Ausländer in Deutschland 2/2000, 16.Jg., 30. Juni 2000

statistik


Zahl der Ausländer leicht gestiegen

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Aufenthaltsdauer der Ausländer in Deutschland am 31.12.1999

Nachdem im Jahr 1998 die Zahl der Ausländer in Deutschland erstmals seit längerer Zeit rückläufig war, setzte sich der langfristige Aufwärtstrend im Jahr 1999 fort. Ende 1999 wurden 7.343.591 Personen mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit im Bundesgebiet registriert, rund 24.000 (0,3 %) mehr als 1 Jahr zuvor. Obwohl die Wanderungsstatistik für das Jahr 1999 noch nicht vollständig vorliegt, zeichnet sich schon jetzt - ebenfalls im Gegensatz zum Jahr 1998 - ein deutlicher Wanderungsgewinn ab: Im Zeitraum Januar bis November ergibt sich ein positiver Saldo von rund 125.000 Ausländern, die die Grenzen des Bundesgebiets überschritten haben, nachdem in den Jahren 1997 und 1998 die Fortzüge leicht die Zuzüge übertroffen hatten. Auffallend ist vor allem, dass bei nahezu konstanten Zuzügen die Zahl der Fortzüge drastisch zurückzugehen scheint (s. Tabelle ).

Ausländische Wohnbevölkerung in Deutschland

Bürger aus

31.12.1998

31.12.1999

Türkei

2.110.223

2.053.564

BR Jugoslawien*

719.474

737.204

Italien

612.048

615.900

Griechenland

363.514

364.354

Bosnien-Herzegowina

190.119

167.690

Kroatien

208.909

213.954

Spanien

131.121

129.893

Portugal

132.578

132.623

Marokko

82.748

81.450

Tunesien

24.549

24.000

Mazedonien

46.167

49.420

Slowenien

18.412

18.648

Anwerbestaaten gesamt

4.639.862

4.588.700

Polen

283.604

291.673

Österreich

186.159

186.090

Iran

115.094

116.446

USA

110.680

111.982

Vietnam

85.452

85.362

Sonstige Nationalitäten

1.899.742

1.963.338

Ausländer insgesamt

7.319.593

7.343.591

*)Serbien, Montenegro (im AZR als Jugoslawien geführt)

Trotz eines Rückgangs von rund 56.000 Personen bilden die Türken nach wie vor die stärkste Ausländergruppe in Deutschland. Vermutlich ist der Rückgang statistisch durch zunehmende Einbürgerungen bedingt, d.h. die betreffenden Personen halten sich nach wie vor in Deutschland auf, nur eben jetzt mit einem deutschen Pass. Sinkende Zahlen gibt es auch bei den Bürgern aus Bosnien-Herzegowina. Hier schlägt sich die freiwillige Rückkehr bzw. Rückführung der Bürgerkriegsflüchtlinge in ihr Heimatland in den Zahlen nieder.

Zur langfristigen Entwicklung der Wanderungen s. auch "Forschung: Einwanderung als demographischer Glücksfall?", zum Thema Ausländer auf dem deutschen Arbeitsmarkt "Arbeitsmarkt: Chancen verbessern - Potenziale nutzen".


Arbeitslose Ausländer in Deutschland (West)

ehem. Anwerbe-
länder

Dez. 1998

Mai 1999

März 2000

Insgesamt

506.247

289.852

284.103

darunter:

Türkei

179.612

171.803

167.458

Ehem. Jugoslawien

43.487

39.074

38.022

Italien

48.130

41.431

42.105

Griechenland

24.945

24.003

23.049

Portugal

8.305

7.291

7.302

Spanien

6.698

6.250

6.167

Quelle: Bundesanstalt für Arbeit


Asylbewerber in Deutschland

Jahr

Asylbewerber-
Zugang

Bestands-
zahlen*

1991

256.112

rd. 380.000

1992

438.191

rd. 610.000

1993

322.599

rd. 550.000

1994

127.210

rd. 415.000

1995

127.937

rd. 372.000

1996

116.367

rd. 330.000

1997

104.353

rd. 320.000

1998

98.644

rd. 286.000

1999

127.274

rd. 264.000

*) anhängige Verfahren gemäß Ausländerzentralregister
Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung


Aussiedler* nach Deutschland

Jahr

Zugang

1990

397.073

1992

230.565

1993

218.888

1994

222.591

1995

217.898

1996

177.751

1997

134.419

1998

103.080

1999

104.916

*) überwiegend aus Polen, ehemalige Sowjetunion, Rumänien
Quelle: Bundesverwaltungsamt


Wanderungen von und nach Deutschland

Jahr

Zuzüge

Fortzüge

Saldo

1994

773.929

621.417

+ 152.512

1995

792.701

567.441

+ 225.260

1996

707.954

559.064

+ 148.890

1997

615.298

637.066

- 21.768

1998

605.500

638.955

- 33.455

Jan.-Nov. 1999

627.380

502.434

+ 124.946

Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung


Autor: Martin Zwick, isoplan

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Asylanträge in Europa im Februar 2000

 

 Genf. Nach UNHCR-Angaben hat die Zahl der Asylanträge in 21 europäischen Aufnahmeländern im April 2000 den niedrigsten Stand seit zwei Jahren erreicht. Mit 27.030 Erstanträgen lag die Zahl um 15 % unter der vom Januar (31.720). In Großbritannien und Deutschland wurden mit 5.900 und 5.000 die höchsten Zahlen angegeben. Weitere grosse Aufnahmeländer waren die Niederlande, Frankreich und Belgien. Die Hauptherkunftsländer waren Jugoslawien, Irak, Afghanistan, die Türkei und Russland. Relativ stark gestiegen ist die Zahl der Asylbewerber aus der Slowakei, Kolumbien, Libanon, Mali und Georgien. Gesunken ist die Zahl der Asylbewerber aus Bangladesh, Aserbeidschan, Iran und Albanien.


Autor: Ekkehart Schmidt-Fink, isoplan

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