Ausländer in Deutschland 1/2002, 18.Jg., 31. März 2002

STATISTIK

Asylbewerber und Aussiedler 2001


Tamilische Kinder in Hamm-Uentrop

90.000 Asylbewerber

Berlin/Nürnberg. Nach Angaben des Bundesministeriums des Inneren (BMI) haben im Jahr 2001 88.287 Personen in Deutschland einen Asylantrag gestellt. Dies entspricht einem Anstieg um 9.723 Personen oder 12,4% gegenüber dem Vorjahr. Hauptherkunftsländer der Asylbewerber waren 2001 der Irak, die Türkei, die Bundesrepublik Jugoslawien und Afghanistan. Allein aus dem Irak, dem häufigsten Herkunftsland, kamen mehr als 17.000 Asylbewerber, 5.566 mehr als im Vorjahr. Das bedeutet eine Steigerungsrate von 48 %. Die Türkei rangiert mit knapp 11.000 Asylbewerbern in der Liste der Hauptherkunftsstaaten inzwischen auf Platz 2 (im Jahr 2000 Platz 3). Hier lag die Steigerungsrate bei 21 %. Das Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge entschied 2001 über mehr als 107.000 Asylanträge. Davon wurden 5,3 % als asylberechtigt anerkannt, nahezu 16 % erhielten Abschiebeschutz, das so genannte "kleine Asyl". Mehr als jeder zweite Antrag wurde abgelehnt. Abschiebehindernisse stellte die Behörde für 3.383 Personen fest. Insgesamt lag die Anerkennungs- oder Aufenthaltsgewährungsrate für Asylantragsteller bei mehr als 24 %.

Im ersten Quartal des Jahres 2002 verringerte sich die Zahl der Asylbewerber gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 1.818 (-8,6 Prozent). Am stärksten ist der Rückgang der irakischen Erstantragsteller seit Mitte des vergangenen Jahres. Lag deren Zahl im Juli 2001 noch bei 1.906, so sanken die Neuanträge bis zum März 2002 um 58 Prozent auf nunmehr 799. Damit war der Irak im ersten Quartal 2002 allerdings weiterhin das Haupt-Herkunftsland der Asylbewerber in Deutschland. (esf)

100.000 Aussiedler

Berlin. Nach Angaben des Bundesministeriums des Inneren (BMI) sind im Jahr 2001 98.484 Spätaussiedler einschließlich ihrer einreiseberechtigten Familienangehörigen nach Deutschland zugezogen. Im Vorjahr waren es 95.615 Personen. Damit blieb die Zahl zum zweiten Mal unter 100.000. "Die gesetzliche Regelung, die eine Aufnahme von maximal 100.000 Aussiedlern pro Jahr vorsieht, hat sich bewährt", sagte der Aussiedlerbeauftragte der Bundesregierung Jochen Welt, Anfang Januar 2002. Ein erheblicher Rückgang sei 2001 bei den Aufnahmeanträgen zu verzeichnen. 83.812 Personen - und nicht, wie in einer Zeitungsmeldung fälschlicherweise behauptet, 107.000 Personen - hätten im Jahr 2001 einen Aufnahmeantrag gestellt. Dies seien rund 22 % weniger als im Vorjahr, in dem die Antragszahl bei 106.895 gelegen hatte. Der Rückgang der Aufnahmeanträge ist nach Auffassung von Welt vor allem auf die verbesserten Rahmenbedingungen für Russlanddeutsche in den Herkunftsgebieten zurückzuführen. Dort leiste die Bundesregierung seit Jahren eine gezielte Förderpolitik für die benachteiligten volksdeutschen Minderheiten: Sie helfe ihnen beim Aufbau einer sicheren beruflichen Existenz durch die Gewährung von Kleinkrediten und fördert ihre berufliche und sprachliche Fortbildung. "Gerade jüngere Menschen sehen durch die Hilfspolitik der Bundesregierung wieder eine berufliche Perspektive in ihrem Land," betonte Welt. (esf)

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