Ausländer in Deutschland 2/2001, 17.Jg., 30. Juni 2001

NOtizen

*) Diese Beiträge wurden im Druck-Exemplar nicht veröffentlicht!


Bettina Schattat neue Unterabteilungs- leiterin

Berlin. Bettina Schattat (Foto) ist seit April 2001 neue Unterabteilungsleiterin mit Zuständigkeit für Ausländerbeschäftigung und Integration beim Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung (BMA). Unter anderem ist sie zuständig für AiD. Die gebürtige Frankfurterin studierte in München und war von 1968 bis 1972 freie Journalistin beim Wiesbadener Tagblatt. Als frisch gebackene Diplom-Volkswirtin arbeitete sie von 1978 bis 1980 als wissenschaftliche Referentin im Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung in München. 1980 ging sie nach Bonn, wo sie bis 1981 in der wissenschaftlichen Politikberatung für das Bundeskanzleramt arbeitete, ehe sie 1982 zum BMA wechselte. Dort begann sie als Redenschreiberin bei den Ministern Herbert Ehrenberg und Heinz Westphal, war von 1982 bis 1983 Referentin in der Grundsatz- und Planungsabteilung und ließ sich anschließend bis 1984 beurlauben, um das Referat Öffentlichkeitsarbeit im Hessischen Sozialministerium zu leiten. Nach Ihrer Rückkehr zum BMA arbeitete sie bis 1991 als Referentin in der Abteilung Gesundheit, Krankenversicherung und anschließend kurzzeitig in der Abteilung Sozialversicherung, Sozialgesetzbuch. Von 1992 bis 1997 war sie die erste gewählte Frauenbeauftragte des BMA. 1997 bis 1999 ließ sich Bettina Schattat wiederum beurlauben, diesmal für eine Tätigkeit als Referentin der SPD-Bundestagsfraktion. Von 1999 bis März 2001 war sie Leiterin des Grundsatzreferats Ausländerpolitik des BMA. Bettina Schattat ist verheiratet und hat zwei Töchter. (esf)

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Smile! Das Ruhrfamilienalbum

"Bitte Lächeln, oder ernst sein - aber immer zu mir schauen", lauten auch die Zauberworte des renommierten Werbefotografen Uwe Ommer aus Paris, wenn er Väter, Mütter, Kinder und Enkel vor die Kamera bittet. Nachdem Ommer vier Jahre lang durch die ganze Welt reiste und dabei über 1000 Familien fotografierte, deren plakatgroße Bilder zuletzt auf der Photokina 2000 in Köln zu sehen waren, sind es jetzt Migrantenfamilien aus dem Ruhrgebiet, denen er sich widmet. Der Schmelztiegel "Ruhrpott" mit seiner multikulturellen Vielfalt hat den rheinländischen Fotografen Ommer so sehr fasziniert, dass er zwischen März und Mai diesen Jahres Ruhrgebietsfamilien vor die Kamera bat. 50 Familien verschiedenster Herkunft und Schicksale, die im Laufe der Zeit im Ruhrgebiet ein Zuhause gefunden haben, sind das Objekt der fotografischen Begierde von Ommer. Im Ruhrgebiet seien die Menschen eben viel offener und freundlicher den Fremden gegenüber, erzählt der 58jährige. Die Ergebnisse der monatelangen Tour durch die Heimat von Kohle und Stahl mit der mehr Völkerfreundschaft bezweckt werden soll, wird von Unicef, dem Bündnis für Toleranz und dem Projekt Ruhr unterstützt. Vom 15. bis 30. August 2001 können die Fotos open air bei Wind und Wetter auf dem Friedensplatz in Dortmund in Plakatgröße besichtigt werden. Zu den jeweiligen Bildern gibt es einen kleinen Text zur Geschichte der Familien mit ihren Wünschen und Befürchtungen und - den Stimmen der interviewten Familien. (sk)

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Auch die "Dritte Welt" sucht IT-Spezialisten

 

Frankfurt. Einem Großteil der Welt droht die digitale Abspaltung ("digitale divide"): 95 Prozent der Weltbevölkerung nehmen an der rasanten Entwicklung der Informationstechnologien nicht teil, berichtet das Magazin epi - Entwicklungspolitische Informationen in ihrer Ausgabe vom Mai 2001. Nicht nur in Industrieländern, auch in Entwicklungsländern werden händeringend IT-Spezialisten gesucht. Beim Centrum für Migration und Entwicklung (CIM) in Frankurt/Main steige die Nachfrage nach Beratung und Ausbildung im IT-Bereich. "Manche Länder des Südens und Ostens reagieren mit einiger Sorge auf die Greencard-Debatte in Deutschland," hat CIM-Leiter Hans Werner Mundt beobachtet. Die Anwerbung hochqualifizierter IT-Fachkräfte hauptsächlich aus den Entwicklungsländern, an der sich nach den USA zunehmend auch Europa beteiligen will, bringe für viele Entwicklungsländer ganz neue Herausforderungen. Denn plötzlich seien sie auf ihren heimischen Arbeitsmärkten mit zahlungskräftigen Wettbewerbern aus dem Norden konfrontiert, während sie ihrerseits mit ihren begrenzen finanziellen Ressourcen auf den Arbeitsmärkten des Nordens nur schwer mithalten könnten. Um der "digitalen Spaltung" entgegenzuwirken, vor der die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) in ihrem Weltarbeitsbericht 2001 warnt, fördert CIM private und staatliche Arbeitgeber in Entwicklungsländern, die Bedarf an IT-Experten aus Europa anmelden. Bisher wurden solche Fachkräfte vor allem nach Asien und Afrika vermittelt. (esf)

Kontakt: 
Centrum für internationale Migration und Entwicklung (CIM), Barckhausstr. 16, 60325 Frankfurt am Main, Tel.: 069/719121-0

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30 Jahre Initiativgruppe

 

München. Im Internationalen Jahr des Ehrenamtes feiert die Initiativgruppe - Interkulturelle Begegnung und Bildung e.V. (IG) in München ihr 30-jähriges Bestehen. Ehrenamtliches Engagement war ihr Ausgangspunkt und ist bis heute ein wesentlicher Teil der Arbeit, die ein breites Bildungs- und Beratungsangebot besonders für Migrantinnnen und Migranten umfasst. Als die IG am 6.4.1971 von engagierten Bürgerinnen und Bürgern gegründet wurde, ahnte wohl niemand die besondere Entwicklungsgeschichte des Vereins voraus. Angefangen hat es mit Hausaufgaben- und Sozialisationshilfen für Kinder ausländischer Arbeitnehmer; heute ist die IG Träger von 15 erfolgreichen Bildungsprojekten, Projekten, und eines Hauses interkultureller Begegnungen, die sich vor allem mit der Bildungsintegration von Personen ausländischer Herkunft befassen. Das Jubiläum begang die IG mit einer vielseitigen und ansprechenden Veranstaltungsreihe "migration und tulpen" von März bis Juni 2001. (esf)

Kontakt: 
Initiativgruppe - Interkulturelle Begegnung und Bildung e.V., Hermann-Lingg-Str. 12, Rückgebäude, 80336 München, Tel.: 089/514103-0, Fax: -55, ig@initiativgruppe.de, www.initiativgruppe.de 

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20 Jahre Terre des Femmes

 

Tübingen. Seit 20 Jahren setzt sich Terre des Femmes e.V. als gemeinnützige Menschenrechtsorganisation weltweit für Frauen und Mädchen ein, denen grundlegende Rechte vorenthalten werden, die an ihren Genitalien verstümmelt oder als billige Arbeitskräfte oder Prostituierte gehandelt werden. Zum 20j-ährigen Jubiläum hat der Verein im Mai 2001 eine Jubiläumspublikation herausgegeben. Unter dem Titel "Widerstand ist ein Geheimnis des Glücks" (ISBN 3-9806165-4-1) erzählen engagierte Terre des Femmes-Frauen, wie sich Frauen - und zunehmend auch Männer - für Betroffene insbesondere in bestimmten islamischen Ländern wie Algerien, Saudi-Arabien, Irak, Iran oder Pakistan einsetzen. Die Jubiläumsschrift ist zum Preis von 15,80 DM erhältlich. Ferner gibt der Verein eine vierteljährlich erscheinende Zeitschrift heraus, die im Jahresabonnement 30 DM kostet. Seit März wird in Köln eine Ausstellung zum Thema Genitalverstümmelung gezeigt. Im Herbst 2001 wird eine Ausstellung mit dem Titel "Im Namen Gottes? Afghanische Mädchen zeichnen den Krieg" gezeigt. Ein weiterer aktueller Arbeitsschwerpunkt ist die Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit gegen drakonische Strafen wie Auspeitschung und Steinigung für "unislamisches" Verhalten in Staaten wie Nigeria. Ferner ist der Verein Mitglied im bundesweiten Kordinierungskreis gegen Frauenhandel und Gewalt an Frauen im Migrationsprozess, einem Zusammenschluss von etwa 38 Frauenorganisationen, Frauengruppen, Frauenberatungsstellen, die gegen rassistische und sexistische Diskriminierung von Migrantinnen, insbesondere auf der rechtlichen Ebene, gegen Menschenrechtsverletzungen an Frauen im Migrationsprozess und gegen Frauenhandel arbeiten. (esf)

Kontakt: 
Terre des Femmes e.V., Menschenrechte für die Frau, PF 2565, 72015 Tübingen, Tel.: 07071/7973-0, Fax: -22, TDF@swol, www.terre-des-femmes.de 

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Modellprojekt Integrationskurse

 

Stuttgart. In Baden-Württemberg ist Anfang 2001 ein Modellprojekt "Integrationskurse" entwickelt worden. Zur Förderung bleibeberechtigter zugewanderter Personen sollen künftig Integrationskurse zum Erwerb der deutschen Sprache und zum Kennenlernen der gesellschaftlich-politischen Strukturen modellhaft durchgeführt werden. Die Kommunen Mannheim, Ulm, Schwäbisch Gmünd und Stuttgart werden von April bis Ende August 2001 Integrationskurse durchführen, die zwei Fördergespräche und einen 100-stündigen Orientierungskurs beinhalten. Die Fördergespräche sollen neu eingereisten Personen die Möglichkeit geben, Integrationsangebote der Kommune und zuständige Ansprechpartner kennen zu lernen. Des Weiteren sollen im Rahmen des zweiten Fördergesprächs mit den Betroffenen weitere Integrationsschritte und mögliche persönliche Perspektiven entwickelt werden. Der Orientierungskurs soll mit 100 Unterrichtsstunden ein Basiswissen der deutschen Sprache vermitteln und Einblick in gesellschaftliche Strukturen aufzeichnen. Ferner wird die Vermittlung von Grundkenntnissen der Rechtsordnung der Bundesrepublik Deutschland sowie eine berufliche und gesellschaftliche Orientierung gefördert. Kostenlos an diesem Kurs teilnehmen können zugewanderte Personen ab dem 16. Lebensjahr mit einem auf Dauer angelegten Aufenthalt in der Bundesrepublik Deutschland, neu eingereiste Personen aus EU-Mitgliedstaaten sowie Personen mit einem längeren auf Dauer ausgelegtem Aufenthalt bzw. einem Aufenthalt, der auf Dauer ausgelegt werden kann. Finanziert werden die Integrationskurse vom Land Baden-Württemberg mit Eigenmitteln der Träger und der Landeshauptstadt Stuttgart. Die Federführung für das Konzept hat die Integrationsbeauftragte der Landeshauptstadt Stuttgart übernommen. Durchgeführt werden die Kurse von der Arbeiterwohlfahrt, der Caritas, der AG Dritte Welt, der VHS Stuttgart sowie dem städtischen Elternseminar Stuttgart. (esf)

Kontakt: 
Integrationsbeauftragte der Landeshauptstadt Stuttgart, Isabel Lavadinho, Telefon: (0711) 2 16-61 62, isabel.lavadinho@stuttgart.de .

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Interkulturelle Öffnung der Jugendhilfe

 

Frankfurt am Main. Ein von der Stiftung Jugendmarke gefördertes Projekt "Interkulturelle Öffnung der Kinder- und Jugendhilfe" führt der Paritätische Gesamtverband (dpwv GV) seit dem 1.1.2001 bis zum 31.12.2002 durch. MitarbeiterInnen aus der Kinder- und Jugendhilfe sollen berufsbegleitend qualifiziert und mit praktischen Arbeitsmaterialien versorgt werden. Ein Beirat begleitet das Projekt. (esf)

Kontakt: 
dpwv GV, Sabine Kriechhammer-Yagmur, Heinrich-Hoffmann-Str. 3, 50528 Frankfurt am Main, Tel.: 069-6706283, kriechhammer-yagmur@paritaet.org 

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Buchmesse Migration

 

Bonn. Die 3. Bonner Buchmesse Migration findet vom 9. - 11. November 2001 im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn statt. Verlage finden dort die Möglichkeit, ihr Programm zum Thema Migration einem Fachpublikum sowie dem Buchhandel vorzustellen. Die Buchmesse wird von den Teilnehmern als eine Plattform zur Vernetzung von Verlagen und Institutionen, die sich dem Themenkreis Migration verbunden fühlen, wahrgenommen. Eine Ausstellung, Diskussionen und Dichterlesungen runden das Programm ab. (esf)

Kontakt: 
Dr. Hidir Celik, Bonner Institut für Migrationsforschung und interkulturelles Lernen e.V., Tel.: 0228/697491, Fax: 0228/9691376, auslaenderarbeit@t-online.de, www.auslaenderarbeit.de, www.binev.de 

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Studie zu älter werdenden Arbeitsmigranten

 

Bonn. In unserer Gesellschaft wird es zunehmend mehr ältere Menschen geben, auch Migranten. Im Rahmen seiner präventiven Arbeit zu diesem Thema hat das Deutsche Rote Kreuz -Generalsekretariat eine qualitative Studie zur Lebenssituation einiger ausgewählter Migrantengruppen zwischen 45 und 59 Jahren in Bonn mit Blick auf ihr Altwerden in Auftrag gegeben. Der Zwischenbericht gibt ersten Aufschluss über soziale Beziehungen, Wohnsituation, Gesundheit, Einkommen und Einstellungen zu Alter und Absichten bezüglich Rückkehr oder Verbleib in Deutschland. Der Zwischenbericht ist als PDF-Datei unter folgendem LINK verfügbar: http://www.drk.de/sozialarbeit/migrationsarbeit/
forschung/Zwischenbericht.pdf
  (mlg)

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DAAD fordert mehr ausländische Studenten

 

Berlin. Die Zahl der ausländischen Studierenden in Deutschland wächst nach Einschätzung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) zu langsam. DAAD-Angaben zufolge hat sich die Anzahl der an deutschen Universitäten studierenden Ausländer zwar von 80.000 (1986) auf rund 166.000 (1999) verdoppelt, allerdings seien die Zuwächse in den USA und Großbritannien noch größer. Die Zahl der deutschen Studenten habe sich gleichzeitig mit nun 1, 6 Millionen kaum verändert. Nach Auffassung von DAAD-Generalsekretär Christian Bode gehöre Deutschland noch zur vorderen Gruppe der internationalen Gastländer, "die Spitzengruppe der anglo-amerikanischen Länder bewegt sich jedoch von uns weg. Das entspricht nicht unseren politischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Interessen." Weltweit sind die USA bei jungen Leuten, die im Ausland studieren wollen, am beliebtesten. Wie das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln berichtete, haben sich 1997 von weltweit etwa 1,6 Millionen Auslandsstudenten 29 % in US-amerikanischen Hochschulen einschreiben lassen. Besonders geschätzt seien die USA bei Studenten aus Fernost. In Europa haben laut IW britische Universitäten nach wie vor die größte Attraktivität für ausländische Studenten. Sie nehmen 13% der Auslandsstudenten auf. Auf Platz drei der Beliebtheitsskala hat Deutschland (11 %) zuletzt Frankreich (9 %) abgelöst. Hierher kommen vor allem junge Leute aus Osteuropa. (esf)

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"IMPULSO in Perspektive"

 

Bonn. "Impulso in Perspektive" lautete der Titel von zwei Gemeinschaftsaktivitäten des Projektes IMPULSO für bilinguale (spanisch- und portugiesischsprachige) und bikulturelle Fach- und Führungskräfte, das von der Spanischen Weiterbildungsakademie e.V. (Academia Espanola de Formacion) und dem Verband Portugiesischer Unternehmer in Deutschland e.V. umgesetzt wird (vgl. AiD 3/00). Im Rahmen von IMPULSO, das über das Leonardo-Programm der Europäischen Kommission gefördert wird, fand am 24. März in Bonn ein Fachseminar statt, dem am 25. März ein Existenzgründerworkshop folgte. Das Projekt IMPULSO dient der Förderung von Unternehmensgründungen durch Migranten und der Beschäftigung von bilingualen und bikulturellen jungen Fachkräften. Vor dem Hintergrund, dass Sprachkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen in der Wirtschaft immer wichtigere Erfolgsfaktoren werden, eröffnen sich gerade für Migranten und in Deutschland ausgebildete Fachkräfte mit bikulturellem Hintergrund neue und vielfältige Chancen. (esf)

Kontakt:
Internationale Projektkoordination und Ansprechpartner für Portugiesen: Verband Portugiesischer Unternehmen in Deutschland, e.V. (VPU), Katja Petereit, Tel.: 0228/52694-21, Silvia Lima, Tel.: -10, Fax: -11, e-Mail: impulso@vpu.org
Ansprechpartner für Spanier: Spanische Weiterbildungsakademie(AEF), Dr. Artur Kalnins, Tel.: 0228/340670, Fax: 0228-858354

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Deutsch-türkischer Wissenschafts- austausch

 

Hamburg. Die Körber-Stiftung hat im Jahr 2000 ein neues Förderprogramm in Höhe von 100.000 DM jährlich aufgelegt. Engagierte Wissenschaftsgruppen können bis zu 10.000 DM für Projekte erhalten, die eine gute Vorbereitung und einen interkulturellen Ansatz erkennen lassen, Studierende und Nachwuchswissenschaftler intensiv beteiligen und für beide Seiten - die deutsche wie die türkische - gleichermaßen nutzbringend sind. Der deutsch-türkische Wissenschaftsaustausch ist von einem besonderen Verhältnis geprägt. In der Zeit des "Dritten Reichs" hatten emigrierte deutsche Wissenschaftler zum Aufbau des türkischen Universitätssystems beigetragen und dabei die Weichen für einen deutsch-türkischen Wissenschaftsaustausch gestellt. Heute gibt es rund 30 Universitätspartnerschaften zwischen deutschen und türkischen Hochschulen. Ob Juristen oder Philologen, Geistes- oder Sozialwissenschaftler, alle Beteiligten haben es sich zur Aufgabe gemacht, neben dem sachbezogenen auch den kulturellen Austausch zu pflegen. Nach Einschätzung der Körber-Stiftung bedürfen die deutsch-türkischen Wissenschaftsbeziehungen heute besonderer Pflege und Förderung, "weil das Interesse füreinander in beiden Ländern stark nachgelassen hat". Daher möchte man "diejenigen engagierten Wissenschaftler und Studierenden fördern, die sich für deutsch-türkische Projekte einsetzen und damit zur Vielfalt und Intensivierung der wissenschaftlichen und kulturellen Begegnung beitragen". Die Körber-Stiftung in Hamburg unterstützt seit 1993 mit vielfältigen Aktivitäten den deutsch-türkischen Wissenschaftsaustausch. (esf)

Kontakt:
Körber-Stiftung, Deutsch-türkischer Wissenschaftaustausch, Kurt-A.-Körber-Chausse 10, 21033 Hamburg, Fax: 040 - 7250 3922, tuerkei@stiftung.koerber.de, www.wissenschaftsaustausch.de 

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Journalistenpreis der Akademie Klausenhof

 

Hamminkeln. Junge Volontäre, die eine Sonderbeilage des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags mit dem Titel "Ausland Schleswig-Holstein" gestaltet haben, sind die Sieger des Journalistenpreises "Interkultureller Alltag 2000" der Stiftung Akademie Klausenhof. Bei der Preisverleihung am 28. Mai 2001 erhielten sie ein Preisgeld von 1500 Euro. Den zweiten Platz (500 Euro) belegte Liliane Zuuring für ihre Serie in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (Lokalteil Witten) "Ausbildung ohne Grenzen" und den dritten Platz Silke Fokken für ihren Rundfunk-Beitrag im Sender Freies Berlin "Bezirks-Battle in Berlin". Ziel des Preises ist es, junge Journalisten zu motivieren, das alltägliche Zusammenleben von Deutschen und Migranten darzustellen und besondere Arbeiten zu diesem Thema zu würdigen. Hintergrund ist, dass das Thema Ausländer in den Medien allzu oft im Zusammenhang mit exponierten Gewalttaten dargestellt wird, statt das meist friedliche und fruchtbare Zusammenleben hervorzuheben. Die Stiftung Akademie Klausenhof unterhält mit der Akademie Klausenhof ein bundesweit arbeitendes Bildungshaus, das seit über 30 Jahren in der Integrationsarbeit tätig ist. Schwerpunkte der Akademie bei Bocholt sind in diesem Bereich BMA-geförderte Schulabschlusskurse für junge Migranten, Sprachkurse und Fachtagungen (weitere Infos: www.akademie-klausenhof.de) (esf)

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Deutsches Institut für Menschenrechte gegründet

 

Berlin. Am 8. März 2001 ist in Berlin das "Deutsche Institut für Menschenrechte" gegründet worden. Die Gründung erfolgte auf der Basis des einstimmig von allen Fraktionen getragenen Beschlusses des Deutschen Bundestages vom 7. Dezember 2000. Das Konzept für das Institut wurde in enger Zusammenarbeit mit Vertretern von Nichtregierungsorganisationen und der Wissenschaft ausgearbeitet. Wie die Vorsitzende der Gründungsversammlung, Barbara Lochbihler, ausführt, setzt Deutschland "damit eine Forderung der Vereinten Nationen und des Europarats um, die zur Einrichtung unabhängiger nationaler Menschenrechtsinstitutionen aufgerufen haben." Nach Angaben der deutschen Sektion von Amnesty International verabschiedete die aus neun Vertreterinnen und Vertretern bestehende Gründungsversammlung eine Satzung des Instituts, das als eingetragener Verein seinen Sitz in Berlin haben wird. Das Institut soll als Einrichtung der Zivilgesellschaft politisch unabhängig sein, eigeninitiativ und unabhängig von jedweden Vorgaben und Weisungen der Bundesregierung und anderen öffentlichen und privaten Stellen handeln. So legt es auch die Satzung fest. Das Institut soll im Verhältnis zu den bereits bestehenden staatlichen und nichtstaatlichen Stellen eine wichtige Mittler- und Katalysatorfunktion übernehmen und deren Arbeit unterstützen und vernetzen. Neben Information, Dokumentation und anwendungsorientierter Forschung zählen Politikberatung, menschenrechtsbezogene Bildungsarbeit in Deutschland und die internationale Zusammenarbeit zu den Aufgaben des Instituts. Der Gründungsversammlung gehören drei Vertreterinnen bzw. Vertreter des Forum Menschenrechte, zwei Bundestagsabgeordnete, je eine Vertreterin bzw. Vertreter der Wissenschaft, der Medien und einer internationalen Organisation sowie ein Vertreter der Bundesregierung an. Das Kuratorium des Vereins setzt sich aus den Mitgliedern der Gründungsversammlung und zusätzlich aus einer Vertreterin des UNHCR, je einem Mitglied des UN-Frauenrechtsausschusses und des UN-Ausschusses für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte sowie einem Vertreter der Beauftragten der Bundesregierung für Ausländerfragen zusammen. Die Vertreter der drei Bundesministerien (Justiz, Auswärtiges Amt, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung), aus deren Etats das Institut finanziert wird, sowie der Vertreter des Bundesrats haben im Kuratorium lediglich beratende Stimme. Mit der baldigen Besetzung der Gremien soll der Aufbau des Instituts beginnen. (esf)

Kontakt:
Deutsches Institut für Menschenrechte, Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin, Tel.: 0331-7019 181

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Erster Lehrstuhl für Menschenrechts- fragen

 

Magdeburg. Der bundesweit erste Unesco-Lehrstuhl für Menschenrechtsfragen ist Anfang Mai 2001 an der Magdeburger Universität eingerichtet worden. Er ist Teil eines internationalen Netzwerkes von über 400 Lehrstühlen der UN-Sonderorganisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation, UNESCO. (esf).

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Schutz für Au-pair

 

Bonn. Der Verein für Internationale Jugendarbeit (VIJ) - Arbeitsgemeinschaft Christlicher Frauen - hat im April 2000 gemeinsam mit dem JKS, dem lettischen Zweig des Weltbundes christlicher Frauen (YWCA) in Riga/Lettland ein Pilotprojekt gestartet, das einen sicheren Weg für den interkulturellen Erfahrungsaustausch mit Deutschland aufbaut und zugleich junge Frauen in Lettland davor schützen soll, mit falschen Versprechungen in die Bordelle Westeuropas gelockt zu werden. Diesen Anliegen dient die Au-pair-Aufklärungs-, Beratungs- und Vermittlungsstelle, die als Pilotprojekt zunächst bis April 2002 arbeiten soll. Als Fachverband des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist die Zielsetzung des VIJ, berufstätige oder noch in der Ausbildung stehende junge Menschen - insbesondere junge Frauen zwischen Schule und Beruf - im In- und Ausland zu fördern und ihnen Hilfe zu gewähren. Mit Erlaubnis der Bundesanstalt für Arbeit werden Au-pair-Aufenthalte auf nichtkommerzieller Basis für junge Frauen (vereinzelt auch Männer) im In- und Ausland vermittelt. In 23 größeren deutschen Städten und in Paris unterhält der VIJ Informations-, Beratungs- und Vermittlungsstellen, an die die Au-pairs und die Gastfamilien sich wenden können. (esf)

Kontakt:
Verein für Internationale Jugendarbeit, Bundesgeschäftsstelle, Goetheallee 10, 53225 Bonn, Tel.: 0228-698952, Fax: 0228-694166, au-pair.vij@netcologne.de, www.ekd.de/au-pair

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Zuflucht für verfolgte Schriftsteller

 

Weimar. Die Stadt Weimar ist Mitglied des Netzwerkes "Städte der Zuflucht" und bietet in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Schriftstellerparlament in Brüssel jeweils einem bedrohten ausländischen Schriftsteller ein Jahr lang ein gesichertes Refugium. Im Jahr 2001/2002 hat der iranische Autor und Literaturwissenschaftler Kazem Kardevani für ein Jahr Zuflucht in Weimar gefunden. Der Schriftsteller, der seit April 2000 von der iranischen Justiz verfolgt wird, hat Mitte April 2001 ein entsprechendes Angebot angenommen. Kardevani erhält ein monatliches Stipendium und eine mietfreie Unterkunft im internationalen Begegnungszentrum Harry Graf Kessler der Bauhaus-Universität. Der Autor hatte an einer Konferenz zum Thema "Iran nach den Wahlen" der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin teilgenommen. Danach wurde er der "Zusammenarbeit mit dem Feind im Ausland und der Herabsetzung der Islamischen Republik" beschuldigt. Seitdem lebt der 1946 in der Nähe von Teheran geborene Autor im Exil. (esf)

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Preis für "Diversity- Management" bei Ford

 

Frankfurt/Main. Der Bundesverband "Gay Manager" (Völklinger Kreis e. V.) hat Anfang April 2001 in der Frankfurter Börse die deutsche Tochter des US-Autobauers Ford mit dem Max-Spohr-Preis ausgezeichnet. Die Ford-Werke in Köln hätten Minderheiten im Unternehmen nicht nur geschützt, sondern "in vorbildlichem Maße gefördert", so Klaus Weinrich, Bundesvorsitzender des Völklinger Kreises, dem bundesweit rund 700 schwule Manager angehören. Mit dem Preis sollen jährlich Unternehmen ausgezeichnet werden, die alle Mitarbeiter gleich behandeln - unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Hautfarbe oder Religion, ihrer körperlichen Verfassung oder sexuellen Orientierung. Die Beschäftigten bei FORD würden "in ihrer ganzen Vielfalt akzeptiert - nicht nur toleriert", hieß es in der Begründung. Das dahinter stehende Konzept nennt sich "Diversity-Management" und kommt aus den USA. Inzwischen sei man bei Ford in Deutschland so weit, private Aspekte bei Vorstellungsgesprächen noch nicht einmal mehr abzufragen. "Wir legen Wert auf die Unterschiedlichkeit", sagte denn auch die "Diversity-Managerin" von Ford, Wilma Borghoff. In Schulungen sei zunächst bei allen Angestellten des Managements ein Problembewusstsein geschaffen worden. Bis 2003 sollen auch alle Arbeiter in das Programm mit einbezogen werden. Schließlich sei auch die Kundschaft von Ford "divers" strukturiert - das wolle Ford als ein für den globalen Markt produzierender Autobauer auch sein. (esf)

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Nepal-Pavillon wandert neben die Walhalla

 

Eschborn/Wiesent. Eines der Glanzlichter der Expo 2000, der nepalesische Pavillon, kommt in den oberpfälzischen Wiesent bei Regensburg, berichtet die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ). Ein Unternehmer aus der Region hat den aus Holz gefertigten Tempel erworben und plant, ihn in der Nachbarschaft zur Walhalla an den Donauhängen wieder aufzustellen. Derzeit wird ein Nutzungskonzept erstellt. Der "Tempel der Ruhe" vereinigt einen runden buddhistischen Kultbau, den Stupa, mit einem quadratischen hinduistischen Tempel. Er symbolisiert das friedliche und harmonische Zusammenleben unterschiedlicher Religionen und Ethnien in Nepal. Nun soll er zudem zu einer Brücke zwischen Nepal und Deutschland werden. (esf)

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Trainings-
massnahme für arbeitslose Migranten

 

Karlsruhe/Köln. Seit April 1999 führt das Trainings-Institut Integration durch Erwerbstätigkeit, IDE in Karlsruhe Trainingsmassnahmen für Arbeitslose mit Migrationshintergrund durch. Die Massnahme wird finanziell unterstützt durch das Arbeitsamt Karlsruhe und in enger Kooperation mit dem dortigen Mobilitätsberater Christoph Wißler umgesetzt. Die hohen Quoten erfolgreicher Vermittlung in Arbeit bewogen Anfang 2000 die Kölner Mobilitätsberaterin Magrit Braun dazu, solche Trainings auch in Köln anzubieten. Seit einem Jahr führt IDE die Massnahme nun auch in Köln durch - ebenfalls mit Erfolg. In Köln bezieht sich das Angebot ausschliesslich auf türkische Arbeitslose. Das 12wöchige Training hat zum Ziel, Arbeitslosen mit Migrationshintergrund eine Perspektive zu geben. Hierbei wird intensiv auf deren Eigenproblematik eingegangen. Die Mobilisierung der Arbeitslosen erfolgt unter anderem durch eine biografische Standortbestimmung mit Defizitbeschreibung und Kompetenzprofil. Anschliessend werden Zielvereinbarungen getroffen, ein Bewerbungsprofil mit Bewerbungstraining aufgebaut, Stärken und Motivation gefördert und die Arbeitsplatzsuche bzw. die Formulierung einer Geschäftsidee formuliert. Unterstützt werden die Bemühungen durch ein intensives Beratungsangebot, die Vermittlung von Probearbeitstagen, Arbeitsstellen und intensive Beratungen zu allen relevanten Themen. Auch die Frage einer möglichen Rückkehr in das Herkunftsland bleibt nicht ausgespart. Bei entsprechendem Beratungsbedarf wird ein Gespräch mit dem zuständigen Schwerpunktberater gesucht.

Kontakt:

IDE Trainings-Institut Karlsruhe, Herr Steffen Ehrhardt-Däuble, Gartenstrasse 26, 76133 Karlsruhe, Tel.: 0721/3540683, Fax: 0721/8200426

IDE Trainings-Institut Köln, Frau Dagmar Henkel, Heiderstr. 7, 51147 Köln-Porz, Tel.: 02203/9213-51, Fax: -47

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Interkulturelles Trainingsprogramm

 

Es ist nicht immer leicht, Fachkräfte zu finden, die sowohl methodisch fit sind als auch über die Kompetenzen verfügen, die für die interkulturelle Beratungs- und Bildungsarbeit Voraussetzung sind. Gefördert durch das Ministerium für Arbeit und Soziales, Qualifikation und Technologie (MASQT/NRW) beginnt im Juni 2001 ein über 2 Jahre angelegter Trainingskurs, in welchem die Teilnehmenden einerseits "Psychodrama und Soziometrie" in Theorie und Praxis erlernen und andererseits mit Hilfe dieser Methoden und immanent im Trainingskonzept verankert ihre "interkulturellen Kompetenzen" ausbauen werden. Die Fortbildung, die jeweils 2tägig an insgesamt 18 Wochenenden durchgeführt werden wird, wurde angeregt von der Regionalen Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien (RAA), Essen und gemeinsam konzipiert von der Hauptstelle RAA und dem Psychodrama-Zentrum in Münster. Das Psychodrama-Zentrum Münster und seine Referenten werden die Durchführung der Fortbildung übernehmen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten nach erfolgreichem Abschluss der Fortbildung vom Psychodrama-Zentrum Münster das Zertifikat "Psychodrama und Soziometrie in der interkulturellen Beratungs- und Bildungsarbeit", welches als Teil der Zulassungsvoraussetzungen für die Fortbildung zum Supervisor/zur Supervisorin nach den Standards der Deutschen Gesellschaft für Supervision anerkannt werden kann. Der Trainingskurs ist modellartig angelegt und wird durch die Bergische Universität Gesamthochschule Wuppertal wissenschaftlich begleitet. Sollte sich die Fortbildung zur Verwirklichung der angestrebten Ziel "bewähren", steht damit ein Angebot bereit, welches weiteren Interessierten die Möglichkeit bieten könnte, sich "zweifach" weiterzubilden. (RAA)

Kontakt: 
Hauptstelle RAA, Tiegelstraße 27, 45141 Essen, Tel.: 0201/8328 302/303, Fax: 0201/8328 333, hauptstelle@raa.de 

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Hohe Resonanz bei XENOS

 

Bonn/Berlin. Die hohe Resonanz auf das im Februar 2001 vorgestellte XENOS - Programm der Bundesregierung gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus hat nach Mitteilung des Parlamentarischen Staatssekretär des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung (BMA) , Gerd Andres, die Erwartungen bei weitem übertroffen. Bis Ende März gingen bei der Nationalen Koordinierungsstelle XENOS, dem efp - Europabüro für Projektbegleitung in Bonn, fast 1.300 Projektvorschläge mit einem Fördervolumen von rund 700 Millionen DM ein, von denen 170 für eine Antragstellung vorgeschlagen werden sollen. XENOS verbindet arbeitsmarktbezogene Maßnahmen mit Aktivitäten gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus und geht davon aus, dass Eigenschaften wie Toleranz und Achtung gegenüber Fremden wichtige Qualifikationen im Arbeitsleben sind. Gefördert werden unter anderem die Qualifizierung für Konfliktmanagement und interkulturelles Training, Beratung bei der beruflichen Orientierung sowie Projektarbeit und Schulungen zu Toleranz. Das BMA begrüßt die breite Resonanz und das große Engagement von Betrieben und Verbänden, Gewerkschaften und Unternehmen, Kommunen und Organisationen der beruflichen Bildung, von Universitäten, Freien Trägern, Berufsschulen und Initiativen. Sie wertet dies als deutliches Zeichen, Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus in einer demokratischen Gesellschaft entgegenzutreten. Zahlreiche Projektvorschläge wollen den Dialog zwischen den Kulturen und ein interkulturelles Betriebsklima fördern. Sie wollen Zivilcourage stärken und Vorurteile insbesondere bei Jugendlichen abbauen. Damit zielen diese Vorschläge auf die Überwindung von fremdenfeindlichen Haltungen und können einen fundamentalen Beitrag zu einer Kultur des friedlichen Miteinanders leisten.

Die Bundesregierung stellt für das Programm XENOS in den nächsten Jahren etwa 50 Millionen DM jährlich aus dem Europäischen Sozialfonds zur Verfügung. XENOS ergänzt bestehende arbeitsmarktpolitische Programme, aber auch weitere Bundes- und Landesprogramme gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (Übersicht: www.XENOS-D.de). XENOS - Leben und Arbeiten in Vielfalt wird durch das BMA und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gesteuert und vom efp als Nationale Koordinierungsstelle umgesetzt. (BMA)

Kontakt: 
Pressekontakt: efp - Europabüro für Projektbegleitung GmbH, Endenicher Str. 125, 53115 Bonn, Tel. 0228/98599 11/19

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Startschuss für EQUAL

 

Leipzig. Mitte Juli 2001 fiel in Leipzig der Startschuss für die Umsetzung der Gemeinschaftsinitiative EQUAL in Deutschland. Zur Auftaktveranstaltung im Congress Center Leipzig kamen mehr als 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Bundesländern. Eingeladen hatte das Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung (BMA). Die Tagung bot unterschiedlichen Akteuren aus der Arbeitsmarktpolitik ein Forum für Kommunikation und Kooperation mit dem Ziel, sich zu vernetzen und sogenannte Entwicklungspartnerschaften zu bilden. Diese haben die Aufgabe, innovative beschäftigungspolitische Strategien zu entwicklen.

EQUAL, die neue Gemeinschaftsinitiative (GI) der Europäischen Union, zielt auf die Bekämpfung von Diskriminierungen und Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt. Das Programm setzt somit an den Ursachen von Arbeitslosigkeit und Ausgrenzung aus dem Arbeitsmarkt an und nicht an den Symptonen, betonte Gerhard Braeunling von der Generaldirektion Beschäftigung und soziale Angelegenheiten bei der EU-Kommission. Für Deutschland stehen bis zum Jahr 2006 rund 500 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds zur Verfügung. Diese Mittel werden durch nationale Kofinanzierung nahezu verdoppelt.

Anders als bei den Vorläuferprogrammen BESCHÄFTIGUNG und ADAPT werden in EQUAL keine isolierten Projekte mehr gefördert, sondern sogenannte Entwicklungspartnerschaften (EP). Dadurch soll der Mitteleinsatz konzentriert und effizienter gestaltet werden, um mit weniger Projekten eine größere Wirkung zu entfalten, erklärte Dr. Wolfgang Ohndorf vom BMA. In den Entwicklungspartnerschaften arbeiten unterschiedliche Akteure zusammen: Unternehmen, Kammern, Verbände, Verwaltungen, Weiterbildungsträger wollen mit innovativen Strategien gemeinsam Arbeitsplätze schaffen und erhalten. Auf der Tagung in Leipzig nutzten die interessierten Akteure die Chance, neue Partner zu gewinnen und sich untereinander auszutauschen. Außerdem erhielten sie vom BMA und von efp, der Nationalen Koordinierungsstelle EQUAL, die erforderlichen Informationen zum Aufbau von Entwicklungspartnerschaften und zum Antragsverfahren.

EQUAL orientiert sich an den vier Säulen der Europäischen Beschäftigungsstrategie: Beschäftigungsfähigkeit, Unternehmergeist, Anpassungsfähigkeit, Chancengleichheit von Frauen und Männern. Hinzu kommen Maßnahmen für Asylbewerberinnen und -bewerber. Deutschland legt den Schwerpunkt auf Maßnahmen zur Förderung der Beschäftigungsfähigkeit. 42% der Mittel sollen in Projekte fließen, die Barrieren beim Zugang zum Arbeitsmarkt abbauen helfen. Zur Sicherung von Arbeitsplätzen stehen 22% der Gelder bereit. Hier werden u. a. Projekte zur Modernisierung betriebsnaher Aus- und Weiterbildung gefördert. 13% der Fördergelder unterstützen Existenzgründungsprojekte. Weitere 10% sind für den Bereich Chancengleichheit vorgesehen. Auf Projekte im Bereich Asyl entfallen 7%. Maßnahmen zur Bekämpfung von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus auf dem Arbeitsmarkt sowie Aspekte der Chancengleichheit finden sich als Querschnittsaufgabe in allen Bereichen wieder. Am Montag, 23. Juli 2001, begann das zweistufige Antragsverfahren zu EQUAL. Erstmals in Deutschland wird ein solch anspruchsvolles und umfangreiches Programm von der Interessenbekundung bis zur Bewilligung der Anträge internetgestützt abgewickelt. Bis zum 10. August haben die Entwicklungspartnerschaften ihre Interessenbekundungen online bei efp einzureichen. Vom 17. September bis zum 5. Oktober 2001 können die positiv bewerteten Interessenbekundungen einen Antrag stellen. Über diese wird voraussichtlich bis zum 15. November 2001 entschieden. Umfangreiche Informationen zum Programm und zur Umsetzung in Deutschland sind für die interessierte Öffentlichkeit unter www.EQUAL-D.de abzurufen.

Kontakt:
efp - Europabüro für Projektbegleitung GmbH, Nationale Koordinierungsstelle EQUAL, Dr. Sibylle Honnef / Kirsten Frohnert, Endenicher Str. 125, 53115 Bonn, Tel.: 0228/9 85 99-11/-19, Fax: -80, mailto:info@efp-bonn.de 

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