Ausländer in Deutschland 4/2003, 19.Jg., 31. Dezember 2003

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AUSSTELLUNGEN

Studien und Sachbücher

Belletristik

Broschüren / Zeitschriften / Zeitungen

Internet / Kalender / Filme / Ausstellungen

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Studien und Sachbücher

Soziologe schlägt „universalistisches Integrationsmodell“ vor

Die Lebensverhältnisse der ausländischen Bevölkerung hierzulande haben sich zwischen 1985 und 2000 messbar denen der Deutschen angenähert. Obwohl die meisten Ausländer hier bleiben wollen, empfinden die wenigsten jedoch ausschließlich Deutschland als Heimat: am ehesten noch Kroaten, Slowenen und Griechen, kaum aber Türken. In einer Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) spricht sich ihr Autor Wilhelm Hinrichs dafür aus, schlüssige Konzepte statt des bisher eher zufälligen Integrationsprozesses zu entwickeln.

Noch hat Deutschland sich nicht auf ein staatliches Grundkonzept systematischer Integration von Migranten festgelegt. Sie konnten sich bei Wahrung ihrer kulturellen Eigenheiten zumeist pragmatisch und selektiv verhalten und – langfristig betrachtet – ihre Lebensverhältnisse so gestalten, wie sie sie bei den Deutschen sahen. Die weitere Entwicklung hin zur Integration vollzieht sich angesichts wirtschaftlicher und sozialer Veränderungen jedoch nicht mehr im Selbstlauf, konstatiert Wilhelm Hinrichs. Die Politik müsste eingreifen.

Erreichten 1986 erst 30 % der ausländischen Kinder eine über dem Hauptschulabschluss liegende Allgemeinbildung, so waren es im Jahre 2001 rund 40 %. Ausländische Haushalte konnten auch ihre Wohnverhältnisse verbessern: 34 % waren 1985 ohne Zentralheizung, heute sind es nur noch 15 %. Auch die Kontakte zur deutschen Bevölkerung haben sich intensiviert. Hinrichs verweist auf die steigende Zahl binationaler Ehen. Bei den Familienstrukturen seien ebenfalls Annäherungen an deutsche Verhältnisse erkennbar. Es gebe bei Ausländern ebenfalls eine Tendenz zur Verkleinerung der Haushalte, der Familientyp der Alleinerziehenden gewinne an Boden, und häufiger definieren Frauen sich als Haushaltsvorstand.

Nach wie vor bleiben jedoch Unterschiede. So führte nachlassendes Wirtschaftswachstum zu geringerer Erwerbsbeteiligung und höherer Abhängigkeit von Sozialtransfers (Arbeitslosengeld, Sozialhilfe etc.) bei Ausländern, die Arbeitslosenrate stieg von 13 auf 18 % und ist damit fast doppelt so hoch wie die der deutschen Bevölkerung. Unterschiede gebe es auch darin, wie weit Ausländer sich mit deutscher Politik und dem deutschen Staat identifizieren. Trotz fester Bleibeabsicht und hoher Zufriedenheit mit der Situation in Deutschland wird die Verbundenheit mit dem Heimatland mehrheitlich nicht aufgegeben.

Eine künftige Integrationspolitik könne jedoch nicht einfach die in der Diskussion befindlichen Modelle wie das „Multikulturalismusmodell“, „Assimilationsmodell“ oder „Konfliktmodell“ übernehmen, da sie jeweils verschiedene Schwächen aufweisen. Sie seien – bezogen auf einzelne Prozesse, Lebensbereiche und Gruppen – von begrenztem Wert für Integration insgesamt. Der WZB-Soziologe schlägt daher ein „universalistisches Modell“ vor, das an humanistische Werte und Ziele anknüpft, die in allen entwickelten Gesellschaften akzeptiert werden. Dazu zählen unter anderem Achtung der Würde und persönlichen Integrität des Anderen, Kompromissfähigkeit, Balance zwischen Eigennutz- und Gemeinwohlorientierung, Solidarität mit den Schwächeren und Ehrfurcht gegenüber den natürlichen Lebensgrundlagen. Solche Werte bilden, so Hinrichs, „das Dach, unter dem die bekannten Modelle jeweils ihre begrenzte Wirkung entfalten können“. (esf)

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Studien des Instituts für Staatspolitik

Das Institut für Staatspolitik ist eine gemeinnützige, wissenschaftliche Einrichtung. Es wurde im Mai 2000 in Schnellroda gegründet und fördert die Ausbildung junger Wissenschaftler in Deutschland. Zu diesem Zweck bietet das Institut Sommer- und Winterakademien sowie Vortragsreihen und Seminare an. Außerdem werden Publikationen und wissenschaftliche Arbeiten, die sich an einem der fünf Arbeitsfelder des Instituts - unter anderem Zuwanderung und Integration - orientieren, finanziell und inhaltlich gefördert. Bisher sind folgende Studien des Instituts erschienen:

Heft 1: Zuwanderung nach Deutschland. Chancen, Mythen, Risiken. Arbeitsgruppe 3, Oktober 2001. 32 Seiten

Heft 2: Der Aufstand der Anständigen. Hintergründe und Erklärungsansätze. Arbeitsgruppe 2, Oktober 2001. 48 Seiten

Heft 3: Nationale Identität. Arbeitsgruppe 1, Oktober 2001. 32 Seiten. Mehr Informationen

Heft 4: Politische Kampagnen. Erfolg und Mißerfolg in der "Leitkulturdebatte" und im "Antisemitismusstreit". Arbeitsgruppe 1, Juni 2002. 40 Seiten

Heft 5: Die Neue Rechte. Sinn und Grenze eines Begriffs. Arbeitsgruppe 2, Juli 2003

Die Studien sind als pdf-Datei verfügbar, können jedoch auch in gedruckter Form gegen eine Schutzgebühr bestellt werden. (esf)

Bezug:
Institut für Staatspolitik, Rittergut,
 06268 Schnellroda, Tel/Fax: 034632/90942, institut@staatspolitik.de , www.staatspolitik.de 

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Studie über Neonazis

Fremdenfeindliche Täter - seien es rechtsextreme Skinheads, Neonazis oder Mitläufer - haben meist markante Biografien. Sie weisen häufig schon früh Auffälligkeiten im emotionalen und Verhaltensbereich auf, die Ansatzpunkte für eine bessere und frühere Prävention hätten sein können. Dies geht aus Untersuchungen hervor, die Klaus Wahl vom Deutschen Jugendinstitut (DJI) geleitet hat und die in einem von ihm im Sommer 2003 herausgegebenen Buch „Skinheads, Neonazis, Mitläufer. Täterstudien und Prävention“ (ISBN: 3-8100-3171-2) zusammengefasst sind. Durch die Kombination von drei unterschiedlichen Studien, die das Deutsche Jugendinstitut teils zusammen mit den Universitäten Jena und München erstellt hat, wird ein breites und vielschichtiges Bild von fremdenfeindlichen Tätern gewonnen.

Eine Analyse von 217 Gerichtsurteilen deckt die Brutalität der Taten auf. Ausführliche Interviews und Tests mit 115 fremdenfeindlichen Gewalttätern liefern ein tiefenscharfes Bild ihrer Persönlichkeit, ihrer Lebenserfahrungen und Tatmotive. Eine Auswertung aller einschlägigen Polizeiakten in Deutschland für ein ganzes Jahr - über 6.200 - weitet ferner den Blick für die sozialen Strukturen, aus denen die Täter kommen. Bei der Betrachtung der Biografien der Täter seit ihrer Kindheit, fällt auf, dass überdurchschnittlich aggressive, hyperkinetische, aber auch sehr ängstliche und depressive Kinder eher riskieren, später in gewalttätigen Jugendgruppen zu landen. Die Elternhäuser der Täter sind oft von emotionaler Kälte, Alkohol und gewalttätiger Erziehung geprägt. In der Schulzeit schaukeln sich Leistungsversagen, Aggressivität, Schulausschluss oder Schulabbruch und Delinquenz hoch. In der Pubertät entscheidet sich, an welcher Szene oder Gruppierung sich Jugendliche orientieren. In dieser Altersphase mangelte es im Falle der Täter offenbar an attraktiveren Angeboten der Jugendarbeit. In diesem Alter zeigt sich die enorme Bedeutung von Cliquen für die Radikalisierung der Ansichten und Gewalttendenzen.

Die Autoren entwickeln auch Ideen zur Prävention gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus. Sie betonen die Notwendigkeit einer genauen Beobachtung kleiner Kinder - insbesondere ihrer emotionalen Entwicklung - in der Familie, in Kindertagesstätten und Grundschulen. Gehe man Probleme früh und individuell gezielt an, sei die Hilfe effizienter als später im Jugendalter, wenn sich Persönlichkeit, Einstellungen und Verhaltensmuster bereits gefestigt haben. Dies gelte nicht nur zur Vorbeugung gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus, sondern auch für viele andere Jugendprobleme. Die 291-seitige beim Verlag Leske und Budrich erschienene Publikation kostet 24,90 Euro. (esf)

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Erfahrungen einer Hochschullehrerin mit ausländischen Studenten

Im Mittelpunkt des neuen Buches „Couscous und Ramadan. 1000 und eine Hochschulgeschichte“ von Barbara Heinecke (ISBN 3-89622-059-4) stehen ihre ausländischen Studenten. Viele kommen aus dem islamischen Kulturkreis, aus Afghanistan, dem Iran, Irak, aus Kurdistan, Marokko, Palästina, Mauretanien und der Türkei. Nach dem 11. September 2001 hat sich die Situation dieser Studenten stark verändert. In dem beim Reinhold Krämer Verlag in Hamburg erschienenen Buch begegnen wir aber auch Studenten aus Afrika und unseren östlichen Nachbarländern: Bulgarien, Polen, Rußland und Ungarn. Die Autorin lernte die Studenten über den fachlichen Bereich hinaus kennen und erfuhr bei fröhlichen Festen und ernsthaften Gesprächen viel über deren persönliches Schicksal und dem ihres Heimatlandes, über ihre Religion, ihre Kultur, ihre Beziehung zu Deutschland, ihre politischen Ansichten, über ihre Ängste, Hoffnungen und Zukunftspläne. Auf unterhaltsame gelingt es Barbara Heinecke, ein Beispiel des Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher Kulturen zu geben. Das 250-seitige Buch kostet 19,50 Euro.

Reinhold Krämer

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BAFl-Schriftenreihe „Migration, Flüchtlinge und Integration"

Im 50. Jahr des Bestehens des Bundesamts für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge (BAFl) kam es zu einigen Veränderungen. Die Bundesregierung hat den Zuständigkeitsbereich des Amtes um steuerungspolitische Aufgaben in Zuwanderungs- und Migrationsfragen sowie um Aufgaben im Rahmen der Integrationsförderung von Spätaussiedlern und Ausländern erweitert. Dies hat auch Auswirkungen auf die vom BAFl seit 1996 herausgegebene Schriftenreihe „Asylpraxis", die umbenannt wurde in die Schriftenreihe „Migration, Flüchtlinge und Integration". Sie liefert Hintergrundinformationen zu Fachthemen des Asyl- und Ausländerrechts und beleuchtet Fragen aus dem Umfeld der Thematik Einwanderung und Migration. Pro Band wird eine Schutzgebühr von 3 Euro incl. Porto erhoben. Der 2003 erschienene Band X trägt den Titel „Wanderungsbewegungen“. Auf 188 Seiten beschreiben Mitarbeiter des Bundesamtes allgemeine Themen wie Wanderungsbewegungen, Fluchtmigration, Migration und Integration am Beispiel der Türkei oder das Rückkehrmanagement der Zentralstelle für Informationsvermittlung zur Rückkehrförderung (ZIRF), sowie Spezialthemen wie die Migration der so genannten staatenlosen Kurden aus dem Libanon und der Mahalmi-Kurden aus der Türkei in die Bundesrepublik Deutschland. (esf)

Bezug:
Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge, 90343 Nürnberg, 
Tel.: 0911/943-0, Fax: - 4000,
poststelle@bafl.bund.de , www.bafl.de 

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„Gut versorgt?“

Beim Mabuse-Verlag ist 2003 eine von Theda Borde und Matthias David herausgegebene Publikation „Gut versorgt? Migrantinnen und Migranten im Gesundheits- und Sozialwesen“ (ISBN: 3-935964-24-2). Das 293-seitige Buch geht der Frage nach, wie gut Migrant/Innen in Arztpraxen, Krankenhäusern, Beratungsstellen und anderen Versorgungseinrichtungen versorgt sind. Die Beiträge aus Forschung und Praxis offenbaren diesbezüglich zum Teil erhebliche Versorgungslücken und Handlungsbedarf. Unterschiedliche Bedürfnisse und Ressourcen verschiedener Migrantengruppen werden betrachtet und notwendige Konsequenzen für die Gesundheitsberichterstattung und -politik erörtert. Das Buch kostet 23,90 Euro. (esf)

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Lokale Arbeitsmarktpolitik

Im Oktober 2003 ist der Gesamtbericht des Netzwerkprojektes „BIK - Beschäftigungsförderung in Kommunen“ der Bertelsmann Stiftung erschienen. Der Bericht unter dem Titel „Lokale Arbeitsmarktpolitik - Stand und Perspektiven“ wurde von Helga Hackenberg herausgegeben und kostet 20 Euro (ISBN 3-89204-748-0). Die Publikation präsentiert zusammenfassend die Ergebnisse von fünf Modellprojekten, die 24 Kommunen und Arbeitsämter gemeinsam in den letzten drei Jahren durchgeführt haben. Parallel zum Gesamtbericht können die Einzelberichte zu den fünf Projekten unter www.bik-online.de  abgerufen werden. In AiD 1/03 wurde eines dieser Projekte, die kommunale Beschäftigungsförderung in Pforzheim, mit Blick auf Migranten vorgestellt. (esf)

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Bedeutung und Wirkungsweise von Feindbildern

Rechtsextremismus wird in der deutschen Öffentlichkeit vor allem in Form rassistisch motivierter Übergriffe und Anschläge wahrgenommen. Rassismus, ob latent oder gewaltförmig, braucht jedoch Feindbilder. Der Verein IDA-NRW hat im Herbst 2003 als Band 6 der Materialien zum Rechtsextremismus eine Publikation „Knüppel aus dem Sack. Zur Bedeutung und Wirkungsweise von Feindbildern“ herausgegeben. Die neue Broschüre geht den Fragen nach, wie Feindbilder entstehen, welche Funktionsweise sie haben, worin sie sich zeigen und wie „Andere Deutsche“ mit Rassismuserfahrungen umgehen. Einleitend behandelt wird die Funktionsweise von Feindbildern aus psychologischer, gesellschaftlicher und sprachanalytischer Sicht. Darauf aufbauend wird die Bedeutung und Wirkung von Feindbildern anhand verschiedener Beispiele deutlich gemacht. Es folgt eine Beschreibung subjektiver Perspektiven, sowohl bezüglich der Entwicklung von Feindbildern als auch bezüglich der Umgangsweise derer, die von Rassismus negativ betroffen sind. Abschliessend werden Anregungen zum Abbau von Feindbildern gegeben. Die Broschüre kann für 5 Euro bei IDA-NRW bestellt werden. (esf)

Bezug:
Anne Broden/IDA-NRW, 
Volmerswerther Str. 20, 40221 Düsseldorf, 
Tel: 0211/159255-5, Fax: -69,
Info@IDA-NRW.de 

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Chinesen in Deutschland

Heute leben über 60.000 Chinesen in Deutschland. Nur 10 % von Ihnen verfüge über einen dauerhaften Aufenthaltsstatus. Die cinesische Migration nach Deutschland ist gekennzeichnet durch eine relativ kurze durchschnittliche Aufenthaltsdauer und ein sinkendes Durchschnittsalter. Dies sind einige der qualitativen Ergebnisse einer Studie „New Chinese Migration to Germany; Historical Consistencies and New Patterns of Diversification within a Globalized Migration Regime“ von Dr. Karsten Giese. Der beim Institut für Asienkunde (IFA) in Hamburg forschende Autor hat die wesentlichen Ergebnisse chinesischer Migration für Deutschland zusammengefasst. Er ordnet diese den Bereichen Arbeitsmigration, Zuwanderung zu Studienzwecken sowie Asyl und irreguläre Zuwanderung zu. Da es bisher kaum empirische Forschungsergebnisse zur chinesischen Migration gibt, stützt sich Gieses Studie vor allem auf Statistiken, die er mit einer Vielzahl mündlicher Informationen, verwaltungsinterner Daten und Zwischenergebnissen anderer Projekte angereichert hat. Sehr genau beschreibt Giese die Praxis und Reisewege der Menschenschmuggler, deren Kunden meist bereits vor Antritt der Reise in Kontakt mit ihrem späteren Arbeitgeber in der chinesischen Gastronomie oder Nischenökonomie stehen.

1999 hat der Autor bereits die „Irreguläre Migration vom chinesischen Festland nach Taiwan – Vom antikommunistischen Flüchtling zum (un)erwünschten Illegalen“ untersucht. Er beschreibt hier die historische Entwicklung seit 1949 und vergleicht die empirischen Befunde der 80er- und 90er-Jahre mit weiteren Zielregionen. (esf)

Bezug: 
Institut für Asienkunde, 
Rothenbaumchaussee 32, 20148 Hamburg,
Tel.: 040/428874-0, Fax: 040/4107945,
ifa@ifa.duei.de, www.duei.de/ifa 

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Belletristik

Chamisso-Preis für Bánk und Asserate

Stuttgart. Den Adelbert-von-Chamisso-Preis der Robert Bosch Stiftung für das Jahr 2004 erhalten Zsuzsa Bánk und Asfa-Wossen Asserate zu gleichen Teilen. Die Preissumme beträgt jeweils 15.000 Euro. Der Förderpreis, dotiert mit 7.000 Euro, geht an die in Berlin lebende Schriftstellerin Yadé Kara. Mit der von der Bayerischen Akademie der Schönen Künste verliehenen Auszeichnung werden herausragende literarische Leistungen deutschschreibender Autoren gewürdigt. Zsuzsa Bánks Debütroman „Der Schwimmer“ erzähle „sprachlich brillant und mit poetisch-liebevoller Melancholie von einer problematischen Kindheit im frühen Ungarn“, hieß es in der am 5. Dezember 2003 veröffentlichten Begründung der Jury. Asfa-Wossen Asserate wird für seinen „stilistisch ausgereiften, von umfassender Bildung zeugenden und auf originelle Weise in der Tradition der großen europäischen Moralistzik stehenden“ Prosaband „Manieren“ ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am 19. Februar 2004 in München statt. (esf)

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Broschüren / Zeitschriften / Zeitungen

„Indonesien in Berlin“

Indonesierinnen und Indonesier gehören mit rund 1.500 Staatsangehörigen nicht gerade zu den großen Minderheiten in Berlin. Aber auch an der Spree hat sich indonesisches Leben etabliert und die Beziehungen zwischen Berlin und dem riesigen südostasiatischen Inselstaat können auf eine lange Geschichte verweisen. Im November 2003 ist nun in der Reihe „Miteinander in Berlin“ eine Publikation „Indonesien in Berlin“ von Heike Gäßler erschienen, die sich dieser Gruppe widmet. In der vom Beauftragten des Senats für Integration und Migration herausgegebenen Publikation liegt ein besonderes Augenmerk auf den Wirtschaftsbeziehungen, die sich allmählich vom schweren Rückschlag der Asienkrise vor fünf Jahren erholen. In Berlin hat sich der BIBCouncil (Berlin Indonesia Business Council), angesiedelt im Fraunhofer Institut, der Förderung der deutsch-indonesischen Kontakte insbesondere im mittelständischen Wirtschaftsbereich verschrieben. Beschrieben werden aber auch zahlreiche indonesische Initiativen die der Stadt künstlerische und kulturelle Impulse geben. Viele dieser Initiativen sind in dem 96-seitigen Heft vorgestellt. Es bietet darüber hinaus einen Überblick in indonesische Geschichte und Kultur. Vor allem aber präsentiert es in Interviews und Porträts zahlreiche prominente und weniger prominente Vertreterinnen und Vertreter der indonesischen Community Berlins. (esf)

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Christen und Muslime

Mannheim. Das Institut für Deutsch-Türkische Integrationsstudien und interreligiöse Arbeit e.V. in der Mannheimer Yavuz Sultan Selim Moschee hat einen Film „Christen und Muslime - Der Weg zu einem interreligiösen Miteinander“ erstellt. Er zeigt im Hauptteil von 24 Minuten die Entstehung eines Christlich-Islamischen Schulgottesdienstes. Anhand einer lockeren Spielhandlung werden die Probleme im Vorfeld des Experimentes eines „Weihnachtsgottesdienstes in der Moschee“ geschildert, insbesondere Diskussionen im Lehrerkollegium, unter den Schülerrinnen und Schülern und in der Familie. Anschließend wird der Gottesdienst selbst gezeigt. Sozusagen im Anhang werden eine interreligiöse Feier im Kindergarten einer Kirche, ein gemeinsames Fastenbrechen in der Moschee und eine Moscheeführung dokumentiert, bei der einige Grundbegriffe des Islam erläutert und die Gemeinsamkeiten der drei monotheistischen Religionen hervorgehoben werden. Das Video kann gegen eine Gebühr von 5 Euro zuzüglich Portokosten bestellt werden. Bereits im März 2003 hat das Institut eine farbig gestaltete 30-seitige Broschüre über die interreligiösen Projekte herausgegeben. (esf)

Bezug:
Institut für Deutsch-Türkische Integrations- 
studien und interreligiöse Arbeit e.V.,
Jungbuschstr. 9, 68159 Mannheim,
Tel. und Fax: 0621/105990, institut-interreligioes@t-online.de

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Paradigmen der Migrationsforschung

Mitte Oktober 2003 ist Ausgabe 2/2003 der Zeitschrift „geographische revue“ mit einem Schwerpunkt zum Thema „Migration“ erschienen. Drei renommierte Autoren stellen die drei dominierenden Paradigmen der Migrationsforschung vor. Hartmut Esser geht auf den Integrationsansatz ein und stellt etwas polemisch die Frage, ob das Konzept der Assimilation überholt sei. Ludger Pries von der Universität Bochum plädiert für eine Neuausrichtung und andere Schwerpunktsetzung in der Migrationsforschung und versucht neuere Diskussionen vor allem aus dem angloamerikanischen Raum, die unter dem Etiket „Transnationalismus“ firmieren, in Deutschland einem größeren Publikum vorzustellen. Michael Bommes von der Universität Osnabrück geht zu diesen beiden wissenschaftlichen Ansätzen auf Distanz und befragt die Konzepte „Integration“ und „Transnationalismus“ aus einer systemtheoretischen Perspektive auf ihre Stichhaltigkeit und Relevanz. Das Heft kostet 9 Euro€ (incl. Porto und Versandkosten). (esf)

Bezug:
geographische revue, Dr. Jörg Becker, 
Zwoller Str. 33, 46485 Wesel,
joerg.becker@geographische-revue.de, www.geographische-revue.de

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Initiativen zur Integration

Auf Worte folgen Taten - unter diesem Motto riefen Bundespräsident Johannes Rau und die Bertelsmann Stiftung 2002 zum Wettbewerb zur Integration von Zuwanderern auf. Die Resonanz war überwältigend: Über 1.300 Initiativen, Verbände und Vereine aus ganz Deutschland bewarben sich. Eine hochkarätige Jury wählte zehn beispielhaftesten Initiativen aus, die vom Bundespräsidenten in seinem Amtssitz Schloss Bellevue ausgezeichnet wurden (vgl. AiD 3/02). Im Herbst 2003 ist unter dem Titel „Gesellschaftliche Initiativen zur Integration von Zuwanderern„ ein 636-seitiger Band zum Wettbewerb mit einer CD-ROM erschienen (ISBN 3-89204-640-9). Er verdeutlicht die thematische und regionale Vielfalt sowie das beispielhafte Engagement von Verbänden, Vereinen, Gewerkschaften, Unternehmen, Religionsgemeinschaften, Schulen und Gruppen. Die erfolgreichen und oft originellen Ideen und Strategien machen Mut, sich weiter für ein gleichberechtigtes und faires Zusammenleben zwischen Einheimischen und Zugewanderten einzusetzen und geben zahlreiche Anregungen für anti-rassistisches Engagement. Der von der Bertelsmann Stiftung herausgegebene Band kostet 26 Euro. (esf)

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Tag des türkischen Mittelstandes in Deutschland

Berlin. Eine Dokumentation des "Tages des türkischen Mittelstandes in Deutschland" am 17. September 2003 im Haus der Deutschen Wirtschaft, Berlin, mit Reden, Workshopergebnissen und Hintergrundinformationen zu Thema türkischstämmige Selbstständige in Deutschland ist auf der Internetseite der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung (www.integrationsbeauftragte.de) abrufbar. Die Dokumentation findet sich in der Rubrik Publikationen. (jh)

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DETAY - ein neues deutsch-türkisches Magazin

An interkulturellen Veranstaltungen mangelt es in Deutschland nicht. Das neue deutsch-türkische Lifestyle-Magazin versucht dafür eine Plattform zu bieten. Ziel von DETAY ist es, seine Leserschaft über die gesamten türkischsprachigen- und interkulturellen Veranstaltungen im Raum NRW – und teilweise bundesweit – zu informieren und ihnen alles Wissenswerte aus den Bereichen Kultur und Unterhaltung zu bieten. Zudem soll das Magazin laut Herausgeber Bülent Firat (29) eine integrative Funktion übernehmen, in der die deutschen Leser in die multikulturelle Welt eintauchen können. Das Magazin erscheint seit Oktober 2003 monatlich, hat eine Auflage von 40.000 und wird ausgelegt in Kinos, Kneipen, Cafes sowie an Universitäten. Sitz der Redaktion ist in Mülheim a.d.R. Die Resonanz der Medien war bisher recht gut. Finanzieren möchte sich das Magazin über Anzeigen. Jetzt muss nur noch die Wirtschaft überzeugt werden.

Ali Sirin

Kontakt:
Detay-Verlag, Leineweberstr. 1, 
45468 Mülheim an der Ruhr, 
Tel.: 0208/37660-51, Fax: -52, info@detaymagazin.de, www.detaymagazin.de

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Staatsbürgerschaft… will gelernt sein!

Die erste Ergänzungslieferung zur Handreichung „Staatsbürgerschaft will gelernt sein“ liegt seit Mitte Oktober druckfrisch vor. Sie erweitert die existierende Handreichung zur Staatsbürgerschaft um drei weitere Bildungsmodule. Sie umfassen die Themen „Deutschkenntnisse als Voraussetzung für die Einbürgerung“, „Mehrstaatigkeit“ und „Staatsangehörigkeit – auch ein Thema in der Arbeitswelt!“

Das Modul Deutschkenntnisse beschäftigt sich mit den Sprachkenntnissen als Voraussetzung für die Einbürgerung. Interessierte können hier einen Test machen und prüfen, ob ihre Deutschkenntnisse ausreichen. Fragen wie „Muss ich eigentlich zur Bundeswehr, wenn ich Mehrstaater bin?“ werden im Modul Mehrstaatigkeit behandelt. Das letzte Modul beschäftigt sich mit Handlungsmöglichkeiten im Betrieb. Wie kann man Staatsbürgerschaft im Betrieb zum Thema machen? Das Modul zeigt hierzu praktische Anwendungsbeispiele auf. Die Handreichung ergänzt die im Jahr 2002 erschienene Broschüre „Staatsbürgerschaft will gelernt sein“. Beide Handreichungen beruhen auf den Ergebnissen von Seminaren zum Staatsangehörigkeitsrecht, die im DGB Bildungswerk, Bereich Migration und Qualifizierung, durchgeführt wurden.

Neben der jetzt erschienen Ergänzungslieferung informieren noch weitere Publikationen zum Staatsangehörigkeitsrecht: „Die doppelte Staatsangehörigkeit - So ist es möglich!“ sowie die immer noch aktuelle Broschüre: „Wahljahr 2002 – einbürgern / wählen / mitentscheiden“. Alle Broschüren können als pdf auf der Homepage www.migration-online.de herunter geladen werden oder beim Verlag „Der Setzkasten“ kostenlos bestellt werden. (esf)

Kontakt:
Der Setzkasten, Tel.: 0211-4080090-0, 
Fax: -40, mail@setzkasten.de,
www.migration-online.de 

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Internet / Kalender / Filme / Ausstellungen

Die Willkür der Türsteher

Unter dem Motto „Gesicht zeigen!“ drehten russische und türkische Jugendliche aus Bremen 2002 zwei bissige Kurzfilme. Das Thema war vorgegeben: Fremdenfeindlichkeit. Die Resonanz war groß: Mit dem zweiten Kurzfilm „Endstation“, in dem sich zwei rivalisierende türkische und russische Jugendbanden bekriegen, wurden sie Gewinner des mit 1.000 Euro dotierten Senatspreis „Dem Hass keine Chance“. Hinzu gab es eine Zusage vom Bundesjugendministeriums für das in diesem Jahr stattfindende Folgeprojekt „Gesicht zeigen 2“. Im September dieses Jahres begann das erste Film-Seminar, in dem die Geschichte entwickelt wurde. Die Kerngruppe besteht aus 12 Jungfilmern aus über fünf Ländern im Alter zwischen 16 und 22 Jahren. Sie nahmen diesmal ihre frustrierenden Erfahrungen bei den Einlasskontrollen von Discotheken als Grundlage. Es entstand eine Geschichte um drei Türken, die mit Witz und Phantasie versuchen, in eine Diskothek zu gelangen, aber immer wieder abgewiesen werden. Schnell entstanden Szenenideen, eine Sammlung von Gags und schließlich die ersten Storyboards. „Ich bin begeistert, wie sehr die Jugendlichen sich ins Zeug hängen. Mit dem Medium Film kann man Konflikte auf den Punkt bringen.“ erklärt Projektleiterin und Sozialpädagogin Eva Maria Haverland vom Caritasverband Bremen-Nord, die zusammen mit Autor und Filmemacher Mathias Sabelhaus Regie führte. „Die ungewöhnliche Mischung aus Kunst- und Erlebnispädagogik, interkultureller Zusammenarbeit und Professionalität ist unseren Recherchen nach einmalig. Wir hoffen damit, auch andere Institutionen zur Nachahmung zu inspirieren.“

Bei der Wahl dieses Themas konnten die Caritas Bremen-Nord und der BDKJ-Bremen die Ausländerbeauftragte des Landes Bremen, Dr. Dagmar Lill, als Kooperationspartnerin gewinnen. „Uns ist diese Problematik sehr vertraut.“, so Hans-Georg Schlodtmann, Mitarbeiter der Ausländerbeauftragten. „Immer häufiger bekommen wir Anrufe von Jugendlichen, die sich über die rassistische Vorgehensweise der Discothekenbetreiber beschweren. Deswegen hielten wir diese Idee von den Jugendlichen für aktuell und förderungswürdig.“ Bei den Schauspielern ist jedenfalls eine Menge an Erfahrungen vorhanden: „Ich verstehe einfach nicht, warum ich in die Disco, in die alle mein Freunde gehen, nicht reingelassen werden“, so der Abiturient Khashayar Mokhtari-Haj. „Und wenn ich meinen deutschen Pass vorzeige, erfinden sie neue Ausreden.“ Hauptdarsteller Seyit Ali Yagci ist bereits resigniert: „Ich habe schon gar keine Lust mehr auszugehen und mich jedes Mal der Zitterpartie an der Tür auszusetzen.“ Die Filmarbeit bietet den Jugendlichen eine wichtige Möglichkeit, mit dieser Art der Diskriminierung umzugehen und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Zuschauer werden auf diese grobe Art der Ausgrenzung aufmerksam gemacht und vielleicht sieht der eine oder andere Türsteher beim nächsten Mal seine Gäste mit anderen Augen. Der 10-minütige Film wurde im November 2003 der Öffentlichkeit präsentiert. Die Premiere wird voraussichtlich im Frühjahr 2004 stattfinden.

Sonja Wohllaib
Projektleiterin
International Guests Welcome Bremen

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Newsletter „KAM-info migration“

Die Katholische Arbeitsgemeinschaft Migration (KAM) gibt monatlich den Newsletter KAM-info migration heraus. Es versteht sich als Nachfolgeorgan der 1999 eingestellten „KLD-Briefe“ (Ausländische Flüchtlinge und Aussiedler). Bis Oktober 2003 wurde der Newsletter Interessierten per e-mail zugeschickt. Nun erscheint er nur noch im Internet unter www.kam-info-migration.de sowie in eingeschränkter Form auch auf dem Postweg. Das KAM-info migration gibt Informationen aus dem gesamten Bereich der Migration weiter. Es richtet sich primär an ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter im Migrationsbereich, aber auch an Behörden, Rechtsanwälte, Gerichte, Journalisten und alle an Migrationsfragen interessierte Personen. (esf)

Kontakt:
Katharina Bischof, 
Katholische Arbeitsgemeinschaft Migration,
Postfach 4 20, 79004 Freiburg, 
el.: 0761/200-376, Fax: - 211, 
kam@caritas.de, www.kam-info-migration.de 

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Pilot-Version der "Diversity LIGA" online

Erstmalig in Europa veröffentlichen internationale Unternehmen ihre Diversity-Ansätze gemeinsam auf einer Web-Seite. Die sogenannte "Diversity-Liga" stellt einen Bereich des Diversity-Portals www.european-diversity.com dar. Fünf führende Diversity-Unternehmen bilden die erste Gruppe der englischsprachigen Plattform, die mit herausragenden Praxisbeispielen für die weitere Verwirklichung von Chancengleichheit mit dem Ziel der Erfolgssteigerung in Unternehmen wirbt. „Mit ihrer Teilnahme unterstreichen BP, Microsoft, Ford, Deutsche Bank und Air Products ihr Image als Vorreiter und Benchmarks für Diversity auf europäischer Ebene“, kommentiert Projektleiter Michael Stuber von mi.st [ Consulting die Zusammensetzung der Pilot-Gruppe. Alle Unternehmen gehören zu den jeweiligen Blue Chips ihrer Branche und verfügen über mehrjährige Erfahrung im Bereich Diversity. „Wir nehmen gerne die Gelegenheit wahr, neue Kontakte zu knüpfen und kreative Ansätze mit anderen Organisationen auszutauschen“, begründet Sharon Harris, HR-Director im Londoner Büro des Global Diversity Teams der Deutschen Bank, die Präsenz des Branchenprimus.

Die Diversity Liga richte sich an ein breites Publikum und fördere den Ideen- und Erfahrungsaustausch und ermögliche dadurch einen Lernprozess, der wiederum zu Erfolgssteigerungen beitragen wird. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten erscheint die Ertragsorientierung von Diversity von besonderer Bedeutung: Microsoft „hat seine Diversity Initiativen fest in seinen Businessplan eingebunden“ und für Air Products „ist Diversity ein Schlüsselelement der ‚Deliver the Difference' Philosophie“ des Unternehmens. In ähnlicher Weise erkennen immer mehr Unternehmen an, dass die vollständige Nutzung aller vielfältigen Potenziale der Mitarbeiter einen Beitrag zu Kostensenkungen und zu Steigerungen der Produktivität und des Markterfolges liefert. „Managing Diversity hat eine strategische Bedeutung für unser Geschäft und führt zu nachhaltig herausragenden Erfolgen“, betont Elisabeth Girg aus dem Global Diversity Team der Deutschen Bank und führt diesen Zusammenhang weiter aus: „Ein offenes, von Respekt und Einbeziehung geprägtes Arbeitsumfeld hilft, hervorragende Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden, und es fördert die Kreativität und Innovationskraft in unseren Teams, so dass bestmögliche Ergebnisse für unsere Kunden erzielt werden.“

Michael Stuber
mi.st [ Consulting

Infos:
Michael Stuber, mi.st [ Consulting, 
Richard-Wagner-Strasse 25, D-50674 Köln, 
Tel. 0221/22212-50, Fax: -51 
consulting@european-diversity.com

Zugang zur Diversity Liga über:
www.european-diversity.com/DiversityLeague 

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Interkulturelle Kalender 2004

Zur Jahreswende 2003/2004 sind wieder mehrere empfehlenswerte Kalender erschienen. Bereits im November 2003 erschien beim Verband binationaler Familien und Partnerschaften iaf e.V. in Bonn der Interkulturelle Kalender 2004. Lisa, Volkan, Naemi und viele weitere Kinder, die für die kulturelle und ethnische Vielfalt unserer Gesellschaft stehen, begleiten darin durch das Jahr. Der Kalender bietet Anregungen und Ideen für eine interkulturelle Alltagsgestaltung und gibt zudem ausführliche Informationen über Feste und Feiertage verschiedener Länder, Kulturen und Religionen, von denen viele auch hier gefeiert werden. Der mehrfarbige Wandkalender im Format DIN A 1 kostet 4 Euro incl. Porto/Versand (ab 5 Stück je 3 Euro, ab 10 Stück je 2,50 Euro, ab 50 Stück je 2 Euro).

Der Interkulturelle Kalender des Integrationsbeauftragten des Berliner Senats, der jetzt bereits zum 8. Mal erschienen ist, liegt in einer Auflage von 16 000 Exemplaren vor. „Für Unternehmen mit internationalen Kontakten, Diplomaten aber auch für Lehrer oder Verwaltungsangestellte ist der Interkulturelle Kalender eine unverzichtbare Informationsquelle geworden“, so der Beauftragte des Senats für Integration und Migration, Günter Piening. „Er gibt praktische Hilfe bei der Terminplanung, zeigt auf einen Blick, an welchen Tagen beispielsweise ein Geschäftsessen unpassend wäre, wenn dieser Termin mitten in den muslimischen Fastenmonat Ramadan fällt“. In bewährter Weise hat Gertrud Wagemann wieder diese Jahresübersicht über die wichtigsten Festtage der großen Religionsgemeinschaften und Nationalitäten zusammengestellt. Der Kalender ist gegen eine Schutzgebühr von 0,50 €Euro pro Exemplar erhältlich. Außerdem ist er auch wieder auf den Internetseiten des Integrationsbeauftragten einzusehen.

Zum zehnten Mal hat auch das Amt für multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt am Main einen multikulturellen Kalender "Feste der Völker 2004" herausgegeben. Dieses Kalendariumsposter enthält Feiertage von über 60 Nationen sowie über 20 Religionsgemeinschaften aus aller Welt. Es kann bestellt werden beim VAS-Verlag.

Ebenfalls bereits zum zehnten Mal hat das Amt für Jugendarbeit Haus Villigst in Zusammenarbeit mit Aktion Courage einen "Interkulturellen Antirassismuskalender für das Jahr 2004" erstellt. Zurückgegriffen wurde auf ein Bündnis von engagierten Partnergruppen und Jugendliche, die Texte und Gedichtvorschläge geliefert haben. Das rund 200-seitige Büchlein bietet neben Gedichten und Sprüchen die Fest-, Gedenk- und Feiertage aller großen Kulturen und Weltreligionen. Es kostet 4 Euro.

Der Ausländerbeirat der Landeshauptstadt München hat einen ansprechend gestalteten interkulturellen Kalender in zwei Duckformaten (Din A3 und Din A1) erstellt, der nicht nur auf verschiedene nationale und religiöse Feste hinweist, sondern auch einen guten Überblick über wichtige Veranstaltungen in München - insbesondere die Ausländerbeiratswahlen - im Jahr 2004 bietet.

Einen großen „Interkulturellen Weltkalender 2004“ bieten auch die Monatszeitung „Ethnotrade“ und das Zentrum für Türkeistudien in Vertretung der ReTra - Regionalen Transferstellen zur Förderung selbstständiger Migranten in Nordrhein-Westfalen.an. Auf der oberen Hälfte ist eine Weltkarte dargestellt, auf der unteren Hälfte sind auf den Kalendertagen insgesamt 113 nationale und 47 religiöse Feiertage aus aller Welt aufgeführt. Der Kalender kostet incl. Porto 7,50 Euro (eine ungefaltete gerollte Ausgabe zuzüglich 5 Euro für Porto und Verpackung). (esf)

Bezug:
Verband binationaler Familien und Partnerschaften iaf e.V., 
Thomas-Mann-Str. 30, 53111 Bonn, 
Tel.: 0228/6555-70 bis 71, Fax: -41,
verband-binationaler-bonn@web.de 

Beauftragter des Senats für Integration und Migration, Potsdamer Straße 65, 10785 Berlin, Tel.: 030/9017-2357 oder -2322, 
Fax: 030/2625407,
Integrationsbeauftragter@auslb.verwalt-berlin.de, www.berlin.de/auslb 

Verlag für akademische Schriften (VAS), 
Tel.: 069-779366, Fax: 069-7073967, 
info@vas-verlag.de
 

SOS - Rassismus NRW, Haus Villigst, 
58239 Schwerte, Tel.: 02304/755-190, 
Fax: -295, www.sos-rassismus-nrw.de

Ausländerbeirat der Stadt München, 
Burgstr. 4, 80331 München, Tel.: 089/23392454, auslaenderbeirat@muenchen.de, www.auslaenderbeirat-muenchen.de

Ethnotrade, 
Bestellung per Telefon: 030/440150-10, 
per Fax: -20, 
per e-mail: redaktion@ethnotrade.com 

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Expertendatenbank

Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) hat im Oktober 2003 eine neue Informationsplattform im Internet veröffentlicht, die einen direkten und kostenlosen Zugriff auf die Kontaktadressen von Migrations- und Integrationsexperten aus dem gesamten Bundesgebiet ermöglicht. Unter www.bpb.de/expertendatenbank-migration soll aktuelles, vielfältiges Wissen leicht und schnell abfragbar sein. Kontaktadressen von Experten und Expertinnen aus Universitäten, Forschungsinstituten, staatlichen aber auch nicht-staatlichen Organisationen können dort bezogen werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich mit wenigen Klicks in die Datenbank einzutragen und Kompetenz im Bereich Migration und Integration zur Verfügung zu stellen.

Die Datenbank ermöglicht die Suche nach Themen und Stichworten und bietet Informationen über die Arbeitsgebiete der Experten. Außerdem stehen Publikationslisten zur Verfügung, einige Texte stehen auch zum Download bereit. Arbeitsschwerpunkte sind beispielsweise: globale und europäische Migrationsfragen, Ausländer- und Asylrecht, berufliche, soziale und kulturelle Integration, interkulturelle Erziehung, Nichtdiskriminierung, Gleichbehandlung und Konfliktbewältigung, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sowie Zwei- und Mehrsprachigkeit. Betreut und ausgebaut wird die Datenbank durch das Netzwerk Migration in Europa e. V. im Auftrag der bpb.

Christoph Müller-Hofstede, bpb


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