Integration in Deutschland 1/2004, 20.Jg., 15. April 2004

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AUSSTELLUNGEN

Studien und Sachbücher

Belletristik

Broschüren / Zeitschriften / Zeitungen

Internet / Kalender / Filme / Ausstellungen

Diese Beiträge - außer mit (+) gekennzeichnete - wurden im Druck-Exemplar nicht veröffentlicht!


Studien und Sachbücher

Wegweiser für Spätaussiedler

Im Dezember 2003 hat das Bundesministerium des Innern die 24. Auflage der zweisprachigen Broschüre (deutsch/russisch) "Wegweiser für Spätaussiedler" herausgegeben. Sie soll allen Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern helfen, die Startschwierigkeiten in der neuen Heimat möglichst schnell zu überwinden. Der 199-seitige Leitfaden ist Berater und Informationsquelle für verschiedene Bereiche des täglichen Lebens. In 12 Themengebieten finden die Leserinnen und Leser Antworten auf Fragen wie "Wo eröffne ich mein Girokonto?", "Was sind Allgemeine Geschäftsbedingungen?", "Was ist beim Umzug zu beachten?", "Wo kann ich Kindergeld beantragen?", "In welche Schule soll mein Kind gehen?", "Wer bietet Hilfe bei der Suche nach einem Arbeitsplatz?", "Wie lange dauert der Grundwehrdienst?" oder "Bekomme ich Hilfe bei einem Rechtsstreit?". Der Anhang enthält wichtige Anschriften von Behörden und Organisationen. (esf)


Aussiedlerbeauftragter Jochen Welt (2. v.l.) und Kollegen des BMI und des BAFl bei der Vorstellung der 24. Auflage der deutsch-russischen Broschüre „Wegweiser für Spätaussiedler“. Sie soll Aussiedlern mit Infos und Tipps helfen, Startschwierigkeiten in der neuen Heimat möglichst schnell zu überwinden. Bezug über www.bafl.de (auch als PDF-Datei).

Bezug: Bundesministerium des Innern, Alt-Moabit 101D, 11014 Berlin, Tel.: 01888 681-0, Fax: 01888 681-2926, poststelle@bmi.bund.de oder bmi@ibro.de, www.bmi.bund.de oder www.bafl.de (auch als PDF-Datei)

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Handbuch für Deutschland

Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Marieluise Beck, hat im Februar 2004 ein "Handbuch für Deutschland" herausgegeben. Es wendet sich an alle Neuzuwanderer, die mit dauerhafter Perspektive nach Deutschland kommen und soll das Einleben und Zurechtfinden im öffentlichen und privaten Leben in der BRD erleichtern. Die 220-seitige "Gebrauchsanweisung" erscheint zweisprachig in fünf Fremdsprachen (deutsch-englisch, -französisch, -russisch, -spanisch, -türkisch). In kurzen Texten werden Informationen und Hilfestellungen zu Alltags-relevanten Aspekten aus den Bereichen "Landeskunde", "Politik und Recht", "Arbeit und soziale Sicherung" und "Alltag" gegeben. Die Arbeit und Adressen wichtiger Ansprechpartner und Organisationen werden ebenfalls präsentiert. Neben der Druckversion ist das Handbuch auch als online-Version in 6 Sprachen im Internet verfügbar und wird dort aktualisiert. (st)

Bezug: Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Rochusstr. 8-10, 53123 Bonn, 
Tel.: 01888 555-1806, Fax: 01888 555-4934, www.handbuch-deutschland.de

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"Integration und Migration - Ein Wegweiser für Berlin"

Der Beauftragte des Berliner Senats für Integration und Migration, Günter Piening, gab im März 2004 die 14., aktualisierte und erweiterte Ausgabe von "Integration und Migration - ein Wegweiser für Berlin" heraus. Das 180-seitige Dokument erscheint dieses Jahr zum ersten Mal auch in elektronischer und interaktiver Form und ist über das Internet abrufbar. Der Wegweiser ist ein Adressenverzeichnis von in Berlin ansässigen Behörden, Vereinen und Organisationen, die im Bereich Migration und Integration tätig sind. Die Eintragungen reichen dabei von öffentlichen Verwaltungen wie der Senatsverwaltung für Inneres oder dem Bundeskanzleramt über Wohlfahrtsverbände und Beratungsstellen bis hin zu Einrichtungen der Zivilgesellschaft wie z.B. Aktion Courage e. V., RBB - Radio multikulti oder der Deutsch-Rumänischen Gesellschaft e. V. Der Wegweiser will Multiplikatoren, interessierten Bürgern aller Herkunft und Medienvertretern Orientierung und Hilfestellung im "Bertliner Institutionendickicht" geben. (st)

Bezug: kostenlos: www.berlin.de/auslb/wegweiser.html; Druckversion (8 Euro): Beauftragter des Senats für Integration und Migration, Stichwort "Wegweiser", Potsdamer Str. 65, 10785 Berlin, Tel.: 030 / 9017-2351, Fax: 030 / 262 5407

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50 Jahre BAFl - eine Behörde im Wandel

In der vom Bundesministerium des Innern (BMI) herausgegebenen Schriftenreihe "Migration, Flüchtlinge und Integration" (frühere Schriftenreihe "Asylpraxis") ist Ende 2003 Band XI erschienen. Der 166-seitige Band trägt den Titel: "50 Jahre - Behörde im Wandel" und beschreibt die Geschichte des Bundesamtes für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge (BAFl). Die Schriftenreihe liefert Hintergrundinformationen zu Fachthemen des Asyl- und Ausländerrechts und beleuchtet Fragen aus dem Umfeld Einwanderung und Migration. Die Bände können bestellt oder über die Homepage des BMI heruntergeladen werden (www.bmi.bund.de/Anlage25262/Download.pdf). Pro Band wird eine Schutzgebühr von 3 Euro incl. Porto erhoben. (esf)

Bezug: www.bafl.de/template/publikationen/
content_publik_asylpraxis_start.htm

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Chancengleichheit braucht Aktivität

In einem chinesischen Sprichwort heißt es: "Wenn zwei Menschen sich treffen und jeder von ihnen ein Geldstück hat, das er dem anderen gibt, hat am Ende doch jeder nur ein Geldstück. Wenn sich aber zwei Menschen treffen und jeder dem anderen von seiner Idee erzählt, haben am Ende beide zwei Ideen." Dieser Gedanke findet sich wieder in der Dokumentation der Tagung "Chancengleichheit braucht Aktivität", die das DGB-Bildungswerk vom 20. bis 21. März 2003 in Stuttgart durchgeführt hat. Praxiserprobte Ideen und Strategien zur Stärkung der Chancengleichheit in der Arbeitswelt wurden vorgestellt, ausgetauscht und diskutiert. Vier Projekte von Gewerkschaften und das Bündnis für Demokratie und Toleranz stellten ihre Aktivitäten vor und luden damit zum Nachahmen ein. Gleichzeitig wurden Rahmenbedingungen und Handlungsmöglichkeiten von Chancengleichheit in der Arbeitswelt ins Auge gefasst: So wurden Formen der Diskriminierung, Konzepte zum Managing Diversity, Vorgaben des Betriebsverfassungsgesetzes sowie eine Imagebildung durch ein so genanntes "Interkultilabel" diskutiert. Die Dokumentation zur Tagung ist im April 2004 in der Schriftenreihe Migration & Arbeitswelt erschienen. Download- und Bestellmöglichkeit, sowie Zusatztexte sind auf www.migration-online.de zu finden.

Michaela Dälken, DGB-Bildungswerk

Bezug: DGB Bildungswerk, Bereich Migration und Qualifizierung, Hans-Böckler-Straße 39, 40476 Düsseldorf, Tel.: 0211/4301-198, 
Fax: -134, www.dgb-bildungswerk.de

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Ein neuer Weltkrieg?

Eigentlich sollte im Titel kein Fragezeichen stehen. "Ein neuer Weltkrieg. Die islamistische Herausforderung des Westens", so hatte der CDU-Politiker Friedbert Pflüger sein neues Buch überschreiben wollen. Zu provokant, entschied er und formulierte die Kernaussage als Frage. Er zweifelt nicht daran, dass "ein neuer Weltkrieg", angesichts der "neuen Qualität des Terrorismus und seiner globalen Wirkungsweise" unmittelbar bevorsteht. Nun ist die These von der Verteidigung des Westens gegen den islamistischen Terrorismus als einer Art "Weltkrieg" hochproblematisch, weil sie die erheblichen Unterschiede im Islam nicht hinreichend würdigt und die Kulturkampfrhetorik einiger US-Wissenschaftler und Politiker für bare Münze nimmt. Der Autor ist jedoch darauf bedacht, diesen Eindruck gerade nicht entstehen zu lassen. Viele Seiten lang schaut er auf zur großen Religion des Islam. Und daher gehe es eben nicht um einen Kampf der Kulturen, die Auseinandersetzung zwischen Islam und Christentum, sondern um eine "Attacke eines totalitären und militanten Islamismus gegen den Westen". Zweifellos seien die USA und Israel die Hauptfeinde islamistischer Terroristen. Aber, so Pflüger, "es wäre ein fatales Fehlurteil, würden wir Europäer uns sicher fühlen oder gar glauben, wir könnten uns durch Distanzierung von Amerika oder Israel wegducken". Islamisten, zumal die um Osama bin Laden, verfügen Pflüger zufolge über ein "religiös-ideologisches Konzept" und trotz aller Unterschiede hätten sie im Grunde genommen ein gemeinsames Ziel: "Sie wollen die in ihren Augen alternde und schwache westliche Konsumgesellschaft unterwerfen, die Ungläubigen zu Tributpflichtigen machen oder vernichten, den ‚Welt-Zionismus' radikal bekämpfen, den Staat Israel zerstören und die Juden ins Meer treiben sowie die Verwundbarkeit der USA, des ‚großen Satans', offenbaren und das Land letztlich vernichten." Hier erkennt der Autor einen "neuen Totalitarismus" und stellt den Vergleich an mit Kommunismus und Nationalsozialismus. Er verweist auf gemeinsame Strukturmerkmale - Ablehnung von Pluralismus, Schaffung von Feindbildern, ideologische Durchdringung aller Lebensbereiche, Glaube an einen Führer, Kalifen oder eine revolutionäre Avantgarde. Pflüger spricht, wie der Amerikaner Samuel Huntington von einer "islamischen Resurgenz". Der Islam sei nicht mehr nur Religion, sondern werde zur umfassenden Lebensform. Er fragt, wie der Westen mit dieser Resurgenz umgehen soll. Denn der Westen selbst, zumal Deutschland, stelle derweil "Schecks auf die Zukunft" aus und scheint sich wenig darüber im Klaren zu sein, dass "auch unsere [Zivilisation] nicht gegen Verfall und Untergang gefeit [ist]." Der Autor sorgt sich um die Grundfesten der europäischen Demokratie, fürchtet, dass ihre Offenheit den europäischen Gesellschaften zum Verhängnis werden kann. So würden islamische Einwanderer schon jetzt im "Kalifat von Europa" willkommen geheißen. Hier greift der Politiker deutsche Debatten auf. Vom Kopftuchverbot an Schulen zur Leitkultur, vom EU-Beitritt der Türkei zum Irakkrieg. Nach Ansicht von Pflüger vermindert eine pazifistische Haltung die Bedrohung nicht. Im besten Fall bringe die Beschwichtigung eines Aggressors einen Zeitgewinn mit sich und "am Ende verliert man umso sicherer".

Kristin Vorpahl

Friedbert Pflüger, Ein Neuer Weltkrieg? Die islamistische Herausforderung des Westens, Stuttgart, DVA, 2004

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Preußens (In-)Toleranz

Der Museumspädagogische Dienst Berlin hat Ende 2002 ein von Michael Drechsler herausgegebenes Buch "Preußens Toleranz. Zur Integration von Minderheiten in Geschichte und Gegenwart" (ISBN 3-930929-17-1) publiziert. Es gibt grundlegende Informationen zur Geschichte der Toleranz in Preußen und spiegelt die aktuelle Diskussion um die Frage der Toleranz und Integration von Minderheiten wider. Die oftmals propagierte "Toleranz" stieß in Brandenburg-Preußen durchaus an bestimmte Grenzen. Mehrere Beiträge verweisen darauf, dass sich diese nicht im Selbstlauf durchsetzte. Beispielsweise war es durchaus nicht so, dass im 17. Jahrhundert die Hugenotten herzlich begrüßt und von den Einheimischen als willkommene Gäste behandelt wurden. Ausländerfeindlichkeit war zunächst auch gegenüber den Refugiés verbreitet, und es dauerte zwei Generationen, ehe man sich an der Spree an die Emigranten gewöhnt hatte. Über den historischen Rückblick hinaus machen die Autoren Vorschläge zur konkreten Auseinandersetzung mit diesem Thema in der kulturellen und politischen Bildungsarbeit. Besonderes Interesse verdient schließlich der Vorschlag eines Stadtrundgangs zu Berliner Stätten von Toleranz und Intoleranz, der den Band beschließt. Er enthält als Anlaufstationen die Französische Friedrichstadtkirche und den Gendarmenmarkt ebenso wie den Berliner Dom, wo der berüchtigte Antisemit Adolf Stoecker als Domprediger wirkte, und die Gormannstraße, den Ausgangspunkt des blutigen Scheunenviertelpogroms 1923. Das gut illustrierte Buch kann beim Museumspädagogischen Dienst oder im Buchhandel bestellt werden. Für Bestellungen ab zehn Exemplaren wird ein Rabatt gewährt. (esf)

Bezug: Museumspädagogischer Dienst Berlin, Yvonne Frenkel, Klosterstraße 68-70, 
10179 Berlin, Tel.: 030/28397456, 
Fax: 030/90228280

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Migration hat viele Gesichter

Im Klartext Verlag ist 2003 ein von Waltraud Bierwirth und Nihat Öztürk herausgegebenes Buch "Migration hat viele Gesichter. 50 Jahre Einwanderungsgeschichte(n)" (ISBN 3-89861-229-5) erschienen. Der 96-seitige Band fokussiert hierbei auf die Zuwanderung nach Düsseldorf. Im ersten Teil wird auf die Geschichte der Arbeitsmigration von den 1950er-Jahren bis zur Gegenwart eingegangen. Die Etappen der Arbeitsmigration werden dargestellt, ebenso die zentralen Probleme des Wohnens und Arbeitens der damaligen "Gastarbeiter". Der sich anschließende Bildteil mit Fotos von Manfred Vollmer dokumentiert nachdrücklich, wie hart der Anfang für die "Gäste" war. Die 14 ausgewählten Porträts geben der Einwanderungsgeschichte Gesichter, in Wort und Bild. Es sind ausdrücklich positive Momentaufnahmen, die dazu beitragen können, das Verständnis zwischen den Ausländern, "ausländischen" Deutschen und den deutschen Bürgern zu erweitern. Sie belegen aber auch den langen, schweren Weg der Einwanderer bis zur Bürgerschaft in Düsseldorf: aus dem Süden Europas, aus Griechenland, Italien und Spanien, sowie aus Afrika, Indien, Bosnien und der Türkei. Das Buch kostet 12,90 Euro. (esf)

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Diversity - Das Potenzial von Vielfalt nutzen

Beim Luchterhand Verlag ist Anfang 2004 das erste deutschsprachige Praxis-Fachbuch zum Thema "Diversity" erschienen. Die 272-seitige Publikation "Diversity. Das Potenzial von Vielfalt nutzen - Den Erfolg durch Offenheit steigern" von Michael Stuber bietet unter anderem "Business Case für Diversity", ein Modell zur strategischen Implementierung von Diversity, 14 Case Studies namhafter Unternehmen sowie Besonderheiten für Diversity in Deutschland. Michael Stuber ist Gründer der Beratungsfirma mi. st [ Consulting. Das Buch kostet 39 Euro. (esf)

Bezug: www.ungleich-besser.de
Fax: 0221-22212-51

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Bericht zu Minderheiten-
sprachen

Das Bundesministerium des Innern hat im Dezember 2003 einen so genannten "Zweiten Staatenbericht" herausgegeben. Mit diesem Bericht erfüllt die Bundesrepublik ihre Verpflichtung aus Artikel 15 der Sprachencharta, wonach die Vertragsstaaten dem Europarat einen umfassenden Bericht über die getroffenen Maßnahmen zur Umsetzung der in diesem Rahmenübereinkommen niedergelegten Verpflichtungen vorzulegen haben. Der 460-seitige Zweite Staatenbericht schreibt den 2000 vorgelegten Ersten Staatenbericht fort. Die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen wurde am 24. Juni 1992 als völkerrechtliches Instrument des Europarats beschlossen. Sie ist in Deutschland seit 1. Januar 1999 in Kraft. Die Charta dient dem Schutz und der Förderung von in einem Vertragsstaat gesprochenen Regional- oder Minderheitensprachen als Teil des europäischen Kulturerbes. Geschützt sind in Deutschland die Minderheitensprachen Dänisch, Ober- und Niedersorbisch, Nord- und Saterfriesisch, das Romanes der deutschen Sinti und Roma sowie die Regionalsprache Niederdeutsch. Mit dem umfassenden Regelwerk der Sprachencharta soll die Bewahrung dieser Sprachen gesichert und ihre Verwendung im privaten und öffentlichen Bereich unterstützt werden. Bund und Länder, haben hierbei einen umfangreichen Katalog konkreter, völkerrechtlich verbindlicher Verpflichtungen übernommen, die nach der Situation der jeweiligen Sprache differenziert ausgewählt wurden. (esf/BMI)

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Schulwege in die Vielfalt

Interkulturelle und Antirassistische Pädagogik bleibt weiterhin eine Herausforderung für die Schule im Zuge von Migration und Internationalisierung wie auch angesichts von Diskriminierung und Rassismus. Denn trotz weit entwickelter Diskussionen ist die Stellung interkultureller bzw. antirassistischer Ansätze in der Schule insgesamt nach wie vor ungeklärt. Daher ist es sehr zu begrüßen, dass Ende 2003 beim IKO-Verlag für Interkulturelle Kommunikation eine Publikation "Schulwege in die Vielfalt - Handreichung zur Interkulturellen und Antirassistischen Pädagogik in der Schule" erschienen ist (ISBN 3-88939-709-3). Das 428-seitige Buch wurde herausgegeben von Ulrike Kloeters, Julian Lüddecke und Thomas Quehl. Pädagoginnen und Pädagogen gibt die Handreichung einen Überblick über die notwendigen theoretischen Grundlagen, einen Einblick in zentrale Praxisfelder, wie unter anderem interkulturelle / antirassistische Ansätze in der Grundschule, zweisprachige Alphabetisierung, Antirassismus-Trainings, Mediation bei "interkulturellen" Konflikten, die Initiative "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage", die Europäische Dimension und Menschenrechtserziehung. Das Buch bietet ferner einen Ausblick auf die konkrete Umsetzung im Schulalltag durch Spiele, Unterrichtsvorschläge und Schulprojekte. Die Dipl.-Sozialarbeiterin Ulrike Kloeters arbeitet nach langjähriger Tätigkeit in der offenen Kinder- und Jugendarbeit heute als Antirassismus-Trainerin. Der Dipl.-Pädagoge Julian Lüddecke arbeitet an der Universität Duisburg-Essen, und ist seit 2001 Geschäftsführer des Instituts für Migrationsforschung, Interkulturelle Pädagogik und Zweitsprachendidaktik (IMAZ). Thomas Quehl ist als Lehrer an einer Grundschule in Duisburg tätig. Ihre Publikation kostet 24,80 Euro. (esf)

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"Quasselzeit" - Wenn Lesen Spaß macht

In der Grund- und Hauptschule des Karlsruher Stadtteils Grünwinkel ist große Pause. Doch die Viertklässler stürmen nicht wie sonst nach draußen, sondern arbeiten konzentriert weiter. Denn nach der Pause spielen sie ihr Stück vor, das von eben solchen Kindern handelt, wie sie es sind. Begeistert ist auch ihre Klassenlehrerin, Nadine Gold, über die plötzliche Arbeitslust ihrer Schüler. Das Experiment - sie arbeitet mit einem multikulturellen Autorenteam an neuem Unterrichtsmaterial, das Kinder zum Lesen anregen will - scheint aufzugehen.
Die PISA-Studie hat es an den Tag gebracht: Besonders Kinder mit Migrationshintergrund haben oft große Schwierigkeiten, Sachtexte "sinnerfassend" zu entschlüsseln. Das liegt jedoch weniger an den Grundschülern selbst, als an den Texten, die eine "abgehobene Erwachsenensprache" benutzen. Auch beziehen sich die Inhalte oft kaum auf die Welt der Kinder, ihre persönlichen Fragen, Probleme und Schwierigkeiten. Der Schulbuch-Verlag AOL sah das Problem, fand ein multikulturell zusammengesetztes Autorenteam und präsentierte im Februar 2003 das lehrplanbegleitende Buch "Quasselzeit. Kinderdialoge zu Sachthemen." der Autoren Bernhard Baldas und Verena Anlauf.

Das für die dritte und vierte Klasse der Grundschule entwickelte 48-seitige Buch enthält 33 Dialoge mit anschließenden Aufgaben, die sich auf einen kleinen Sachtext beziehen. Es ist eine wohldosierte Mischung aus altersgerechtem Bezug zum Leben und Sachthema, aufgelockert und unterstützt durch originelle Zeichnungen der Berliner Illustratorin Ariane Spanier.

Laura, Erkan, Timo und Katja, vier befreundete Kinder aus unterschiedlichen familiären Verhältnissen und kulturellem Rahmen (deutsch, türkisch, russisch) erforschen im Gespräch die Welt. Da geht es um soziale Erfahrungen aus dem Alltag, wie Freundschaft, Trennung der Eltern, Streit und Vorurteile. Fahrpläne und Wetterberichte werden entschlüsselt, Streiche ausgeheckt und über die Umwelt diskutiert. Die Fächer des Lehrplanes werden genauso besprochen, wie tabuisierte Themen, etwa häusliche Gewalt, Diebstahl und Beschneidung. Nach den bsiherigen Erfahrungen lesen Schülerinnen und Schüler die Texte gerne, da sie sich mit den vier Freunden identifizieren können. Ihr Wortschatz wird größer, Teamarbeit wird gefördert, Toleranz und Akzeptanz anderer Meinungen wird erlernt. Die Widersprüchlichkeit des Lebens und multikultureller Verhältnisse ist in den Texten nur wenig geglättet, die Kinder dürfen unzensiert ihre Fantasie und Lebhaftigkeit ausleben, Probleme werden beim Spielen der Dialoge gelöst.

"Quasselzeit" ist nicht am Schreibtisch entstanden, sonst wäre die erste Probephase bei Schülern und Lehrern nicht so erfolgreich gewesen. "Quasselzeit" entstand im Gespräch mit Lehrern, und Eltern, viele davon Migranten, besonders der türkischen Sozialarbeiterin Ümmühan Ölmez. Sie beriet für die Arbeiterwohlfahrt Karlsruhe Migrantinnen, bis die Kürzungen der Landesregierung zur Schließung ihres Beratungsbüros führten. Für Fragen zur Migration aus osteuropäischen Ländern arbeitete die ukrainische Ingenieurin Irina Noskina mit ihrer Familie mit. Vor allem aber sind es die Erlebnisse von Kindern, die in die Geschichten eingeflossen sind. Ein Junge türkischer Herkunft aus der Testklasse wünschte sich zum Beispiel eine Geschichte mit einem geklauten Handy. Der Sohn von Ümmühan Ölmez ist wiederum mit den damals 10-jährigen Söhnen des Autors Bernhard Baldas befreundet. Kein Wunder also, dass sich in der Testklasse besonders die Kinder aus Migrantenfamilien auf neue "Quasselzeit-Geschichten" freuen und "ihre Rolle" am liebsten pachten würden.

Susanne Marschall

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"Illegale" in München

Unter dem Titel "'Dass Sie uns nicht vergessen...' ;Menschen in der Illegaliät in München" hat die Stelle für interkulturelle Zusammenarbeit der Landeshauptstadt München Ende 2003 eine Studie zur Situation von Menschen ohne Aufenthaltsrecht herausgegeben. Die empirische Studie wurde im Auftrag der Stadt 2003 von Dr. Philip Anderson erstellt.

Bezug: Landeshauptstadt München, Sozialreferat, Stelle für interkulturelle Zusammenarbeit, Franziskanerstraße 8, 
81669 München, Tel.: 089/233-40542, yasemin.uzunok@muenchen.de

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"Wir sind auch da!"

"Beim Türken" um die Ecke gibt es frisches Gemüse, "der Italiener" backt die beste Pizza, und wer Süßes mag, geht zur portugiesischen Pastelária. Großstädte wie Hamburg sind geprägt von einer blühenden Einwanderer-Kultur. Wo aber war das "Chinesenviertel" der Hansestadt? Und wie lebten die Migranten dort? Warum gelten ausgerechnet Vietnamesen an der Elbe als Beispiel für eine gelungene Anpassung an eine völlig fremde Umgebung? Wie definieren sich junge Menschen, die, in Angola geboren, als Portugiesen nach Hamburg kamen und hier seit Jahren Schule und Ausbildung absolvieren? Fragen, deren Beantwortung alteingesessenen Hamburgern ebenso schwer fallen dürfte wie den Angehörigen der verschiedenen ethnischen Gruppen selbst.

Großstädte leben, verändern und entwickeln sich - auch durch Zuwanderung. Am Beispiel Hamburgs im Vergleich mit anderen europäischen Großstädten diskutierten Wissenschaftler verschiedener Disziplinen im Februar 2002 Fragen der Identität, der Selbst- und Fremdwahrnehmung von Migranten. Zu der interdisziplinären internationalen Tagung unter dem Titel "Fremde in Hamburg - fremd sein in europäischen Großstädten", die die Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg gemeinsam mit der Körber-Stiftung und in Kooperation mit dem Museum der Arbeit in Hamburg und dem Netzwerk Migration in Europa durchführte, ist nun eine Dokumentation erschienen.

Angelika Eder hat den 430-seitigen Band "'Wir sind auch da!' Über das Leben von und mit Migranten in europäischen Großstädten" (ISBN 3-935549-50-4) unter Mitarbeit von Kristina Vagt herausgegeben. Aus unterschiedlichen Perspektiven stellen Historiker, Ethnologen und Anthropologen in 19 Aufsätzen eine Vielzahl von Aspekten zu diesem Themenfeld dar. Einige Beiträge nehmen dabei vergleichend auch andere europäische Großstädte wie London, Rotterdam oder Athen in den Blick. Die Autoren untersuchen auf ebenso gründliche wie unterhaltsame Weise die wechselhaften Beziehungen zwischen der Stadt und ihren Fremden aus der ganzen Welt; darunter auch weniger beachtete Gruppen wie die türkischen Aleviten. Die als Band 14 der Reihe Forum Zeitgeschichte beim Dölling und Galitz Verlag erschienene Publikation kostet 30 Euro. (esf)

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Integrationsarbeit in Rheinland-Pfalz

Die erste Bestandsaufnahme der Integrationsarbeit in Rheinland-Pfalz liegt vor. Der 70-seitige Bericht wurde von der Landesausländerbeauftragten Maria Weber im Rahmen der Rheinland-Pfälzischen Initiative für Integration (RIFI) im März 2004 präsentiert. Die Bestandsaufnahme umfasst die im Land durchgeführten Integrationsmaßnahmen in den Jahren 2000 bis 2002. Die Erhebung ist zwar nicht statistisch repräsentativ, erlaubt aber einen Überblick und Einblick in die "Integrationslandschaft" von Rheinland-Pfalz. So werden zunächst die Strukturen und Inhalte der Integrationsarbeit von 163 befragten Organisationen quantitativ analysiert (Zielgruppen, Inhalte, finanzielle und personelle Ausstattung). Im zweiten Teil des Berichts werden die verschiedenen Arbeitsansätze der 866 untersuchten Maßnahmen untersucht und daraus verschiedene Typen der Integrationsarbeit abgeleitet. Erarbeitet hat den Bericht das Mainzer Institut für Sozialpädagogische Forschung (ism). (st)

Bezug des Berichts "Rheinland-Pfälzische Initiative für Integration. Empirische Auswertung der Bestandsaufnahme 2000-2002": Landesbeauftragte für Ausländerfragen Rheinland-Pfalz, Postfach 38 80, 55028 Mainz, Fax: 06131 - 164090, LBA@stk.rlp.de

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Dokumentation "Migranten sind aktiv."

Das Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Marieluise Beck haben Anfang 2004 eine Dokumentation "Migranten sind aktiv - Zum gesellschaftlichen Engagement von Migrantinnen und Migranten" herausgegeben. Die Publikation stellt das recht wenig bekannte bürgerschaftliche Engagement von Zuwanderern dar. Ein flüchtiger Blick auf die Landschaft ehrenamtlicher Aktivitäten scheint die geringe Beteiligung von Migranten zu bestätigen: bei der Freiwilligen Feuerwehr oder bei Wohlfahrtsorganisationen sind Zugewanderte eher selten anzutreffen. Doch der Schein, so die Integrationsbeauftragte, trügt: Migranten engagieren sich nicht weniger als Deutsche, sondern anders. Ihr Engagement reicht von der Familien- und Nachbarschaftshilfe bis hin zur organisierten Selbsthilfe und Vereinsaktivitäten. Die Publikation stellt auf 95 Seiten die Ergebnisse einer Bonner Fachtagung dar. Vorgestellt werden unterschiedliche Engagements von Migrantorganisationen, Best-Practice-Beispiele und Anforderungen an die Politik. (esf)

Bezug: Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Rochusstraße 8-10, 53123 Bonn, 
Fax: 01888/ 555-4934, www.integrationsbeauftragte.de/gra/
publikationen/publikationen.php

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Thesen zum Kopftuch

Der Interkulturelle Rat hat im Januar 2004 seine im Rahmen eines Expertenpools erarbeiteten "Thesen zum Kopftuch" veröffentlicht. Die Broschüre setzt sich unter anderem mit der Rechtslage nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 24. September 2003 und den Gesetzesinitiativen einiger Bundesländer für muslimische Lehrerinnen auseinander. Thematisiert werden auch die vielfältigen Deutungsmuster des "muslimischen" Kopftuchs sowohl von muslimischer als auch nicht-muslimischer Seite, die in der aktuellen Debatte eine wesentliche Rolle spielen. Die mittlerweile vergriffene Broschüre soll noch im Frühjahr nachgedruckt werden. Zwischenzeitlich steht sie auf der Homepage des Interkulturellen Rates unter www.interkultureller-rat.de/argumente_1.pdf zum Download bereit. Auf die Broschüre hatte es eine Vielzahl positiver, aber auch einige kritische Reaktionen gegeben. (esf)

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Islam und Bildung

Der Kölner Soziologe Prof. Dr. Wolf-Dietrich Bukow und der Diplompädagoge Erol Yildiz haben Ende 2002 einen Sammelband "Islam und Bildung" herausgegeben (ISBN: 3810035971). Der leitende Gedanke der Beiträge ist, dass es an der Zeit sei, den Islam als dritte große Religion in Deutschland anzuerkennen und ihm auch in der Zivilgesellschaft eine gleichberechtigte Rolle zugewiesen werden sollte. Der Band enthält verschiedene Beiträge zu den Themenkomplexen "Islam als dritte große religiöse Säule" dieser Gesellschaft, zu "Muslimischen Identitäten", und zur "Verankerung des Islam im Sozialisationsprozess" insbesondere muslimischer Jugendlicher in Deutschland. Das abschließende Kapitel "Über die Schwierigkeiten, mit dem Islam umzugehen" beschäftigt sich vor allem mit dem islamischen Religionsunterricht. Der 200-seitige, beim Verlag Leske & Budrich erschienene Band kostet 13,90 Euro. (esf)

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Deutsch-türkische Lebensgeschichten

In der Edition Körber-Stiftung erschien kürzlich das Buch "gekommen und geblieben. Deutsch-türkische Lebensgeschichten" (Autor Michael Richter). Elf Männer und Frauen der ersten Einwanderer-Generation aus der Türkei erzählen von ihrer Ankunft in Deutschland als "Gastarbeiter", ihren Hoffnungen und Erlebnissen, und ihrem Leben in Deutschland. Ihre persönlichen Geschichten vermitteln somit auch ein Stück vernachlässigter deutscher Migrationsgeschichte. (st)

Michael Richter. "gekommen und geblieben. Deutsch-türkische Lebensgeschichten". Mit einer Einführung von Dilek Zaptçioglu. Edition Körber-Stiftung. ISBN 3-89684-048-7

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BMI-Themenband zum Islamismus

Das Bundesinnenministerium (BMI) gibt in seiner Reihe "Texte zur Inneren Sicherheit" Themenbände heraus, die - auch unabhängig von den einzelnen Positionen des Herausgebers - Plattform einer grundsätzlichen Diskussion sein sollen. Der letzte Band hatte 2001 wissenschaftliche Studien zum Bereich Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Rechtsextremismus publiziert. Mitte Januar 2004 ist ein neuer Band zum Thema "Islamismus" gefolgt. Die Beiträge des Bandes beleuchten das Phänomen aus verschiedenen Perspektiven und vertiefen einige grundsätzliche Fragen.

Betont wird, dass Islam und Islamismus, Religion und extremistische Ideologie nicht kurzschlüssig gleichgesetzt werden dürfen. Zum differenzierenden Blick tragen in dem Band zwei Forschungsstudien bei: Sie untersuchen Integration und Integrationsbarrieren des Islam in Deutschland sowie die Religiosität im Alltag Jugendlicher und ihre Bedeutung für Gewaltbereitschaft und -handeln. Bei dem gewachsenen religiösen Pluralismus in Deutschland ist die soziale Integration auch der Muslime eine wichtige politische Aufgabe. Diese Integration setzt ein eindeutiges, vorbehaltloses Bekenntnis zur freiheitlichen Demokratie und zum säkularen Rechtsstaat voraus. Zur geistig-politischen Auseinandersetzung mit extremistischem Islamismus enthält der Band wissenschaftliche Beiträge, die in Hintergründe und Kontexte islamistischer Weltbilder allgemein einführen, den aktuellen Forschungsstand darstellen und speziell Staats- und Gesellschaftsbild der Muslimbruderschaft sowie die Bedeutung der Scharia vertiefen. Die zivilgesellschaftliche Perspektive bringt ein Beitrag ein, der Pressionsversuche islamistischer Organisationen gegen Akteure der Bürgergesellschaft thematisiert.

Der 320 Seiten starke Band kann kostenlos bestellt oder über die Homepage des BMI heruntergeladen werden. (esf/BMI)

Bezug: ibro funk und Marketing GmbH, Kastanienweg 1, 18184 Roggentin, 
Tel.: 038204- 66543) oder über die Homepage des BMI (http://www.bmi.bund.de/dokumente/
Bestellservice/ix_93846.htm
)

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Belletristik

Serbische Poesie

Beim Gollenstein Verlag ist im Februar 2004 unter dem Titel "Das Lied öffnet die Berge" die erste deutschsprachige Anthologie der serbischen Poesie des 20. Jahrhunderts erschienen (ISBN 3-935731-46-9). Zusammengestellt wurde die Anthologie von Prof. Dr. Manfred Jähnichen und Prof. Dr. Nikola Strajni´c. Für die Übertragung ins Deutsche gewannen sie 30 Nachdichter. In der gut 430-seitigen Anthologie werden erstmals 80 serbische Dichter in deutscher Sprache präsentiert. Die Gedichte wirken als Gleichnisse der Zeit: von der Moderne zu Beginn des 20. Jahrhunderts bis zu den engagierten Texten an seinem Ausgang. Es sind Zeugnisse der schwierigen Geschichte dieses "tragischen Jahrhunderts" im serbischen Siedlungsgebiet und seiner Bewohner. Sie sind aber durch ihre, die eigenen Grenzen übergreifende Haltung, durch die vielfachen Bezüge zu den Kulturen Europas und der Welt auch Beispiele für die Hoffnungen und Ängste des Menschen in diesem Jahrhundert schlechthin. In einer Vielzahl von originalen poetischen Handschriften werden die Gedichte Gleichnisse der Zeit und ihrer Vergänglichkeit. So ist ein guter Einblick in die Entwicklung einer europäischen Kultur möglich, die in Westeuropa recht unbekannt ist. (esf)

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Broschüren / Zeitschriften / Zeitungen

"Deutsch als Zweitsprache" wird weitergeführt

Die Fachzeitschrift "Deutsch als Zweitsprache" gibt es unter diesem Titel seit Dezember 2001. Ihre Vorläufer waren "Deutsch lernen" (1975 - 2000) und "Bildungsarbeit mit ausländischen Jugendlichen" (1984 - 1992, ab 1992: "Bildungsarbeit in der Zweitsprache Deutsch - Konzepte und Materialien"). Da der die Zeitschrift herausgebende Sprachverband Deutsch e.V. zum 30. September 2003 aufgelöst wurde, war die Zukunft nicht gesichert. Eine Einstellung wäre sehr bedauert worden, da es im deutschsprachigen Raum nichts Vergleichbares gab. Das Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge (BAFl) in Nürnberg setzt nun diese traditionsreiche Unternehmung des Sprachverbands und den darin begründeten und gepflegten fachlichen Austausch unter all denen fort, deren Arbeitsgebiet mit Deutsch als Zweitsprache zu tun hat. Dazu zählen Kursplanende ebenso wie Lehrkräfte, Studierende wie auch Lehrende bzw. Wissenschaftler/innen, Fortbildner/innen von Kursleitenden, insbesondere auch Personen in Politik und Verwaltung mit professionellem Interesse an Integration.

Die Zeitschrift erscheint vier Mal im Jahr jeweils zum Quartalsende, das wissenschaftliche Sonderheft erscheint ein Mal im Jahr zum Jahresende. Das erste Heft in der Herausgeberschaft des Bundesamtes, Heft 1/2004, ist im März 2004 erschienen. Interessenten können ein Probeexemplar von "Deutsch als Zweitsprache" online auf der Internetpräsenz des Schneider Verlages bestellen (http://www.paedagogik.de) oder ein Abonnement abschließen.

Dr. Johannes Hauser, BAFl

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Binationale Paare im Alter - Ein Ratgeber

Migration ist ein Familienprojekt. Vielfach als zeitlich begrenzter Lebensabschnitt geplant mit dem Ziel, wirtschaftlich abgesichert wieder in die alte Heimat zurückzukehren, zeigt sich gerade im Alter, dass die Gemeinschaft mit Kindern und Enkelkindern, die mittlerweile in Deutschland ihre Heimat gefunden haben, ein wichtiger Grund ist zu bleiben. Unter dem Titel "Binationale Paare im Alter" hat Eva Massingue Anfang 2004 einen 192-seitigen Ratgeber mit zahlreichen Fotos erstellt (ISBN: 3860997890). Der Band schließt in der Beschäftigung mit diesem bislang vernachlässigten Thema eine Lücke. Eva Massingue gibt den Betroffenen wertvolle Informationen für den persönlichen Umgang mit dem Älterwerden und den darin enthaltenen Konfliktpotenzialen. Sie bietet ihnen aber auch Raum für eine Schilderung ihrer Erfahrungen. Das macht das Buch - spannend und sehr lesenswert. Hinzu kommen Fragen nach der finanziellen Absicherung durch Altersrenten und Sozialleistungen, sowie zur familiären, ambulanten oder stationären Versorgung im Falle von Hilfs- und Pflegebedürftigkeit. Im Zentrum des Buches stehen jedoch die Herausforderungen an das binationale Paar im Alter. Alte Wünsche und Ziele tauchen wieder auf. Wollte man nicht im Alter in die Heimat zurückkehren? Oder ist man doch in Deutschland heimisch geworden? Muss es eine Entweder-oder-Entscheidung geben oder kommt auch das Pendeln und Leben in zwei Kulturen in Frage? Das beim Brandes & Apsel Verlag erschienene Buch kostet 14,90 Euro. (esf)

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Mit Kulturkonflikten konstruktiv umgehen

Mit Kulturkonflikten konstruktiv umgehen. Methoden für die Jugendhilfe für den Umgang mit interkulturellen Konflikten. Hrsg.: Aktion Jugendschutz, Landesarbeitsstelle Bayern e.V., 88 Seiten, 4,90 Euro (zzgl. Versandkosten)
Interkulturelle Konfliktfelder zu kennen und mit ihnen umgehen zu können ist für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im sozialen Bereich zunehmend wichtiger. Dies gilt umso mehr, wenn es um Arbeit mit Kindern und Jugendlichen geht. Dazu bedarf es einer präzisen Beschreibung des Anforderungsprofils interkultureller Kompetenzen für die spezifischen Arbeitsfelder, der Entwicklung von speziellen Methoden und der Qualifikation von Fachkräften. Mit der Anfang 2004 erschienenen Publikation möchte die Aktion Jugendschutz, Landesarbeitsstelle Bayern e.V. (AJ) diesen Prozess unterstützen. Bereits seit Jahren fördert die AJ durch die Herausgabe und Streuung vielfältiger Publikationen und Maßnahmen im Bereich der Gewaltprävention die Professionalisierung.

Hans Lösch vom Deutschen Jugendinstitut reflektiert in seinem Beitrag Befunde einer empirischen Studie über "ethnische Differenzerfahrungen im Alltag Jugendlicher". Dr. Neval Gültekin gibt einen Überblick über den Diskussionsstand des Begriffes der "Interkulturellen Kompetenz. Barbara Schramkowski beschreibt die Arbeitsweisen der "Interkulturellen Mediation". Dr. Cengiz Deniz beschreibt in seinem Beitrag "Interkulturelle Eltern- und Familienarbeit" ein systematisches, ressourcengestütztes Beratungsmodell. Dr. Ahmet Toprak stellt die von ihm entwickelten "Anti-Aggressions-Kurse mit Jugendlichen aus dem Herkunftsland Türkei" vor. (esf)

Bezug (unter Bestell-Nr. 30031): 
Aktion Jugendschutz, Landesarbeitsstelle Bayern e. V., Fasaneriestr. 17, 80636 München, Tel.: 089/121573-11, Fax: -99, info@aj-bayern.de, www.bayern.jugendschutz.de

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Flyer gegen Antisemitismus

Das Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e. V. (IDA) hat im Dezember 2003 einen neuen Flyer vorgestellt, der sich gegen Antisemitismus wendet. Aufmerksamkeit erregt der Flyer mit seinem Titel "Ich habe nichts gegen Juden ...", der diese klassische Einleitung antisemitischer Äußerungen nutzt, um gegen Antisemitismus Stellung zu beziehen. Das Faltblatt richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene und erklärt kompakt, was Antisemitismus ist und wo Antisemitismus herkommt. Zusätzlich gibt es Tipps, wie man auf antisemitisches Verhalten reagieren kann. Der verbreiteten Tendenz, Jüdinnen und Juden als BürgerInnen Israels (oder dessen diplomatische Außenposten) anzusehen, werden Sachinformationen entgegengestellt. Auf den Zugang zu weiter gehendem Wissen über Antisemitismus und Holocaust, aber auch über das Judentum allgemein, weisen einige knapp kommentierte Webadressen hin.
Der Flyer entstand im Rahmen des IDA-Projekts "Primärer, sekundärer und tertiärer Antisemitismus: Pädagogische Modelle und Materialien zur Bearbeitung aktueller Erscheinungsformen des Antisemitismus unter Jugendlichen in der Bundesrepublik Deutschland". Es wird gefördert durch "entimon - gemeinsam gegen Gewalt und Rechtsextremismus", ein Programm im Rahmen des Aktionsprogramms "Jugend für Toleranz und Demokratie - gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Der Flyer kann in kleineren Stückzahlen kostenlos bei IDA e. V. bestellt werden. Ab einer Bestellmenge von 30 Exemplaren wird eine Schutzgebühr von 0,05 €Euro pro Stück erhoben.

Stephan Bundschuh, IDA e. V.

Bezug: IDA e. V., Volmerswerther Str. 20, 40221 Düsseldorf, Tel: 0211/159255-5, Fax: -69, info@IDAeV.de

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Schule - Informationen für Eltern

Das Zuwanderungs- und Integrationsbüro (ZIB), der Ausländerbeirat und das Schulverwaltungsamt der Landeshauptstadt Saarbrücken haben in Kooperation mit dem Paritätischen Bildungswerk Rheinland-Pfalz/Saarland im Februar 2004 eine 28-seitige Informationsbroschüre "Schule - Informationen für Eltern" herausgegeben, in der das deutsche Bildungssystem dargestellt wird. Ein Glossar mit wichtigen Begriffen aus dem Schulalltag (z.B. "Schullandheim", "Elternabend", "Schultüte", "Förderverein") sowie ein Schaubild ergänzen die Broschüre. Das Besondere daran: Die Texte sind nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Türkisch, Italienisch, Russisch, Englisch, Französisch, Arabisch, Tamilisch und Serbokroatisch verfasst. (vk)

Bezug: Landeshauptstadt Saarbrücken, Zuwanderungs- und Integrationsbüro, Großherzog-Friedrich-Str. 1, 
66104 Saarbrücken, Tel. 0681/905-1588, 
Fax: -1596, zib@saarbruecken.de

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Aufenthalts-
verfestigung von Flüchtlingen

Jährlich suchen 70.000 bis 80.000 Flüchtlinge in Deutschland Schutz vor Verfolgung. Das Asylverfahren ist kompliziert, die Anerkennungsquoten sind gering. Die meisten Flüchtlinge erhalten nur eine Duldung und leben ohne sicheren Aufenthaltsstatus bzw. ohne Aufenthaltsstatus in Deutschland. Im Dezember 2003 hat das Generalsekretariat des Deutschen Roten Kreuz (DRK) eine 58-seitige Broschüre "Aufenthaltsverfestigung. Von der Aufenthaltsbefugnis zur unbefristeten Aufenthaltserlaubnis" herausgegeben. Die Broschüre stellt die schwierige rechtliche Materie verständlich dar und kann so als Arbeitshilfe für alle in der Flüchtlingsberatung Tätigen dienen. Finanziert wurde die Broschüre vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). (esf)

Bezug: DRK-Generalsekretariat, Carstennstraße 58, 12205 Berlin, 
Tel.: 030/85404-0, Fax: -451, www.drk.de

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Asyl- und Migrationspolitik der EU

Europäische Regelungen gewinnen zunehmend an Bedeutung für die praktische Arbeit mit Flüchtlingen und teilweise auch Migranten. Um einem damit einhergehenden Informationsbedarf der Verantwortlichen zu begegnen, veranstaltete das Deutsche Rote Kreuz im November 2003 eine Fachtagung. Die daraus resultierende Broschüre "Europäische Asyl- und Migrationspolitik. Dokumentation einer Fachtagung" kann nun von allen Interessierten bezogen werden. Die Publikation enthält einen Überblick über die Entwicklungen der EU-Asylpolitik seit ihren Anfängen 1999 und gibt wichtige Definitionen. Die mit dem Thema befassten Institutionen der EU und ihre Entscheidungsverfahren werden erläutert, und die bisher verabschiedeten Richtlinien und Verordnungen anschaulich dargestellt - einschließlich ihrer Relevanz für die Praxis. Die im letzten Teil präsentierten Richtlinienentwürfe für weitere gemeinsame europäische Regelungen sind wurden zwar von den Entwicklungen der letzten Monate überholt (vgl. AiD-Notiz Rubrik "Recht" in dieser Ausgabe). Dennoch bietet die Broschüre eine gute und hilfreiche Einführung in die Thematik. (st)

Bezug: DRK - Generalsekretariat, 
Carstennstr. 58, 12205 Berlin, 
Tel.: 030 - 85404-0, Fax: -451, www.drk.de

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Der Weg zum deutschen Pass

Längst nicht alle Menschen, die die Voraussetzungen für die Einbürgerung erfüllen, stellen tatsächlich einen Antrag. Das Zuwanderungs- und Integrationsbüro der Landeshauptstadt Saarbrücken (ZIB) möchte mit Informations- und Werbemaßnahmen die in Saarbrücken lebenden Migrant/innen für eine Einbürgerung ansprechen. Zu diesem Zweck wurde mit Unterstützung der Einbürgerungsstelle beim Bürgeramt eine Informationsmappe "Der Weg zum deutschen Pass - Informationen zur Einbürgerung" entwickelt, die über die Voraussetzungen zur Einbürgerung, den Ablauf des Verfahrens und den Sprachtest informiert. Auch das Antragsformular sowie eine Liste von Deutschkursanbietern sind darin enthalten. Die im Februar 2004 herausgegebene Mappe liegt bei Behörden aus und kann beim ZIB bestellt werden. (vk)

Bezug: Landeshauptstadt Saarbrücken, Zuwanderungs- und Integrationsbüro, Großherzog-Friedrich-Str. 1, 
66104 Saarbrücken, Tel. 0681/905-1588, 
Fax: -1596, zib@saarbruecken.de

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Berufliche Qualifizierung und Eingliederung in den Arbeitsmarkt

Ein Kriterium für "erfolgreiche" Integrationsprozesse von Migrantinnen und Migranten ist ihre Eingliederung in den Arbeitsmarkt. Berufliche Integration ist nicht nur Voraussetzung für ein positives Selbstwertgefühl, sondern erhöht auch die Akzeptanz und Anerkennung in der Bevölkerung. Integrationsangebote sollten deshalb auf das Ziel der Eingliederung in den Arbeitsmarkt ausgerichtet sein. Die Arbeitslosenquote von Ausländern und Aussiedlern ist jedoch seit Jahren höher, z.T. doppelt so hoch wie die durchschnittliche. An wesentlichen individuellen Faktoren, die eine Arbeitsaufnahme erschweren werden genannt: Unzureichende Deutschkenntnisse, mitgebrachte Qualifikationen entsprechen nicht immer den Anforderungen der Betriebe und Verwaltungen, Schul- und Berufsabschlüsse werden nicht oder nicht vollständig anerkannt. Auch die Einstellungsbarrieren auf Seiten der Arbeitgeber nehmen zu. Ohne gezielte Fördermaßnahmen werden sich daher die Eingliederungsprobleme verstärken. Die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) hat daher bei einer Tagung am 13. März 2003 in Berlin diskutiert, wie ein differenziertes Hilfs- und Unterstützungsangebot aussehen könnte. Im Dezember 2003 hat die FES eine 47-seitige Dokumentation dieser Tagung herausgegeben. Vorgestellt werden u.a. die Angebote der Bundesagentur für Arbeit, das Akademikerprogramm der Otto Benecke Stiftung und das Assessmentverfahren der Euro-Schulen-Organisation. (esf)

Bezug: Wirtschafts- und sozialpolitisches Forschungs- und Beratungszentrum der Friedrich-Ebert-Stiftung, Abteilung Arbeit und Sozialpolitik, 53170 Bonn, Fax: 0228/883-398

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Gesundheits-
wegweiser

Ende 2003 sind verschiedene Publikationen zum Thema Migration und Gesundheit erschienen. So hat das Gesundheitsamt der Stadt Bremen einen "Gesundheitswegweiser für Migrantinnen und Migranten Bremen" sowie "...Bremerhaven" herausgegeben. Die Publikationen bieten Adressen und Ansprechpartner. Auch das Amt für Diakonie des evangelischen Stadtkirchenverbandes Köln hat neue mehrsprachige Flyer "Mwangaza" erstellt, in denen in deutscher, englischer und französischer Sprache sowie in Kisuaheli auf die Gesundheits- und Sozialberatung für Frauen aus Afrika hingewiesen wird. In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt der Stadt Köln wird eine niedrigschwellige Beratung und Begleitung in gesundheitlichen, rechtlichen und sozialen Fragen. Ferner hat die von der Arbeiterwohlfahrt Berlin-Friedrichshain getragene interkulturelle Begegnungsstätte "Bayouma-Haus" eine 120-seitige Broschüre erstellt, in den rund 3.000 Berliner Ärzte mit Fremdsprachenkompetenz aufgelistet sind. Die Publikation kostet 10 Euro. (esf)

Bezug:
Dr. Zahra Mohammadzadeh, Gesundheitsamt Bremen, Horner Straße 60/70, Tel.: 0421/36115-928, Fax: -554
Amt für Diakonie des evangelischen Stadtkirchenverbandes Köln, Brandenburger Str. 23, 50668 Köln, Tel.: 0221/810272 oder 1603826, mwangaza@diakonie-koeln.de
Interkulturelle Begegnungsstätte "Bayouma- Haus", Natascha Garay, 
Rudolfstr. 15 B, 10245 Berlin, 
Tel.: 030/29049136, bayouma-haus@awo.friedrichshain.de

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Ältere Migrant/innen in der Gesundheits-
vorsorge

"Baci ist die türkische Bezeichnung für Schwester, Nachbarin, Schwägerin oder auch Freundin. Sie sucht man auf, um Freud und Leid oder auch Sorgen zu teilen" - dies sollte, so Maria Weber, Landesbeauftragte für Ausländerfragen Rheinland-Pfalz, der Ausgangspunkt für ein Beratungsangebot sein. Im Rahmen des Pilotprojekts BACI wurde im rheinland-pfälzischen Landkreis Alzey-Worms von März 2001 bis Ende 2002 ein Beratungsangebot für ältere Migrant/innen in der Gesundheitsvorsorge eingerichtet. Ende 2003 hat die Landesbeauftragte eine 47-seitige Dokumentation "Barrieren abbauen - Zugänge schaffen" herausgegeben. Das Projekt hat gezeigt, dass ein Bedarf an kompetenter muttersprachlicher Beratung gegeben ist. Über eine Eingliederung eines solchen Angebotes in bestehende Strukturen sollte weiter nachgedacht werden, um bestehende Probleme zu lösen. (esf)

Bezug: Staatskanzlei Rheinland-Pfalz, Landesbeauftragte für Ausländerfragen, 
Tel.: 06131-16 24 67/68, LBA@stk.rlp.de oder Maria.Weber@stk.rlp.de, www.auslaender.rlp.de 

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"Al Fahras" - Arabisches Branchenbuch Berlin

"Al Fahras" nennt sich das arabische Branchenbuch Berlin-Brandenburg, das 2003 von der arabischen Agentur Media Agent herausgegeben wurde. Es bietet auf 120 Seiten einen guten Überblick über die wirtschaftlichen Aktivitäten der gut 70.000 im Großraum lebenden arabischen Migrantinnen und Migranten. Die beachtenswert hohe Branchenvielfalt spannt sich von typischen Anbietern der Nischenökonomie - von Autoschmuck für Hochzeiten und Festsaalvermietern, gut 75 Ärzten, über 50 Vereinen und Gemeinden, 42 Lebensmittelhändler, 26 Übersetzern, 25 Friseuren bis zu 20 Konditoreien und Bäckereien - bis zu Werbeagenturen, Versicherungsanbietern, arabischen Apotheken, Architekten und weiteren Berufsgruppen mit nicht spezifisch-arabischem Angebot. Allein 11 arabische Cafés und 33 Restaurants bieten Landsleuten wie Deutschen kulinarische Abwechslung. Das Branchenverzeichnis wird kompelttiert durch Infoseiten u.a. mit Internetadressen sowie Anschriften wichtiger kommunaler Einrichtungen. Die Publikation entstand in Zusammenarbeit mit der GHORFA, der 1976 gegründeten Arabisch-Deutschen Vereinigung für Handel und Industrie e.V., die sich für einen Ausbau der deutsch-arabischen Wirtschaftsbeziehungen einsetzt du vor drei Jahren von Bonn nach Berlin umgezogen ist. Das Branchenbuch ergänzt die bereits bestehenden türkischen Branchenverzeichnisse. (esf)

Bezug: Media Agent, Wilhelmstr. 41, 10963 Berlin, Tel.: 030/616596-51 oder -52, Fax: -53, info@mediaagent.net, www.mediaagent.net, www.alfahras.de

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Internet / Kalender / Filme / Ausstellungen

Ausstellungs-
verzeichnis

Ausstellungen sind ein wichtiges Element innerhalb der Pädagogik, um durch die visuelle Darstellung unterschiedliche Themen einprägsam zu vermitteln. Optische Eindrücke erweitern das Verständnis verbal dargestellter Inhalte. Das Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e. V. (IDA) sammelt und bewertet Ausstellungen zu Migrationsthemen. Im März 2004 wurde eine aktualisierte und erweiterte Neuauflage des IDA-Ausstellungsverzeichnisses präsentiert. Vorgestellt werden Ausstellungen zu den Themenbereichen "Rassismus/Antirassismus", "Interkulturelles Lernen", "Migration", "Rechtsextremismus" und "Nationalsozialismus/Antisemitismus". Das Verzeichnis richtet sich insbesondere an Multiplikator/innen der Jugend- und Bildungsarbeit, da die Ausstellungen speziell für den Einsatz in der Jugendarbeit ausgewählt wurden.

Bei jeder präsentierten Ausstellung werden in einer kurzen Zusammenfassung Informationen über Ansatzpunkte, Thematik und inhaltliche Schwerpunkte dargestellt. Weiterhin macht der begleitende Text Angaben über Zielgruppen, Format, Verleihkonditionen, zusätzlich vorhandenes Begleitmaterial sowie zum Umfang der Ausstellungen. Das Verzeichnis umfasst 28 Seiten und ist im Dezember 2003 im Eigenverlag erschienen. Es kann gegen eine Schutzgebühr von 2,50 €Euro bestellt werden.

Bezug: IDA e.V., Volmerswerther Str. 20, 40221 Düsseldorf, Tel: 0211/15 92 55-5, 
Fax: -69, info@IDAeV.de

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Mail-Newsletter "Top - Berlin International"

Seit Januar 2004 wird ein neuer elektronischer Newsletter des Berliner Beauftragten für Integration und Migration, Günter Piening, "Top - Berlin International", kostenlos per E-Mail verschickt. Er wird unter anderem von Vereinen und Organisationen, die in der Migrations- und Integrationsarbeit tätig sind, genutzt. Ihre Veranstaltungshinweise und Angebote erreichen auf diesem Wege eine breitere Öffentlichkeit. Schwerpunkt der aktuellen Aprilausgabe sind Informationen zum Beitritt der zehn neuen EU-Mitglieder. Vor dem Hintergrund der EU-Erweiterung im Mai ist insbesondere der vollständig überarbeitete Ratgeber "Freizügigkeit in Europa" von Interesse, auch wenn mit dem Beitritt vorerst noch keine volle Arbeitnehmerfreizügigkeit der neuen EU-Mitglieder verbunden ist. Das Informationsheft ist als elektronisches Dokument auf der Internetseite des Integrationsbeauftragten verfügbar und gibt Hinweise zum Aufenthalt von EU-Bürgern in Deutschland und den anderen Staaten der EU. Auf der Website www.berlin.de/auslb sind auch verschiedene weitere Rechtsratgeber verfügbar zu Themen wie Aufenthaltsrecht, Einbürgerung, Arbeitsgenehmigung oder Eheschließung zwischen Deutschen und Nicht-Deutschen. (esf)


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