Ausländer in Deutschland 4/2000, 16.Jg., 1. Dezember 2000

STATISTIK


Zwei von drei jugendlichen Ausländern sind in Deutschland geboren

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In Deutschland geborene "Ausländer" am 1.1.2000 nach Altersklassen

Die Zahl der registrierten Ausländer in Deutschland ist in den letzten Jahren praktisch konstant. Sie liegt bei etwas über 7,3 Millionen, ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung beträgt 8,9 %. Nach wie vor leben die weitaus meisten Ausländer in den alten Bundesländern: rund 97 %. Mehr als die Hälfte der Ausländer hält sich bereits seit mehr als 10 Jahren im Bundesgebiet auf.

Dass die deutsche Bevölkerung zu überaltern droht und in Zukunft der "Verstärkung" junger Menschen und Arbeitskräfte aus dem Ausland bedarf, daran zweifelt heute kaum noch jemand. Schon heute sorgen die Ausländer in Deutschland dafür, dass das relativ hohe Durchschnittsalter der Bundesbevölkerung tendenziell gesenkt wird: 58 % von ihnen sind unter 35 Jahre alt, in der Gesamtbevölkerung sind es nur 43 %. 68 % der jungen Ausländergeneration sind hierzulande geboren: für sie ist Deutschland de facto Heimatland geworden (vgl. nebenstehende Grafik).

Zwar ist die Zahl der in Deutschland geborenen Kinder ausländischer Eltern in den letzten drei Jahren deutlich rückläufig (sie sank von 107.200 in 1997 auf 95.200 in 1999), dennoch liegt die Geburtenrate der Ausländer mit 13 Neugeborenen pro 1.000 Einwohner immer noch deutlich über der entsprechenden Rate der Deutschen mit 9 Geborenen pro 1.000 Einwohner.

Die nächsten Jahre werden zeigen, ob der europaweite Trend des Geburtenrückgangs auch in den ausländischen Familien in Deutschland für weniger Kinder sorgen wird. Wie immer die Zahlen aussehen werden: seit diesem Jahr haben die hier geborenen Kinder ausländischer Eltern automatisch die deutsche Staatsangehörigkeit - und damit die gleichen Rechte wie Kinder deutscher Eltern.

Geburten in Deutschland

 

Lebendgeborene

Jahr

Insgesamt

mit deutscher

ausländischer

Ausländeranteil

Staatsangehörigkeit

1965

1.044.328

1.006.470

37.858

3,6 %

1970

810.808

747.801

63.007

7,8 %

1975

600.512

504.639

95.873

16,0 %

1980

620.657

539.692

80.695

13,0 %

1985

586.155

532.405

53.750

9,2 %

1990

727.199

640.879

86.320

11,9 %

1995

765.221

665.507

99.714

13,0 %

1996

769.013

689.784

106.229

13,3 %

1997

812.173

704.991

107.182

13,2 %

1998

785.034

684.975

100.059

12,7 %

1999

770.744

675.528

95.216

12,4 %

Quelle: Statistisches Bundesamt


Autor: Martin Zwick, isoplan

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Ausländer in Deutschland am 31.12.1999

Aufenthaltsdauer, Aufenthaltsstatus, Asylbewerber

Ausländische Wohnbevölkerung

7.343.591

100 %

Anteil an der Gesamtbevölkerung

 

8,9 %

Aufenthaltsdauer

 

 

unter 1 Jahr

413.700

5,6 %

1 - unter 4 Jahre

1.019.000

13,9 %

4 - unter 6 Jahre

641.800

8,8 %

6 - unter 8 Jahre

781.400

10,7 %

8 - unter 10 Jahre

647.400

8,8 %

10 und mehr Jahre

3.830.400

52,2 %

Aufenthaltsstatus

 

 

Aufenthaltserlaubnisse

> befristet

1.757.800

23,9 %

> unbefristet

2.027.200

27,6 %

Aufenthaltsberechtigungen

824.100

11,2 %

Aufenthaltsbewilligungen

231.200

3,2 %

Aufenthaltsbefugnisse

173.700

2,4 %

Aufenthaltserlaubnisse EU (befristet)

397.400

5,4 %

(unbefristet)

363.400

4,9 %

Aufenthaltsgenehmigungen insgesamt

5.774.700

5,4 %

Sonstige (Duldung, Aufenthaltsgestat-tung, Jugendliche, die der Aufenthaltsge-nehmigung nicht bedürfen)

1.568.900

21,4 %

Asylbewerber

Zugänge

Bestand

1991

256.100

380.000

1992

438.200

610.000

1993

322.600

550.000

1994

127.200

415.000

1995

127.900

372.000

1996

116.400

330.000

1997

104.400

320.000

1998

98.600

286.000

1999

95.100

264.000

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Weltweit 150 Millionen Migranten

 

Die Zahl der Migranten sei in den vergangenen Jahrzehnten ständig gestiegen, stellte die Internationale Organisation für Migration (IOM) in einem Anfang November 2000 veröffentlichten Jahresbericht fest. Weltweit würden heute 150 Millionen Menschen freiwillig oder gezwungenermaßen als Ausländer in fremden Staaten leben. Neu sei der mit 47,5 % sehr hohe Frauenanteil an den internationalen Wanderungsbewegungen. In den Ländern der Europäischen Union (EU) leben 11 Millionen Menschen aus Nicht-EU-Staaten, davon rund 5 Millionen in Deutschland. Die meisten Migranten in Europa kommen aus Algerien, Marokko, der Türkei und dem ehemaligen Jugoslawien. Nach Schätzungen der Autoren kommen dazu noch bis zu 3 Millionen illegal eingereiste Migranten. (esf)

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