Ausländer in Deutschland 4/2003, 19.Jg., 31. Dezember 2003

STATISTIK

*) Dieser Beitrag wurde im Druck-Exemplar nicht veröffentlicht!


Zusicherung einer Arbeitserlaubnis für ausländische IT-Fachkräfte

nach Herkunftsland (August 2000 - Juli 2003)

[ Seitenanfang ]


Asylbewerber-
zahlen:

Ein Spiegelbild weltweiter Krisenherde

Das in Deutschland und in den westeuropäischen Demokratien geltende Grundrecht auf politisches Asyl führt Jahr für Jahr Hunderttausende von Menschen aus allen Teilen der Welt an die Grenzen der europäischen Länder, wo sie unter Berufung auf das Asylrecht um Aufnahme bitten. Mit 71.100 Asylbewerbern ist Deutschland derzeit nach Großbritannien (109.500) das zweitstärkste Zielland in Europa. Auf den nächsten Rängen folgen Frankreich (51.000), Österreich (39.400) und Schweden (32.000; alle Zahlen aus dem Jahr 2002). Bezogen auf die Bevölkerung verzeichnen allerdings kleinere Länder wie Österreich (4,5 Anträge pro 1.000 Einwohner), Norwegen (3,9), Schweden (3,7) und Schweiz (3,6) relativ wesentlich mehr Asylanträge als Deutschland (0,9).

Der Asylbewerberzugang nach Deutschland hat sich in den zurückliegenden Jahren quantitativ und strukturell stark gewandelt. Bis Mitte der 70er Jahre lagen die jährlichen Zugänge meist unter 10.000; es handelte sich überwiegend um Flüchtlinge aus den früheren Ostblockstaaten. In den 80er Jahren änderte sich das Bild sehr schnell: mit den beginnenden Umwälzungen in Osteuropa, aber auch durch Krisen und Bürgerkriege in anderen Ländern und Kontinenten (Asien, Afrika) stieg die Zahl der Asylbewerber bis zum Jahr 1990 auf knapp 200.000 an und erreichte 1992 - nach dem Ausbruch des Bürgerkriegs im ehemaligen Jugoslawien - mit 438.000 Asylerstanträgen die absolute Höchstmarke.

Nach der Asylrechtsreform von 1993 (dem sog. "Asylkompromiss") mit der Regelung über "sichere Herkunftsstaaten", "sichere Drittstaaten" und das sogenannte "Flughafenverfahren" ging die Zahl der Asylbewerber deutlich zurück: sie hat sich in den letzten 3 Jahren auf einem Niveau zwischen 70.000 und 90.000 stabilisiert.

Die Statistik der Herkunftsländer spiegelt zumindest teilweise die politischen Krisenherde in verschiedenen Regionen der Welt wieder. Neben den "klassischen" Fluchtgründen Krieg, Bürgerkrieg und Menschenrechtsverletzungen spielen zunehmend auch Armut, soziale Verelendung und Ausbreitung von staatlicher und nichtstaatlicher Gewalt eine starke Rolle beim Zustrom von Flüchtlingen. In den letzten Jahren waren meist dieselben Staaten unter den Herkunftsländern der Asylbewerber in Deutschland: Irak, Türkei (Kurdenproblem), Rest-Jugoslawien (Serbien und Montenegro), Afghanistan (siehe Grafik oben rechts). Aber auch Länder wie Iran, Sri Lanka, Russische Förderation, China, Vietnam, Indien, Algerien und Kongo tauschen immer wieder als häufig genannte Herkunftsländer auf.

Es sind allerdings nicht nur die Asylbewerber, die in Deutschland Zuflucht suchen. Dazu zählen auch die anerkannten Kriegs- und Bürgerkriegsflüchtlinge (nach § 32 AuslG) und die im Rahmen internationaler humanitärer Hilfsaktionen aufgenommenen Gruppen (Kontingentflüchtlinge), die kein Asylverfahren durchlaufen müssen.


Autor: Martin Zwick, isoplan

[ Seitenanfang ]


Europäische Sozialstatistik - Wanderungen 2002

 

Berlin. Die europäische Statistikbehörde Eurostat hat in ihrer Reihe zur Europäischen Sozialstatistik eine Publikation "Wanderungen 2002" herausgegeben. Diese Veröffentlichung enthält von Eurostat gesammelte Statistiken zu den wichtigsten Fragen internationaler Migration. Eine neue Entwicklung seit der letzten Ausgabe besteht in der Aufnahme kurzer Einführungstexte zu Migrations- und Bevölkerungswandel, Einwanderungen, Asylbewerbern, Einbürgerungen und Bevölkerungszusammensetzung (nach Nationalität). Die zweite Neuerung besteht aus der Aufbereitung detaillierter Tabellen auf CD-Rom im Excel-Format. Im Blickpunkt dieser Publikation stehen die 15 Mitgliedsstaaten der EU, weitere Staaten des europäischen Wirtschaftsraums und die Schweiz. Zusätzlich erhält die 73-seitige Publikation ausgewählte Tabellen für einige Staaten Zentral- und Osteuropas, Zypern und Malta. 

Die Veröffentlichung kann gegen eine Gebühr von 43 Euro zzgl. Versand (Print + CD-Rom) bzw. 21,50 Euro (PDF-Datei ohne CD-Rom) beim Eurostat Data Shop Berlin (www.eu-datashop.de/veroeffe/DE/
thema3/wander.htm
) bestellt werden. (esf)

[ Seitenanfang ] [ Nächste Seite ] [ Vorherige Seite ]

© isoplan-Saarbrücken. Nachdruck und Vervielfältigung unter Nennung der Quelle gestattet (bitte Belegexemplar zusenden).

Technischer Hinweis: Falls Sie diese Seite ohne das Inhaltsverzeichnis auf der linken Seite sehen, klicken Sie bitte HIER und wählen Sie danach die Seite ggf. erneut aus dem entsprechenden Inhaltsverzeichnis.