Ausländer in Deutschland 4/2003, 19.Jg., 31. Dezember 2003

EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser,

im September stand der Beschluss des RAG-Konzerns fest: zwei weitere Bergwerke werden geschlossen. Das erste, Warndt-Luisenthal im Saarland, bereits Anfang 2006. Ein Jahr später das Bergwerk Lohberg/Osterfeld im niedersächsischen Dinslaken. Betroffen sind 5.500 Bergleute - von den Auswirkungen auf die Zulieferindustrie und die sogenannte Mantelwirtschaft ganz zu schweigen. 


AiD-Redaktionssitzung

Die Belegschaft im viel umstrittenen Steinkohlenbergbau, die sich in den fünfziger Jahren auf rund 600.000 Beschäftigte in sage und schreibe rund 180 fördernden Bergwerken belief, dürfte damit in zwei Jahren auf unter 40.000 in gerade noch acht Bergwerken in den Revieren an Rhein und Ruhr abgesunken sein. Und auch diese Zahl wird sich - wie auf dem Steinkohletag am 11. November 2003 zu hören war - trotz massiver Subventionen bis zum Jahr 2012 halbieren.

Was das alles mit "Ausländern in Deutschland" zu tun hat? Viel, sehr viel sogar, wie Sie bei der Lektüre der hiermit vorliegenden vierten Ausgabe des 19. Jahrgangs von AiD feststellen werden: sehr viel mit dem Schwerpunktthema "Zuwanderung und Integration von Osteuropäern", sehr viel mit dem Land Nordrhein-Westfalen, das wir in unserer inzwischen traditionellen "AiD-Karte" näher beleuchten, und sogar eine ganze Menge auch mit meiner eigenen Familienbiografie, wo der Großvater noch Lopinski hieß, in Recklinghausen als Bergmann arbeitete, dann wie so viele vor 1933 in das nordfranzösische Kohlenrevier abwanderte, um am Ende doch im Saarland durch die "Heim-ins-Reich"-Volksabstimmung im Jahr 1935 von denen eingeholt zu werden, denen er aus dem Weg gehen wollte. Ich habe viel von ihm gelernt.

In diesem Sinn

Glück auf für das Neue Jahr

Ihr

Dr. M. Werth, Herausgeber


Autor: Dr. Manfred Werth, isoplan

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