Ausländer in Deutschland
4/2001, 17.Jg., 15. Dezember 2001
STATISTIK |
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*) Diese Beiträge wurden im Druck-Exemplar nicht veröffentlicht! |
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Migration in normalen Bahnen
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Zu dem am 07.11.2001 veröffentlichten Migrationsbericht erklärte die Ausländerbeauftragte der Bundesregierung (Marieluise Beck): "Zu einer aufgeregten Diskussion um Zu- und Einwanderung besteht nach einem Blick auf die Migrationsdaten kein Anlass. Gerade angesichts der aktuellen Debatte um das Zuwanderungsgesetz sind alle Beteiligten gut beraten, diese nüchtern und sachlich auf der Grundlage von Tatsachen zu führen." Nebenstehend werden einige wichtige Daten aus dem Bericht in Grafiken und Tabellen wiedergegeben. Verglichen mit dem Beginn der 90er Jahre ist es laut Beck in den letzten Jahren zu einer "Beruhigung" des Migrationgeschehens gekommen. Noch 1997 und 1998 war der Wanderungssaldo der Ausländer sogar negativ. In den Jahren 1999 und 2000 sind wieder mehr Ausländer zu- als fortgezogen, allerdings sind die Salden erheblich geringer als Anfang der 90er Jahre. Insgesamt sind in 2000 rund 841.000 Personen, darunter 649.00 Ausländer, zugezogen und 673.000 Personen, darunter 562.000 Ausländer fortgezogen. Im Vergleich zur Situation vor 10 Jahren (1990: 397.000) sank die Zahl der Spätaussiedler im letzten Jahr auf knapp 96.000. Dies gilt auch für Asylantragsteller. Seit dem Höhepunkt von 1992 (438.000) ist diese kontinuierlich gefallen und liegt seit 1998 unter 100.000. Im Jahr 2000 ist sie noch einmal deutlich auf unter 79.000 zurückgegangen. Die wichtigsten Herkunftsländer der Migranten waren zuletzt Jugoslawien, Polen und die Türkei; diese sind gleichzeitig aber auch die Hauptzielländer der Rückkehr. Unsere Grafik mit Daten aus 1999 zeigt, dass die Migrationsbahnen zwischen Deutschland und den meisten Herkunftsländern keine Einbahnstraßen sind, sondern dass die Wanderungsströme in beide Richtungen fließen. Die EU-Binnenmigration (Wanderungen zwischen Deutschland und der Europäischen Union) hat an der Gesamtwanderung nur einen relativ geringen Anteil und blieb mit 15 - 20 % in den vergangenen Jahren konstant. Dies gilt auch für den Ehegatten- und Familiennachzug von Drittstaatsangehörigen. Die Gesamtzahl ist von 71.000 im Jahr 1999 auf 76.000 im Jahre 2000 leicht angestiegen. Die Bedeutung am Gesamtwanderungsgeschehen (unter 10 %) ist entgegen einer weit verbreiteten Auffassung gering. Der Migrationsbericht 2001 ist zu beziehen bei: Die Beauftragte der Bundesregierung für Ausländerfragen, Fax 0228/5272760; Internet: www.bundesauslaenderbeauftragte.de (Rubrik Publikationen). |
Autor: Martin Zwick, isoplan |
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Ausländische Lehrkräfte an Hochschulen |
Bonn/Wiesbaden. Knapp fünf Prozent der Professoren an deutschen Hochschulen kommen aus dem Ausland. Der Anteil der Ausländer, die an deutschen Hochschulen lehren ist damit nach Angaben der Kultusministerkonferenz (KMK) seit 1989 um ein Prozent gestiegen. Die KMK beruft sich auf eine Umfrage in den Bundesländern. Die Attraktivität des Bildungs- und Forschungsstandorts Deutschland scheint von der Fachrichtung abzuhängen. So stammt nach KMK-Angaben beinahe jeder fünfte Hochschullehrer (18,75 %) der Kunst- und Musikschulen aus dem Ausland, während der Anteil der Professoren an den Fachhochschulen mit unter zwei Prozent sehr niedrig ist. Auch die Zahl der Ausländer mit einer Lehrbefähigung ist im Jahr 2000 deutlich gestiegen. Das Statistische Bundesamt meldete einen Zuwachs von Ausländern, die ihr Habilitationsverfahren erfolgreich abgeschlossen haben, um 7 Prozent auf 111. (esf) |
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Ausländische Studenten |
Bonn. Im Jahr 1999 studierten an allen deutschen Universitäten, Fachhochschulen und Kunsthochschulen fast 166.000 Ausländer. Das ist im Vergleich zu den rund 80.000 Studierenden im Jahr 1986 etwa eine Verdoppelung. Etwa 34 % der 1999 Studierenden haben ihr Abitur in Deutschland gemacht und zählen damit als so genannte "Bildungsinländer". Die übrigen 66 % sind so genannte "echte" Ausländer, die als "Bildungsausländer" bezeichnet werden. Die bei Ausländern beliebtesten Universitäten waren die Universität München und die Universität zu Köln mit einem Anteil von 4,4 bzw. 4,3 % aller an deutschen Universitäten eingeschriebenen ausländischen Studierenden. Den höchsten Anteil aller Bildungsinländer verzeichnet die Frankfurter Universität mit 6,4 %, gefolgt von der Universität zu Köln mit 6,0 %, der Universität Bochum mit 4,7 % und der Universität/Gesamthochschule Essen mit 4,2 %. Der bei weitem größte Teil der in Deutschland studierenden Ausländer besitzt die türkische Staatsangehörigkeit. Dies gilt sowohl für die Gruppe der Bildungsinländer wie auch der Bildungsausländer. Diese Zahlen gehen aus einer Untersuchung hervor, die im Auftrag des Deutschen Akademischen Austauschdienstes für das Jahr 1999 durchgeführt wurde. (esf) |
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