Integration in Deutschland 1/2004, 20.Jg., 15. April 2004

EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser,

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die meisten von Ihnen beziehen AiD schon sehr lange und so wird Ihnen aufgefallen sein, dass wir mit der vorliegenden Ausgabe den Versuch unternommen haben, dem Layout und der Farbgestaltung von AiD ein etwas zeitgemäßeres Auftreten zu geben. Nicht aufgefallen ist Ihnen vielleicht, dass wir "AiD" auch einen neuen Namen gegeben haben: aus "Ausländer in Deutschland" wurde "Integration in Deutschland" und AiD steht jetzt für "Aktueller Informationsdienst zu Fragen der Migration und Integrationsarbeit".

Wir haben uns, gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen des Bundesamtes, das AiD unterstützt, die neue Namensgebung nicht leicht gemacht. Mit Streichung des Wortes Ausländer wurde jetzt ein Schritt vollzogen, der sicher längst überfällig war, den wir immer wieder in den vergangen Jahren zur Diskussion gestellt haben, aber dann mangels einer sprachlich und sachlich vertretbaren Ersatzlösung genauso regelmäßig verschoben haben.

Sicher ist auch der neue Name von AiD nicht ganz treffend. Aber sind Sie nicht auch der Ansicht, dass die deutsche Sprache außer sperrigen Begriffen wie "Migranten", Sprachungeheuern wie "Personen mit Migrationshintergrund" oder fragwürdigen Kennzeichnungen wie "ethnische Minderheiten" kaum Möglichkeiten bietet, die ganze Vielfalt der Gruppen zu umfassen, die landläufig als "Ausländer" bezeichnet werden?

Also haben wir nicht weiter nach einem Synonym gesucht sondern Ausländer ersetzt durch Migration und Integration. Denn darum ging es und geht es bei "AiD": praxisorientiert und informativ die ganze Bandbreite der Migration, d.h. der Zuwanderungen aber auch der Rückwanderungen zu beleuchten und den Erfahrungsaustausch im Bereich der Integrationsarbeit zu fördern.

Der neue Name ändert also nichts an der Zielsetzung, der Philosophie und dem redaktionellen Konzept von AiD. "Die Idee, den Informationsdienst AiD herauszugeben, folgte aus der Erkenntnis, dass die Arbeit der staatlichen, halbstaatlichen, gesellschaftlichen und nicht zuletzt auch privaten Institutionen und Initiativen, die sich engagiert mit den Problemen der Integration von ausländischen Arbeitnehmern und ihrer Familien in der Bundesrepublik beschäftigen, selbst für Experten kaum noch überschaubar ist."

Diese Feststellung im Editorial der 1. Ausgabe von AiD ist nach wie vor gültig. Geschrieben wurde sie im Jahr 1984 und heute, mit Beginn des 20. Jahrgangs möchte ich unterstreichen, was wir uns damals auf die Fahne geschrieben haben: "wir wollen niemanden indoktrinieren, wir wollen informieren. Wir betrachten AiD als Umschlagplatz für Informationen und als einen Ort des Erfahrungsaustausches ..."

Einen ersten - und wie wir heute denken -erfolgreichen Anlauf, AiD auch in seinem Erscheinungsbild ansprechender, lebendiger und im wahrsten Sinn des Wortes farbiger zu gestalten, konnten wir im Jahr 1995 unternehmen. Die Auflage wurde damals von 15.000 Exemplaren auf zunächst 30.000, dann 33.000 erhöht. Dank der Tatsache, dass die Hälfte des Heftes seither als Vierfarbdruck erscheinen kann, haben sich die AiD-Karten, Grafiken und Poster zu einem bekannten Markenzeichen entwickelt. Die erste thematische Farbkarte beinhaltete übrigens eine Darstellung regionaler Migrationsströme mit dem Wanderungsziel Deutschland. Der Schwerpunkt der Ausgabe war anlässlich des 40. Jahrestages des ersten Anwerbeabkommens dem Thema "Italiener in Deutschland" gewidmet und als "neue Deutsche" wurden Fredi Bobic anlässlich seines ersten Spiels in der Nationalmannschaft und Cem Özdemir als erster Vertreter der sogenannten zweiten Generation im Deutschen Bundestag portraitiert.

Ein zweiter Quantensprung war zweifellos die Veröffentlichung einer inhaltlich wesentlich erweiterten Fassung von AiD im Internet. Rechtzeitig zum neuen Jahrtausend ging AiD online und seither nutzen jährlich einige Hunderttausend Interessierte das Informationsangebot auf der Homepage von AiD.

Ich hoffe, dass auch das neue Erscheinungsbild der Printversion dazu beiträgt, die Akzeptanz und das Interesse an AiD weiter zu steigern.

In diesem Sinn grüßt Sie

Ihr

Dr. M. Werth, Herausgeber

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