Ausländer in Deutschland 2/2002, 18.Jg., 30. Juni 2002

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*) Diese Beiträge wurden im Druck-Exemplar nicht veröffentlicht!


Studien und Sachbücher

8 Bände zur Asylpraxis

 

Beim Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge (BAFL) erscheint eine Schriftenreihe zur Asylpraxis. Sie liefert Hintergrundinformationen zu Fachthemen des Asyl- und Ausländerrechts und beleuchtet Fragen aus dem Umfeld der Themen Einwanderung und Migration. Nach Erscheinen eines 260-seitigen Bandes zum Thema "Zuwanderung und Asyl" sowie eines 288-seitigen Bandes "Traumatisierte Flüchtlinge" im Jahr 2001 sind nun acht Bände verfügbar. Bisher erschienen waren folgende Bände: Band I "Asylrecht im Wandel" (180 S. , Stand: 1997, 4. unveränderte Auflage 2001); Band II "Inhalt der Arbeit des Bundesamtes" (176 S., Stand: 1997, 2. unveränderte Auflage 2001); Band III "Kirchenasyl" (232 S., Stand: 1998, 3. unveränderte Auflage 2001); Band IV "Der Folgeantrag im Asylverfahren, Frauen im Asylverfahren" (226 S., Stand: 1999, 3. unveränderte Auflage 2001); Band V "Asyl und Migration" (Referate einer Fachtagung des Bundesamtes; (208 S., Stand: 1999, 1. Auflage) und Band VI "Asylfragen des subsidiären Schutzes, der medizinischen Versorgung im Herkunftsland als Abschiebungshindernis und eines Bleiberechts aufgrund allgemeiner Gefahrenlage oder der EMRK" (162 S., Stand: 2000, 2. Auflage). Die Bänder sind erhältlich über das BAFL. Je Exemplar wird eine Schutzgebühr von 3 Euro (inklusive Porto) erhoben. Weitere ausführlicher Informationen zu diesem Thema bietet die Website des Bundesamtes (www.bafl.de). (esf)

Bezug: Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge, 90343 Nürnberg, www.bafl.de 

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Verfassungsschutz-
bericht 2001

 

Im Mai 2002 ist der vom Bundesministerium des Inneren (BMI) herausgegebene Verfassungsschutzbericht 2001 erschienen. Er informiert über verfassungsfeindliche Bestrebungen in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2001. Unter anderem beschreibt der 319-seitige Bericht die Reaktionen von extremistischen Gruppierungen und Parteien in Deutschland auf die Terroranschläge vom 11. September 2001. In einer Pressemitteilung des BMI heißt es: "Politischer Extremismus begleitet die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland seit ihrer Gründung. Rechtsstaat und innere Sicherheit wurden von einzelnen Gruppen, Organisationen und Parteien mit verfassungsfeindlichen Zielen bedroht. Mit den Anschlägen islamistischer Extremisten am 11. September 2001 demonstrierte eine fanatisierte, mit hoher krimineller Energie agierende Terrorgruppe unter vermeintlicher Berufung auf den Islam eine neue Dimension des Hasses, der Feindschaft und der Menschenverachtung. Die Bundesregierung hat unmittelbar nach den Anschlägen in den USA eine Vielzahl von operativen Maßnahmen ergriffen. Die terroristische Bedrohung erforderte die Anpassung zahlreicher nationaler Gesetze und internationaler Vereinbarungen gegen den Terror." (esf)

Bezug: Bundesministerium des Innern, Alt-Moabit 101D, D-11014 Berlin, Tel.: 01888-681-0, Fax: -2926, poststelle@bundesinnenministerium.de, www.bmi.bund.de

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BMI-Studien zum Rechtsextremismus

 

Die Neigung zu fremdenfeindlichen Straftaten wird nach einer Untersuchung häufig schon in der Grundschule sichtbar. Dies ist eines der Ergebnisse von drei Studien, die Bundesinnenminister Otto Schily 1989 in Auftrag gegeben hatte und deren wichtigste Ergebnisse Ende März 2002 veröffentlicht wurden. Die drei Studien beruhen auf der Analyse von 6.229 polizeilichen Ermittlungsakten, auf der Untersuchung von 217 Gerichtsurteilen und auf der Auswertung von 115 Interviews mit fremdenfeindlichen Tätern. Ihre wesentlichen Ergebnisse sind:

- Fremdenfeindliche Straftaten werden überwiegend von Jugendlichen und jungen Erwachsenen männlichen Geschlechts im Alter von 15 bis 24 Jahren verübt. Nur 9 Prozent der Tatverdächtigen sind Frauen.

- Die Neigung, fremdenfeindliche Straftaten zu begehen, hängt eng mit dem Bildungsniveau zusammen: Personen mit einer höheren Schulausbildung weisen im Vergleich eine wesentlich geringere Tendenz zu fremdenfeindlichen Straftaten auf. Hauptschulabsolventen sind unter den Tatverdächtigen überrepräsentiert, während der Anteil an Abiturienten deutlich unter dem der Gesamtbevölkerung liegt. Ein ähnlicher Zusammenhang besteht hinsichtlich der beruflichen Aus- und Weiterbildung.

- Der enge Zusammenhang zwischen Fremdenfeindlichkeit und Ausbildungsniveau ließe vermuten, dass auch Arbeitslosigkeit eine der wesentlichen Ursachen der Fremdenfeindlichkeit sei. Dies trifft jedoch nicht zu: Zwar liegt der Anteil der Arbeitslosen unter den Tatverdächtigen über dem der Gesamtbevölkerung, aber die große Mehrheit der Tatverdächtigen (rund 80%) geht noch zur Schule, absolviert eine Lehre oder ist erwerbstätig.

- Fremdenfeindliche Straftaten werden überwiegend in Gruppen begangen. Dabei haben rechtsextremistische Gruppen, insbesondere Skinhead-Vereinigungen, gegenüber ihrer eigenen Einschätzung nach unpolitischen Freizeitgruppen an Bedeutung gewonnen.

- Der Anteil der Mehrfachtäter hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. So war gut ein Drittel der Tatverdächtigen bereits durch politische Straftaten und mehr als die Hälfte durch nichtpolitische Straftaten aufgefallen.

- Neun von 10 Tätern waren bereits in der Grundschulzeit als sozial auffällig eingeschätzt worden. Ihre Schulzeit war häufig von Leistungsversagen, Schulabbruch und Straffälligkeit gekennzeichnet.

- Starker Alkoholkonsum ist eine erhebliche Vorbedingung oder Begleiterscheinung fremdenfeindlicher Taten.

Bei der Vorstellung der Studien in Berlin betonte Schily, dass die Bekämpfung von Rechtsextremismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt eine der wichtigsten Aufgaben von Politik und Gesellschaft sei: "Es muss uns gelingen, insbesondere junge Menschen von den Werten der freien und pluralistischen Gesellschaft zu überzeugen. Dort wo sie schon ins Abseits geraten sind, gebietet es unsere Verantwortung, ihnen die Hand zur Rückkehr entgegenzustrecken." Dazu gehöre auch, Mut zu machen, die eigene Überzeugung öffentlich und frei zu vertreten, Zivilcourage zu zeigen, sich gegen Gewalt, Extremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus zu wenden, Minderheiten zu schützen und schließlich die Bereitschaft zu fördern, sich für Aufgaben des Gemeinwesen zu engagieren. Um dies zu erreichen, sei es notwendig, die Ursachen und Entstehungsbedingungen von Fremdenfeindlichkeit und rechtsextremistischer Gewalt zu erforschen. Entsprechend hätten die drei Studien das Phänomen aus unterschiedlichen Perspektiven untersucht.

Für die Politik der Bundesregierung zur Bekämpfung von Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus leitete Schily daraus einige Punkte ab:

1. Es sei richtig, dass die Bundesregierung der politischen Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus weiterhin einen hohen Stellenwert beimisst. Sie habe dafür im Haushaltsjahr 2001 zusätzliche Mittel in Höhe von 50 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Sie werde ihre Programme "Maßnahmen gegen Gewalt und Rechtsextremismus", CIVITAS und XENOS in 2002 mit 47,5 Millionen Euro zusätzlich fortsetzen.

2. Der Staat könne den demokratischen Verfassungskonsens nicht allein bewahren; er brauche Menschen die sich aktiv für die Werte einer offenen und humanen Gesellschaft einsetzen. Mit der Gründung des "Bündnis für Demokratie und Toleranz - gegen Extremismus und Gewalt" habe die Bundesregierung einen notwendigen Schritt unternommen und ein weithin sichtbares Signal gesetzt. Das Bündnis fördere in einer Vielzahl von Einzelprojekten, Toleranz, Weltoffenheit und zivilgesellschaftliches Engagement. Über 900 Gruppen und Initiativen hätten sich dem Bündnis bisher angeschlossen. Die Aktionen des Bündnis richten sich besonders an Jugendliche und junge Erwachsene. Die Notwendigkeit von Jugendpolitik werde durch die Ergebnisse bestätigt und soll künftig fortgesetzt und intensiviert werden.

3. Ähnliches gelte für die Jugendarbeit der Bundeszentrale für politische Bildung. Ihr Ziel sei es, das Verständnis für politische Sachverhalte zu fördern, das demokratische Bewusstsein zu festigen und die Bereitschaft zur politischen Mitarbeit zu stärken. Im Jahr 2001 habe die Bundeszentrale einen Schwerpunkt auf das Thema Gewalt und Rechtsextremismus gelegt. Zusätzlich habe die Bundeszentrale in Kooperation mit den Ländern ein dreijähriges Sonderprogramm zur Bekämpfung des Rechtsextremismus aufgelegt. Die Bundeszentrale wende einen beträchtlichen Teil ihres Etats für diesen Zweck auf.

4. Die pädagogische und didaktische Qualität des Lehr- und Betreuungsangebotes in Kindergärten und Schulen trage erheblich zur Verhinderung fremdenfeindlicher und rechtsextremer Gewalt bei. Verhaltensauffälligkeiten rechtsextremer Straftäter würden sich frühzeitig abzeichnen und müssten durch eine intensive und fachkundige Betreuung in Kindergarten und Schule aufgefangen werden. Die präventive Jugend- und Sozialarbeit für gefährdete Familien solle ausgebaut werden, um der Verfestigung krimineller Milieus entgegenzuwirken.

5. Rechtsextreme Gruppierungen sollten aufgrund ihrer wachsenden Bedeutung verstärkt bekämpft werden. Die Bundesregierung habe in diesem Bereich bereits ein ganzes Bündel von Maßnahmen ergriffen: Sie reichen von der konsequenten Ermittlung und Ahndung strafrechtlich relevanter rechtsextremistischer Internetinhalte, über den Verbotsantrag gegen die NPD, bis hin zum Verbot der Organisation "Blood & Honour Division Deutschland" und ihrer Jugendorganisation "White Youth". Die rechtsextremistische Szene werde durch diese Maßnahmen empfindlich geschwächt: So sei beispielsweise die Anzahl rechtsextremistischer Skinhead-Konzerte in den Jahren 2000 und 2001 spürbar zurückgegangen.

6. Um die rechtsextreme Szene zu zerschlagen habe die Bundesregierung ein Aussteigerprogramm für Rechtsextremisten konzipiert. Das Programm, das vom Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) betreut wird und im April 2001 angelaufen ist, ziele zum einen darauf ab, Führungspersonen aus der rechtsextremistischen Szene herauszulösen. Zum anderen soll das Angebot Mitläufer, die noch nicht fest in die rechte Szene eingebunden sind, zum Ausstieg veranlassen. Das BfV habe ein Kontakttelephon eingerichtet, an das sich ausstiegswillige Rechtsextremisten wenden können. Sie erhalten von geschulten Mitarbeitern Beratung und konkrete Hilfe, beispielsweise bei der Arbeits- und Wohnungssuche oder beim Umzug. Von dem telephonischen Beratungsangebot hätten bereits zahlreiche Anrufer Gebrauch gemacht. In der rechtsextremen Szene sorge das Aussteigerprogramm für erhebliche Verunsicherung. Es werde daher unvermindert fortgesetzt.

7. Eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung fremdenfeindlicher Gewalt spiele auch die präventive Kriminalarbeit. Sie setze bereits bei der Entstehung von Kriminalität an. Im Deutschen Forum für Kriminalprävention, das im Juni 2001 gegründet wurde, wirken Bund, Länder, Kommunen, Religionsgemeinschaften und Verbände gemeinsam auf die Verhütung rechtsextremer Straftaten hin.

8. Menschen vor rechtsextremer Gewalt zu schützen, sei eine wichtige polizeiliche Aufgabe. Das BMI habe daher bereits im Sommer 2000 den Bundesländern die Unterstützung des Bundesgrenzschutzes (BGS) angeboten. Auf Anforderung der Polizeien der Länder würden darüber hinaus Kräfte des BGS regelmäßig bei Demonstrationen rechter Gruppierungen eingesetzt. Zudem sei der Einsatz der Verstärkungseinheit Niederlausitz (VNL) seit dem Januar 2001 ein gelungenes Beispiel für die gute polizeiliche Zusammenarbeit zwischen Bund Ländern bei der Bekämpfung des Rechtsextremismus.

Die Studien sind in einem Band in der Schriftenreihe "Texte zur Inneren Sicherheit" des BMI erschienen und können kostenlos bezogen werden. (esf/BMI)

Bezug: ibro Funk- und Marketing GmbH, Kastanienstrasse 1, 18184 Roggentin, Tel.: 038204/66543, info@ibro.de 

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Maßnahmen gegen Fremdenfeindlichkeit

 

Die Bundesregierung hat am 8. Mai 2002 den vom Bundesinnenminister Otto Schily vorgelegten "Bericht über die aktuellen und geplanten Maßnahmen und Aktivitäten der Bundesregierung gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Gewalt" verabschiedet. Er geht zurück auf einen Beschluss des Deutschen Bundestages vom 30.3.2001. Der 103-seitige Bericht stellt die Maßnahmen der Bundesregierung auf nationaler und internationaler Ebene dar.

Die Maßnahmen der Bundesregierung betreffen im wesentlichen die Bereiche Prävention und offensive Bekämpfung der Täter. Zum Bereich der Prävention gehören Maßnahmen der Integration, politischen Bildung, das Bündnis für Demokratie und Toleranz - gegen Extremismus und Gewalt, die Verbesserung der sozialen Rahmenbedingungen und die Erfassung und Erforschung des Rechtsextremismus. Zum Bereich der offensiven Bekämpfung der Täter gehören die Unterstützung landespolizeilicher Maßnahmen, ein Aussteigerprogramm für Rechtsextremisten, die konsequente Strafverfolgung, die Verfolgung und Verhinderung von Rechtsextremismus im Internet sowie der Opferschutz. (esf)

Bezug: Bundesministerium des Innern, Alt-Moabit 101D, 11014 Berlin, Tel.: 01888/681-0, Fax: -2926, poststelle@bundesinnenministerium.de, www.bmi.bund.de

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"Auf eigenen Füßen"

Noch allzu häufig wird, wenn von Migrantinnen der zweiten Generation die Rede ist, vereinfachend von einem Leben zwischen den Stühlen gesprochen, werden Berufswahl und Lebensplanung im Wesentlichen vor dem Hintergrund der Herkunftskultur bewertet. Mit ihrer Studie "In Zukunft auf eigenen Füßen - Bildungsmöglichkeiten und Bildungserschwernisse bei Migrantinnen der zweiten Generation" legt Merle Hummrich im Auftrag der Landesbeauftragten für Ausländerfragen bei der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz eine differenzierte Untersuchung vor, die ihre Stärke im qualitativen Forschungsansatz hat. Auf der Grundlage von Interviews ermittelt sie die Bedeutung von Kultur, Geschlecht und Lebenswelt für die Bildungschancen der in Deutschland aufgewachsenen jungen Frauen. Dabei stellt sie fest, dass durch eine soziale Kategorie wie "Kultur" eine gesellschaftliche Differenzierung im Sinne einer Hierarchisierung erfolgt, die auf stereotypen Deutungsmustern beruht. Ihr Anliegen ist es zu analysieren, wie sich die Zugehörigkeit zu einer ethnischen Minderheit auf die Bildungsmöglichkeiten auswirkt und wie kulturelle Zuschreibungen das Handeln der jungen Frauen beeinflusst. Die Stärke des wissenschaftlichen Ansatzes ist vielleicht zugleich seine Schwäche: Die Studie ist nicht leicht lesbar, und ob sie die PraktikerInnen in Berufsberatung, Schule und Jugendarbeit erreicht, bleibt deshalb fraglich. Doch komplexe Sachverhalte erlauben keine vereinfachenden Interpretationen, und gerade deshalb ist Hummrichs hervorragende Studie ein Muss für jeden, der sich ernsthaft mit den Lebensrealitäten junger Migrantinnen beschäftigen will. (vka)

Bezug: Landesbeauftragte für Ausländerfragen bei der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz, Postfach 3880, 55028 Mainz, LBA@stk.rlp.de

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Internationalisierung des Studiums

 

Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, hat Mitte März 2002 in Berlin gemeinsam mit dem Deutschen Studentenwerk die Ergebnisse der Studie "Internationalisierung des Studiums: Ausländische Studierende in Deutschland - Deutsche Studierende im Ausland" vorgestellt. Danach gibt es bei der Zahl ausländischer Studierender eine Steigerung um 21 % vom Wintersemester 97/98 bis zum Wintersemester 2000/2001. In absoluten Zahlen: von rund 104.000 auf jetzt rund 126.000. Nach ersten Schätzungen ist im vergangenen Jahr die Zahl nochmals um gut 15 % auf jetzt ca. 140.000 Studierende gestiegen. Bundesbildungsministerin Bulmahn zeigte sich sehr erfreut über diese Entwicklung. Deutschland sie "endlich wieder ein attraktiver Studienstandort für Studierende aus aller Welt" Nach den USA und Großbritannien ist Deutschland das beliebteste Gastland für Studierende aus anderen Ländern. Bulmahn führt diese Entwicklung auf die von der Bundesregierung initiierte "Konzertierte Aktion Marketing" zurück, die zusammen mit den Ländern, mit der Wirtschaft, mit dem Deutschen Studentenwerk und vielen anderen Partnern durchgeführt wird. "Die gezielten Aktionen, mit der wir weltweit um die besten Köpfe werben, gehen genau in die richtige Richtung. Wir bekommen endlich wieder ein offenes Klima", so Bulmahn.

Deutschland sei seinem Ziel: 10 % ausländischer Studentinnen und Studenten in Deutschland, ein ganzes Stück näher gekommen. Dabei seien große Zuwächse zu verzeichnen, so aus China (+ 83% von 1997 bis 2000) auf jetzt 8.700 Studierende, sowie aus den mittel- und südosteuropäischen Staaten wie Polen oder Bulgarien mit einem Plus von 204 % auf 4.700 Studierende. Aber auch aus Ländern der Russischen Föderation, aus wichtigen Schwellenländern wie Indien und Indonesien sei ein deutlicher Anstieg der Studierenden zu verzeichnen. Bulmahn begrüßte diese Entwicklung, da es sich hier um Staaten handele, die von der Wirtschaft als die ‚Märkte von morgen' bezeichnet würden. Ein Studium in Deutschland sei also nicht nur eine Zukunftsinvestition aus Sicht des einzelnen Studenten, sondern auch aus deutscher Sicht. "Wir investieren damit auch in Menschen, die in einigen Jahren die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Prozesse in ihren Ländern mitgestalten werden. Bei zunehmender internationaler Zusammenarbeit ist das eine Investition, die sich mit Sicherheit für beide Seiten auszahlen wird", sagte die Ministerin.

Doch Internationalisierung sei keine Einbahnstraße, sagte die Ministerin. Auch bei den deutschen Studierenden, die ins Ausland gehen, stiegen die Zahlen spürbar an. 1999 studierten demnach 45.600 deutsche Studierende im Ausland - dreimal mehr als 1980 und ein Viertel mehr als 1991. Die Favoritenländer seien Großbritannien und die USA (zusammen 44 %) gefolgt von Österreich, Frankreich und der Schweiz. 13 % der Hochschulabsolventen hätten im Jahr 2000 einen studienbezogenen Aufenthalt im Ausland absolviert. (esf/BMBF)

Bezug: Bundesministerium für Bildung und Forschung, Referat Öffentlichkeitsarbeit, Postfach 30 02 35, 53182 Bonn oder Tel.: 01805-BMBF02 bzw. 01805-262302, Fax: 01805-BMBF03 bzw. 01805-262303, E-Mail: books@bmbf.bund.de, www.bmbf.de/pub/
internationalisierung_des_studiums.pdf
 

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Integration in den Arbeitsmarkt

Von der Beschäftigungskrise besonders betroffen sind ausländische Arbeitskräfte: Ihre Arbeitslosenquoten liegen in fast allen Ländern der Europäischen Union höher als die der Einheimischen. Dennoch gelingt es einigen Staaten mit guten Lösungsansätzen diese Problematik zu entschärfen, wie eine Anfang 2002 beim Verlag Bertelsmann-Stiftung erschienene Publikation von Dirk Schlotböller und Ulrich van Suntum zeigt. Ziel der Studie "Arbeitsmarktintegration von Zuwanderern. Einflussfaktoren, internationale Erfahrungen und Handlungsempfehlungen" (ISBN 3-89204-583-6) ist es, die zentralen Erfolgsfaktoren für eine verbesserte Integration auf theoretischer und empirischer Basis zu identifizieren. Dies geschieht einerseits anhand ökonometrischer Schätzungen, andererseits wird die konkrete Integrationspolitik in Großbritannien, den Niederlanden, Schweden und Deutschland analysiert und vergleichend bewertet. Betrachtet werden sowohl Qualifizierungsprogramme einschließlich Sprachkurse, rechtliche Rahmenbedingungen wie Zugangsbeschränkungen und Antidiskriminierungsgesetzgebung als auch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen für Geringqualifizierte. Aus dem Vergleich der verschiedenen Strategien werden abschließend Handlungsempfehlungen für die Ausgestaltung der Integrationspolitik in Deutschland abgeleitet. Die 238-seitige Publikation kostet 15 Euro. (esf)

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Integration und Illegalität

 

Integration und Illegalität - eine Verknüpfung zweier Aspekte in der deutschen Einwanderungsdiskussion, die irritierender nicht sein kann. Doch genau diese Irritation will die gleichnamige Broschüre des Rates für Migration bewirken. Denn Integration und Illegalität markieren zwei Extrempunkte von Inklusion und Exklusion im Einwanderungsland Deutschland, und auf beiden Seiten bleiben nach Ansicht der AutorInnen noch viele Fragen offen. Im Themenkomplex "Integration" beleuchtet Hans H. Reich den öffentlichen Diskurs über Sprache und Integration. Er merkt kritisch an, dass Grundlage des Deutscherwerbs soziale Kontakte seien und deshalb alle Formen von Exklusion, wie sie in der deutschen Einwanderungsgesellschaft an der Tagesordnung sind, Barrieren des Deutscherwerbs darstellten, die durch Lernanstrengungen und Lernangebote nicht einfach abgeräumt werden könnten. Den inhaltlichen Beiträgen zur illegalen Zuwanderung folgt die Resolution des Rates für Migration zum Problem der aufenthaltsrechtlichen Illegalität, in der Migrationsforscher wie Klaus J. Bade, Dieter Oberndörfer und Rainer Münz deutliche Worte an die Adresse der Politik finden, die diesen Problemkomplex nicht weiterhin tabuisieren und kriminalisieren dürfe. (vka)

Bezug: Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS), Universität Osnabrück, 49049 Osnabrück, imis@uni-osnabrueck.de

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Deutschland, Einwanderungsland

 

Deutschland hat Abschied genommen von der Vorstellung, kein Einwanderungsland zu sein, auch wenn das neue Zuwanderungsgesetz und sein Zustandekommen umstritten bleiben. Ohne Zweifel stellen der Bericht der Unabhängigen Kommission "Zuwanderung" unter Vorsitz von Rita Süssmuth und das darauf aufbauende Einwanderungs- und Integrationsgesetz der Bundesregierung einen wichtigen Einschnitt in der deutschen Nachkriegsgeschichte dar. Diese Entwicklung wird beschrieben in der im Sommer 2002 in der Edition Suhrkamp erscheinenden Publikation "Deutschland, Einwanderungsland" von Karl-Heinz Meier-Braun (ISBN 3-518-12266-5). Meier-Braun ist Leiter der Fachredaktion SWR International des Südwestrundfunks Stuttgart, Lehrbeauftragter an der Universität Tübingen, Mitglied im "Rat für Migration" und AiD-Lesern seit über 12 Jahren als Autor bekannt. Meier-Braun legt allerdings auf 150 Seiten nicht nur eine Geschichte der Einwanderung in die Bundesrepublik vor, sondern bietet auch zahlreiche Hintergrundinformationen - etwa, wie mit dem Thema Wahlkampf gemacht wurde und wird. Dahinter steht freilich die Frage nach der Rolle der Medien und der Akzeptanz der Bevölkerung für eine neue Ausländerpolitik. Der Blick auf die Wanderungs- und Flüchtlingsbewegungen als Folge der Globalisierung sowie auf die demographische Entwicklung der Bundesrepublik runden den Band ab. (esf)

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Von der Anwerbung zur Abschottung

 

Im Verlag Ulmer Manuskripte ist Anfang 2002 eine Publikation "Von der Anwerbung zur Abschottung oder zur gesteuerten Zuwanderung? Grundlagen deutscher Ausländerpolitik" von Wolfgang Gieler und Torben Ehlers erschienen (ISBN 3-934869-17-3). Das Buch versteht sich als eine grundlegende Einführung in die deutsche Ausländerpolitik. Nach einem theoretischen Diskurs zum interkulturellen Umgang mit Zuwanderern, werden die zeitgeschichtlichen Rahmenbedingungen, ohne deren Kenntnis die spezifisch deutsche Situation nicht zu verstehen ist, sowie die aktuelle deutsche Ausländerpolitik eingehend analysiert. Prof. Dr. Wolfgang Gieler ist Professor für Politikwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation an der Universität Sakarya/Türkei. Er lehrt auch an den Universitäten Hannover, Jena, Rostock und Siegen. Torben Ehlers ist Diplomand am Fachbereich Politikwissenschaft der Universität Hannover. Die 165-seitige Publikation kostet 15,08 Euro. (esf)

Bezug: Verlag Ulmer Manuskripte, Fach- und Sachbücher, Büro für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Messkernweg 12, 89129 Albeck, Tel.: 07345/929-713, Fax: -714, http://www.ulmer-manuskripte.de/
Reihen/Sozialwissensch_/
Auslanderpolitik/auslanderpolitik.html
 

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Muslime in Deutschland von 1920 bis 1945

 

Schon in den frühen 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts kamen Muslime nach Deutschland, wobei sich vor allem in Berlin ein Zentrum islamischen Lebens herausbildete, das ein Auslöser für kulturelle Innovationen war. Die stark verspätet im April 2002 erschienenen Ausgabe 01/1 der Zeitschrift für Religionswissenschaft enthält unter anderem einen Text "Muslime in Deutschland von 1920 bis 1945" von Bernd Bauknecht. Anhand der Aktivitäten der damals zahlreich entstandenen islamischen Vereine zeigt Bauknecht die Konstruktion kultureller Nähe oder Ferne und das Durchbrechen kultureller Muster. Darüber zeichnet Bauknecht den Weg dieser Vereine von der Weimarer Republik in die Nazi-Diktatur nach. Hierzu hat er zum einen einzelne Periodika, die damals so zahlreich von den Muslimen publiziert wurden, und zum anderen Archivalien aus dem Landesarchiv Berlin und dem Brandenburgischen Landeshauptarchiv Potsdam ausgewertet. (esf)

Bezug: diagonal-Verlag, Alte Kasseler Str. 43, 35039 Marburg, Tel.: 06421/6819-36, Fax: -44, service@diagonal-verlag.de, www.diagonal-verlag.de

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Islam-Lexikon

 

Im März 2002 ist beim Patmos Verlagshaus ein Islam Lexikon von Monika und Udo Tworuschka erschienen (ISBN: 3-491-70349-2). Zielgruppe des Nachschlagewerks sind nach Verlagsangaben alle, die in Europa mit muslimischem Leben in Berührung kommen sowie alle, die sich über Geschichte, Kultur und religiöses Leben des Islam informieren wollen. Die Islamwissenschaftlerin Monika Tworuschka und der Religionswissenschaftler Udo Tworuschka haben so gut wie alle wichtigen Stichworte zum Islam in gründlicher wie auch verständlicher Weise bearbeitet. Das 300seitige Buch kostet 19,90 Euro. (esf)

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Der Koran und seine strittigen Aussagen

 

Todeskommandos und fanatisierte Selbstmörder rechtfertigen ihren Kampf mit religiösen Motiven aus dem Koran. Lassen sich mit dem heiligen Buch der Muslime wirklich Mord und Terror begründen? Was sagt der Koran zu Themen wie Frieden, Kampf und Krieg, Gerechtigkeit und Rache, Gott und Mensch, Mann und Frau? Begründet der Koran den Islam als Religion der Gewalt und Unterdrückung? Ein Im November 2001 beim Patmos Verlagshaus erschienenes Buch "Der Koran und seine umstrittenen Aussagen" (ISBN: 3-491-70352-2) versucht, klare Antworten auf diese Fragen zu geben. Die von der Islamwissenschaftlerin Monika Tworuschka und dem Religionswissenschaftler Udo Tworuschka erstellte Publikation bietet eine grundlegende und verständlich formulierte Einführung in den Koran als Grunddokument des Islam. Die oft nicht leicht zugänglichen Texte des Korans werden erschlossen, die zentralen Aussagen werden erläutert. Das 130-seitige Buch kostet 9,90 Euro. (esf)

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Bildband zum Ramadan

 

Die Fröhlichkeit, Inbrunst und Lebendigkeit, die in islamischen Gesellschaften während des Fastenmonats Ramadan herrschen, sind hierzulande kaum bekannt. Obwohl viele islamische Länder zu beliebten Urlaubszielen geworden sind, ist das Verständnis der religiösen und säkularen Traditionen und Lebensstile gering oder gar von Missverständnissen geprägt. Die westlichen Medien sind dominiert von Bildern der fundamentalistischen Ausprägungen des Islam, die jedoch in den allermeisten islamischen Ländern die Ausnahme, nicht die Regel sind. Christel Becker-Rau und Angela Grünert wollen mit ihrem im Herbst 2001beim Knesebeck-Verlag erschienenen Bildband Ramadan - Fasten mit allen Sinnen (ISBN 3-89660-066-4) kulturell Interessierten mit Fotografien und Hintergründen Wissen über das religiöse Leben zwischen Tradition und Moderne vermitteln. Der 200-seitige Bildband macht den Leser mit den Sitten und Bräuchen des Fastenmonats in den verschiedenen arabischen Ländern vertraut. Viele der 100 farbigen Abbildungen lassen den Betrachter in die festliche Stimmung zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang eintauchen, die der absoluten Enthaltsamkeit während des Tages folgen. Die Texte bringen dem Leser die religiösen und sozialen Hintergründe des Ramadan ebenso nahe wie die organisatorischen, politischen und gesundheitlichen Probleme, die die islamische Gemeinschaft im Spannungsfeld zwischen islamischer Tradition und modernem Alltag alljährlich während des Fastenmonats überwinden muss. Die Publikation kostet 39,90 Euro. (esf)

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Zuwanderungspolitik in Japan

 

Als Nummer 12 der "Discussion Paper Series" der Faculty of Economics der Kyushu Sangyo University in Japan ist im März 2002 ein 16-seitiges Papier "Development of Immigration Policy in Japan" von Atsushi Kondo erschienen. Der englischsprachige Text kann eingesehen werden unter http://www.ip.kyusan-u.ac.jp/J/keizai/
prod02.htm

Ebenfalls dem Thema Zuwanderungspolitik in Japan widmete sich Frauke Kempka auf der Seite "Interkulturelles" der Berliner "tageszeitung" vom 06. Mai 2002 unter dem Titel "Japaner ist man von Geburt" (abrufbar im Archiv unter www.taz.de). (esf)

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Europäische Amerika-Auswanderer 1783 - 1820

 

1823 verkündete der amerikanische Präsident James Monroe, dass die Bevölkerung der USA seit Gründung der Republik von drei auf zehn Millionen Menschen angewachsen sei. Nicht die Einwanderung, sondern die "natürliche Vermehrung" der bereits im Land Lebenden hätten zu dieser Entwicklung beigetragen. Im gleichen Jahr erschien in London ein Buch, in dem es hieß, ein "beispielloser Sturzbach" europäischer Einwanderer habe sich in den letzten 40 Jahren über die USA ergossen. Die Frage, wer Recht hatte, beschäftigt Hans-Jürgen Grabbe in seinem 2001 erschienenen Buch "Vor der großen Flut. Die europäische Migration in die Vereinigten Staaten von Amerika 1783 bis 1820". Zur Beantwortung dieser Frage hatte Grabbe zunächst zu schätzen, wie hoch die Einwanderung überhaupt in der Frühphase der amerikanischen Besiedlung war, denn Statistiken liegen aus dieser Zeit nicht vor. Grabbe rekonstruiert hierzu die Zahl der Einwanderer in Philadelphia und dessen Umland - damals der Hafen, über den die meisten Einwanderer das Land erreichten. Zwischen 1783 und 1819 waren demnach 132.000 Menschen in die Region eingewandert. Grabbe rechnet die Zahl für die Staaten insgesamt auf 364.000 Menschen hoch. Eine relativ hohe Einwanderung also. Dennoch hatte auch Monroe Recht, denn in der Frühphase erlebte Amerika tatsächlich auch einen beispiellosen Babyboom. Erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Bevölkerungswachstum "ganz entscheidend durch die Masseneinwanderung" beeinflußt. Grabbe liefert jedoch nicht nur spröde Grundlagen- und Quellenforschung, sondern zeichnet auf 458 Seiten ein plastisches und lebendiges Bild von den Motiven der Auswanderung, von der Arbeit der Weber, von den Kommunikationswegen zwischen Herkunfts- und Zielland, von den teilweise katastrophalen Lebensumständen in den europäischen Hafenstädten und den Schrecken der Überfahrt. Jahrzehntelang bestand ein "Redemptionersystem", bei dem die Auswanderer ihre Überfahrt nicht bezahlten, sondern sich verpflichteten, in Übersee ihre Passagekosten abzuarbeiten. "Weiße Sklaverei" nannte man das. Als es nach 1820 zum Niedergang des Redemptionersystems kam, begann die eigentliche Masseneinwanderung. Das im Franz Steiner Verlag in Stuttgart erschienene Buch kostet 71 Euro. (esf)

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Jüdische Einwanderer in Chicago 1840 - 1900

 

Weit über 100.000 Juden wanderten im 19. Jahrhundert aus Deutschland nach Nordamerika aus. Chicago, Ziel tausender europäischer Einwanderer und Ende des 19. Jahrhunderts eine der weltweit größten Metropolen, etablierte sich schnell als bedeutendes Zentrum jüdischen Lebens in den USA. Beim Universitätsverlag Rasch ist im Mai 2002 eine Publikation von Tobias Brinkmann "Von der Gemeinde zur "Community"; Jüdische Einwanderer in Chicago 1840-1900" erschienen (ISBN 3-935326-12-2). Die sozial- und kulturgeschichtlich angelegte Studie beleuchtet am Beispiel Chicagos die bislang kaum erforschte "deutsche Phase" der amerikanisch-jüdischen Geschichte. Die 488-seitige Arbeit verbindet dabei vier in der Forschung häufig getrennt behandelte Felder: die deutsch-jüdische und amerikanisch-jüdische Geschichte, die historische Migrationsforschung und die sozialwissenschaftlich geprägte amerikanische Stadtgeschichte. Im Mittelpunkt stehen Fragen nach der Entwicklung neuer Formen jüdischen Lebens und jüdischer Gemeinschaft in Chicago sowie nach der Rolle von Assimilations- und Ethnisierungsprozessen. Das Buch kostet 29,90 Euro. (esf)

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Italienische Architekten und Maler in Deutschland

 

Beim Stuttgarter Verlag Edizioni Oltreconfine, der unter anderem die italienischsprachige Zeitschrift "Nuove Oltreconfine" herausgibt, ist eine Sammlung von Kurzbiographien "Italienische Architekten, Bildhauer und Maler in Deutschland" erschienen. Die von Bruno Zoratto herausgegebene 173-seitige zweisprachige Publikation zeigt eindrücklich, wie groß der italienische Einfluss auf das deutsche Kunsterbe ist. So sind nicht nur ganze Baustile und Kunstrichtungen von der Kultur, dem Geschmack und der Tradition der italienischen Kunst beeinflusst. Viele Gebäude sind auch unmittelbar von Italienern geplant oder gebaut worden. Am bekanntesten ist vielleicht die Porta Nigra in Trier, das römische Stadttor aus dem 3. Jahrhundert nach Christus. Den Höhepunkt ihrer Ausstrahlung erreicht die italienische Kultur jedoch mit der Renaissance. Ab dem 17. Jahrhundert kamen viele Künstler aus Italien oder der italienischen Schweiz nach Deutschland. Einer von ihnen war Agostino Barelli, der Erbauer der 1668 vollendeten Theatinerkirche in München, dem ersten barocken Bauwerk nördlich der Alpen. 550 weitere Architekten, Bildhauer und Maler wanderten zwischen dem 17. und dem 20. Jahrhundert nach Deutschland aus. Sehr viele von ihnen wirkten in Baden-Württemberg. Leopoldo Retti und Gian Battista Salucci beispielsweise bauten als königliche Chefarchitekten mehrere Schlösser, Kirchen, eine Synagoge und mehrere Privathäuser. Dadurch, dass sie zum Teil italienische Belegschaften bevorzugten, kam es schon über 300 Jahre vor der Anwerbevereinbarung von 1955 zur ersten Einwanderung größerer Gruppen nach Deutschland. So ließ Giovanni Albertalli schon 1609 zweihundert italienische Arbeiter nach Eichstatt in Bayern zum Bau der Willibaldisburg kommen. (esf)

Bezug: Edizioni Oltreconfine, Urbanstr. 62a, Postfach 105561, 70048 Stuttgart, Tel.: 0711/297117, 0711/22207-17, Fax: 0711/22207-18, info@oltreconfine.de, www.oltreconfine.de

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Belletristik

Kommissar Llob und die algerische Tragödie

Die Ursachen und Entwicklungen des algerischen Bürgerkriegs sind schwer zu durchschauen, will man sich nicht mit den gängigen simplen Erklärungsmustern zufrieden geben. In ungewöhnlicher Form - verpackt in eine spannende und lebensnahe Krimitrilogie mit Kommissar Llob als Hauptperson - bietet Yasmina Khadra andere Wege des Zugangs, als sonst üblich. Yasmina Khadra ist das weibliche Pseudonym von Mohammed Moulessehoul. Der 1955 geborene, in Französisch schreibende Autor war bis vor kurzem hoher Offizier in der algerischen Armee. Wegen der strengen Zensurbestimmungen erschienen seine Kriminalromane unter Pseudonym. Erst nachdem er im Dezember 2000 mit seiner Familie ins Exil nach Frankreich gegangen war, konnte er das Geheimnis um seine Identität lüften. Beim Unionsverlag erschien 2001 mit "Morituri" der erste, Anfang 2002 mit "Doppelweiß" der zweite von mehreren Krimis mit Kommissar Llob als Hauptperson in deutscher Übersetzung. Das Pseudonym Yasmina Khadra behielt der Autor bei. "Doppelweiß" spielt in Algiers: Nur einen Tag, nachdem Kommissar Llob bei einem angesehenen Diplomaten zu Besuch war, wird dieser ermordet aufgefunden. Mutig und im doppelten Sinne schlagfertig verfolgt Llob die mutmaßlichen Mörder und kommt dabei den Machenschaften eines illegalen Finanzimperiums auf die Spur, stößt auf Kriegsgewinnler und kleine Gauner, die den Kopf hinhalten müssen. Aber auch er selbst ist in höchstem Maß gefährdet.

Die Krimitrilogie bildet mit weiteren Romanen, die Khadra in der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre veröffentlicht hat, eine thematische Einheit. In ihnen dokumentiert er unverblümt unterschiedliche Aspekte der blutigen Auseinandersetzungen seit Anfang der 1990er-Jahre. In "Doppelweiß" entlarvt er die Rolle inkompetenter und korrupter Regierungsmitglieder, die den Aufstieg der algerischen Finanzmafia ermöglichten. Für Khadra sind sie die wahren Drahtzieher des Konflikts. In späteren Romanen beschreibt er die andere Seite: Wie ein im Elend lebendes Dorf zur Plattform fundamentalistischen Gedankenguts wird und in die Maschinerie der Gewalt gerät; wie aus einem jungen Mann ein grausamer Mörder im Namen Gottes wird. Im dritten und letzten Krimi mit Kommissar Llob, dem 2001 beim Haymon-Verlag erschienenen Band "Herbst der Chimären", fliegt schließlich auf, dass Llob nebenher auch als Schriftsteller tätig ist. Ihm wird vorgeworfen, hohe Beamte anzuschwärzen und das Land in Mißkredit zu bringen. Nach seiner Suspendierung wird Llob bedroht, aber von welcher Seite? (esf)

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Broschüren / Zeitschriften / Zeitungen

Gesundheitsberatung für AfrikanerInnen

 

Die soziale Situation, sprachliche Verständigungsprobleme oder ein ungeklärter Aufenthaltsstatus erschweren unter anderem Afrikanerinnen und Afrikanern den Zugang zu den vorhandenen Gesundheitseinrichtungen. Daher hat das Stadtgesundheitsamt in Frankfurt am Main Anfang des Jahres 2002 eine Gesundheitsberatungsstelle für die über 5.000 Afrikanerinnen und Afrikaner der Stadt eingerichtet. Ein mehrsprachiger Flyer stellt das Angebot vor. (esf)

Kontakt: Stadtgesundheitsamt der Stadt Frankfurt am Main, Frau Dr. Sonja Stark, Tel.: 069/212-33813 sowie Amt für multikulturelle Angelegenheiten, Tel.: 069/212-30154, www.stadt-frankfurt.de/amka

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Suchtbroschüre auf russisch

 

Das Bundesministerium des Inneren hat 2001 eine 32-seitige Broschüre zum Konsum von Alkohol oder anderen Drogen sowie Medikamenten herausgegeben. Die Broschüre, die in Deutsch und Russisch erschienen ist, richtet sich an die Angehörigen von Suchtkranken. Zu bestellen ist sie im Internet (http://www.bmi.bund.de/services/
email/emailform.jsp
) unter Angabe der Nr. 10036. (esf)

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Bekämpfung von Rechtsextremismus

Ende 2001 hat ein AutorInnenkollektiv die Broschüre "Recherchebroschüre Rechtsextremismus. Auf der Suche nach der Zivilgesellschaft" herausgegeben. Wenig später erschien eine vom Bündnisbüro der Evangelischen Kirche von Westfalen herausgegebene Broschüre "couragiert & evangelisch. 40 beispielhafte Projekte zur Überwindung von Gewalt und Rassismus". In beiden Publikationen geht es um Gewaltfreiheit, Antirassismus und die Bekämpfung von Rechtsextremismus. Doch die Ansätze könnten unterschiedlicher nicht sein. Im einen Fall präsentieren Jugendgruppen in einer ansprechend gestalteten Broschüre erfolgversprechende und praxiserprobte Projekte aus der kirchlichen Jugendarbeit in Nordrhein-Westfalen. Im anderen Fall geht es um den Zustand der Zivilgesellschaft in den ostdeutschen Bundesländern, wo rechtsextremistische Orientierungen keine Randerscheinung sind, wo es sich nicht um einige marginalisierte Jugendliche handelt, die sich in Opposition zu ihrem erwachsenen Umfeld befinden. Entsprechend hart fällt die Analyse aus. Die AutorInnen beschäftigen sich mit dem Zusammenhang zwischen DDR-Sozialisation und Rechtsextremismus heute, mit Chancen und Grenzen akzeptierender Jugendarbeit, mit den Rassismuserfahrungen von Flüchtlingen in der Uckermark. Und so wirken die wohlmeinenden Projekte aus dem Westen angesichts der Zustandsbeschreibung aus dem Osten mitunter wie der Tropfen auf dem heißen Stein. Was ihre Sinnhaftigkeit nicht in Frage stellt, aber zugleich die Frage nahelegt, ob mit den vielen bunten Bausteinen allein einem Phänomen begegnet werden kann, das tiefliegende Ursachen hat und ganzheitliche Lösungen erfordert. (vka)

Bezug der "Recherchebroschüre Rechtsextremismus. Auf der Suche nach der Zivilgesellschaft": Pfeffer und SalZ e.V., Postfach 1119, 16272 Angermünde, pfefferundsalz@gmx.net

Bezug der Broschüre "couragiert & evangelisch. 40 beispielhafte Projekte zur Überwindung von Gewalt und Rassismus": Amt für Jugendarbeit, Haus Villigst, 58239 Schwerte, www.buendnis-ekvw.de

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Reader "Rassismus macht Fremde"

 

Beim Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e. V. (IDA) ist im März 2002 ein von Christine Morgenstern herausgegebener Reader "Rassismus Macht Fremde. Begriffsklärung und Gegenstrategien" erschienen. Die Broschüre enthält unter anderem Texte von Annita Kalpaka und Ursula Lischke. Der erste Teil der Broschüre widmet sich der Geschichte des Rassismus in Deutschland und den verschiedenen Begriffen, mit denen das Problem gedeutet wird. Der praxisorientierte zweite Teil benennt Chancen und Grenzen antirassistischer und interkultureller Pädagogik und diskutiert zwei konkrete Projekte. Ergänzt wird der Reader durch einen Serviceteil, der Initiativen und Projekte aus dem Themenspektrum Antirassismus und Interkulturalität vorstellt sowie Literatur kommentiert. Die Broschüre umfasst 64 Seiten und kostet 5 Euro. (esf/IDA)

Bezug: Dr. Stephan Bundschuh / IDA e. V., Friedrichstr. 61 a, 40217 Düsseldorf, Tel: 0211/15 9255-5, Fax: -69, info@IDAeV.de 

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ReferentInnen-
Verzeichnis

 

Das vom Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e. V. (IDA) herausgegebene ReferentInnenverzeichnis ist im März 2002 in erweiterter Form neu aufgelegt worden. Es enthält über 100 Personen aus Wissenschaft und Praxis, die bei folgenden Themen als ReferentInnen zur Verfügung stehen: Antidiskriminierung / Integration, Antifaschismus, Antirassismus, Antisemitismus, Interkulturelle Gesellschaft, Interkulturelles Lernen, Jugend (mit den Schwerpunkten: Interkulturalität, Rassismus / Antirassismus, Rechtsextremismus), Migration (mit den Schwerpunkten: allgemein, Recht, Ökonomie), Nationalismus, Rassismus und Rechtsextremismus. Die ReferentInnen können alphabetisch, thematisch, nach Zielgruppen und nach Region recherchiert werden. Das Verzeichnis umfasst 28 Seiten und kostet 2,50 Euro. (esf/IDA)

Bezug: Dr. Stephan Bundschuh / IDA e. V., Friedrichstr. 61 a, 40217 Düsseldorf, Tel: 0211/15 9255-5, Fax: -69, info@IDAeV.de 

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Integrationsprojekte im Saarland

 

Das saarländische Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales hat im März 2002 eine Broschüre "Integrationsprojekte im Saarland. Viele Kulturen - Eine gemeinsame Zukunft" herausgegeben. Die 8-seitige Broschüre stellt kurz und bündig zehn Initiativen und Projekte vor.(esf)

Bezug: Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Franz-Josef-Röder-Straße 23, 66119 Saarbrücken, Tel.: 0681/501-3181, Fax: -3169, m.stabel@soziales.saarland.de, download unter: http://www.soziales.saarland.de/
medien/inhalt/integration.pdf
 

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"stadtTräume" - Zwischen Albtraum und Utopie

 

Die Stadt verkörpert noch immer jene Utopie eines Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher Herkunft und sozialer Situation, die unter dem mittelalterlichen Schlagwort "Stadtluft macht frei" bekannt ist. Das Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e. V. (IDA) hat im März 2002 unter dem Titel "stadtTräume. Zwischen Albtraum und Utopie" einen Reader für MultiplikatorInnen in der Jugend- und Bildungsarbeit herausgegeben. Er enthält? grundsätzliche Überlegungen zur Stadt, zur Aneignung von Räumen, zu Integration und Segregation ebenso wie die Schilderung konkreter Problemlagen, von Lösungsmodellen und Perspektiven. Integrationspolitisch interessierte LeserInnen finden in der 52-seitigen Broschüre Texte zur Raumaneignung durch Jugendliche, zu "Zonen der Angst", Segregation und Integration, Voraussetzungen für die Integration von Zuwanderern sowie Texte zur Transkulturalität. Der Reader kostet 5 Euro. (esf)

Bezug: Dr. Stephan Bundschuh / IDA e. V., Friedrichstr. 61 a, 40217 Düsseldorf, Tel: 0211/15 9255-5, Fax: -69, info@IDAeV.de 

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Türkische Broschüre der IHK Essen

 

"MEO - Top-Standort in Zahlen" ist der Titel einer Publikation der Industrie- und Handelskammer Mühlheim an der Ruhr, Essen und Oberhausen, die in deutscher und türkischer Sprache erschienen ist. Die Broschüre stellt kurz die drei Städte vor, beschreibt deren Wirtschaftskraft, Arbeitsmarktsituation und Industriebranchen, ergänzt durch Firmenbilanzen. In übersichtlicher Form informiert die Publikation über die Leistungen der Kammer sowie die entsprechenden Ansprechpartner. (elk)

Bezug: IHK Essen, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen, Am Waldthausenpark 2, 45127 Essen, Tel.: 0201/1892-0, ihkessen@essen.ihk.de, www.essen.ihk.de

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Was heißt eigentlich Toleranz?

 

Das Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e. V. (IDA) hat im März 2002 einen Flyer "Was heißt eigentlich ... Toleranz?" herausgegeben. Der Flyer beschäftigt sich mit dem häufig benutzten Schlagwort Toleranz. Was genau meint Toleranz? Wie charakterisiert sich tolerantes Verhalten? Wer soll wem gegenüber tolerant sein und wie lange? Wer bestimmt die Grenzen der Toleranz? Gilt das Primat der Toleranz jedem und allem gegenüber? Schlaglichtartig werden die wichtigsten Bedeutungszusammenhänge von Toleranz benannt und auf Gefahren und Schwierigkeiten hingewiesen, die entstehen können, wenn ein Begriff inflationär ?benutzt wird. Betont wird die aktive Komponente, um die das Toleranzkonzept erweitert werden müsse, damit aus zeitlich begrenzter Duldung vorurteilsfreie Anerkennung wird. Der Reader kostet 5 Euro. (esf)

Bezug: Dr. Stephan Bundschuh / IDA e. V., Friedrichstr. 61 a, 40217 Düsseldorf, Tel: 0211/15 9255-5, Fax: -69, info@IDAeV.de 

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Begleitung im Asylverfahren

 

Der Informationsverbund Asyl/ZDWF e.V. hat im März 2002 beim Verein IBIS - Interkulturelle Arbeitsstelle e.V. eine komplett überarbeitete Neuauflage der "Materialmappe zur Begleitung im Asylverfahren" (ISBN 3-934004-07-5) herausgegeben. Die 84-seitige Materialmappe stellt alle Grundinformationen zur Verfügung, die FlüchtlingsberaterInnen zur erfolgreichen Begleitung von Flüchtlingen im Asylverfahren benötigen. Der Sammlung gelingt es, die gesamte Bandbreite der Fragen, die sich im Asylverfahren ergeben, überzeugend abzudecken. Die Publikation ist erhältlich zum Preis von 11 Euro zuzüglich 1,60 Euro Versandkosten. Eine preisreduzierte Sonderausgabe mit Einfachbindung nur für Flüchtlingsberatungsstellen ist für 7,50 Euro erhältlich. (esf)

Bezug: IBIS - Interkulturelle Arbeitsstelle e.V., Alexanderstr. 48, 26121 Oldenburg, Tel.: 0441/884016, Fax: 0441/9849606, e-mail: IbISeV.OI@t-online.de

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Newsletter des Ausländer-
beauftragten von Sachsen-Anhalt

 

Im April 2002 ist die erste Nummer eines neuen e-mail-Newsletters des Ausländerbeauftragten der Landesregierung Sachsen-Anhalt, Günter Piening, erschienen. Unter dem Motto "Zuwanderung gestalten, Vorurteile abbauen, Integration fördern" informiert der Newsletter in der Regel einmal monatlich in aller Kürze über neue Entwicklungen im Bereich des Ausländerrechts und der Integrationspolitik in Sachsen-Anhalt. Ferner wurde der Internetauftritt des Ausländerbeauftragten überarbeitet und erweitert ( www.auslaenderbeauftragter.
sachsen-anhalt.de
). Neben erweiterten Serviceangeboten ist jetzt auch eine englischsprachige Fassung mit grundlegenden Angeboten verfügbar. Die aktuellen Erlasse und Publikationen stehen zum download bereit. Teil der Internetseiten ist auch ein Veranstaltungskalender und eine Stellenbörse, die in enger Kooperation mit den Vereinen und Verbänden der Ausländersozialarbeit betrieben wird. (esf)

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CD-ROMs / Filme / Kalender / Ausstellungen

MigrantInnen prägen Documenta 11 in Kassel

 

Kassel. Am 30. April 2002 ist die mit Spannung erwartete Liste der zur Documenta 11 in Kassel eingeladenen Künstlerinnen und Künstler präsentiert worden. Die alle fünf Jahre stattfindende Ausstellung gilt als weltweit bedeutendste Bestandsaufnahme aktueller Entwicklungen der Gegenwartskunst. Unter den 119 KünsterInnen und Gruppen, deren Werke vom 08. Juni bis 15. September 2002 gezeigt werden, finden sich 30 MigrantInnen. Viele dieser Künstler leben in Amsterdam, London, New York oder Paris. In New York leben beispielsweise der 1937 in Lübeck geborene heutige Staatsbürger Uruguays, Luis Cannitzer, der Jamaikaner Nari Ward, die Iranerin Shirin Neshat, der Ivorer Ouattara Watts oder der Mexikaner Gabriel Orozco. In Paris arbeiten neben der Belgierin Chantal Akerman und der Israelin Eyal Sivan auch der in Marokko geborene französische Fotograf Touhami Ennadre. Ennadre befand sich am 11. September 2001 in New York. Als er an Ground Zero fotografierte, rissen ihm hysterisierte Menschen und Polizisten den Presseausweis aus der Hand und griffen ihn an. Seine Bilder vom Tag des Anschlags, die Ennadre in Kassel zeigt, sind so auch "Bilder einer doppelten Bedrohung", schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung. (esf)

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