Ausländer in Deutschland 4/2001, 17.Jg., 15. Dezember 2001

ISLAM

Kein monolithischer Block

Mohammed, die Glaubensrichtungen und die fünf Säulen des Islam

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Glaubensrichtungen des Islam

Der Islam (arabisch: Unterwerfung/Hingabe an Gott) ist eine von Mohammed (ca. 570-632) gestiftete streng monotheistische Religion mit weltweit rund 1,3 Milliarden Gläubigen.

Ein Muslim ist der Wortbedeutung nach einer,"der sich Gott ergeben hat". Im Mittelpunkt des Islam steht der Glaube an einen allein existierenden Gott. In den Glaubenslehren von Islam und Christentum gibt es mehr Ähnlichkeiten als Unterschiede. Allah ist der eine Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde, der Herr des Jüngsten Gerichts. Er bewirkt Tod und Leben, Werden und Vergehen, Gesundheit und Krankheit, er ist der Herr der Vergangenheit und der Zukunft. Nichts geschieht ohne seine wirkende und erhaltende Kraft.

Mohammed (arabisch: "der hoch zu preisende") wurde in Mekka geboren als Halbwaise, später starb auch seine Mutter und er kam in die Obhut seines Onkels. Er arbeitete als Karawanenführer, trat mit 20 in den Dienst der Witwe Hadija, die er später heiratete. Im Jahr 610 hatte er seine ersten Offenbarungen, 613 begann er zu predigen. Im Jahr 622 wanderte er aus nach Jatrib (heute Medina) und kehrte 630 nach Mekka zurück. Dieses Datum markiert den Beginn der islamischen Zeitrechnung.

Der Islam ist eine klassische Buchreligion. Ihr Eckpfeiler ist der Koran (arabisch: Vortrag) und nicht etwa der Prophet Mohammed. Er umfasst die Offenbarungen, die Mohammed durch Gott erhalten hat. Er enthält das unverfälschte, reine, unmittelbar gesprochene Wort Gottes.

Mohammed betrachtete sich als Fortsetzer und Vollender einer langen Reihe von Propheten, in die auch Abraham, Moses und Jesus gehören. Die Menschen haben diese nach islamischer Vorstellung jedoch oft missverstanden, daher war es notwendig, dass Gott sich - endgültig und zum letzten Male in der Geschichte der Menschheit - durch den Koran dem Propheten Mohammed offenbarte (Mohammed als "Siegel der Propheten").

Die Einheit des Islam blieb nur bis wenige Jahre nach dem Tod Mohammeds im Jahr 632 bewahrt. Der Islam ist heute kein "monolithischer Block", wie unsere Grafik unten zeigt. Zwar dominieren zahlenmäßig die Sunniten, doch haben sich eine Vielzahl von schiitischen Nebenrichtungen entwickelt.


Autor: Ekkehart Schmidt-Fink, isoplan

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