung durch die Europäische Kommission: die Kontinuität nach der Modellphase, die im Rahmen des Programms LEONARDO DA VINCI am 31.05.01 endete. AEF und ACCEM arbeiten seit 12 Jahren kontinuierlich an der Beratung von spanischen Unternehmern und Existenzgründern. Auch die Erfassung und Vermittlung bikultureller und bilingualer Fachkräfte läuft weiter. Zusätzlich sind verschiedene neue IMPULSO-Maßnahmen in Planung, unter anderem ein Seminar zur Existenzgründung und -sicherung in Bonn. Interessierte können sich bereits jetzt melden. Ferner erhält IMPULSO eine Webseite im Portal "altanto.de".

Kontakt:
Spanische Weiterbildungsakademie e.V.
AEF
Mainzer Str. 172
53179 Bonn 
Tel.: 0228/340670, Fax: 0228/858354


Autor: Ekkehart Schmidt-Fink, isoplan

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