Ausländer in Deutschland 2/2003, 19.Jg., 25. Juli 2003

BÜCHER / FILME / PRODUKTE / 
AUSSTELLUNGEN

Studien und Sachbücher

Belletristik

Broschüren und Zeitschriften

Internet / Filme / Poster / Ausstellungen

*) Diese Beiträge wurden im Druck-Exemplar nicht veröffentlicht!


Studien und Sachbücher

Was halten die Deutschen vom Islam?

Sind die Deutschen bereit, muslimische Mitbürger mit der ihnen eigenen Lebensweise zu akzeptieren und so zu integrieren, dass diese ihre kulturelle Identität bewahren können? Der Soziologe Ulrich von Wilamowitz-Moellendorf ist dieser Frage in einer Umfrage unter 2.000 Bundesbürgern nachgegangen. Des Weiteren hat er die persönlichen Kontakte zwischen Deutschen und Muslimen untersucht bzw. die Bereitschaft, solche Kontakte herzustellen und zu intensivieren. Ferner widmet sich die Untersuchung der Frage, in welchen soziostrukturellen Bevölkerungsgruppen die größte Toleranz herrscht bzw. in welchen Gruppen Muslime auf die größten Vorbehalte stoßen. Anfang Juni 2003 wurden die Ergebnisse publiziert.

Insgesamt zeichnen sich die befragten Deutschen gegenüber dem Islam durch eine ausgeprägte Toleranz aus. Das Recht der Muslime, ihre Religion ausüben zu können, wird von der weit überwiegenden Mehrheit der Deutschen nicht in Frage gestellt. Durch eine Moschee in der Nachbarschaft würden sich nur wenige gestört fühlen. Man erwartet von Muslimen allerdings eine gewisse Rücksichtnahme, ohne dass die Aufgabe ihrer kulturellen Identität gefordert wird. Gegen einen islamischen Religionsunterricht an deutschen Schulen gibt es kaum Widerstände. Gewisse Zweifel hegen die Befragten aber an der Toleranz des gelebten Islam. Konstatierte Vorbehalte gegenüber Muslimen speisen sich überwiegend aus Unwissenheit und Vorurteilen. Persönliche Erfahrungen mit Muslimen führen zu einer toleranteren Haltung. Diese und weitere Ergebnisse wurden unter dem Titel "Was halten die Deutschen vom Islam?" in Nr. 109 der Arbeitspapiere der Konrad-Adenauer-Stiftung vom 2. Juni 2003 veröffentlicht (ISBN 3-933714-84-2). Sie stehen unter http://www.kas.de/db_files/
dokumente/arbeitspapiere/
7_dokument_dok_pdf_1924_1.pdf
auch als Download zur Verfügung. (esf)

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Migration und Identität

Wie wirkt sich eine Migration auf eine Person aus? Verändern sich Gewohnheiten, Ansichten, Perspektiven? Mit dieser zentralen Frage beschäftigt sich die Untersuchung "Migration und Identität. Eine Mikro-Studie unter marokkanischen Studenten und Studentinnen in Berlin" von Regine Penitsch, die im Frühjahr 2003 beim Weißensee Verlag Berlin erschienen ist (ISBN 3-934479-93-6). Penitsch zeichnet den Migrationsprozess von marokkanischen Bildungsmigrant/innen von den Motiven, ihr Land Anfang der 1990er-Jahre zu verlassen, über die erste Phase ihres Lebens in Deutschland und die Konsolidierung eines Alltags in Berlin bis hin zu den Zukunftsentwürfen nach. Die aufenthaltsrechtlichen Bestimmungen begleiten ihr Leben in Deutschland, alle sind Studenten und werden auch mit dem politischen und öffentlichen Diskurs über Nicht-Deutsche konfrontiert. Die 189-seitige Studie ist als Band 2 der Reihe Berliner Beiträge zur Ethnologie erschienen. (esf)

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Religiöses Leben in Berlin - ein Handbuch

Über 360 Gruppen und Gemeinschaften nahezu aller Religionen der Welt sind in Berlin aktiv. Der Herausforderung, einen Überblick über das religiöse Leben in Berlin zu geben, haben sich Nils Grübel und Stefan Rademacher gestellt. Die von ihnen herausgegebene Publikation "Religion in Berlin - ein Handbuch" ist im Frühjahr 2003 beim Weißensee Verlag Berlin erschienen (ISBN 3-89998-003-4). Das gut 650 Seiten starke Handbuch ist ein Projekt der Berlin-Forschung der FU Berlin am Institut für Religionswissenschaft. Es beinhaltet ausführliche Darstellungen der einzelnen Gruppen, eingeordnet in größere religiöse Zusammenhänge. Diesen werden die wichtigsten Grundbegriffe und globalen Entwicklungen vorangestellt, so dass Verbindungen und Gemeinsamkeiten deutlich werden. Zu jeder Gemeinschaft bietet das Handbuch Angaben, die es dem Interessierten ermöglichen, telefonisch, per Internet oder vor Ort Kontakt aufzunehmen. Auch Hinweise zu weiterführender Literatur oder zur eigenen Internetrecherche werden gegeben. (esf)

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Macht Migration krank?

Durch Wanderung versuchen Migrantinnen und Migranten ihre persönliche Situation zu verbessern. Die Frage, inwiefern damit verbundene Belastungen soziale, psychische und somatische Risiken darstellen oder die Gesundheit gefährden, wird kontrovers beurteilt. Heutige Konzepte in den Sozialwissenschaften und der biopsychosozialen Medizin betonen die Bedeutung sog. salutogener Strategien und Praktiken. Diese begleiten den Prozess der Migration, wurden aber bisher kaum untersucht. Beim Seismo Verlag in Zürich ist im Frühjahr 2003 die Publikation "Macht Migration krank? Eine transdisziplinäre Übersicht zur Gesundheit von Migrantinnen und Migranten" von Regula Weiss erschienen (ISBN 3-908239-86-9). Das Buch verbindet sozialwissenschaftliche, psychiatrische und somatische Perspektiven, um eine differenzierte, transdisziplinäre Sicht auf die Situation von Migranten zu ermöglichen. Relevante Konzepte und Resultate zur Gesundheit werden aus verschiedenen wissenschaftlichen Blickwinkeln diskutiert und in einer Synopsis zugänglich gemacht. Die 400-seitige Publikation kostet 39 Euro. (esf)

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Altersmigration nach Spanien

Immer mehr ältere Menschen aus nord- und mitteleuropäischen Ländern verlegen ihren Alterswohnsitz in den Süden. Zu den beliebtesten Zielen zählt Spaniens Mittelmeerküste. Andreas Huber hat unter dem Titel "Sog des Südens" die Altersmigration von der Schweiz nach Spanien am Beispiel der Costa Blanca untersucht (ISBN 3-908239-94-X). Die im Frühjahr 2003 erschienene Studie ist eine der ersten Untersuchungen, die sich mit dieser bisher noch wenig erforschten Form transnationaler Mobilität beschäftigt. Sie geht auf die gesellschaftlichen und demografischen Veränderungen ein und bietet eine ethnografische Schilderung der so genannten Urbanisation - einem Siedlungstyp, in dem die meisten ausländischen Residenten an der Costa Blanca leben. Huber hat den Alltag und das Leben der Schweizer Rentnerinnen und Rentner über eine schriftliche Befragung erfragt. Im letzten Kapitel thematisiert er Probleme, die sich aufgrund der vielen älteren ausländischen Residenten für die bestehenden regionalen Versorgungssysteme der Altenhilfe ergeben. Huber stellt mögliche interventionistische Massnahmen vor, um dem derzeitigen und für die Zukunft absehbaren Engpass im Angebot sozialer Einrichtungen zu begegnen. Die 312-seitige, beim Seismo Verlag in Zürich erschienene Publikation kostet 32 Euro. (esf)

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Bibliographie zur Jugendsozialarbeit und Jugendberufshilfe

Die Landesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit Nordrhein-Westfalen e.V. (LAG KJS NRW) hat im Sommer 2003 eine zweite, im Vergleich zur Erstauflage von 1996 erheblich erweiterte "Bibliographie zur Jugendsozialarbeit und Jugendberufshilfe 1900 - 2000" herausgegeben. Die von Prof. Dr. Manfred Hermanns verfasste Bibliographie enthält auf 315 Seiten über 2.500 Literaturhinweise. Stark zugenommen hat im vergangenen Jahrzehnt insbesondere die Literatur über die soziale und berufliche Situation jugendlicher Ausländer und die Integrationshilfen. Nicht zuletzt aufgrund dieses neuen Schwerpunktes der Jugendsozialarbeit wurde ein eigenes Kapitel zu den 1990 - 2000 erschienenen Publikationen aufgenommen. Insgesamt spiegelt die Bibliographie die Geschichte der Jugendsozialarbeit und Jugendberufshilfe, die sich immer neuen Herausforderungen und Aufgaben zu stellen hatte. Die Bibliographie wendet sich vor allem an die Praktiker mit ihren aktuellen Problemen und Fragestellungen sowie an Student/innen der Sozialarbeit und Sozialpädagogik. Ihnen soll der Zugang zu der Fülle an Maßnahmen, Einrichtungen, Projekten und Hilfen zum Ausgleich sozialer Benachteiligungen und zur Überwindung individueller Beeinträchtigungen Jugendlicher erleichtern. (esf)

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Belletristik

Sei gegrüßt Berlin!

Hasan Kazan und seine Familie leben seit Jahren zwischen zwei Welten: mal in Berlin, wo der Vater ein kleines Reisebüro in Kreuzberg betreibt als auch in Istanbul, das die Mutter Berlin vorzieht, wo Hasan und sein Bruder auf die deutsche Schule gehen. Hasan hat gerade sein Abitur in der Tasche und beschließt just am Tag des Mauerfalls, endgültig nach Berlin zurückzugehen, auch wenn es gegen den Willen der Eltern ist. Sein Leben lang hatte er direkt an der Mauer gewohnt, jetzt will er das neue Berlin hautnah miterleben. Hasan braucht nun einen Job, eine eigene Wohnung und nicht zuletzt träumt er von der großen Liebe. Allerdings erweist sich die Suche in dieser Umbruchszeit in dem trubeligen, aus der ummauerten Normalität gefallenen Berlin als hindernisreich. Und zusätzlich bedeutet der Fall der deutsch-deutschen Mauer für die gesamte Familie Kazan eine grundlegende Veränderung...

Wie Hasan es schafft, sogar zum Film zu kommen, wie sich die Ereignisse für ihn so entwickeln, dass er am Schluss sagen kann "Selam Berlin" liest sich spannend und kurzweilig. Wir lernen ein buntes Kaleidoskop an Figuren kennen, Deutsche aus Ost und West, Junge und Alte, Berliner türkischer Abstammung, Zugereiste, die zu wissen meinen, wie der Hase läuft: Wir werden durch tragikomische Szenen und Erlebnisse geführt, die Hasan oft schelmenhaft meistert, sprachlich originell, witzig und zugleich ernst erzählt. Es ist ein wunderbares Buch, das viele Themen nebenbei anspricht: Ost-West, Orient - Okzident, Mauern, die abgetragen werden, Mauern in den Köpfen, kosmopolitisches und kleinkariertes Denken, Klischees, die sich halten, Klischees, die sich auflösen, Liebe und Begehren, Familienbande, Freundschaft und und und... Der Roman bietet einen erfrischenden Blick auf deutsche Befindlichkeiten aus der Sicht eines gebürtigen Deutschen türkischer Abstammung und wahrscheinlich wird sich jede/r bei der Lektüre bei dem einen oder anderen noch verinnerlichten Klischee ertappen.

Yadé Kara, geboren 1965 in Cayirli (Türkei), studierte Anglistik und Germanistik. Sie arbeitete als Schauspielerin, Lehrerin, Managerin und Journalistin in Berlin, London, Istanbul und Hongkong. Zur Zeit lebt sie in Berlin. "Selam Berlin", 2003 beim Diogenes Verlag erschienen (ISBN: 3-257-06335-0), ist ihr erster Roman.

Anette Mantwill, der buchladen

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Italien in Europa

Nicht nur Mailand und Venedig, auch Trieste, im nord-östlichsten Zipfel Italiens gelegen, hat nun seinen Serien-Helden. Als Comissario Proteo Laurenti stellt sich der Ermittler vor. Er isst gerne und gut und lässt Gleiches fürs Trinken gelten. Er verfügt über die üblichen, teils ehrlich meinenden, teils nur so scheinenden Helfer, ist nicht frei von familiären Problemen und erfüllt auch ab und an die italienische Klischee-Variante des guten Bullen. Lesern, die gerne in Serie lesen, sei deshalb die Lektüre der Krimis von Veit Heinichen in Reihenfolge des Erscheinens empfohlen: Gib jedem seinen Tod (329 S., dtv, 9 Euro); Die Toten vom Karst (365 S., dtv, 9 Euro), Tod auf der Warteliste (336 S., gebunden, Zsolnay Verlag, erscheint im August 2003, 19,90 Euro).

Doch neben Comissario Laurenti - und deshalb sollen diese Kriminalromane empfohlen werden - kommt zum Glück die Stadt als zweite Hauptfigur zu ihrem Recht. Den Autor Veit Heinichen selbst zog es vor zehn Jahren aus Deutschland in die Hafenstadt, und er zollt der Besonderheit dieses alten Zentrums europäischer Literatur Respekt, indem er die Kriminalfälle des Comissario verknüpft mit dessen wechselvoller Geschichte. Der nun als Taschenbuch erschienene zweite Roman greift zurück in die Zeit des italienischen Faschismus und der Partisanenkämpfe der Tito-Truppen. Zwei seit dieser Zeit verfeindete Familien setzen ihre Kämpfe bis in die jüngste Generation und Gegenwart der zusammenrückenden europäischen Staaten fort. Im bergigen Hinterland Triests werden solche Auseinandersetzungen traditionell auf grausige Weise zu Ende geführt. Die Stadt verweigert - wie bekannt das ist - die Erinnerung. Die Toten vom Karst finden keine Ruhe, und internationale Profiteure feiern fröhliche Urstände. Heinichen nimmt sich in seinen Romanen der spezifischen Probleme der Grenzstadt eines Grenzstaates an und es glückt ihm, die spannende Handlung einer Kriminalgeschichte mit der Beschreibung der gegenwärtigen europäischen Realität zu verknüpfen.

Frank Peters, der buchladen

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Nicht Mann, nicht Frau: Eine moderne Odyssee

Aus dem brennenden Smyrna und in Angst vor Massakern der heranrückenden Türken rettet sich das griechische Geschwisterpaar Eleutherios und Desdemona Stephanides auf ein französisches Schiff. Im Augenblick der Katastrophe brechen die Beiden mit jeglicher Moral; Sie nutzen die Gunst der Stunde und geben sich als Mann und Frau aus. 1922 als die Flüchtlinge in der Autostadt Detroit eintreffen, ist Dedemona von ihrem Bruder schwanger und fürchtet als Frucht des Inzests ein Monstrum zur Welt zu bringen. Doch erst in ihrer Enkeltochter Calliope scheint sich Desdemonas Befürchtung zu erfüllen. Achtzig Jahre später hebt Cal Stephanides an, seine Geschichte zu erzählen; wie aus Calliope Cal wurde und was das alles zu tun hat mit den Großeltern und den Eltern und der amerikanischen Geschichte.

Sieben Jahre lang soll Jeffrey Eugenides an ''Middlesex'' gearbeitet haben und man kann nicht bestreiten, dass dieses Buch eine wahre Fundgrube an Geschichten und Anekdoten ist. Das Schicksal einer Einwandererfamilie vor dem Hintergrund der amerikanischen Geschichte, die Verwicklungen der sexuellen Identitätsfindung von Calliope/Cal, allein diese beiden Erzählstränge sollten ein Buch von 730 Seiten füllen können. Doch damit gibt sich Eugenides nicht zufrieden; Alkoholschmuggel, die Autoindustrie, die Entstehung der Black Muslim Bewegung, die Rassenunruhen in den USA und immer wieder die Auswirkungen der Weltpolitik sind nur einige der Zutaten, mit denen er seine Geschichte würzt. Glücklicherweise ist Eugenides ein zu guter Erzähler um seine Geschichte durch ein Zuviel von allem zu verhunzen. ''Middlesex'' ist ein spannendes, hochinteressantes, unterhaltsames (und nicht zuletzt humorvolles) Epos. Die ''Odyssee'' ist das sicherlich nicht, aber dafür wesentlich besser zu lesen. Und Cal, mittlerweile amerikanischer Kulturattache in Berlin, ist in seinem Zwitterwesen, seiner Rastlosigkeit und seiner Unfähigkeit zu Bindungen ein postmoderner Held wie Odysseus ein Held der Antike war. "Middlesex" von Jeffrey Eugenides ist beim Rowohlt Verlag erschienen (734 Seiten, gebunden, 24,90 Euro)

Paul Philippi, der buchladen

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Broschüren und Zeitschriften

Deutsch-Offensive Erlangen

Der Ausländer/innenbeirat der Stadt Erlangen hat im Juni 2003 den Evaluationsbericht über das 1. Projektjahr der "Deutsch-Offensive Erlangen - Förderung der Sprachkompetenz" herausgegeben. Die Deutsch-Offensive Erlangen war Anfang des Jahres 2000 ins Leben gerufen worden mit dem Ziel, durch ein bedarfsorientiertes und niederschwelliges Angebot an Sprachkursen die Sprachkompetenz der Erlangerinnen und Erlanger nichtdeutscher Muttersprache zu fördern. Im Frühjahr 2002 konnte mit den ersten Kursen gestartet werden. Seitdem ist ein kontinuierlicher Anstieg an Interessierten zu verzeichnen. Im ersten Halbjahr 2003 fanden 19 Kurse mit 226 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Die Stadt Erlangen bietet damit den verschiedensten Zielgruppen konkrete Sprachförderungs- und damit Integrationsansätze.

Der Evaluationsbericht gibt einen Überblick über die Entstehung und Realisierung des Projektes und vermittelt einen Eindruck über die Kurse für die verschiedenen Zielgruppen. Er zeigt, wie sich Sprachförderung auf kommunaler Ebene verbessern lässt und gibt dazu konkrete Handlungsempfehlungen. Bei der Vorstellung des Evaluationsberichts durch Staatsministerin Christa Stewens und Bürgermeister Gerd Lohwasser wurde die Erlanger Initiative anderen Kommunen zur Nachahmung empfohlen. Der 61-seitige Bericht kann als Broschüre bestellt oder über das Internet abgerufen werden unter www.erlangen.de. (esf)

Bezug: 
Stadt Erlangen, Bürgermeister- und Presseamt, Ausländer/innenbeirat, 
Postfach 3160, 91052 Erlangen, 
Gebbertstraße 1, 
Tel. 09131/86-1338, 86-1325, Fax: -1022, silvia.klein@stadt.erlangen.de

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Akademikerprogramm für Spätaussiedler

Einreisen, bewerben, arbeiten? So geradlinig finden auch akademisch gebildete Spätaussiedler und Kontingentflüchtlinge selten den Berufseinstieg in Deutschland. Wie unterschiedlich der Weg zum Arbeitsmarkt aussehen kann, zeigen die Berichte 28 zugewanderter Menschen, die als Ingenieure, Ärzte, Lehrer, Juristen oder Ökonomen nach Deutschland kamen. Sie alle absolvierten eine berufsbildende Maßnahme des Akademikerprogramms der Otto Benecke Stiftung e.V und legten damit den Grundstein für ihre berufliche Eingliederung. Die Stipendiaten nutzten die Chance zur Weiterbildung und führten sie durch eigene Kraft zum Erfolg. In der Publikation "Engagiert zum Ziel" gewähren sie sehr persönliche Einblicke in ihr Leben: Welche Hoffnungen und Ängste begleiteten die Einreise? Wie erlebten sie die erste Zeit in Deutschland? Und schließlich: Wie schafften sie es, beruflich Fuß zu fassen? Die Berichte tragen dazu bei, Zuwanderer nicht als gesichtslose Menge zu begreifen, sondern als Menschen mit all ihren unterschiedlichen Hoffnungen, Ängsten und Zielen. Herausgeberin der 68-seitigen Publikation ist die Otto Benecke Stiftung e.V. Die Broschüre kann bestellt werden gegen 1,44 Euro in Briefmarken. (esf/BMI)

Bezug: 
Bundesministerium des Innern, Alt-Moabit 101D, 11014 Berlin, Tel.: 01888/681-0, Fax: -2926, poststelle@bmi.bund.de

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Vielfalt in Kiel

Das Amt für Soziale Dienste der Landeshauptstadt Kiel hat im Sommer 2003 eine 64-seitige Dokumentation der zehnten Interkulturellen Wochen "Vielfalt in Kiel" herausgegeben. Auch in diesem Jahr finden vom 13. bis 28. September Interkulturelle Wochen in Kiel statt. Der umfangreiche und vielfältige Veranstaltungskalender kann unter der Telefonnummer 0431/901-2430 bestellt werden oder im Internet unter www.kiel.de eingesehen werden. (esf)

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Ächtung rassistischer Computerkriminalität

Der Europarat in Straßburg hat im Januar 2003 ein Protokoll zur Konvention über Internetkriminalität bezüglich einer Kriminalisierung rassistischer und fremdenfeindlicher Aktivitäten veröffentlicht. Der Text "Additional protocol to the Convention on Cybercrime, concerning the criminalisation of acts of a racist and xenophobic nature committed through computer systems" ist erschienen als Ausgabe 189 der Reihe "European Treaty Series". Die 7-seitige Publikation kostet 8 Euro. (esf)

Bezug: 
Council of Europe Publishing
67075 Strasbourg Cedex, 
Fax : +33 (0)3 88 41 27 80, 
publishing@coe.int
, http://book.coe.int/GB/CAT/LIV/HTM/
l2053.htm

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Internet / Filme / Poster / Ausstellungen

Ausstellung "Neapel - Bochum - Rimini"


Eine Reportage der Münchener Illustrierten aus dem Jahr 1960 beschreibt den Weg der Italiener von der Anwerbung bis zur Arbeitsaufnahme in Deutschland. Die Fahrtkosten von 60 DM übernahm der Arbeitgeber.

Bochum. Harte Arbeit unter Tage im Revier - Dolce Vita am Strand von Rimini: Während nach dem deutsch-italienischen Anwerbeabkommen 1955 tausende italienischer Gastarbeiter ins Ruhrgebiet kamen, spülte die Reisewelle Millionen von Deutschen an die Strände von bella Italia. Das Spannungsfeld dieser Wanderungsbewegung beleuchtet die am 12. Juli 2003 im Westfälischen Industriemuseum "Zeche Hannover" in Bochum eröffnete Ausstellung "Neapel - Bochum - Rimini. Arbeiten in Deutschland, Urlaub in Italien in den 50er und 60er Jahren". Mit über 350 Exponaten dokumentiert die durch die jüngste deutsch-italienische Krise hoch aktuelle Schau den Alltag italienischer Arbeiter im Ruhrgebiet, zeigt Erinnerungsstücke der ersten Urlaubsreisen aus dem Wirtschaftswunderland nach Italien und fragt nach den gegenseitigen Vorstellungen und Erfahrungen zwischen Wunsch, Klischee und Wirklichkeit. Reiseanzeigen, Filmplakate, Schallplatten und Statistiken zeugen von der Italiensehnsucht der Deutschen, die es mit wachsendem Wohlstand und mehr Urlaubstagen gen Süden zog. Die Ausstellung ist noch bis zum 26. Oktober geöffnet (esf)

Kontakt: 
Westfälisches Industriemuseum Zeche Hannover, Günnigfelder Straße 251, Bochum-Hordel, Tel. 0231/6961-233, www.zeche-hannover.de

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Bundesweiter Filmverleih

Zur Dokumentation des alltäglichen Rassismus trägt ein 24-jähriger Asylbewerber Kamerun eine Minikamera versteckt bei sich. Das Ergebnis - eine unter dem Titel "Einen Schritt weiter" entstandene Dokumentation - gibt Einblicke in tägliche Diskriminierungen und verschafft Zuschauern die Möglichkeit, aus einem Blickwinkel zu schauen, der sonst verborgen bliebe. "Einen Schritt weiter" ist nur einer der neuen Filme, durch die der Filmverleih des DGB-Bildungswerks, Bereich Migration und Qualifizierung, jüngst ergänzt wurde. Hier können Filme zum Themenbereich Migration und Fremdenfeindlichkeit in der Arbeitswelt bundesweit kostenlos ausgeliehen werden. Beschreibungen der Filme und Näheres zum Filmverleih findet sich unter www.migration-online.de/film_all.html. (esf)

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40 Jahre Stadtsanierung in Berlin-Kreuzberg

 

Unter dem Titel "Geschichte wird gemacht. Berlin am Kottbusser Tor" zeigt das Kreuzberg Museum in Berlin bis zum 28. September 2003 eine Ausstellung über vierzig Jahre Stadtsanierung und Protestbewegung in Kreuzberg. Die Gegend um das Kottbusser Tor steht in der öffentlichen Wahrnehmung bis heute für kritisch diskutierte Sanierungskonzepte und Bürgerproteste. Einerseits machte das Quartier seit den 1970er Jahren Schlagzeilen durch Kahlschlagsanierung, Hausbesetzungen und Krawalle zum 1. Mai. Andererseits ist das Viertel bekannt für Menschen, die ihre Sache selbst in die Hand nehmen, ihre Interessen engagiert und fantasievoll selbst vertreten - unter ihnen auch viele Migranten. Bürger und Stadtplaner stehen spätestens seit Anfang der 1980er Jahre nicht auf verschiedenen Seiten, sondern entwickelten gemeinsam Konzepte für eine behutsame Stadterneuerung und Modelle für Bürgerbeteiligung, die nicht nur für Berlin richtungsweisend sind. (esf)

Kontakt: 
Kreuzberg Museum, Adalbertstr. 95 A, 10999 Berlin, Tel : 030/505852-33, -32, www.kreuzbergmuseum.de 

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