Ausländer in Deutschland 3/2000, 16.Jg., 30. September 2000

stadtportraits


Sprachlosigkeit überwinden

Neunkirchen auf dem Weg zur sozialen Stadt

"Wir wollen nicht an den Bürgern vorbeiplanen, sondern mit den Bürgern", so Oberbürgermeister Friedrich Decker bei der Auftaktveranstaltung des Bund-Länder-Programms "Soziale Stadt" in Neunkirchen (Saar). Ziel der Veranstaltung war es, die Bewohner und ansässigen Institutionen verstärkt an den kommunalpolitischen Entscheidungen und Aktivitäten im Rahmen des Programms zu beteiligen. Rund 40 Neunkircher diskutierten in zwei Arbeitsgruppen, die von Mitarbeitern des isoplan-Instituts moderiert wurden. Man suchte die wichtigsten Problemfelder zu definieren, Lösungsansätze zu diskutieren und den Weg für eine dauerhafte Beteiligung der Bewohner an der Umsetzung des Programms "Soziale Stadt" zu ebnen.

 

Partizipation trotz Segregation?

Der Wohn-Ort - in der Stadt, der Region, dem Land - markiert den Platz des Individuums und seiner Gemeinschaftsbezüge in der Gesellschaft, sagt eine These der Sozialwissenschaften, genauer: der Stadtökologie. Wie kann für Bevölkerungsgruppen, die sich in bestimmten Stadtregionen konzentrieren - und von denen sich die Bevohner anderer Stadtregionen abgrenzen - politische Teilnahme an Entscheidungsprozessen und soziale Integration verwirklicht werden? Segregation und Partizipation sind wiederkehrende Begriffe in der fachlichen und öffentlichen Diskussion. Zur besseren Verständigung einige Anmerkungen zur Begriffsbestimmung:

Partizipation ist ein Begriff der Demokratie-Theorie und steht ursprünglich nur für (aktive) Teilhabe an politischen Planungs- und Entscheidungsprozessen. Dabei ist politische Mitwirkung, Mitbestimmung, Bürgerbeteiligung im engeren Sinn gemeint. Der Begriff Partizipation wird jedoch auch in einem erweiterten Sinn gebraucht: Teilnahme an politischen, sozialen und kulturellen Kommunikations- und Entscheidungsprozessen, Zugang zu aktivem sozialen Leben, dabei auch Zugang zu beruflichen Angeboten und Chancen. Wenn Partizipation als Ziel formuliert wird, so richtet sie sich auf die Erweiterung sozialer Gestaltungsspielräume und auf Gemeinschaftsbildung aus. Information und Kommunikation sind wichtige Voraussetzungen für Partizipation. Als Maßstab für erfolgreich realisierte politische Partizipation kann die tatsächliche Einflussnahme der Partizipierenden definiert werden, je nach Anspruch im Hinblick auf politische Entscheidungen, soziale und/oder kulturelle Prozesse.

Segregation, eigentlich "residentielle" (wohnortbezogene) Segregation, bezeichnet die ungleichmäßige Verteilung unterschiedlicher sozialer Gruppen auf die Wohnstandorte einer Stadtregion. Ungleiche Einkommen und ungleiche Zugangsmöglicheiten zu Wohnraum sind Gründe für Segregation. Hinzu kommt selbst gewählte Ansiedlung dort, wo Angehörige der eigenen sozialen Gruppe wohnen, innerhalb derer soziale Anerkennung und (Binnen-)Integration wahrscheinlich ist. Räumliche Konzentration von Migranten bestimmter Gruppen wird auch als ethnische Segregation bezeichnet. In der wissenschaftlichen Diskussion wird ihr eine teilweise positive Wirkung zugestanden, denn Integration in der eigenen Migrantengruppe sei ein Bestandteil der gesellschaftlichen Integration. Doch spricht man vor allem die negativen Folgen der Segregation an: Die Integration in die Mehrheitsgesellschaft wird durch Segregation behindert. Räumliche Trennung, so die These, entspricht der sozialen Trennung, verdeutlicht und verstärkt sie zusätzlich. Dies gilt umso mehr, wenn die Bewohner entsprechender Stadtregionen selbst als Problem wahrgenommen werden.

Um Partizipation zu verwirklichen, bedarf es in Stadtregionen mit Segregationstendenzen der besonderen Anstrengungen aller Beteiligten.

Marie-Luise Gries, isoplan

 

Nahezu der gesamte Innenstadtbereich Neunkirchens zählt zum Fördergebiet "Soziale Stadt". Historisch gesehen ist Neunkirchen ein Sinnbild des vergangenen Industriezeitalters. Bereits 1593 wurde hier aufgrund reichhaltiger Erzvorkommnisse ein Standort für ein Eisenwerk gegründet. Mitte des 19. Jahrhundert kam es zu einem enormen Boom. Der Montanstandort blieb über viele Jahrzehnte hinweg wichtigster Bestandteil der Region und etablierte sich als wirtschaftliches Zentrum der Stadt Neunkirchen, die erst 1922 aus dem Zusammenschluss von vier Gemeinden entstand. Mit der steigenden wirtschaftlichen Bedeutung der Stahlindustrie wurden viele Arbeitsplätze für die Bevölkerung in und um Neunkirchen sowie für eine größere Anzahl angeworbener ausländischer Arbeitnehmer geschaffen: 1974 waren 6.800 Personen allein im Eisenwerk beschäftigt. Die städtischen Strukturen standen lange Zeit in baulicher und sozialer Hinsicht unter dem Einfluss der Hütte; Wohnraum, Verkehrsführung, Alltagskultur haben hier ihre historischen Wurzeln.

Das Eisenherz hat aufgehört zu schlagen

Nach dem Ende der "Eisenzeit", der stufenweise Stilllegung des Hüttenwerks in den 80er Jahren, ist diese Struktur zur Historie geworden: Zwar steht in Neunkirchen nach wie vor die modernste Feinstahlstraße der Welt, die Zahl der Beschäftigten ging jedoch auf rund 800 zurück. Sanierungsbaupläne machten Teile der 95 ha großen stadtkernnahen Industriebrache zum Industriedenkmal, Teile davon wurden zu einem "Erlebnispark" umfunktioniert. Mit dem Aufbau eines modernen Dienstleistungs- und Handelszentrums vor der beeindruckenden Kulisse der Reste der ehemaligen Hüttenanlage ist der Stadt ein großer Schritt bei der Bewältigung des Strukturwandels gelungen. "Neunkirchen - die Stadt zum Leben" - so der Slogan, der im Rahmen einer breit angelegten Stadtmarketing-Kampagne zu Beginn der 90er Jahre entwickelt wurde. Hauptanziehungspunkt für Besucher und Bewohner ist das 1989 eröffnete Saarpark-Center, in dem sich über 80 Fachgeschäfte, Kneipen und Restaurants angesiedelt haben und zahlreiche Veranstaltungen stattfinden. Neben dem Shopping-Angebot und dem Zoo ist man in Neunkirchen besonders stolz auf den 1991 eingeweihten "Hüttenweg". Befragt nach den schönsten Seiten der Stadt, finden die Bürger vor allem Gefallen an dem "grünen Gürtel", der sich um Neunkirchen legt und viel Naherholung bietet, sowie an den vielen Einkaufsmöglichkeiten im Center.

Trotz der Wiederbelebung und einer erfolgreichen Aufwertung der City dürfen sich die Stadtväter und -mütter nicht auf ihren Erfolgen ausruhen. Unter den rund 9.700 Einwohnern der Innenstadt findet sich eine hohe Konzentration einkommensschwacher Bevölkerungsgruppen. Der Ausländeranteil liegt bei 27% (Gesamtstadt 10%), die Arbeitslosenquote bei ca. 23% (insgesamt 17%); 24% sind Sozialhilfeempfänger. Hinzu kommen überdurchschnittlich viele alleinerziehende Mütter. Da der überwiegende Teil der Bausubstanz um die Jahrhundertwende entstand, ist aus städtebaulicher Sicht vor allem die überalterte Bausubstanz ein Problem.

Mehr Engagement gefordert

Die Diskutanten der Auftaktveranstaltung bemängelten in erster Linie fehlende Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche, eine steigende Bereitschaft zur Gewalt und Vandalismus sowie die teilweise schlechten Wohnverhältnisse in der Innenstadt. Probleme des Zusammenlebens der Bewohner sind nach Ansicht der Teilnehmer vor allem auf die hohe Arbeitslosigkeit und Armut zurückzuführen. Außerdem steht die Frage der Ausländerintegration für viele ganz oben an. Tendenzen der Abgrenzung von Nationalitäten, Berührungsängste und Schwierigkeiten zwischen deutschen und ausländischen Neunkirchern führen zur Sprachlosigkeit untereinander, deren Ursache auf beiden Seiten zu suchen ist. Neben den Problemen der Deutschen mit der Kultur und den Lebensgewohnheiten der Ausländer ist vor allem der Isolation von ausländischen Frauen und Kindern entgegenzuwirken. Ein wichtiges Ziel künftiger Aktivitäten stellt insofern die Förderung der Integrationsbereitschaft der ausländischen wie auch der einheimischen Bevölkerung dar. Es soll eine identitätsförderndes Lebensumfeld für alle Bewohnergruppen in Neunkirchen geschaffen werden. Ein erster Schritt war hier Mitte August die Durchführung eines Seminars zur Stadtteilarbeit und Integration von Migranten in Neunkirchen.

Um die Identität mit der Stadt und ein Gemeinschaftsgefühl unter den Bewohnern zu verstärken, reicht es nicht aus, die Fassaden zu verschönern. Vielmehr müssen "Möglichkeiten der Begegnung geschaffen werden", so einer der 150 Bürger, die zum Start des Programms "Soziale Stadt" in Neunkirchen befragt wurden. Das Café Olympia wird als Beispiel für einen beliebten Treffpunkt von Italienern in der Innenstadt angeführt. Ein Austausch zwischen den verschiedenen Nationalitäten findet aber kaum statt.

Die Erwartungen an den Gestaltungswillen der Stadt dürfen jedoch nicht für sich alleine stehen. Es bedarf auch einer Bereitschaft zu eigenem Engagement bei den Betroffenen. Denn nur wer sich für seine Umgebung interessiert und engagiert, wird eine Verbundenheit mit den Menschen und dem Ort aufbauen können. Erste Ideen zur Förderung der ehrenamtlichen Mitarbeit der einheimischen Bevölkerung und der Migranten in der Stadtteilarbeit sind bereits erörtert worden. Eine Möglichkeit sieht man in der Bildung einer ständigen Arbeitsgruppe und der Vernetzung wichtiger Einrichtungen, insbesondere der sozialen Wohlfahrtspflege. Später soll hier auch das geplante Stadtteilbüro eine wichtige Rolle spielen.

Bei der Auftaktveranstaltung war man sich einig, dass im weiteren Ablauf des Programms "Soziale Stadt" unbedingt versucht werden sollte, Migranten zu einer Mitwirkung zu motivieren. Gerade weil sie über ein Viertel der innenstädtischen Bevölkerung stellen und ihre Integration offenbar problematisch ist, sollte nicht über ihre Köpfe hinweg diskutiert werden. Der Weg zur Kontaktaufnahme könnte über diejenigen Einrichtungen laufen, die sich heute schon speziell um die Belange von Migranten kümmern.

Kontakt:
Stadt Neunkirchen
Stadtbauamt,
Abt. Stadtplanung/Stadtentwicklung
Herr Detemple
Oberer Markt 16
66538 Neunkirchen
www.neunkirchen.de


Autorin:  Delia Schröder, isoplan

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Überforderte Nachbarschaften

Die Stuttgarter Großsiedlungen Freiberg und Mönchfeld

Der Stadtteile Freiberg und Mönchfeld im Stuttgarter Stadtbezirk Mühlhausen bilden eins von vier Programmgebieten "Soziale Stadt" in Baden-Württemberg. Die hier auftretenden Probleme kennt man von den meisten Großsiedlungen der 50er-, 60er- und 70er-Jahre. Lediglich die Problemintensität ist unterschiedlich. Daher werden im Rahmen des Programms Konzeptionen erarbeitet, die solche Stadtteile langfristig stabilisieren sollen. Für Baden-Württemberg übernehmen die in Freiberg und Mönchfeld anvisierten neuen Wege in der Stadterneuerung insofern eine Pionierfunktion.

Beide Stadtteile zeigen auf den ersten Blick einige sehr positive Eigenschaften und wirken intakt. Dazu gehören ihre landschaftlich hervorgehobene Lage über dem Neckar mit Weinbergen und anderen Grünanlagen, zum Teil großzügige Wohnungen mit hervorragender Aussichtslage, eine weitgehend zufriedenstellende bis gute öffentliche Infrastruktur und eine relativ geringe Verkehrsbelastung. Ferner zeichnen sich beide Stadtteile durch ein großes bürgerschaftliches Engagement aus - welches allerdings nicht in "klassischen" Einrichtungen wie Vereinen und Verbänden, sondern eher in Runden Tischen, Foren und Beiräten ausgelebt wird.

Im Vergleich zur Gesamtstadt weisen die Stadtteile allerdings eine spezifische Struktur mit negativen Merkmalen auf. Dazu gehört der hohe Anteil an Geschoßwohnungsbau mit hohem Bestand an Sozialmietwohnungen, eine gebiets- und blockweise hohe Konzentration von Migranten in Freiberg, eine überalterte Bevölkerung in Mönchsfeld, Mängel in der Versorgung bei Waren und Dienstleistungen des täglichen und mittelfristigen Bedarf und relativ geringe nachbarschaftliche Kontakte. In diesen "Schlafstädten" fehlt es auch an Arbeitsplätzen vor Ort. Als Defizite werden auch die mangelnde Gestaltung der öffentlichen Räume und die fehlende innere Erschließung der Stadtteile mit Bussen wahrgenommen. Diese Probleme sind offenbar nicht seit dem Bestehen der Siedlung vorhanden, sondern Folge einer generellen Abwertung der Quartiere mit Imageverlust, Segregationserscheinungen und Bevölkerungsabwanderungen seit Bestehen der Viertel.

Die Bauten in Mönchfeld entstanden überwiegend Ende der 50er-Jahre, die in Freiberg Ende der 60er-Jahre. In den vergangenen 25 Jahren kam es zu einem Bevölkerungsrückgang um 2.600 Personen auf heute 9.000 Einwohner. Dieser Rückgang um etwa 22% ist hoch im Vergleich zum Bevölkerungsrückgang Stuttgarts insgesamt (-10%). Im gleichen Zeitraum stieg der Anteil der Migranten beider Viertel von ehedem 2,5% auf heute 19%. Damit liegt er insgesamt unter dem von Stuttgart (24%). Freiberg-Nord hat von allen Teilbereichen mit fast 30% die höchste Konzentration von Migranten, Freiberg-Süd mit knapp 15% die niedrigste. Zwei Drittel der Migranten zogen in den letzten 8 Jahren zu.

Die Landeshauptstadt Stuttgart hat bereits einige Schritte zur Realisierung des Programms hinter sich gelegt. So wurden schon 1999 ein Städtebauliches Rahmenkonzept und eine "Sozialstudie" erstellt. Beide Untersuchungen bildeten eine Grundlage für die Offene Bürgerbeteiligung, deren Begleitung im Zeitraum von November 1999 bis Februar 2000 vom Büro für Kommunalentwicklung übernommen wurde. Annähernd 100 interessierte Bürgerinnen und Bürger erarbeiteten in vierzehntägig tagenden Arbeitskreisen Vorschläge zur weiteren Entwicklung ihrer Stadtteile. Besonders hervorzuheben war das Engagement von weiteren 68 Kindern und Jugendlichen, die - wie die Erwachsenen auch - in vier Arbeitskreisen ihre Vorstellungen artikuliert und Projektvorschläge formuliert haben.

"Die geschilderten Probleme sind keineswegs abstrakt", stellte das die Arbeitskreissitzungen moderierende Büro für Kommunalentwicklung fest, "sondern werden alltäglich erfahren: Wenn sich Nachbarschaften verändern, Haushalte mit höherem Einkommen ausziehen, der tägliche Einkauf im Nahbereich nicht mehr möglich ist, weil Geschäfte schließen. Angesichts der geänderten Bevölkerungszusammensetzung wäre ein mehr an Toleranz gegenüber früher, als die Strukturen homogener waren, gefordert. Tatsächlich ist jedoch zu beobachten, dass immer mehr 'überforderte Nachbarschaften' entstehen." Verbunden sind diese Erfahrungen mit einer Stigmatisierung der Stadtteile von Außen. Das Image der Stadtteile wird als negativ empfunden. Die Stadtteile werden als Ganzes, so die Befürchtung, mit einzelnen sozialen Brennpunkten - zum Beispiel einigen Fürsorgeunterkünften gleichgesetzt.
Die Arbeitskreise erarbeiteten über 30 Projekte und zu bearbeitende Themenbereiche. Diese wurden in einer Ausstellung und in zwei Dokumentationsbänden präsentiert. Hervorzuheben ist, dass die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung "in idealer Weise" die Ansprüche an eine Lokale Agenda 21 erfüllen, schreibt das Büro für Kommunalentwicklung, da "zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern tragfähige und zukunftsbeständige Zielvorstellungen erarbeitet wurden". Dabei wurde mit Zielen, Leitsätzen und Nennung von Prioritäten gearbeitet.

Beispielsweise erarbeitete der "Arbeitskreis Soziale und kulturelle Einrichtungen" zur Verbesserung des sozialen Umfeldes das Projekt einer mehrsprachigen Zeitung für Freiberg und Mönchfeld. Der Leitsatz des Projektes ist: "Das Miteinander in der multikulturellen und multinationalen Gesellschaft in Freiberg und Mönchfeld in allen Generationen und sozialen Gruppen aktiv leben". Ferner sollen bestehende Einrichtungen und Initiativen in ihrer Arbeit personell und finanziell unterstützt werden. So zum Beispiel der Internationale Runde Tisch, Integrationsprojekte im Kinder- und Jugendhaus und ein Ausbau des Angebots an Sprachkursen für Ausländer.

Der "Arbeitskreis Wohnen und Wohnumfeld" nennt als erste Priorität die Wohnraumbelegung und Fehlbelegungsabgabe. Der Hintergrund ist kompliziert: Der Rückgang der Einwohnerzahlen wird in Mönchfeld als "erschreckend" und in Freiberg als "bedrohlich" empfunden. Konstatiert werden in den letzten Jahren "dramatische" strukturelle Änderungen bei den Einwohnern: Verhältnismäßig hohe Mieten und hohe Nebenkosten auch bei sozial gebundenen Wohnungen, weitere Belastungen durch die Fehlbelegungsabgabe und günstige Kaufangebote im Stuttgarter Raum haben dazu geführt, dass immer mehr Mittelschichtfamilien die Stadtteile verlassen haben beziehungsweise verlassen werden. Die Wiederbelegungspraxis bei frei werdenden Wohnungen hat zu einer in Bevölkerungsstruktur geführt, die in dem Sinne als "in hohem Maße ungesund" empfunden wird, als der Anteil "sozial schwacher Familien" zu hoch geworden ist.

Mit Blick auf die Migranten gibt es laut Sozialstudie Defizite im Bereich der Schularbeitshilfen und der sprachlichen Förderung ausländischer Kindergarten- und Grundschulkinder. Für die Integrationsförderung nichtdeutscher Bewohner sind bisher keine Angebote vorhanden. Die Migranten wünschen sich vor allem ein Zentrum als Ort der Begegnung, das mulitikulturellen und multifunktionalen Nutzungen offensteht sowie Sprachkurse und Übersetzungshilfen.

Kontakt:
Stadt Stuttgart
Amt für Stadterneuerung
Eberhardstraße 10
70178 Stuttgart
www.stuttgart.de 

Kommunaler Ansprechpartner: Thomas Zügel, Tel.: 0711/216-3600, Fax: -2672
e-mail: u680006@stuttgart.de 


Autor: Ekkehart Schmidt-Fink, isoplan

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