Ausländer in Deutschland 2/2002, 18.Jg., 30. Juni 2002

STATISTIK

*) Diese Beiträge wurden im Druck-Exemplar nicht veröffentlicht!


Aktuelle Ausländerdaten

Mit rund 7,3 Millionen ist die Zahl der Ausländer in Deutschland seit 1996 ziemlich stabil. Der Anteil der ausländischen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung liegt konstant bei 8,9 %. Nach wie vor sind die Unterschiede zwischen Ost und West erheblich: nur knapp 300.000 (also rund 4 %) der in Deutschland registrierten Ausländer lebten Anfang 2000 in den neuen Bundesländern; die Ausländerquote lag hier zwischen 1,7 % (Sachsen-Anhalt und Thüringen) und 2,4 % Brandenburg und Sachsen; Mecklenburg-Vorpommern: 1,8 %). In den Flächenländern Baden-Württemberg (12,5 %), Hessen (12,1 %), Nordrhein-Westfalen (11,4 %) und Bayern (9,2 %) lag die Quote über 9 %, in den Stadtstaaten Berlin und Hamburg noch darüber (12,8 % bzw. 15,4 %).

An der Rangfolge der Nationalitäten hat sich in den letzten Jahren nichts geändert. Nach wie vor bilden die Türken, die Jugoslawen, die Italiener und die Griechen die stärksten Gruppen. Aber es gibt einige bemerkenswerte Veränderungen innerhalb der nationalen Gruppen: Dass die Zahl der Türken in 2 Jahren um mehr als 100.000 abgenommen hat, liegt vor allem an der steigenden Zahl der Einbürgerungen. (Der Wanderungssaldo mit der Türkei war bis einschließlich 1999 positiv, für 2000 und 2001 stehen die Daten noch aus.) Bei Jugoslawen und Bosniern schlägt sich die Rückwanderung der vom Bürgerkrieg Betroffenen in den Zahlen nieder.

Der Zugang von Asylbewerbern und die Zuzüge von Spätaussiedlern waren in den letzten Jahren rückläufig, im Jahr 2001 zog die Zahl der Asylbewerber wieder leicht an. Die Zahl der anhängigen Verfahren (Bestandszahlen) konnte von über 600.000 im Jahr 1992 auf rund 200.000 im Jahr 2000 gesenkt werden.

Mit 43,3 % ist die Erwerbsbeteiligung der Ausländer - d.h. der Anteil der Erwerbstätigen an der jeweiligen Gesamtbevölkerung - mit der der Deutschen durchaus vergleichbar (45 %). Allerdings gibt es bei der "Stellung im Beruf" erhebliche Unterschiede: 55 % der erwerbstätigen Ausländer sind Arbeiter, 31 % Angestellte. Bei den Deutschen ist diese Relation genau umgekehrt: 30,5 % Arbeiter, 52 % Angestellte, hinzu kommen 6,7 % Beamte. Die Quote der Selbständigen liegt mit 8,4 % bei den Ausländern und 10 % bei den Deutschen in ähnlicher Größenordnung. Die benachteiligte Situation auf dem Arbeitsmarkt spiegelt sich am stärksten in den Arbeitslosenquoten wider: Mit rund 500.000 arbeitslosen Ausländern lag deren Quote im Dezember 2001 bei 18 %, während die Gesamtquote aller Arbeitslosen für Deutschland West und Ost 10,6 % betrug.


Quelle: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus


Autor: Martin Zwick, isoplan

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Bislang 11.500 Greencard- 
Fachleute

 

Nürnberg. Bis Ende März 2002 ist die Zahl ausländischer Fachkräfte aus der Informations-Technologie (IT), die über die Greencard-Regelung nach Deutschland gekommen sind und in deutschen Unternehmen Arbeit gefunden haben nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeit auf 11.497 gestiegen. Auch wenn ihre Zahl inzwischen langsamer wächst, so steigt sie doch stetig um etwa 250 monatlich an. 2.528 der Green Card Fachkräfte stammen aus Indien, 1.609 aus Russland, Weißrussland, Ukraine und den baltischen Staaten, 908 aus Rumänien, 796 aus der Tschechischen und Slowakischen Republik, 640 aus dem ehemaligen Jugoslawien, 438 aus Ungarn, 362 aus Nordafrika, 357 aus Bulgarien, 296 aus Südamerika, 172 aus Pakistan und 3.398 aus anderen Ländern. 10.958 der ausländischen Fachkräfte gingen in die alten Bundesländer und 539 in die neuen Bundesländer. Die meisten Green Cards wurden in Bayern (3.153) erteilt, gefolgt von Hessen (2.602), Baden-Württemberg (2.222) und Nordrhein-Westfalen (1.756). Des weiteren: Hamburg 347, Berlin 350, Sachsen 293, Rheinland-Pfalz 238, Niedersachsen 159, Saarland 110, Schleswig-Holstein 102, Brandenburg 58, Thüringen 50, Bremen 26, Mecklenburg-Vorpommern 17, Sachsen-Anhalt 14. Nach der Greencard-Regelung können maximal 20.000 IT-Fachkräfte bis zu fünf Jahre ein Aufenthalts- und Arbeitsrecht erhalten. (esf)

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178.100 Einbürgerungen im Jahr 2001

 

Wiesbaden. Im Jahr 2001 sind in Deutschland weniger Ausländer eingebürgert worden als im Jahr 2000. Wie das Statistische Bundesamt am 20. Juni 2001 in Wiesbaden mitteilte, wurden mit 178.100 insgesamt 8.600 Menschen weniger (4,6%) als im Jahr 2000 eingebürgert. Im Jahr 2000 hatte es den Angaben zufolge noch eine Zunahme der Einbürgerungen gegenüber 1999 um 30 % gegeben. Unter den 2001 Eingebürgerten sind 23.400 in Deutschland geborene ausländische Kinder unter zehn Jahren, die nach der Reform des Staatsbürgerschaftsrechts die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten. Den größten Anteil der Neudeutschen stellten im vergangenen Jahr mit 75.600 erneut die Türken. Dies entspricht 42,4 Prozent. Jeweils 12.000 Eingebürgerte (6,7 %) besaßen eine iranische beziehungsweise jugoslawische Staatsangehörigkeit. Weitere 5.100 eingebürgerte Ausländer kamen aus Afghanistan (2,9 %), 5.000 aus der Russischen Föderation (2,8 %) und 4.500 aus Libanon (2,5 %). (esf)

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Migranten bei der Bundeswehr

 

Berlin. Das neue Staatsbürgerschaftsrecht beginnt auch das Gesicht der Bundeswehr zu verändern. Nach Angaben der Berliner "tageszeitung" dienten Ende 2001 Männer und Frauen aus 87 Nationen bei der Bundeswehr. Eine genaue Zahl der Soldaten mit Migrationshintergrund ist nicht bekannt. Nach Recherchen der tageszeitung dienen zur Zeit rund 600 Muslime bei der Bundeswehr - darunter auch Deutschstämmige. Das Bild der Truppe wird in Zukunft noch bunter werden: Nach einer Hochrechung des Statistischen Bundesamtes wird in zehn Jahren jeder achte Wehrdienstleistende ausländischer Herkunft sein; das sind etwa 12.000 Soldaten jährlich. Die zunehmende Vielfalt der Religionen in Heer, Marine und Luftwaffe ist eine Herausforderung für die Bundeswehr. Denn jeder Soldat hat das Grundrecht auf ungestörte Religionsausübung. Um Offiziere und Unteroffiziere über den Islam aufzuklären und für die Bedürfnisse der wachsenden Zahl von Muslimen zu sensibilisieren, hat das Koblenzer Zentrum Innere Führung das Arbeitspapier "Muslime in den Streitkräften" verfasst. Es erklärt, wie sich religiöse Rechte mit dem militärischen Dienstalltag in Einklang bringen lassen. (esf)

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Weniger Aussiedlerzuzüge

 

Berlin. Im ersten Quartal des Jahres 2002 sind nach Angaben des Aussiedlerbeauftragten der Bundesregierung, Jochen Welt, 13.664 Spätaussiedler - insbesondere aus den Nachfolgestaaten der früheren UdSSR - nach Deutschland eingereist; im Vergleichsquartal des Vorjahres waren es 17.646 gewesen. Hier wird ein insgesamt rückläufiger Trend sichtbar, der sich auch bei der Anzahl der Aufnahmeanträge bestätigt. So sind in den ersten drei Monaten dieses Jahres nur noch 19.597 neue Aufnahmeanträge gestellt worden, im Gegensatz zu 24.874 Aufnahmeanträgen im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im März dieses Jahres waren es 4.944 gegenüber 6.533 im gleichen Monat des Vorjahres. Das ist ein Rückgang um mehr als 20%. Gleichzeitig nimmt der Anteil der antragstellenden deutschen Volkszugehörigen gegenüber den mit einreisenden nichtdeutschen Angehörigen laufend ab. Von den im Monat März aufgenommenen Personen zählen nur 22% zum Kreis der deutschen Volkszugehörigen. Weitaus schneller als die Antragszahlen und die Zahl der jährlich einreisenden Personen sinkt nach Angaben von Welt der Anteil derjenigen, die die Voraussetzungen für die deutsche Volkszugehörigkeit nachweisen können. Noch vor 10 Jahren habe der Anteil der nach dem Bundesvertriebenengesetz anerkannten Deutschen an den insgesamt einreisenden Personen rund 75% betragen. Heute liege er bei weniger als 25%. Zur Zeit kommen damit jährlich rund 75.000 Personen als Familienangehörige der Spätaussiedler mit nach Deutschland, die keine oder nur mangelhafte deutsche Sprachkenntnisse besitzen. Auch im Mai 2002 blieb die Zahl der Aufnahmeanträge von Spätaussiedlern mit 4.816 (gegenüber 5.946 im Mai 2001) rückläufig. Somit werden die niedrigsten Antragszahlen seit Beginn der 90er Jahre verzeichnet. (esf/BMI)

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Weniger ausländische Schulabgänger ohne Abschluss

 

Wiesbaden. Immer mehr Schüler verlassen die allgemeinbildende Schulen ohne Abschluss. Im Jahr 2000 waren es nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 87.000 von 938.000 Schulabgängern. Der Anteil der Ausländer lag bei 17,9 % (15.506). Im Jahr 1992, dem ersten Jahr in dem diese Zahl vom statistischen Bundesamt erfasst wurde, lag ihre Quote noch bei 26 % (16.520). Entgegen dem Gesamttrend ist somit ein Absinken der Quote ausländischer Schulabgänger ohne Abschluss zu verzeichnen. (esf)

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Daten zu Ausländern in Deutschland

 

Das Bundesministerium des Inneren (BMI) hat Ende Mai eine Publikation "Im Blickpunkt ‚Ausländische Bevölkerung in Deutschland'" herausgegeben, der beim Statistischen Bundesamt (Destatis) erschienen ist. Der Band bietet auf 119 Seiten die verfügbaren statistischen Daten über die ausländische Bevölkerung in Deutschland, insbesondere Informationen u.a. zu den Fragen: Wo und wie wohnen Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland? Auf welche Schulen gehen ihre Kinder? Wer von ihnen möchte für immer in Deutschland bleiben? Wie viele Ehen zwischen deutschen und ausländischen Partnern werden geschlossen? Welche Arbeitsplätze haben Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland? Wie hat sich die Zahl der Asylbewerber entwickelt? Die Veröffentlichung kann gegen eine Gebühr von 13,60 Euro bezogen werden. Bereits im Februar 2002 ist eine 84-seitige BMI-Publikation "Ausländische Bevölkerung sowie Einbürgerungen, 2000" erschienen. Er enthält Ergebnisse der Ausländerstatistik 2000. Sie beruhen auf der von Destatis durchgeführten maschinellen Auszählung des beim Bundesverwaltungsamt geführten Ausländerzentralregisters (AZR) und der Bundesstatistik über die Erhebung der Einbürgerungen. Er kann gegen eine Gebühr von 9,10 Euro bezogen werden. Weitere Informationen finden sich unter www.destatis.de. (esf/BMI)

Bezug: Bundesministerium des Innern, Alt-Moabit 101D, D-11014 Berlin, Tel.: 01888-681-0, Fax: -2926, poststelle@bundesinnenministerium.de, www.bmi.bund.de 

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Statistik zu Ausländern in Rheinland-Pfalz

 

Die Landesausländerbeauftragte von Rheinland-Pfalz, Maria Weber, hat im Februar 2002 eine neue Broschüre "Wir leben in Rheinland-Pfalz - Ausländische Bevölkerung 2001" vorgestellt. Die 36-seitige Broschüre fasst die wichtigsten Aspekte der Lebenssituation von MigrantInnen in Rheinland-Pfalz zusammen. In fünf Kapiteln präsentiert sie statistische Daten, dokumentiert die Entwicklung der letzten Jahre und weist auf die noch vorhandenen Probleme hin. (esf)

Bezug: Landesausländerbeauftragte Rheinland-Pfalz, Postfach 3880, 55028 Mainz, Fax: 06131/16-4090, LBA@stk.rlp.de

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SOPEMI-Report 2001

Paris. Ende 2001 hat die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) einen neuen Jahresbericht zu Trends internationaler Migration herausgegeben. Die englischsprachige 2001er Ausgabe des "Annual Report SOPEMI - Trends in International Migration" bietet auf 368 Seiten die seit nunmehr 26 Jahren gewohnte Fülle an kompakten Expertentexten und Statistiken zu Wanderungsbewegungen sowie Migrationspolitiken in den OECD-Staaten von Deutschland und Belgien über Kanada und Japan bis Neuseeland. Erhältlich ist auch eine französische Fassung. OECD-Publikationen können seit 2001 auch online eingesehen werden unter www.sourceoecd.org beziehungsweise www.oecd.org.(esf)

Bezug: OECD Bonn Centre, August-Bebel-Allee 6, 53175 Bonn, Tel.: 0228/95912-15, Fax: -18, bonn.contact@oecd.org

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Europäische Wanderungs-
statistik

 

Berlin. Das Bundesministerium des Inneren hat Anfang Juni 2002 die Publikation "Europäische Sozialstatistik - Wanderungen, 2000" herausgegeben. In dieser 233-seitigen Veröffentlichung werden die wichtigsten vom europäischen statistischen Dienst Eurostat erhobenen Daten über internationale Wanderungen nach den Hauptthemenbereichen dargestellt. Ähnlich wie in vorangegangenen Ausgaben liegt der Schwerpunkt auf dem letzten Jahr, für das detaillierte Daten verfügbar sind: 1997 für Wanderungs- und Asylstatistiken, 1998 für Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit. Außerdem beinhaltet die Veröffentlichung zum ersten Mal Wanderungsdaten für ausgewählte mitteleuropäische Länder sowie Zypern und Malta. Die Veröffentlichung kann gegen eine Gebühr von 22 Euro zuzüglich Versandkosten bezogen werden. Weitere Informationen finden sich unter www.destatis.de. (esf)

Bezug: Bundesministerium des Innern, Alt-Moabit 101D, 11014 Berlin, Tel.: 01888/681-0, Fax: -2926, poststelle@bundesinnenministerium.de, www.bmi.bund.de

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Europäische Sozialstatistik 2001

 

Berlin. Im zweiten Jahr in Folge hat das Bundesministerium des Inneren (BMI) im Februar 2002 eine Publikation "Europäische Sozialstatistik - Bevölkerung, Ausgabe 2001" herausgegeben. Sie wird zusammen mit einer CD-ROM ausgeliefert. Wie in den vergangenen Jahren enthält auch diese 172-seitige Ausgabe neben demographischen Daten über die Europäische Union und ihre 15 Mitgliedstaaten, auch entsprechende Daten über die anderen Länder des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR), die Schweiz und einige mitteleuropäische Länder sowie Zypern und Malta. In dieser Ausgabe werden die in Zusammenarbeit mit dem Europarat gesammelten neuesten Zahlen zu den wichtigsten demographischen Indikatoren für das Jahr 2000 vorgestellt. Die (nur auf der CD-ROM wiedergegebenen) nationalen Berichte über die demographische Situation in den einzelnen EWR-Ländern und der Schweiz beziehen sich dagegen auf das Jahr 1999. Die Veröffentlichung kann gegen eine Gebühr von 50 Euro zuzüglich Versand bezogen werden. Weitere Informationen finden sich unter www.destatis.de. (esf/BMI)

Bezug: Bundesministerium des Innern, Alt-Moabit 101D, D-11014 Berlin, Tel.: 01888-681-0, Fax: -2926, poststelle@bundesinnenministerium.de, www.bmi.bund.de

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