Ausländer in Deutschland 1/2001, 17.Jg., 30. März 2001

Notizen

*) Diese Beiträge wurden im Druck-Exemplar nicht veröffentlicht!


Poster in der 4. Auflage

 

Saarbrücken. Die vom isoplan-Institut im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung (BMA) erarbeiteten Poster "Ausländer in der Bundesrepublik Deutschland" (Bestellnummer A 197) und "Ausländer in der Europäischen Union" (A 198) sind im Dezember 2000 aktualisiert und neu aufgelegt worden. Sie können unter Angabe der Bestellnummer kostenlos beim BMA bezogen werden. (esf)

Bezug: 
Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung, Referat Öffentlichkeitsarbeit, Postfach 500, 53105 Bonn, Tel.: 0180-5151510, e-mail: info@bma.bund.de ,
Internet: www.bma.bund.de 

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Neues Seminarangebot

 

Saarbrücken. Im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung führt das isoplan-Institut seit 1983 sogenannte Länderkundeseminare unter anderem zur Türkei und anderen Anwerbestaaten durch. Das Seminarangebot ist nun erweitert worden um Seminare zu Polen und zur Stadtteilarbeit mit Migranten ("Soziale Stadt"). Besonders letztere erfreuen sich derzeit einer hohen Nachfrage. Eine Beschreibung des Angebotes und Anträge können bei isoplan angefordert werden (Adresse: siehe Impressum). (esf)

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Lebenswissen

 

Berlin. Die Erkenntnisse der Genomforschung und anderer Wissenschaften stellen manches Weltbild auf den Kopf. "Fast wäre aus dem Bayern ein Eskimo geworden - Ihr Erbgut ist zu 99,99 % identisch". Und: "In jedem Deutschen lebt eine Afrikanerin - Denn seine Urmutter kam vor 100.000 Jahren aus Afrika". Mehr zu diesen und anderen Themen könne man unter www.lebenswissen.de  nachschauen. Die Wissenschaften - etwas für trockene Langeweiler? Von wegen. Frisch und munter wirbt eine Postkartenkampagne seit Anfang des Jahres 2001 für lebenslanges Lernen und wissenschaftlichen Austausch. Anlass der Kampagne des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ist das "Jahr der Lebenswissenschaften". Es biete "große Chancen zur Diskussion auf gleicher Augenhöhe", sagt Ministerin Edelgard Bulmahn. "Jeder soll die Möglichkeit haben, mit Forscherinnen und Forschern Meinungen und Argumente auszutauschen und dadurch informierter zu entscheiden". (esf)

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Ausländer mit niedriger Bildungs-
beteiligung

 

Berlin. Junge Ausländer in Deutschland genießen im Durchschnitt eine wesentlich schlechtere Schulbildung als ihre Deutschen Altersgenossen. Wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Mitte März 2001 berichtete, haben nur 65 Prozent der Ausländer im Alter zwischen 15 und 20 Jahren im Jahr 1999 eine Schule, eine Hochschule oder eine berufsvorbereitende Einrichtung besucht. Die "Bildungsbeteiligung" gleichaltriger Deutscher habe dagegen bei 92 Prozent gelegen. In den höheren Altersgruppen stellte das DIW eine noch größere Diskrepanz fest. In der Gruppe zwischen 25 und 30 Jahren besuchten Deutsche knapp fünfmal so häufig Bildungseinrichtungen wie Ausländer. Für die zukunftsträchtigen Berufe in den Branchen Information und Kommunikation wurde festgestellt, daß der Ausländeranteil bei der Berufsausbildung "erheblich unter dem Durchschnitt" liege. Allerdings wachse auch unter deutschen Jugendlichen die "Bildungsbeteiligung" viel langsamer, als unter jungen Menschen in anderen Ländern Europas und der Welt. Dem Institut zufolge sei daher das vergangene Jahrzehnt in dieser Hinsicht für Deutschland "verloren" gewesen. Auffällig sei, daß hierzulande besonders viele Schüler und Berufsschüler ihre Ausbildung ohne Abschluß abbrächen. Ausführlich besprochen wird das Thema im Wochenbericht des DIW 10/2001, S. 162-172. (esf)

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Fabienne

 

Saarbrücken. Binationale Familien und Paare erfahren Diskriminierungen in der praktischen Anwendung von Gesetzen und Vorschriften, die nicht nur den ausländischen Partner betriffen, sondern auch die Lebensgestaltung der ganzen Familie einschränken. Diese Hypothese ist zum Ausgangspunkt für ein einjähriges transnationales Projekt geworden, das der Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V. im Auftrag der EU-Kommission seit Dezember 2000 durchführt. Unter dem Titel "Fabienne - Strategien zur Bekämpfung und Vermeidung von Diskriminierung" sollen Diskriminierungsmomente bei der behördlichen Praxis des Eheschließungsverfahrens (Scheinehen-Verdacht), der Familienzusammenführung sowie im Zusammenleben unverheirateter - insbesondere gleichgeschlechtlicher - Paare untersucht werden. Ziel ist die Entwicklung von Strategien zur Bekämpfung solcher Diskriminierungen. "Fabienne" steht hierbei als Abkürzung für "Familles et couples binationaux en Europe" (Binationale Familien und Lebensgemeinschaften in Europa). Projektpartner der iaf sind: FIBEL - Fraueninitiative binationale Ehen und Lebensgemeinschaften/Wien, Alliances sans frontière/Paris und das Centre for Migration Law/Universität Nijmegen. Technische Hilfen, Methodendesign und Durchführung einer Befragung binationaler Paare sind Aufgaben des Isoplan-Instituts. (esf)

Kontakt:
iaf Saarbrücken, Johannisstr. 13, 66111 Saarbrücken, Tel.: 0681/3725-90, Fax: -91,
e-mail: vka@fabienne-iaf.de
Internet: www.fabienne-iaf.de 

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Europäisches Jahr der Sprachen eröffnet

 

Berlin. Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, die baden-württembergische Kultusministerin Annette Schavan, hat gemeinsam mit der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, Anfang Februar 2001 in Berlin das europäische Jahr der Sprachen eröffnet. Dieses geht zurück auf eine Initiative der Europäischen Union und des Europarats. Die Sprachen der europäischen Nachbarn zu lernen ermögliche den Bürgern Europas, an den Vorteilen der Europäischen Union teilzuhaben, durch berufliche und persönliche Mobilität, sagte Schavan. Unter dem Motto "Sprachen öffnen Türen" soll das Jahr 2001 zum Sprachenlernen anregen und so den europäischen Einigungsprozeß fördern. Zwei Drittel der Europäer sprechen bereits zwei Sprachen. Sprachenlernen dürfe sich nicht in Theorie und Grammatik erschöpfen, sagte Schavan. Neben schriftlicher und mündlicher Ausdrucksfähigkeit, Lese- und Hörverstehen gehöre dazu ebenso das Wissen über die Literatur und Geschichte anderer Länder. Weil sich Kommunikationsfähigkeit am besten in Begegnungen erlernen lasse, hätten die deutschen Länder in den vergangenen Jahren - unterstützt durch die EU - verstärkt Möglichkeiten für Auslandsaufenthalte aufgebaut. Neben diesen Möglichkeiten gibt es auch das Sokrates-Programm der EU, das Schülern und Studierenden die Möglichkeit gibt, Sprachen zu lernen. Zur Kultur Europas gehörten aber auch die alten Sprachen Griechisch und Latein. Sie hätten die Gegenwart wesentlich geprägt, sagte Schavan. Sie trat auch dafür ein, möglichst früh mit dem Sprachenlernen zu beginnen und den zweisprachigen Unterricht zu verstärken. So wird dieses Jahr beispielsweise in Hessen ein Londoner Doppeldeckerbus Schulen besuchen und an den Schulen Stegreifspiele mit Nachwuchsschauspielern darbieten. (esf)

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XENOS - Programm gestartet

 

Berlin. Das Programm XENOS - Leben und Arbeiten in Vielfalt (vgl. AiD 4/00) verbindet zum ersten Mal arbeitsmarktbezogene Maßnahmen mit Aktivitäten gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Durch das neue Programm der Bundesregierung werden jährlich 25 Millionen DM aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) zur Verfügung gestellt, die durch nationale Mittel in etwa der gleichen Höhe ergänzt werden, so dass das Gesamtvolumen für drei Jahre rund 150 Millionen DM beträgt. XENOS - Leben und Arbeiten in Vielfalt geht davon aus, dass Eigenschaften wie Toleranz und Achtung gegenüber Fremden wichtige Qualifikationen im Arbeitsleben sind. Das Programm richtet sich an Betriebe und Verbände, an Gewerkschaften und Unternehmen, Kommunen und Organisationen der beruflichen Bildung sowie an Berufsschulen und Initiativen. Das Programm verfolgt das Ziel, Maßnahmen, die sich gegen Ausgrenzung und Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft richten, mit Ansätzen gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz zu verbinden. XENOS - Leben und Arbeiten in Vielfalt ist ein Teil des bundesweiten "Bündnisses für Demokratie und Toleranz - gegen Extremismus und Gewalt". Beim Thema Fremdenfeindlichkeit gibt es keine einfachen Rezepte und Lösungen, deshalb geht das Programm die Probleme spezifisch in der Arbeitswelt an, das heißt dort, wo Menschen gemeinsam arbeiten und lernen: In der Berufsvorbereitung und im Betrieb - mit Diskussionen und Workshops, Projektarbeit und Schulungen zu Toleranz und mit der Qualifizierung für Konfliktmanagement und interkulturelles Training. Gefördert werden lokale Projekte, mobile Beratungsteams und Expertenpools, Initiativgruppen und runde Tische ebenso wie die Beratung bei der beruflichen Orientierung - zur Stärkung zivilgesellschaftlicher Strukturen und bürgerschaftlichen Engagements. XENOS - Leben und Arbeiten in Vielfalt wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung (BMA) und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gesteuert und von efp - Europabüro für Projektbegleitung als Nationaler Koordinierungsstelle umgesetzt. Anlässlich der Auftaktveranstaltungen zu XENOS - Leben und Arbeiten in Vielfalt Mitte Februar 2001 in Berlin sagte Gerd Andres, Parlamentarischer Staatssekretär im BMA: "Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz sind eine große Gefahr für unsere Gesellschaft und unsere Demokratie. Allein im vergangenen Jahr hat die Zahl der ausländerfeindlichen Gewalttaten um 40 Prozent zugenommen. Die Bundessregierung ist nicht gewillt, dies hinzunehmen. Daher kommt das Programm XENOS gerade zur rechten Zeit. Wir wollen Flagge zeigen und für Verständnis und Toleranz werben." Der Staatssekretär im BMFSFJ, Peter Haupt, betonte: "Vielerorts gibt es Menschen, die sich gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit zu Wehr setzen wollen. Mit XENOS wollen wir diese Kräfte in der Zivilgesellschaft stärken. Für den Jugendbereich heißt das vor allem, kleine Initiativen in Betrieben und Schulen zu unterstützen, die sich gegen rechtsgerichtetes Gedankengut wehren und sich nicht von radikalen Jugendgruppen in ihren Lebensräumen verdrängen lassen wollen. Wir geben kein abschließendes Maßnahmenprogramm vor, sondern setzen bei regionalen Projekten und örtlichen Initiativen an." Die Beauftragte der Bundesregierung für Ausländerfragen, Marieluise Beck, bezeichnete das Programm als Anstoß und Anreiz, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in der Arbeitswelt entschieden entgegenzutreten. (BMA)

Kontakt:

Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung, Mauerstrasse 45 -52 10117 Berlin, Tel. 030/2007-2225 /2442

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Taubenstrasse 42/43, 10117 Berlin, Tel. 030/20655-1061 / 1062

efp - Europabüro für Projektbegleitung, Endenicher Str.125, Tel. 0228 - 985 99 - 11 / - 19 / -21.

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Zunahme rechtsextremer Gewalttaten

 

Magdeburg. Die Zahl rechtsextremer Straftaten in Deutschland ist im Jahr 2000 mit etwa 15.000 offensichtlich noch höher gewesen als befürchtet. Nach Einschätzung des Vorsitzenden der Innenministerkonferenz, Manfred Püchel, zeichnet sich im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um bis zu 50 Prozent ab. 1999 hatte die Zahl bei knapp 10.000 Fällen gelegen, betonte Püchel, Innenminister von Sachsen-Anhalt, Anfang Februar 2001 in Magdeburg. Bundesweite Zahlen lägen aber noch nicht vor. Allein in Sachsen-Anhalt wurden im Jahr 2000 mit 1.029 Fällen über 11 Prozent mehr rechte Straftaten verzeichnet als 1999, berichtete Püchel nach Angaben der Nachrichtenagentur ap. Der größte Teil waren Propagandadelikte wie Schmierereien von verfassungsfeindlichen Symbolen. Der Anteil extremistischer Gewalttaten ging von 126 Fällen im Jahr 1999 auf 85 zurück. Allerdings wurden mit 45 deutlich mehr fremdenfeindlich motivierte Gewalttaten gezählt als im Vorjahr, als 30 Fälle registriert wurden. "Mit besonderer Sorge" sieht Püchel die Zunahme junger Tatverdächtiger. Etwa 70 Prozent der Tatverdächtigen seien unter 21 Jahre alt. Nach Informationen des Magazins Focus sind in den vergangenen fünf Jahren 778 Ermittlungsverfahren wegen Straftaten im Umfeld der NPD angelaufen. In 423 dieser Verfahren ermittelten die Staatsanwaltschaften gegen Parteimitglieder. Mit diesen Zahlen stütze die Bundesregierung ihren im Februar 2001 gestellten Parteiverbotsantrag gegen die NPD vor dem Bundesverfassungsgericht, berichtete das Magazin. Mit Verurteilungen endeten laut Statistik bis jetzt 184 Verfahren, davon waren in 154 Fällen Parteimitglieder betroffen. 594 Verfahren sind noch nicht abgeschlossen. (esf)

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Plakataktion für Toleranz und Zivilcourage

 

Gütersloh. "Gütersloher Bürgerinnen und Bürger zeigen Profil" - in einer Plakataktion, mit denen das "Gütersloher Bündnis für Toleranz und Zivilcourage" um Verständnis und Partnerschaft im gemeinsamen Alltag wirbt. Unter Federführung von Bürgermeisterin Maria Unger haben sich zwölf bekannte Gütersloher Persönlichkeiten - von Miele-Chef Dr. Peter Zinkann, über Dr. Mark Wössner bis hin zum Landrat Sven Georg Adenauer für das in dieser Form bisher einmalige Projekt zur Verfügung gestellt, das von den heimischen Printmedien, vom Radio, von den Stadtwerken und von der Sparkasse Gütersloh unterstützt wird. Die "Promis" ließen sich allerdings nicht solo ablichten, sondern gemeinsam mit Kollegen, Bekannten und Freunden unterschiedlicher Herkunft. Gemäß der Kernaussage "Die Menschen spielen die erste Geige. Nicht ihre Herkunft" wollen sie so ein Stück selbstverständliche Realität in einer Stadt demosnstrieren, die gut 100 Sprachen und Dialekte spricht. Die Plakate werden in Bussen, in Schulen, öffentlichen Einrichtungen, Firmen und anderen Orten zum Einsatz kommen - vor allem dort, wo sich junge Menschen treffen. Anlässlich der Presse-Präsentation Anfang Februar 2001 verwiesen Bürgermeisterin Maria Unger und der städtische Ausländer-Beauftragte Eckhard Sander darauf, dass die Plakate lediglich ein Teil eines umfangreichen Maßnahmenkatalogs seien. So begleitet etwa eine Website im Internet unter der Adresse "guetersloh-fuer-toleranz.de" die zahlreichen Projekte, Ausstellungen und Veranstaltungen gegen Gewalt, Fremdenhass und Ausgrenzung. Hier beispielsweise sind auch bereits bestehende Gütersloher Aktivitäten aufgelistet und beschrieben . Das Streitschlichter -Programm gehört ebenso dazu wie das internationale Frauenfrühstück, das die städtische Gleichstellungsstelle seit Jahren anbietet. "Unsere Schulen, Kindertagesstätten, aber auch viele Vereine und Betriebe haben sich in der Arbeit für "Toleranz- und Zivilcourage" ausdrückliche Ziele gesetzt und eine hohe Kompetenz entwickelt," sieht Maria Unger die Website nicht zuletzt als Anstoß und Ideenbörse für weitere Initiativen, denn sie verweist auf Kontaktstellen, gibt Literaturhinweise und setzt Links zu überregionalen Angeboten. (esf)

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Stadt Erlangen heißt "Neubürger" willkommen

 

Erlangen. Alle 160 Erlanger Bürgerinnen und Bürger, die auf der Grundlage des neuen Staatsangehörigkeitsrechts bis zum Dezember 2000 den deutschen Pass erhalten haben, wurden am 18. Dezember zu einem Festakt in das Erlanger Rathaus eingeladen. Der 160. Neubürger erhielt aus der Hand von Oberbürgermeister Siegfried Balleis seine Einbürgerungsurkunde überreicht. Damit will die Stadt Erlangen - ihrem Leitmotiv "Offen aus Tradition" verpflichtet - einen deutlichen Willkommensgruß an ihre "Neubürger" richten. Bereits im Frühsommer 2000 hatte der Ausländer/innenbeirat der Stadt Erlangen zum zweiten Mal eine breit angelegte Informationskampagne zum neuen Staatsangehörigkeitsrecht durchgeführt, um interessierten Zuwanderern eine Entscheidungshilfe zur Einbürgerung zu bieten. Oberbürgermeister Balleis, der die Aktion von Anfang an nachhaltig öffentlich unterstützte, hat bereitwillig auch die Anregung des Ausländer/innenbeirats aufgegriffen, jährlich eine Feier für die neu Eingebürgerten durchzuführen. Erst Anfang Dezember 2000 würdigte Bundespräsident Johannes Rau einen entsprechenden Vorschlag für eine festlichere Aufnahme. Erlangen ist nach Bamberg die zweite Stadt in Bayern, die zu einer Einbürgerungsfeier einlädt, und sieht sich damit, wie schon bei den beiden Informationskampagnen zur Einbürgerung, in einer "Vorreiterrolle". (esf)

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Förderung der Zusammenarbeit zwischen Arbeits- und Sozialämtern

 

Berlin. Die Bundesregierung fördert regionale Modellvorhaben zur Verbesserung der Zusammenarbeit von Arbeitsämtern und Trägern der Sozialhilfe, die neue Möglichkeiten der Kooperation zwischen beiden Ämtern erschließen. Mit Hilfe dieser Modellvorhaben soll es gelingen, die Vermittlung von Arbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt zu verbessern und zu erleichtern, überflüssige Bürokratie in den Ämtern abzubauen und Doppelarbeit zu vermeiden. Insgesamt stehen für die Modellvorhaben bis zum Jahr 2002 jährlich rund 30 Millionen Mark zur Verfügung. Zunächst werden 20 Projekte aus fast allen Bundesländern in die Förderung aufgenommen; über weitere Modellvorhaben wird in Kürze entschieden - heißt es in einer Pressemitteilung vom 09. Januar 2001. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium (BMA), Gerd Andres, erklärte dazu: "Viele der geförderten Arbeitsämter und Sozialhilfeträger werden eine gemeinsame Anlaufstelle einrichten. Diese gemeinsamen Anlaufstellen sollen in unterschiedlichem Umfang den wesentlichen Anliegen des Arbeitslosen entsprechen: Die Arbeitslosigkeit soll so schnell wie möglich beendet und der Lebensunterhalts während dieser Zeit gesichert werden. Anlaufstellen wollen Antragstellung, Beratung, Vermittlung und Eingliederungshilfen ‚unter einem Dach' oder ‚aus einer Hand' anbieten. Unser Ziel ist es auch, das Verwaltungsverfahren für die Betroffenen bürgernäher und einfacher zu gestalten." Darüber hinaus machen es gesetzliche Experimentierklauseln möglich, unter anderem die erforderlichen Daten zwischen den Ämtern auszutauschen, um eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen den Ämtern sicherzustellen. Viele der geförderten Modellvorhaben nutzen die Experimentierklauseln in unterschiedlichem Umfang. Das BMA möchte im Rahmen der Modellvorhaben auch die Übertragung von originären Aufgaben der Arbeits- und Sozialämter (zum Beispiel Leistungsgewährung und -auszahlung) auf die jeweils andere Behörde oder einen gemeinsam beauftragten Dritten erproben. Bislang liegen nur wenig Förderanträge vor, die eine solche Aufgabenübertragung zum Inhalt haben. Es besteht daher noch die Möglichkeit, Modellvorhaben mit diesen Gestaltungsvarianten in die Förderung aufzunehmen. Entsprechende Projektanträge sollten bald beim BMA, Referat IIb 4, Postfach 140280, 53107 Bonn eingereicht werden. (BMA)

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Zehra Cirak erhält Chamisso-Preis

 

München. Die Lyrikerin Zehra Cirak hat Mitte Februar 2001 in München den Adelbert-von-Chamisso-Preis erhalten, der seit 1985 für deutschsprachige Autoren nichtdeutscher Sprachherkunft vergeben wird. Cirak wurde in Istanbul geboren und lebt in Berlin. Die von der Robert-Bosch-Stiftung vergebene Auszeichnung ist mit 25.000 DM dotiert. Weitere, mit jeweils 10.000 DM verbundene Förderpreise gehen an Radek Knapp, geboren in Warschau, und an Vladimir Vertlib, geboren in St. Petersburg. (esf)

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Komponist Solare in Worpswede

 

Köln. Der in Köln lebenden italo-argentinische Komponist Juan María Solare (34) hat ein einjähriges Stipendium als "Artist in Residence" in den "Künstlerhäusern Worpswede" (bei Bremen) erhalten. Dieses Arbeitsstipendium, das für künstlerische Tätigkeiten in den Bereichen der Visuellen Kunst, Musik oder Literatur gegeben wird, besteht aus einem Aufenthalt in den Künstlerhäusern und einem monatliches Honorar von 2000 DM. Solare wird sich von Juni 2001 bis Mai 2002 in Worpswede aufhalten. Die Künstlerhäuser Worpswede laden jährlich bis zu zwölf Künstler aller Sparten ein - von Musik, Malerei, Plastik, Design über Journalistik, Fotografie, Drehbuch, Kunstgeschichte und Keramik, bis Architektur, Prosa und Lyrik). Dies erzeugt auch ein Ambiente für interdisziplinären Austausch. Seit Ihre Gründung im Jahre 1971 sind über 400 Künstler und Forscher aus 35 Ländern Gäste der Künstlerhäuser Worpswede gewesen.

Solare, der 1966 in Buenos Aires geboren wurde, hat am Conservatorio Nacional de Música sein Studium abgeschlossen. Während acht Jahren hatte er ein Lehrstuhl am Konservatorium in Tandil (Argentinien). Seit 1993 hat er Aufbaustudien in Stuttgart und Köln bei Johannes Fritsch, Mauricio Kagel, Helmut Lachenmann und Hans Ulrich Humpert betrieben. Neben den kompositorischen Arbeiten ist er auch publizistisch tätig. Solare hat bisher etwa 125 Werke komponiert und Preise und Auszeichnungen in Argentinien, Großbritannien und Österreich erhalten. (esf)

Kontakt:

Künstlerhäuser Worpswede, Bergstr. 1, D-27726 Worpsede. T: 04792/1380, F: 04792/2112,

www.resartis.org/worpswede/worpswede.html ,

www.kuenstlerkontakte.org/d/leute/solare.html ,

und www.dohr.de/autor/solare.htm .

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