Ausländer in Deutschland 1/2003, 19.Jg., 30. Mai 2003

RELIGION

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Bild mit vielen weißen Flecken

Der Islam im Unterricht

Die Schiiten

Die Einheit des Islam blieb nur bis wenige Jahre nach dem Tod Mohammeds bewahrt. Zwar dominieren heute die über 850 Mio. Sunniten, doch haben sich im Iran, Irak, Syrien und Libanon eine Vielzahl schiitischer Nebenrichtungen entwickelt. Als Kalifen (Nachfolger Mohammeds) erkannten die Sunniten jeden an, sofern er dem Stamm des Propheten angehörte und die politische und religiöse Eignung aufwies. Dagegen erkennen die Schiiten nur die leiblichen Nachkommen des 4. Kalifen Ali, dem Vetter und Schwiegersohn Mohammeds, aus dessen Ehe mit der Prophetentochter Fatima als Oberhaupt (Imam) an. Nach der Ermordung Alis war die Partei (Schia) Alis entstanden. Später entwickelten sich besondere Rituale und Lehrinhalte. Die schiitischen Nebenrichtungen unterscheiden sich insbesondere durch die Zahl der anerkannten Imame. Die in Deutschland lebenden Schiiten sind meist Imamiten (12er-Schiiten). Eine Sondergruppe mit wenigen Anhängern bilden die Ismailiten. Die wichtigste Institution der iranischen Schiiten in Deutschland ist das Islamische Zentrum in Hamburg (mehr dazu online). (esf)

 

Die Bahai

Die größte - aber verfolgte - religiöse Minderheit im Iran sind die etwa 300.000 Bahai. Sie werden noch immer grundsätzlich diskriminiert. Laut Artikel 13 der Verfassung gehören sie nicht zu den "geschützten religiösen Minderheiten" (dhimmi) wie die Christen, Juden und Parsen. Diese dürfen ihre Religion frei ausüben, ihre Vertreter sitzen im Parlament. Seit der Revolution sind viele Christen, Juden und Bahai ausgewandert. Die Bahai-Religion entstand 1844 im Iran aus der Babi-Bewegung innerhalb des schiitischen Islams, entwickelte sich jedoch zu einer eigenständigen Religion, die den Islam als ihren Vorläufer betrachtet. Sie verstehen sich als Anhänger einer völkerverbindenden Friedensreligion. Seitens der Schiiten werden sie jedoch als vom Glauben Abgefallene. Weltweit wird ihre Zahl auf etwa sechs Millionen geschätzt. Zentrum des Bahai-Glaubens ist das "Universale Haus der Gerechtigkeit" im israelischen Haifa. In das damalige Palästina hatte der Sultan den eigentlichen Stifter der Religion, Bahaullah, verbannt. Viele Bahai leben im Rhein-Main-Gebiet und im Kölner Raum. Ihr religiöses Zentrum findet sich in Langenhain im Taunus. (esf)

 

Die Zoroastrier

Die Anhänger Zarathustras, die Zoroastrier, deren uralte Religion vom Islam nicht völlig verdrängt werden konnte, bilden mit offiziell 28.000 Anhängern eine kleine religiöse Minderheit. Sie sind aufgrund von Übergriffen zur Zeit der Safawiden bereits im 16. und 17. Jahrhundert in grösserer Zahl ausgewandert, unter anderem nach Indien, wo sie nach ihrer Herkunft "Parsen" (von Fars) genannt werden. Zarathustra schuf ein stark dualistisches Weltbild, das vom Kampf des guten (Ahura Mazda) und des bösen Prinzips (Ahriman), die sich ebenbürtig sind, geprägt ist. Symbolisch findet sich dieses in der Darstellung des menschlichen Geistes mit zwei Flügeln in der Figur des Faravahar (Foto). Im Iran leben Anhänger des Parsismus (auch: Mazdaismus) hauptsächlich in Yazd, Kerman und Teheran. Da es ihnen gelungen ist, ihre religiösen und kulturellen Merkmale durch konsequente Absonderung vom Islam zu erhalten, genießen sie auch unter den iranischen Migranten eine besondere Achtung. (esf)

 

Mit einem "Weimarer Aufruf" hat sich die Kultusministerkonferenz (KMK) am 14. März 2003 zur religiösen Bildung von Schülerinnen und Schülern muslimischen Glaubens als Auftrag der Schule bekannt. Damit plädiert sie für den Islamunterricht als eigenständiges Fach auf Deutsch. Mehr noch: Kenntnisse über den Islam gehörten insgesamt auf den Lehrplan, bessere Schulbücher und eine interreligiöse und interkulturelle Aus- und Weiterbildung der Lehrer seien vonnöten. Das Papier, betont die thüringische Bildungsministerin Dagmar Schipanski, sei weder Beschluss noch Richtlinie. Ein Aufruf eben.

Der Islam muss nicht nur im Fach Religion bzw. Ethik ein Thema sein, so die Experten. So könnte man in Sexualkunde über die Einstellung zum vorehelichen Geschlechtsverkehr reden und im Fach Wirtschaft über das Zinsverbot. Geschichte und Geographie beschäftigen sich teilweise schon mit dem Islam, konzentrieren sich jedoch auf die Zeit der Kreuzzüge bzw. die arabischen Länder. Die großen Philosophen oder die persischen Dichter? Fehlanzeige. Wolf Ahmed Aries vom Islamrat bemängelt diese weißen Flecken: Vom Iran beispielsweise sei nur die Revolution der Ajatollahs übriggeblieben. Insgesamt vermitteln die Unterrichtsmaterialien allerdings seit 1995 ein positiveres Bild des Islams und der Muslime als noch Ende der 1980er-Jahre, ergab eine Untersuchung des Georg-Eckert-Instituts für internationale Schulbuchforschung.

Sollte es eines Tages korrekte neue Schulbücher und ergänzte Curricula geben, so heißt das noch lange nicht, dass die Lehrer damit umgehen können. Denn interreligiöses und im Allgemeinen interkulturelles Lernen ist bislang nur in vier Bundesländern ein Pflichtteil der Ausbildung. Die Fortbildungsangebote sind unverbindlich. Zwar herrscht unter Fachleuten Konsens, dass die Berufsanfänger auf die Arbeit mit multikulturellen Klassen vorbereitet werden müssen. Aber die Hochschulen sehen kaum Möglichkeiten, zusätzliche Inhalte in die auch so schon lange Studienzeit zu packen. Die KMK will junge Einwanderer zum Lehramtsstudium bewegen, damit die Muttersprachlehrer nicht die einzigen Pädagogen fremder Herkunft in den Kollegien bleiben.

Beim Islamunterricht zeigt sich der Staat bereit, von der bisherigen Forderung nach einem einheitlichen Ansprechpartner nach Art der Katholischen oder Evangelischen Kirche abzurücken: "Hierbei ist zu berücksichtigen, dass der Islam nicht amtskirchlich verfasst ist". Es gehe um eine "angemessene Repräsentation" durch Religionsgemeinschaften in den Ländern, erläutern Ministerialbeamte. Solche gibt es bereits in Hessen, Bayern und Baden-Württemberg. Ihre Anträge wurden jedoch von den Ministerien abgelehnt, ähnlich wie in Nordrhein-Westfalen, wo das Verwaltungsgericht Düsseldorf die Klage von Zentralrat und Islamrat auf Einführung des Religionsunterrichts mit der Begründung zurückwies, sie würden nur einen Teil der Muslime vertreten. In Erlangen wurde dennoch für einen Modellversuch eine lokale Lösung gefunden (siehe AiD-online).

Gemeinsamer Unterricht für Schiiten und Sunniten

Wie aber soll der Schulstoff Sunniten, Schiiten und Aleviten, Türken, Arabern, Iranern, Bosniern gerecht werden? So unüberbrückbar wie es scheint, sind die Unterschiede nicht. Der gemeinsame Nenner, so Aries, sei das Ziel, "deutsche Bürger muslimischen Glaubens" zu erziehen. Asiye Köhler vom Zentralrat der Muslime meint, man müsse bei den gemeinsamen Glaubensgrundlagen ("wir sind alle Muslime") anfangen und erst später auf Unterschiede eingehen. Wo es große Gruppen von Schiiten gibt, könnte der Unterricht um einen schiitischen Schwerpunkt ergänzt werden, schlägt der Religionspädagoge Michael Meyer-Blanck vor. "Wir haben auch nur einen evangelischen Religionsunterricht und nicht einen speziellen reformierten oder einen für die Pfingstgemeinden." Sunniten und Schiiten werden gemeinsamen Unterricht machen, sagt auch der Vorsitzende des Zentralrats, Nadeem Elyas. Anders sieht es bei den Aleviten aus: Sie wollen einen eigenständigen Unterricht.

Vertreter der Verbände, die zum Teil eigene Lehrpläne entwickelt haben, sitzen im Beirat des neuen Lehrstuhls für Islamische Theologie an der Universität Münster. Im Sommersemester 2004 sollen dort die ersten islamischen Religionslehrer ihr Studium aufnehmen. 2005 will die Universität Osnabrück mit einem eigenen Konzept samt internationalem Kooperationsnetzwerk folgen. Darin soll unter anderem die Wiener Islamische Religionspädagogische Akademie eingebunden werden, wo Religionslehrer seit fast 20 Jahren im Geiste eines europäischen Islams ausgebildet werden. Von den Pädagogen erwartet man viel: zwei- und mehrsprachig sollen sie sein, Vorbild und Vertrauensperson für Schüler und Eltern, Ansprechpartner in allen theologischen und Alltagsfragen für die Kollegen, in der deutschen wie in der Herkunftskultur bewandert. Allerdings müssen zuerst rechtliche Unsicherheiten beseitigt werden. Dürfen zum Beispiel Kopftuchträgerinnen als Lehrerinnen arbeiten oder nicht?

Ein öffentlicher konfessioneller Unterricht wird in jedem Fall das Monopol der Koranschulen durchbrechen. Zwar werden sicherlich weiterhin einige Eltern Wert darauf legen, dass ihre Kinder den Koran auf Arabisch rezitieren können. Aber die Schüler werden angeregt, mehr Fragen zu stellen.


Autorin: Matilda Jordanova-Duda

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Islamischer und christlicher Kalender

 

Islamisches Jahr

Christliches Jahr

1378

21.3.1999 - 20.3.2000

1379

21.3.2000 - 20.3.2001

1380

21.3.2001 - 20.3.2002

1381

21.3.2002 - 20.3.2003

1382

21.3.2003 - 20.3.2004

Der iranische Kalender geht auf die Hidschra zurück. Neujahr (Nowrouz) fällt jedoch nach dem Sonnenkalender immer auf den Frühlingsanfang: Am 21. März des christlichen Jahres (gregorianischer Kalender) begann das Jahr 1382 AH. Feiern konnte man dies in Deutschland am 20. März ab etwa 18:30 Uhr, denn mit dem Sonnenuntergang beginnt bereits der neue Tag. Um vom iranischen in das christliche Jahr umzurechnen sind 621 Jahre zum Referenzjahr zu addieren. (esf)

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Modellversuch zum Islamunterricht in Bayern

 

München. Ein Modellversuch zum Islamunterricht soll in Bayern im nächsten Schuljahr beginnen. Den Anfang macht in Zusammenarbeit mit der Islamischen Religionsgemeinschaft Erlangen die Grundschule Erlangen-Bruck, sagte Kultusministerin Monika Hohlmeier im Februar 2003. Bayern sei damit das erste Bundesland mit staatlichem Islam-Unterricht, der gemeinsam mit örtlichen Muslimen organisiert werde. Der Unterricht soll die Kinder auch über kulturelle Hintergründe ihres Glaubens aufklären. (esf)

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Muslime im säkularen Rechtsstaat

 

In der Auseinandersetzung um die Präsenz des Islams in Deutschland und anderen europäischen Ländern steht immer auch die Frage zur Debatte, wie sich Muslime zum säkularen Staat verhalten. Auf der Grundlage der Religionsfreiheit rekonstruiert Heiner Bielefeldt in einer im März 2003 erschienenen Publikation "Muslime im säkularen Rechtsstaat. Integrationschancen durch Religionsfreiheit" (ISBN: 3-89942-130-2) zunächst einen freiheitlichen Begriff von rechtsstaatlicher Säkularität. Anschließend diskutiert er verschiedene muslimische Positionen gegenüber dem säkularen Staat, die von kämpferischer Distanzierung über pragmatische Arrangements in der Diaspora bis hin zu theologisch begründeten Säkularisierungsforderungen reichen. Zu den aktuellen Themen, die der beim transcript-Verlag erschienene 146-seitige Band aufgreift, gehören die Frage, inwieweit Muslime im Rahmen des Grundgesetzes nach der Scharia leben können, sowie die Kontroverse um den islamischen Religionsunterricht. Der Autor ist Mitglied des Instituts für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld und arbeitet zugleich als Privatdozent für Philosophie an der Universität Bremen. (esf)

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Bibliografie zu Muslimen in Europa

 

Seit über 20 Jahren hat das Berliner Institut für vergleichende Sozialforschung Literatur zu Migration und ethnischen Beziehungen dokumentiert. Mit dem Ziel, Forschern, die zum Thema Muslime in Europa arbeiten, einen breiten Überblick über die zu diesem Thema erschienene Literatur zu geben, hat das Institut 2002 eine englischsprachige Bibliografie "Muslims in Europe" (ISBN 3-88402-263-6). herausgegeben. Die Autoren Jochen Blaschke, Marianne Rückwart, Norbert Schmidt und Thomas Schwarz haben sich hierbei nicht auf Monographien zu Religion und Islam beschränkt, sondern auch Texte aus den Disziplinen Politik, Geschichte, Erziehung, Psychologie, Sprachwissenschaften und Kulturstudien zusammengetragen. Unter den 3.778 annotierten und in einem Register nach Ländern und Sachgebieten sortierten Texten findet sich auch ein halbes Dutzend jüngerer AiD-Artikel. Die 384 Seiten starke Publikation ist bei der Edition Parabolis erschienen. (esf)

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Bildungsarbeit im Auftrag des Islamismus

 

Das Bildungsangebot türkisch-islamistischer Verbände in Deutschland reicht von islamischen Kindergärten bis hin zu Internaten und Akademien. Kinder und Jugendliche muslimischer Herkunft fühlen sich zunehmend von diesen Organisationen angesprochen. "Bildungsarbeit im Auftrag des Islamismus - Erziehung oder Indoktrination?" fragt Ebru Tepecik in ihrer Anfang 2003 beim Deutschen Universitäts-Verlag erschienenen 103-seitigen Magisterarbeit (ISBN: 3-8244-4515-8). Tepecik definiert zunächst den Begriff Erziehung und nimmt eine Abgrenzung zum Begriff Indoktrination vor. Auf der Basis einer umfangreichen Literatur- und Materialanalyse untersucht sie dann die Jugendarbeit der drei größten in Deutschland ansässigen türkisch-islamistischen Dachverbände im Hinblick auf indoktrinierende Aktivitäten. Im Mittelpunkt ihrer Analyse stehen die Korankurse. Es zeigt sich ihr zufolge, dass die nachkommenden Generationen durch eine ideologisch geprägte Erziehung mobilisiert werden sollen. Die Islamisten würden auch den Unterricht in den Korankursen zur Propagierung ihres totalitären Ziels der Weltherrschaft des Islam nutzen. Der "islamische Weg" werde als der einzig wahre Weg genannt und die unbedingte Befolgung islamistischer Prinzipien gefordert. Tepecik resümiert: "Der Korankurs der hier untersuchten Organisationen geht also über das eigentliche Ziel eines (islamischen) Religionsunterrichts, nämlich der neutralen Einführung und Unterweisung in den islamischen Glauben, hinaus und vermittelt ideologische Inhalte und politische Ziele der jeweiligen Organisation".

Ebru Tepecik studierte Pädagogik, Soziologie und Türkologie (M.A.) an der Universität Göttingen. Sie bereitet sich zur Zeit auf ihre Promotion zum Thema "Die Bildungskarrieren türkischer Studenten in Deutschland" im Fachbereich Pädagogik an der Universität Göttingen vor. Ihre Publikation, die eine Lücke im weitgehend unbearbeiteten Themenbereich "Islamistische Erziehung" füllt, kostet 29,80 Euro. (esf)

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Hintergrund: Die Volksmudscha-
heddin

 

Der "Nationale Widerstandsrat Iran" (NWRI) bzw. die darin dominierenden "Volksmodjahedin Iran" waren als Gegner der einstigen Schah-Diktatur 1979 an Khomeinis Revolution beteiligt, standen jedoch nach dem Umsturz in Opposition zur neuen Regierung. Sie sehen sich als "d e r iranische Widerstand", der "als demokratische Alternative einen laizistischen und demokratischen Staat im Iran errichten" will. Dieses Ziel streben sie jedoch auch mit terroristischen Mitteln an, indem sie Regierungsanhänger und -funktionäre töten, Objekte der Infrastruktur zerstören und die Revolutionsgarden angreifen.

Anhänger der "Volksmodjahedin Iran" sind seit Mitte der 1980er-Jahre in Deutschland in der "Iranisch Moslemischen Studenten-Vereinigung Bundesrepublik Deutschland e.V." (IMSV) mit Sitz in Köln organisiert. Auch in Hamburg und anderen Städten ist die Organisation - deren Sympathisantenzahl bundesweit auf etwa 1.500 geschätzt wird - vertreten. Die deutsche NWRI-Zentrale und das "Büro für internationale Beziehungen der Volksmodjahedin Iran" residieren ebenfalls in Köln.

Der NWRI nutzt nach Angaben des Hamburger Verfassungsschutzes lokale und überregional tätige Vereine "als unverdächtig scheinende Fassade gegenüber Behörden und möglichen Geldspendern". Über Straßensammlungen beschafften u.a. die IMSV, die "Flüchtlingshilfe Iran" (FHI) und der "Verein zur Eingliederung iranischer Flüchtlinge" (VEIF) Geld, das - wie der Verfassungsschutz vermutet - auch in die Kassen des iranischen Widerstandes fließt. Auch der "Verein Iranischer Demokratischer Akademiker" (VIDA), die "Frauen für Demokratie im Iran", der "Verein zur Förderung der Musik im Iran" (VFMI) und die "Gesellschaft iranischer Flüchtlinge" dienen punktuell Belangen des NWRI. Die FHI war ursprünglich 1993 von führenden GRÜNEN-Politikerinnen gegründet worden, um 100 Kinder aus Mudschaheddin-Camps im Irak, die 1991 nach Deutschland geschickt worden waren, eine Perspektive zu bieten.

In der Propaganda der Organisation haben Meldungen über Menschenrechtsverletzungen und Hinweise auf angebliche wie tatsächliche Terrorakte der iranischen Regierung zentrale Bedeutung. Die "Volksmodjahedin Iran" geben sich in ihrer Propaganda als eine Art Staatsführung im Wartestand und versuchen, sich als - für den Westen unterstützungswürdige - politische Alternative, die für Meinungsfreiheit, Menschenrechte, Pluralismus, Gleichberechtigung steht, darzustellen. Dabei geben sie die militärische Option gegen die "Mullah-Diktatur" nicht auf. Ihren Anhängern vermitteln sie den bewaffneten Kampf der NLA als einzig erfolgversprechende Strategie zum Sturz des iranischen Regimes. Hoffnungen auf Veränderungen durch Reformen oder Parlamentswahlen gelten in der Organisation als illusionär. (esf)

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