Ausländer in Deutschland 4/2001, 17.Jg., 15. Dezember 2001

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Studien und Sachbücher

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Studien und Sachbücher

Islam in Europa

Muslime sind Teil der westeuropäischen und der deutschen Gesellschaft. Doch ihre Präsenz im öffentlichen Raum der Bundesrepublik ist nicht selbstverständlich. Thomas Hartmann und Margit Krannich haben eine Publikation "Muslime im säkularen Rechtsstaat - neue Akteure in Kultur und Politik" herausgegeben, die zur Frankfurter Buchmesse 2001 erschienen ist. Die Diskussionsbeiträge von Heiner Bielefeldt, Sabiha El-Zayat, Navid Kermani, Tariq Modood und anderen sind Ergebnis einer Veranstaltungsreihe der Heinrich-Böll-Stiftung. Die 128-seitige Publikation ist erschienen beim Verlag Das Arabische Buch und kostet 19,80 DM. (esf)

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Migrantenvereine als Medium der Integration

Von Migranten getragene Vereine haben seit vielen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Sie spielen nicht ur innerhalb der Migranten-Communities eine zunehmend einflußreichere Rolle, sondern beginnen sich auch als Institutionen der deutschen Gesellschaft zu etablieren. Dennoch liegen zu diesen Selbstorganisationen bislang nur wenig Untersuchungen vor. Diese Lücke schließt die 2001 beim Hitit Verlag erschienene Publikation " Vereine als Medium der Integration. Zu Entwicklung und Strukturwandel von Migrantenvereinen" von Karsten Lehmann erschienen. Das 216-seitige Buch erscheint als Band 7 der Reihe Völkervielfalt und Minderheitenrechte in Europa (ISBN 3-924423-46-6). Auf der Grundlage von Erhebungen in einer süddeutschen Großstadt geht es dem Autor darum, die Strukturen der Vereine deutlich zu machen und ihre integrative Bedeutung zu diskutieren. Auf der Basis von vier Fallanalysen entwickelt er eine allgemeine Typologie, die zwischen Zentren, Dienstleistungsvereinen, Kulturpflegevereinen und Ethnischen Institutionen unterscheidet. Der Autor ist Leiter des Kontakt- und Informationsbüros für präventive Kinder- und Jugendarbeit in Zwickau. (esf)

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Die Stadt und ihre Bürger

Auf der Frankfurter Buchmesse ist im Oktober 2001 das im Bertelsmann-Verlag erschienene Buch "Die Stadt und ihre Bürger. Neue Wege in der kommunalen Sozialpolitik. Grundlagen, Perspektiven, Beispiele" des Publizisten und Theoretikers Dr. Warnfried Dettling vorgestellt worden. Auf 440 Seiten werden in sieben Teilen verschiedene Bereiche der städtischen Sozialpolitik (unter anderem Jugend, Beschäftigung, Gesundheit, Alter, Ehrenamt, Wohnen, MigrantInnen) behandelt. Im Kapitel "Der Fremde in uns. Neue Wege zwischen Deutschen und Ausländern" wird das MIGRA-Projekt des Vereins Diên Hông als ein Beispiel vorgestellt, das Migranten als Akteure der Integration sowie aktive und wichtige Partner und Dienstleister auch für Behörden beschreibt. Am Projekt MIGRA, das am 1. April 2000 mit einer zweijährigen Laufzeit startete, nahmen bislang mehr als 1.100 MigrantInnen aus knapp 60 Staaten teil. Zurzeit laufen innerhalb des MIGRA-Projekts noch fünf Fortbildungen und Umschulungen sowie verschiedene berufsbezogene Sprachkurse in Rostock und Ribnitz-Damgarten. Weitere Informationen sind unter www.dienhong.de/Aktuelle Projekte einsehbar. Dettling begreift "Kommunale Sozialpolitik als Ausdruck und Folge einer aktiven Bürgergesellschaft." Er plädiert "für eine Sozialpolitik, in deren Mittelpunkt nicht die Versorgung und Betreuung sozial schwacher Menschen steht, sondern die Entwicklung ihrer Fähigkeiten und Stärken unter der Leitfrage: Wie müssen soziale Einrichtungen aussehen, damit die Freiheiten und Fähigkeiten der Menschen nicht lahmgelegt, sondern aktiviert werden?" Das Buch kostet 39,50 DM und ist im Buchhandel (unter ISBN 3-89204-588-7) beziehbar. (esf)

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Der Eigelstein in Köln - ein Stadtviertel im Portrait

Sie gehören zu jeder größeren Stadt dieser Welt: die bunten Viertel, wo Menschen unterschiedlicher Kulturen zusammenleben. Sei es in New York, Istanbul, Berlin oder Köln - in diesen Stadtvierteln wachsen angestammte und neue Lebensformen zusammen. Hier lernen Menschen unterschiedlicher Herkunft, miteinander zu leben. Hier entsteht eine neue Kultur, zusammengetragen aus vielen alten. Eines dieser Viertel ist der Eigelstein in Köln - das Nationalreichste in der Domstadt. Diese Einzigartigkeit hat jetzt der Kölner Themendienst Verlag als Portraitband "Veedelsköpp - Rund um den Eigelstein" herausgebracht. -Alle abgebildeten Personen in diesem Buch sind "Veedelsköpp" - eine sprachliche Neuschöpfung der Kölner Verlages, weil es vor allem die Menschen sind, die einem Viertel das Gesicht geben. Viele kennen sich vom Sehen, treffen sich auf dem Weg zur Arbeit, kaufen dort am Kiosk ihre Zeitungen oder trinken gemeinsam Kaffee. Demnach sind "Veedelsköpp" alle Menschen, die typisch für das jeweilige Viertel sind. Der Portraitband stellt in Wort und Schrift die circa 90 Menschen in Eigelstein vor. In Zusammenarbeit mit den Fotografen Sabine Lubenow und Hans Meisenberg sowie den Fotografen Sabine Lubenow und Hans Meisenberg sowie der Verlagsredakteurin Ulrike Grothe-Wisniewski ist eine einheitliche Bildersprache entstanden, die jedes Portrait höchst individuell macht. Lubenow und Meisenberg haben es geschafft, dem Betrachter ein Stück Seele und Persönlichkeit der abgebildeten Personen näher zu bringen. Vielleicht ist die Transparenz so gut gelungen, weil die Fotografen Lubenow selbst im Eigelstein lebt, und sich dort bestens auskennt. Und ihre Fotos lassen uns daran teilhaben: sie erzählen vom Alltag im Viertel. Vielleicht sind die Fotos aber auch so gut gelungen, weil kein Eigelsteiner sein Viertel verlassen musste. Alle kamen ins "Studio" zu Heinz Oslender, dem Herausgeber dieses Bandes und zugleich Betreiber eines Kuriositätengeschäftes im Eigelstein. Der Fotograf Hans Meisenberg durfte seinen Geschäftsraum als Studio nutzen und die "Veedelköpp" ablichten. Das Konzept des Verlages ist einfach und doch originell: Herausgeber aus dem Viertel, Studio im Viertel und Fotografen, die sich hier gut auskennen.

Suheyla Akcay

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Antiaggressions- Kurse

Das große Interesse an den von ihm durchgeführten Anti-Aggressionskursen (vgl. AiD 2/2000) hat den Dipl.-Pädagogen und Anti-Aggressivitäts-Trainer Dr. Ahmet Toprak dazu bewogen, die Theorie und Praxis eines Antiaggressions-Kurses mit türkischstämmigen Jugendlichen in München unter dem Titel "Ich bin eigentlich nicht aggressiv!" zu veröffentlichen. Das im Herbst 2001 beim Lambertus-Verlag erschienene Buch geht der Frage nach, wie aggressiv jugendliche türkischer Herkunft wirklich sind. Agieren sie in alltäglichen Interaktionen aggressiver als andere Jugendliche oder prägen Vorurteile und Stereotypen das Bild dieser Jugendlichen? Toprak, der nicht nur im Referat Migration der Arbeiterwohlfahrt München für Anti-Aggressions-Kurse mit Jugendlichen nichtdeutscher Herkunft zuständig ist, sondern auch als Lehrbeauftragter an der Katholischen Universität Eichstätt arbeitet und in der Weiter- und Fortbildung für soziale Fachkräfte mit interkulturellem Ansatz tätig ist, geht diesen Fragen auf den Grund. Ferner erläutert er, wie sich ein Anti-Aggressions-Kurs mit türkischen Jugendlichen gestaltet und was die Begriffe Ehre, Männlichkeit und Freundschaft für sie in Bezug auf Gewalttätigkeit bedeuten. Im Vorwort zu der Publikation schreibt Jens Weidner: "Es ist das Spannende des vorliegenden Buches und das Verdienst Ahmet Topraks, dass er mit Unsicherheiten im kulturellen Umgang aufräumt, wenn Begriffe wie Ehre, Männlichkeit und Freundschaft kultur- und betroffenenperspektivisch präzisiert werden. Dies tut er ehrlich und kritisch. Und diese ungeschminkte Sicht auf aggressiv agierende junge Türken kann sich der Autor political correct leisten, weil er selbst Deutscher türkischer Abstammung ist, sich in beiden Kulturen zu Hause fühlt und somit kaum in den Geruch eines ausländerfeindlichen Habitus geraten dürfte." Für Pädagoginnen, Sozialarbeiter und Psychologen ist dieses Buch sicherlich eine sehr hilfreiche Quelle, denn die Vielzahl der Interview-Originalzitate erlaubt einen schnellen Zugang in die "Denke" beziehungsweise - fachlich gesprochen - die "kognitiven Hypothesen" der aggressiven Kids. (esf)

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Die Vielfalt Europas

Beim Hitit Verlag ist 2001 die Publikation "Netzwerk Europa, Einheit der Vielfalt" von Jürgen Nowak erschienen. Das 248-seitige Buch erscheint als Band 6 der Reihe Völkervielfalt und Minderheitenrechte in Europa (ISBN 3-924423-42-3). Der Professor für Soziologie analysiert Europa in seinen historischen, gesellschaftlichen und sprachlichen Zusammenhängen als ein komplexes Netzwerk, das sich als "Einheit in der Vielfalt" widerspiegelt. Einerseits gebe es ein großes gemeinsames Erbe, andererseits hat dieses Erbe aufgrund der Konkurrenz europäischer Regionen und Nationalstaaten auch eine große interne Vielfalt entwickelt. Diese Vielfalt wird unter anderem im Anhang mittels eines Lexikons zu ethnischen Minoritäten, Sprachen und nationalen Mythen veranschaulicht. Nowak geht aber auch ein auf die großen politischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, so die internen ethnopolitischen Konflikte, die Erweiterung der Europäischen Union und "die Globalisierung mit ihrem Konkurrenz- und Migrationsdruck". (esf)

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Fluchtkinder

Im Literaturverlag von Loeper ist 2001 von Silke Jordan die Publikation "Fluchtkinder. Allein in Deutschland" (ISBN 3-86059-490-7) erschienen. Das Asyl-Fachbuch geht einer Vielzahl von kritischen Fragen rund um die vielen tausend unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge nach, die in Deutschland Zuflucht suchen. Was erwartet sie hier? Offiziell stehen ihnen Schutz- und Fördermaßnahmen zu, die ihrer besonderen Lebenssituation gerecht werden sollen. Warum erreichen sie die Volljährigkeit früher als deutsche Jugendliche? Warum leben die meisten in Angst vor einer Abschiebung? Wieso lernen manche Mündel ihren Vormund nicht kennen? Welche psychologische Hilfeerhalten Sie? Neben diesen offenen Fragen bietet das Buch auf 250 Seiten Informationen zu Hintergründen der Flucht, zu rechtlichen Vorgaben, zur Alltagsrealität im Umgang mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen - insbesondere der pädagogischen Versorgung. Abgerundet wird die Publikation durch ausgewählte Biographien. (esf)

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Der lange Weg nach Dayton

Keine Krise hat die westlichen Verbündeten jahrelang so entzweit wie der Streit um die angemessene Reaktion auf den gewaltsamen Zerfall Jugoslawiens und dessen Folgen, den Konflikten in Kroatien, Bosnien-Herzegowina und später dem Kosovo. Fünf Jahre nach dem "Friedensvertrag" von Dayton ist Ende 2000 beim Nomos-Verlag eine Publikation des Politikwissenschaftlers Daniel Eisermann erschienen, in der die westliche Politik im Zusammenhang mit dem Krieg im ehemaligen Jugoslawien 1991 bis 1995 analysiert wird. Unter dem Titel "Der lange Weg nach Dayton" (ISBN 3-7890-6756-3) zeichnet die 443-seitige Studie die Antriebskräfte und Weichenstellungen der westlichen Diplomatie in drei längeren Etappen bis zur überraschenden Wende des Krieges und der Friedenskonferenz von Dayton im November 1995 nach. Gestützt auf umfangreiches Quellenmaterial liefert der Verfasser dabei zahlreiche neue Einsichten in die Hintergründe und Auswirkungen der westlichen Regulierungsversuche in Kroatien und Bosnien-Herzegowina. Dayton kam nicht mehr rechtzeitig genug für eine zufriedenstellende Friedenslösung. "Mit mehrjähriger Verspätung wurde ein Krieg beendet, der in Bosnien bis zu 200.000 Menschen, überwiegend Zivilisten, das Leben kostete und rund anderthalb Millionen Menschen, das war mehr als die Hälfte der Vorkriegsbevölkerung, zu Flüchtlingen werden ließ". Eine verheerende Bilanz, die die Frage aufwirft, wer die Verantwortung dafür trägt, dass die Staatengemeinschaft nicht früher wirksam eingegriffen hat. Eisermann zeigt, dass der Westen zu reaktiv und unentschlossen vorging. Die vorhandenen Meinungsgegensätze zwischen Europäern und Amerikanern bei der Bewertung der Konflikte und der einzuschlagenden Strategie trugen zum Scheitern der jahrelangen Bemühungen um eine friedliche Lösung bei. Zuletzt beschreibt der Autor die ungewisse Zukunft Bosniens im Schatten des Kosovo-Konfliktes und des Luftkrieges der NATO gegen das serbische Regime 1999. Fazit: Es bleibt noch ein langer Weg bis zu einem tragfähigen Friedenszustand. Eisermann hat als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Bonn an einem mehrjährigen Forschungsprojekt zur westlichen Jugoslawienpolitik unter Leitung von Professor Hans-Peter Schwarz mitgewirkt, aus dem bereits ein 1998 erschienener Band von C. Giersch "Konfliktregulierung in Jugoslawien 1991-1995" zur Rolle von OSZE, EU, UNO und NATO hervorgegangen ist. Die Publikation "Der lange Weg nach Dayton" ist der zweite Band der "Bonner Studien zum Jugoslawienkonflikt". Sie kostet 118 DM. (esf)

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Migration weltweit

Das Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück hat im August 2001 Heft 17 der IMIS-Beiträge veröffentlicht. Das Themenheft enthält vier Beiträge, die sich aus politiwissenschaftlicher, soziologischer und geographischer Sicht zu internationalen Problemen von Migration und Integration, die für die aktuelle weltweite Migrationssituation von Bedeutung sind. Die 126-seitige Publikation enthält folgende Beiträge Fred A. Lazin: "Israels Efforts to Absorb Jewish Immigrants from the Soviet Union and Ethiopia, 1989-1993", Emilio Reyneri und Maria Baganha: "Migration and the Labour Market in Southern Europe", Christof Parnreiter: "Die Mär von den Lohndifferentialen. Migrationstheoretische Überlegungen am Beispiel Mexikos" und Wilfried Heller: "Wirtschaftsräumliche Entwicklung und Migration im post-sozialistischen Rumänien". (esf)

Bezug: Universität Osnabrück, IMIS, Neuer Graben 19/21, 49069 Osnabrück, Tel.: 0541/969-4384, Fax: -4380, imis@uni-osnabrueck.de, www.imis.uni-osnabrueck.de

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Kleinräumige Wanderungen - historisch

Beim Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück ist im Dezember 2001 Heft 18 der IMIS-Beiträge erschienen. Es handelt sich um ein von Hannelore Oberpenning und Annemarie Steidl herausgegebenes Themenheft zur Geschichte kleinräumiger Wanderungen zwischen dem 17. und dem 19. Jahrhundert. Während Fernwanderungen, insbesondere ein- und Auswanderungen über politische Grenzen in der Forschung stets grosse Beachtung fanden, wurde de Binnenmobilität und hier vor allem kleinräumige Wanderungen eher vernachlässigt. Die sieben Beiträge in Heft 18 der IMIS-Studien schliessen diese Lücke. Auf 144 Seiten werden kleinräumige Wanderungen in Wien, Westfalen, Ostfriesland, Südböhmen und Aachen beschrieben sowie Wanderhandelssyxsteme im vor- und frühindustriellen Europa dargestellt. Die Beiträge zeigen das hohe Ausmaß und die reiche Vielfalt von Migrationsvorgängen im "alten Europa". (esf)

Bezug: Universität Osnabrück, IMIS, Neuer Graben 19/21, 49069 Osnabrück, Tel.: 0541/969-4384, Fax: -4380, imis@uni-osnabrueck.de, www.imis.uni-osnabrueck.de

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Schriften zu 10 Jahren IMIS

Beim Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück erscheinen Anfang 2002 Band 10 und 11 der Reihe SHM (Studien zur Historischen Migrationsforschung). In Band 10 "Von der Gemeinde zur 'Community'"befasst sich Tobias Brinkmann mit jüdischen Einwanderern in Chicago 1840 - 1900. Das 484-seitige Buch kostet 29,90 Euro. Bei dem von Jochen Oltmer herausgegebenen Band 11 "Migrationsforschung und Interkulturelle Studien: Zehn Jahre IMIS" handelt es sich um eine Festschrift, in der Mitglieder und Fellows des IMIS exemplarisch die interdisziplinären Arbeitsschwerpunkte des Instituts beleuchten. Das 377-seitige Buch kostet 24,80 Euro. Über das Institut können "Prüfexemplare" zu einem um 30% ermäßigten Preis erworben werden. (esf)

Bezug: Universität Osnabrück, IMIS, Neuer Graben 19/21, 49069 Osnabrück, Tel.: 0541/969-4384, Fax: -4380, imis@uni-osnabrueck.de, www.imis.uni-osnabrueck.de

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Broschüren / Zeitschriften / Zeitungen

Älter werden in Deutschland

Als Heft 11 der Reihe "In der Diskussion" hat die Beauftragte der Bundesregierung für Ausländerfragen im Oktober 2001 die Broschüre "Älter werden in Deutschland" herausgegeben. Die 116-seitige Broschüre dokumentiert eine Fachtagung zu einer Informationsreihe für ältere Migranten. Migranten über 60 sind die derzeit am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe in Deutschland. Modellrechnungen besagen, dass im Jahr 2010 1,3 Millionen ältere Migranten in der Bundesrepublik leben werden. Obwohl sich die Arbeitsmigranten der ersten Generation selbstverständlich das Recht auf Nutzung der deutschen Institutionen der Altenhilfe erworben haben, seien ihnen Informationen über das deutsche System der Versorgung von älteren Menschen jedoch häufig nicht bekannt, heißt es in einer Presseerklärung. Auch seien die deutschen Institutionen auf die neue Klientel bisher nur in Ausnahmefällen vorbereitet. Beiden Defiziten abhelfen will eine Informationsreihe für ältere Migrantinnen und Migranten, "Älter werden in Deutschland", die in dreijähriger Vorbereitungs- und Erprobungsarbeit von einer trägerübergreifenden Projektgruppe in Form eines Medienkoffers entwickelt wurde (vgl. AiD 2/01). In der Projektgruppe sind die Beauftragte der Bundesregierung für Ausländerfragen, das Deutsche Rote Kreuz und die Arbeiterwohlfahrt sowie kommunale Ämter der Städte Bonn und Heidelberg vertreten. Basis für die Informationsreihe ist ein Konzept des Niederländischen Instituts für Gesundheitsfürsorge und Gemeinwohl, das sich dort bereits seit Jahren bewährt hat. Die Informationsreihe wurde im Frühjahr 2001 auf der genannten Tagung vorgestellt. In der nun veröffentlichten Tagungsdokumentation sind sowohl die Beiträge zur Fachtagung als auch aktuelle Berichte aus den deutschen Erprobungsstandorten der Inforeihe enthalten. Ferner sind das Presseecho dokumentiert und Ansprechpartner und Adressen genannt, unter denen Institutionen oder Personen den Medienkoffer, der alles Notwendige zur Durchführung der Informationsreihe enthält, ausleihen oder kaufen können. (esf)

Bezug: Die Beauftragte der Bundesregierung für Ausländerfragen, 10117 Berlin, über Faxbestellung unter 01888/5272760 oder über das Internet unter www.bundesauslaenderbeauftragte.de

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"Orientierungshilfen" zum Islam

Zum diesjährigen Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan am 16. November 2001 haben zwei Landeskirchen eine "Orientierungshilfe" für die Begegnung evangelischer Kirchengemeinden mit Muslimen herausgegeben. Unter dem Titel "Erste Schritte wagen" geben die rheinische und die westfälische Kirche sowohl theologische Erörterungen zum christlich-muslimischen Verhältnis wie auch lebenspraktische Ratschläge - sozusagen ein "Knigge" zum richtigen Umgang mit Muslimen. Nach Auffassung der Präsides der beiden Landeskirchen, Manfred Kock und Manfred Sorg, sei es gerade nach den Terroranschlägen in den USA "eine von unserem Glauben her gebotene Aufgabe", die offene und freundliche Begegnung mit hier lebenden Muslimen zu suchen. Die Broschüre kann angefordert werden über Tel.: 0211-4562218.

Auch die Abteilung für religiösen Dialog der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion e.V. (DITIB) in Köln hat im Oktober 2001 eine 30-seitige Broschüre "Der Islam und die Moschee" herausgegeben. In deutscher Sprache und gerichtet an "unsere deutschen Freunde und Nachbarn" wurde die kostenlose Broschüre insbesondere für Moscheebesucher erstellt, die im Rahmen des "Tages der offenen Moschee" am 3. Oktober religiöse Einrichtungen besucht haben. Ziel der in der 3. Auflage erschienenen Broschüre ist die handliche, einfache und übersichtliche Information über den muslimischen Glauben und die Moschee. Ferner werden Fragen beantwortet, die bei Moscheeführungen häufig gestellt werden. Die DITIB bemüht sich damit, als Deutschland-Vertretung des laizistischen türkischen Amtes für religiöse Angelegenheiten (Diyanet) mit Information und Kommunikation die Voraussetzungen für einen Dialog der in Deutschland lebenden Menschen verschiedenen Glaubens zu schaffen. 

Bezug über: Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V., Venloer Str. 160, 50823 Köln, Tel.: 0221-579820, Fax: -515892, info@diyanet.org, www.diyanet.org

In Zusammenarbeit mit dem Initiativkreis "Herne gegen rechte Gewalt" und dem Ausländerbeirat der Stadt Herne haben auch die Moscheevereine in Herne ein Faltblatt "Muslime in Herne" herausgegeben. Kurz beschrieben werden Etappen der Zuwanderung, Grundsätze des Islam, rituelle Pflichten, Feste und Feiertage sowie Muslime und Moscheen in Herne. Das farbig gestaltete Faltblatt kann bezogen werden über den Ausländerbeirat unter Tel.: 02323/16-3287. (esf)

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Gesundheitsweg- weiser für MigrantInnen

Die Integrationsbeauftragte der Landeshauptstadt Stuttgart und das Forum Gesunde Stadt e. V. haben im Herbst 2001 ein Verzeichnis fremdsprachlicher Ärzte und Ärztinnen, Zahnärzte und Zahnärztinnen, Hebammen, Pflegedienste und Beratungsstellen für die Stadt Stuttgart herausgegeben. Im Gegensatz zur deutschen Bevölkerungsgruppe sind Stuttgarter MigrantInnen in einigen gesellschaftlichen Bereichen immer noch unterrepräsentiert, insbesondere in der Gesundheitsvorsorge und Prävention. Das Innenministerium sowie die Ergebnisse mehrerer Fachtagungen bestätigen die mangelnde Teilnahme von MigrantInnen an präventiven Gesundheitsangeboten, bemängeln jedoch auch fehlende interkulturelle Ansätze im Gesundheitssystem.

Mit dem Wegweiser will die Landeshauptstadt Stuttgart MigrantInnen motivieren, an gesundheitlichen Vorsorgemaßnahmen teilzunehmen, Information über präventive Gesundheitsmaßnahmen zu vermitteln, den interkulturellen Ansatz in den Regeldiensten des Gesundheitssystems einzubringen und somit die nichtdeutsche Bevölkerung stärker einzubinden und zu integrieren. Der über 100-seitige Gesundheitswegweiser soll ferner eine praktische Hilfestellung für Patienten anbieten, die bislang einen erschwerten Zugang zum deutschen Gesundheitssystem hatten, beispielsweise durch mangelnde Sprachkenntnisse, um dadurch eine verbesserte Teilnahme an präventiven, kurativen und rehabilitativen Leistungsangeboten zu ermöglichen. Die vorhandenen Ressourcen fremdsprachlicher, deutscher und nichtdeutscher Leistungsanbieterinnen und -anbieter soll stärker transparent gemacht werden und ihre Funktion als Mittlerinnen und Mittler im Gesundheitssystem für unsere internationale Stadt genutzt werden. Der Wegweiser soll in regelmäßigen Abständen aktualisiert werden. Leistungsanbieterinnen und -anbieter aus dem Gesundheitsbereich, die gerne in dem Gesundheitswegweiser erscheinen möchten, können sich an die Herausgeber wenden.

Bezug: Die Integrationsbeauftragten der Landeshauptstadt Stuttgart, Isabel Lavadinho, Telefon: 0711/216-6162 oder beim Forum Gesunde Stadt e. V., Heinz-Peter Ohm, Telefon: 0711/216-5517

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Interkultureller Wegweiser Karlsruhe

Die Geschäftsstelle für Ausländerfragen der Stadt Karlsruhe hat im Jahr 2001 erstmals einen 155-seitigen "Interkulturellen Wegweiser der Stadt Karlsruhe" herausgegeben. Migranten und in der Integrationsarbeit tätigen Personen bietet die handliche Broschüre neben vielen gut aufbereiteten Adressen von Vereinen und Beratungsstellen auch Hinweise in rechtlichen Fragen sowie Tipps zu Fragen wie Wohnen, Arbeitsvermittlung, Ehe und Familie, Hilfe in schwierigen Lebenslagen, Kinder und Jugendliche, Seniorinnen und Senioren, Gesundheit, Sucht- und Drogenprobleme, Deutschkurse, Schule und Studium oder auch Freizeitsport. Auch für grössere Familienfeiern bietet die Broschüre eine Vielzahl von Adressen von Räumlichkeiten, die privat angemietet werden können. Den Wegweiser gibt es - stetig aktualisiert - auch im Internet unter www.karlsruhe.de/GFA. (esf)

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Von der Nürnberger SS-Kaserne zum Bundesamt

Herausgegeben vom Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge ist Ende 2000 die 2. Auflage der Publikation "SS-Kaserne, Merrell-Barracks, Bundesamt. Ein Gebäude - viele Namen" (ISBN 3-9805881-6-5) erschienen. Das Buch ist trotz des Titels keineswegs nur von militärhistorischem oder architektonischem Interesse. Das mit 66 Seiten sehr kurze Buch zeigt viele historische Fotos und Quellen, ist interessant und leicht verständlich geschrieben, wie man es von Publikationen, die die jungen Historiker vom Verein "Geschichte für Alle" angefertigt haben, erwarten darf. Freilich weist das Buch weit über sein architektonisches Thema hinaus. Es geht um die spannende Geschichte eines über 60 Jahre alten Gebäudes: Von der protzigen SS-Kaserne bis 1945, deren Bau Hitler zur Chefsache erhoben hatte, über ein Lager für verschleppte Ausländer kurz nach dem Krieg bis 1947, die amerikanische Garnison "Merrell-Barracks" bis 1992 bis hin zum Einzug des Zirndorfer Asyl-Bundesamtes heute. Und wer weiß, welche Bezeichnung dieses Gebäude der vielen Namen nach Inkrafttreten des Zuwanderungsgesetzes bekommt? (esf)
Bezug: Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge, Frankenstr. 210, 90461 Nürnberg

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Studie zu ausländischen Arbeitnehmern in der EU

Heinz Werner und Ingeborg König, Mitarbeiter des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesanstalt für Arbeit, haben im August 2001 eine ausführliche Studie "Integration ausländischer Arbeitnehmer in die Arbeitsmärkte der EU-Länder - Ein europäischer Vergleich" veröffentlicht. Die Publikation ist erschienen als IAB Werkstattbericht Nr. 10 / 21.08.2001 und kann beim IAB in Nürnberg bezogen werden. (esf)

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CD-ROMs / Filme / Kalender

Kunstkalender ausländischer Studierender

"Ausgewählte Töne" heißen die nebenstehend abgebildeten Ausschnitte einer Videoinstallation der spanischen Studentin Carmen Arce Aguilar. Das Bild schmückt das Septemberblatt eines Kunstkalenders, mit dem die ausländischen Studierenden an der Burg Giebichenstein - Hochschule für Kunst und Design Halle zum achten Mal in Folge eine Auswahl ihrer Arbeiten vorstellen. Die Werke für den Kalender 2002 entstanden für eine Ausstellung zum Thema "Wandlung". Vor dem Hintergrund ihrer unterschiedlichen kulturellen Wurzeln thematisieren und reflektieren die 12 Künstler die Veränderungen, die sie als ausländische Studierende während ihres Deutschlöand-Aufenthaltes in ihrer Lebenssituation erfahren haben. Mit dem Kalender wollen sie auf den Hilfsfonds für ausländische Studierende im Freundes- und Förderkreis der Burg Giebichenstein - Hochschule für Kunst und Design e.V.aufmerksam machen. (esf)

Bezug: Hilfsfonds für ausländische Studierende im Freundes- und Förderkreis der Burg Giebichenstein - Hochschule für Kunst und Design e.V., Tel.: 0345/7751-50, Fax: -569, www.burg-halle.de 

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Feste der Völker - Kalendarium 2002

Das Amt für multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt am Main hat Ende 2001 wieder einen interkulturellen Kalender herausgegeben. Das Poster erscheint unter dem Titel "Feste der Völker: Kalendarium 2002" (ISBN 3-88864-324-4) und bietet neben zahlreichen Abbildungen auch Beiträge unter anderem von Claudia Emmendörfer-Brößler zu einzelnen Festen. Begleitend dazu ist ein pädagogischer Leitfaden für den Unterricht und die interkulturelle Arbeit allgemein erschienen. Das Kalendarium kostet 10 DM und kann über den Buchhandel bezogen werden. In Verbindung mit dem Kalender "Feste der Völker" 2002 ist ferner eine Broschüre "Feste im Lebenszyklus - Hochzeiten" (ISBN 3-88864-325-5) erschienen. Die Broschüre bietet Reportagen über eritreische, griechische und türkische Hochzeiten und kostet 15 DM. Die genannten Publikationen sind im Verlag für Akademische Schriften (VAS) erschienen. (esf)

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Interkultureller Antirassismuskalender

Zum neunten Mal ist im November 2001 der von SOS-Rassimus-NRW herausgegebene "Interkulturelle Antirassismuskalender für das Jahr 2002" erschienen. Erstellt wurde er von rund 90 engagierten Partnergruppen und rund 450 Jugendlichen, die Text- und Gedichtvorschläge lieferten. Die häufigste Beschwerde aus dem Kreis der rund 15.000 Bezieher des Kalenders betraf im Jahr 2001 die schlechte Klebebindung. Das wurde behoben. Auf die zweithäufigste Beschwerde wurde jedoch bewußt nicht ("wir denken überhaupt nicht daran!") eingegangen: die verschiedenen Sprachen und Schriften der Wochentage des Kalenders. Eine Mitarbeiterin namens Shirin schreibt: "Wo kämen wir denn hin, wenn wir Euch den Weg ersparen würden, den Ihr gehen müßt, um verstehen zu können, warum es gut ist, dass die Menschen so unterschiedliche Sprachen sprechen. Interkulturelles Lernen beginnt mit dem aufeinander zuhören und zugehen. Wir haben uns die Aufgabe gemacht, Euch all die schönen Wochentage herauszusuchen, Eure Aufgabe besteht darin, herauszufinden, wo bei Euch der Chinese, Kanaker, Spanier, Este, Same, Inuit, Belgier oder die Türkin wohnt, um sie zu fragen, wem die oder jene Sprache gehört. Viel Spaß - ärgert euch nicht." Der Kalender bietet neben interkulturellen Fest-, Gedenk- und Feiertagen Texte zur Arbeit gegen Rassismus, Adressen und Vorstellungen von Initiativen. (esf)

Bezug: SOS-Rassismus-NRW, c/o Ralf-Erik Posselt, Haus Villigst, 58239 Schwerte, Tel.: 02304/755190, Fax: -295, g.kirchhoff@aej-haus-villigst.de, www.sos-rassismus-nrw.de

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Islam und Buddhismus auf CD-ROM

Der Software-Anbieter Directmedia hat drei neue Editionen der Serie Digitale Bibliothek aufgelegt, mit denen der Islam und der Buddhismus erklärt werden. Band 46 "Der Koran" enthält die anerkannte Übersetzung durch Rudi Paret. Band 47 "Lexikon des Islam" enthält über 450 Artikel zu Theologie und Recht, kulturellen Ausprägungen und herausragenden Persönlichkeiten des Islam. Band 48 "Lexikon des Buddhismus" umfaßt 1.200 Artikel, in denen sowohl historische als auch aktuelle Formen des Buddhismus in seinen fernöstlichen und westlichen Ausprägungen beschrieben werden. Die CD-Rom sind im Buchhandel erhältlich. (esf)

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"Die Welt des Islams" auf CD-ROM

In mehr als 28.000 Berichten hat sich die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) seit 1993 mit Kultur und Geschichte des Islams, islamischen Staaten, dem Islam in Westeuropa, Russland und den USA, dem Islamismus und Konflikten bis hin zu den Hintergründen der Terroranschläge vom September 2001 befaßt. Die bis Oktober 2001 in der F.A.Z. erschienenen Artikel sind nun auf einer CD-ROM zu einer umfassenden Informationssammlung zusammengestellt worden. Die für 29 EURO erhältliche CD-ROM ist mit der nötigen Software und einer Suchmaschine ausgerüstet. Der intuitive und komfortable Zugang zu den umfangreichen Informationen wird erleichtert durch einfaches Schnellsuchen, eine Profisuche für komplexe Recherchen sowie ein ausführliches Dossier mit Chronik, Glossar und rund 90 ausgewählten Hintergrundberichten. (esf)

Bezug: Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Hellerhofstr. 2-4, 60327 Frankfurt am Main, Telefon 069-7591-0 oder über www.faz.de 

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Jalla! Jalla!

Mans und Roro arbeiten als Parkpfleger beim städtischen Gartenamt. Sie schlagen sich mit Familien-Zwist herum, mit Potenzproblemen und den Schwierigkeiten, als Araber in einem nordeuropäischen Land zu leben. Alles nichts Besonderes, eigentlich. Und doch zieht einen diese unkonventionelle Geschichte fast unmerklich in ihren Bann. Das liegt vor allem daran, dass der in Schweden lebende 24-jährige Libanese Josef Fares bei seinem ersten abendfüllenden Film ein untrügliches Gespür für komische und authentische Situationen und Charaktere beweist. Trotz einiger überflüssig erscheinender Szenen und der manchmal doch etwas plump eingesetzten Musik, löst sich die Story zunehmend vom Boden des grauen Alltags, hebt ab in die schwerelose Welt der Liebeskomödie, der Träume und des Happyends. Alles ist gut - noch Tage nachdem man diese wunderbare Multikulti-Komödie gesehen hat. Der im Jahr 2000 in Schweden produzierte 88-minütige Film kommt ganz ohne aufgeblähtes Budget und aufgesetzte Hochglanz-Dramaturgie aus. (esf)

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Tagungen

Migrationskongress

Unter dem Motto "Einwanderung regeln, Asyl sichern, Integration fördern: Neugestaltung der Einwanderungs- und Integrationspolitik" fand am 11. Oktober 2001 in Berlin eine Tagung der Friedrich-Ebert-Stiftung statt. Die Leiterin des Gesprächskreises Migration und Integration, Dr. Ursula Mehrländer, konnte dabei über 400 TeilnehmerInnen begrüßen.

Bundesinnenminister Otto Schily musste kurzfristig zu einer aktuellen Debatte über die Innere Sicherheit in den Bundestag eilen und hatte seine Parlamentarische Staatssekretärin, Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast, geschickt. Frau Sonntag-Wolgast stellte in ihrem Vortrag das "Gesamtkonzept der Zuwanderung und Integration für die Bundesrepublik Deutschland" vor. In der Diskussion verteidigte sie den umstrittenen Referentenentwurf des Bundesinnenministeriums für ein Zuwanderungsgesetz gegen die Kritik aus dem Publikum. Die Staatssekretärin machte deutlich, dass es kein Zurück mehr vom Bekenntnis zum Einwanderungsland Deutschland, aber auch keinen Rückfall in die Fehler einer "Gastarbeiterpolitik" geben werde. In drei parallelen Arbeitsgruppen wurde mit Experten, darunter war auch Dr. Albert Schmid, der Präsident des Bundesamtes für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge, diskutiert. Vor allem ging es dabei um eine arbeitsmarktorientierte Zuwanderung, um das Asylrecht und neue Wege der Integrationsbegleitung. Eine abschließende Podiumsdiskussion, an der auch Cem Özdemir von Bündnis 90/Die Grünen teilnahm, rundete die überaus informative Veranstaltung ab.

Ursula Mehrländer und Günther Schulze von der Ebert-Stiftung haben kürzlich einen aktuellen Sammelband zur Einwanderungspolitik herausgegeben, der im Dietz-Verlag erschienen ist:" Einwanderungsland Deutschland. Neue Wege nachhaltiger Integration." ISBN 3-8012-0312-3, DM 24,80.) Von besonderer Bedeutung sind auch zwei Bände der Stiftung über "Islamische Organisationen in Deutschland" und über "Islamisches Alltagsleben".

Kontakt: Friedrich-Ebert-Stiftung, Abt. Arbeit und Sozialpolitik, Godesberger Allee 149, 53175 Bonn, Tel. 0228/883-246.

Prof. Dr. Karl-Heinz Meier-Braun
SWR International

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