Ausländer in Deutschland 1/2002, 18.Jg., 31. März 2002

EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser,

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eigentlich hätte ich gerne ein Editorial über das Zuwanderungsgesetz geschrieben und darauf verwiesen, dass die längst überfällige Geburt des Gesetzes, wenn auch schwer, dann aber doch gelungen sei. Ein ausführlicher Kommentar sollte sich den wesentlichen Inhalten des Gesetzes widmen. Dafür haben wir den Drucktermin verschoben - ganz gegen die Regel, dass AiD pünktlich zum Quartalsende erscheint. Es galt den 22. März 2002 abzuwarten.

Heute - the "day after" - sind wir in der AiD-Redaktion ratlos: Haben wir jetzt ein Gesetz oder haben wir keines? Wird der Bundespräsident unterzeichnen, was im Bundesrat verabschiedet wurde? Wird das Bundesverfassungsgericht angerufen? Und können wir AiD in Druck geben, wo es sein mag, dass bei Erscheinen des Heftes eine/keine Entscheidung getroffen ist, wie es nun weitergehen soll?

So wie uns wird es vielen gehen in Deutschland, die nur noch ein Kopfschütteln übrig haben für das Gezerre um ein Gesetz, dessen Notwendigkeit niemand bestreitet. Gewinner wird es dabei - so wie die Dinge liegen - keine geben. Nur Verlierer. Dass dazu auch die politische Kultur in Deutschland zählt, ist bedenklich genug. Schlimmer ist, dass die ganze Geschichte auf dem Rücken von über 10 Millionen Migranten und Tausenden in der Integrationsarbeit Beschäftigten ausgetragen wird. Bleibt nur noch zu hoffen, dass am Ende doch die Einsicht in die dringende Notwendigkeit einer umfassenden Regelung siegt.

In diesem Sinn grüßt Sie

Ihr

Dr. M. Werth, Herausgeber


Autor: Dr. Manfred Werth, isoplan

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