Integration in Deutschland 2/2004, 20.Jg., 30. Juni 2004

BÜCHER / FILME / PRODUKTE / 
AUSSTELLUNGEN

Studien und Sachbücher

Belletristik

Broschüren / Zeitschriften / Zeitungen

Internet / CD-ROMs / Filme / Ausstellungen

Diese Beiträge - außer mit (+) gekennzeichnete - wurden im Druck-Exemplar nicht veröffentlicht!


Studien und Sachbücher

Verfassungsschutz-
bericht 2003

Berlin. Bundesinnenminister Otto Schily hat am 17. Mai 2004 in Berlin gemeinsam mit dem Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Heinz Fromm, den Verfassungsschutzbericht 2003 vorgestellt. Die Innere Sicherheit Deutschlands unterlag auch 2003 einer nachhaltigen Bedrohung durch extremistische und terroristische Ausländergruppierungen. Im Mittelpunkt steht dabei unverändert der islamistische Terrorismus und Extremismus. „Die Bedrohung durch den internationalen Terrorismus ist weiterhin sehr groß, auch wenn das Terror-Netzwerk durch nationale wie internationale Ermittlungserfolge und gemeinsames internationales Vorgehen der Sicherheitsbehörden empfindlich geschwächt werden konnte“, heißt es seitens des Bundesministeriums des Innern. Der 277-seitige Verfassungsschutzbericht 2003 ist eine gute Quelle, um sich über den Umfang verfassungsfeindlicher Entwicklungen sowie über Ziele und Aktivitäten von wesentlichen Organisationen und Gruppierungen zu informieren. Ausführlich geht er unter anderem auf militante Islamisten ein.

Diese verstehen den „Djihad“ gegen die vom „wahren Glauben Abgefallenen“ sowie gegen „Ungläubige" als muslimische Pflicht. Dieser „Djihad“ diene der Verteidigung und Ausbreitung des Islam. Aus Sicht der militanten Islamisten kann diese Auseinandersetzung erst dann ein Ende finden, wenn der in ihrem Sinn verstandene Islam weltweit als herrschende Religion und Staatsmacht etabliert ist. Träger dieses „Djihad“ sind die „Mudjahedin“ („Heilige Krieger“), Personen mit Kampferfahrung in Krisengebieten. Aufgrund persönlicher Kontakte in einschlägigen nah- und mittelöstlichen Ausbildungslagern bilden sie kontinentübergreifende, weltweit aktionsfähige Netzwerke. Die von Usama Bin Laden gegründete „Al-Qaida“ einschließlich der mit ihr kooperierenden Netzwerke sind die bekanntesten Strukturen. Ihr Feindbild sind die USA und deren Verbündete als Sinnbild für „Dekadenz“ und „Unmoral“.

Die Sicherheitsbehörden haben 2003 - weltweit und auch in Deutschland - den hohen Fahndungsdruck auf diese Strukturen aufrechterhalten. Andererseits zeigen die Anschläge unter anderem in Riad und Madrid, dass auch künftig kaum zu schützende „weiche“ Ziele im Visier islamistischer Täter bleiben. Für Deutschland kann „trotz hohen Fahndungsdrucks und Erfolgen der Sicherheitsbehörden keine Entwarnung gegeben werden“, heißt es. Zahlreiche Festnahmen islamistischer Gewalttäter in Westeuropa, auch in Deutschland, verdeutlichen vielmehr den Grad der Präsenz und der Vernetzung von Strukturen „arabischer Mudjahedin“. In Deutschland sei weiterhin von einem - nicht konkret zu beziffernden - Potenzial „arabischer Mudjahedin“ mit internationalen Verbindungen auszugehen. Deutschland komme nicht nur als Vorbereitungsraum für Anschläge andernorts in Betracht. Auch Einrichtungen in der Bundesrepublik könnten Ziel von Anschlägen werden, da Deutschland in den Augen von Islamisten zum Lager der so genannten Kreuzzügler, zu den Helfern der USA und Israels, zählt und sich zudem in Afghanistan engagiert. Neben diesen gravierenden Formen des Terrorismus dürfen, so der Bericht weiter, jene Gefahren nicht unterschätzt werden, die von islamistischen Organisationen ausgehen, die in Deutschland gewaltfrei agieren. Der Bericht kann im Internet abgerufen werden unter:
http://www.bmi.bund.de/Anlage25540/
Verfassungsschutzbericht_2003__Download.pdf
. (esf)

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Zu mir oder zu dir?

Zu mir oder zu dir: Wenn das Arbeitsleben vorbei ist und die Kinder aus dem Haus, stellt sich für manches binationale Paar die Frage, wo der Lebensabend verbracht werden soll. In der Heimat des einen, in der Heimat des anderen oder gar in einem den beiden Partnern genehmen Drittland? Oder auf der halben Strecke dazwischen, so, wie sich Stephan aus Süddeutschland und Anna aus Sizilien ein Häuschen in der Toskana kaufen. In ihrem Ratgeber „Binationale Paare im Alter“ schildert Eva Massingue anhand von Interviews verschiedene Lebensentwürfe.

Für viele Rentner-Ehepaare erscheint das Pendeln als ideale Lebensform. Die meisten haben auch Wohneigentum in beiden Herkunftsländern. Das stillt den Heimweh, gibt einem die Möglichkeit, sich jeweils die beste Jahreszeit auszusuchen, oder aber das Sicherheitsgefühl: Was auch immer im Lande passiert, man hat noch woanders einen Rückzugsort. Nicht alle Paare können das dritte Alter so gestalten wie sie wollen: Deutschland lässt keine doppelte Staatsangehörigkeit zu und ausländische Ehepartner können nach mehr als sechs Monaten im Ausland ihren Aufenthaltsstatus verlieren. Pensionierte Rückkehrer dürfen nicht in die gesetzliche Krankenkasse Mitglied werden. Manchmal werfen auch Krankheit, politische Unruhen oder die geringe Rente die sorgfältigste Planung über den Haufen.

Eva Massingue, mit einem Mosambikaner verheiratet und Mitglied des Verbands binationaler Familien und Partnerschaften, beschäftigt sich neben Altersvorsorge und Auslandskrankenversicherung auch mit der Frage, warum diese Beziehungen 30, 40 oder 50 Jahre gehalten haben. Hatte doch die Umgebung sie anfangs für aussichtslos erklärt! Wie erlebt man den berüchtigten Zusammenstoß der Kulturen im Kleinen, gibt es am Ende so etwas wie eine gemeinsame „Paarkultur“? Ihre Kinder sind oft genauso flexibel in ihrer Ortswahl und über die ganze Welt verstreut: Da stellt sich die Frage, wer sich um die Alten kümmern wird. Auch bei den Binationalen sind Krankheit, Pflegebedürfnis, Tod und Einsamkeit Themen, über die man erst nachdenkt, wenn es akut wird. Aber geübt im Umgang mit dem Neuen und Unberechenbaren, zeigen sich Massingues Gesprächspartner auch im Alter fähig zu kreativen Lösungen. (mjd)

Eva Massingue: Binationale Paare im Alter. Ein Ratgeber. Hrsg. vom Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V., Brandes&Apsel 2004. ISBN 3-86099-789-0

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Religion, Schule und Staat

Beim Verlag Duncker & Humblot sind im vergangenen Jahr verschiedene Publikationen zum Thema Religion - Staat - Recht erschienen. Die Publikation „Islam in der Schule“ von Thorsten Anger behandelt rechtliche Wirkungen der Religionsfreiheit und der Gewissensfreiheit sowie des Staatskirchenrechts im öffentlichen Schulwesen. Der 446-seitige Band kostet 89,90 Euro (ISBN 3-428-11288-1).

Peter Gullo untersuchte 2003 die Frage des „Religions- und Ethikunterrichts im Kulturstaat“ (ISBN 3-428-10910-4). Der 328-seitige Band kostet 72 Euro. 

Schließlich hat Michael Droege das Thema „Staatsleistungen an Religionsgemeinschaften im säkularen Kultur- und Sozialstaat“ untersucht. Der 2004 erschienene 639-seitige Band (ISBN 3-428-11290-3) kostet 115 Euro. (esf)

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AIDS und Gesundheitsprävention

Im Frühjahr 2004 hat der Caritasverband für das Bistum Essen e.V. den Abschlussbericht für das Projekt „AIDS und Gesundheitsprävention für MigrantInnen aus Schwarzafrika in der Region Essen/Ruhrgebiet“ vorgelegt. Der Bericht ist abrufbar unter www.caritas-essen.de. Er enthält u.a. Handlungsempfehlungen zur zielgruppenspezifischen HIV-Prävention. Das Projekt wurde gefördert durch das Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie des Landes NRW, die Essener Freibettenstiftung und die Deutsche AIDS-Stiftung. (esf)

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Ehen zwischen Deutschen und Ausländern

Bei jeder sechsten Eheschließung in Deutschland hat mindestens einer der Partner keinen deutschen Pass. In Stuttgart ist dies sogar bei zwei von fünf Eheschließungen der Fall. Die Stadt Stuttgart hat daher im Frühjahr 2004 eine Informationsbroschüre zu binationalen Ehen herausgebracht. Der Leitfaden ermöglicht eine erste Orientierung in dem komplexen und zuweilen undurchdringlichen Gefüge von Rechtsvorschriften. Er gibt einen grundlegenden Überblick zum Thema Heiraten in Deutschland und konzentriert sich auf wichtige Fragen für binationale Ehen - angefangen bei den Voraussetzungen zur Eheschließung bis hin zu Besonderheiten von Lebenspartnerschaften und Scheidung. Zwei Kapitel gehen auf die Auswirkungen der Ehe auf den Aufenthaltsstatus und die Möglichkeiten zur Staatsangehörigkeit ein. Am Ende der Broschüre finden Heiratswillige alle wichtigen Adressen in Stuttgart vom Standesamt bis zur Familienberatung. (esf)

Download: http://www.stuttgart.de/integrationspolitik 

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Mit Kulturkonflikten konstruktiv umgehen

Interkulturelle Konfliktfelder zu kennen und mit ihnen umgehen zu können ist für Mitarbeiter/innen im sozialen Bereich zunehmend wichtiger. Dies gilt umso mehr, wenn es um Arbeit mit Kindern und Jugendlichen geht. Hierzu bedarf es einer präzisen Beschreibung des Anforderungsprofils interkultureller Kompetenzen für die spezifischen Arbeitsfelder, der Entwicklung von speziellen Methoden und der Qualifikation von Fachkräften. Mit der Herausgabe der Publikation „Kulturkonflikt? Methoden des interkulturellen Konfliktmanagements in der Jugendhilfe“ im Frühjahr 2004 möchte die Aktion Jugendschutz, Landesarbeitsstelle Bayern e.V. diesen Prozess unterstützen. Die 88-seitige Broschüre enthält unter anderem Beiträge über ethnische Differenzerfahrungen im Alltag Jugendlicher, interkulturelle Kompetenz, Arbeitsweisen der interkulturellen Mediation, interkulturelle Eltern- und Familienarbeit sowie Anti-Aggressionskurse. (esf)

Bezug:
Aktion Jugendschutz, Landesarbeitsstelle Bayern e.V.
Fasaneriestr. 17, 80636 München, 
Tel.: 089/121573-11, Fax: -99,
www.bayern.jugendschutz.de,
info@aj-bayern.de 

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Lebt es sich leichter als Türke in Berlin oder als Pakistani in Bradford?

Die Journalisten Roger Boyes, Deutschlandkorrespondent der London Times, und Dorte Huneke, freie Journalistin in Berlin, haben sich im Auftrag der Deutsch-Britischen Stiftung auf eine Forschungsreise nach Bradford und Berlin begeben. Ihre Momentaufnahmen vom Leben der pakistanischen Einwanderer der „zweiten und dritten Generation“ in Bradford bzw. der türkischen Einwanderer in Berlin haben sie in einem vergleichenden Bericht zusammengefasst. Die Deutsch-Britische Stiftung und das Kreuzberg Museum in Berlin haben die Publikation „Lebt es sich leichter als Türke in Berlin oder als Pakistani in Bradford?“ am 8. Juni 2004 in Berlin vorgestellt. Der Bericht vermittelt höchst interessante Einblicke in individuelle Lebensmodelle und Berufskarrieren von Mitgliedern der „zweiten Generation“. Ein besonderes Augenmerk legten die Journalisten auf Modelle für sozialen Aufstieg innerhalb der ethnischen Gruppierungen. Bei der Vorstellung des Berichts im Kreuzberg Museum in Anwesenheit von Sir Peter Torry, dem britischen Botschafter in Deutschland, diskutierten Experten auf dem Gebiet der Migration, Politiker und Vertreter der zwei Gemeinden die Ergebnisse. Im Publikum saßen Vertreter der britisch-pakistanischen Gemeinde Bradford sowie der türkischen Gemeinde Berlin aus Politik, Kultur und Business. (esf)

Infos:
Annette Birkholz, Deutsch-Britische Stiftung,
34 Belgrave Square, London SW1X 8DZ, 
Tel.: +44 (0)20/7823-1123, Fax: -2324,
ab@agf.org.uk, www.agf.org.uk 

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„Integrationsarbeit effektiv organisiert“

In Zusammenarbeit des Landes Nordrhein-Westfalen, Kommunen sowie der Freien Wohlfahrtspflege ist ein Handbuch „Integrationsarbeit effektiv organisiert. Konzepte von Kommunen für Kommunen" erarbeitet worden, das im Mai 2004 von der Ministerin für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie des Landes NRW, Birgit Fischer, vorgestellt wurde. Die Empfehlungen des Handbuchs beruhen auf Erkenntnissen aus Modellversuchen, auf Feldstudien und auf Interviews mit Praktikern. Das Buch zeigt den Kommunen Möglichkeiten auf, wie und vor allem mit welcher Organisation die Integration wirkungsvoller gelingen kann; es schildert strategische Herangehensweisen an die Aufgabe „Integration" - auch mit praktischen Beispielen und macht deutlich, dass die Effekte der Integrationsarbeit durch eine bessere Steuerung ohne Mehrkosten erhöht werden können. Beispielhaft werden vier Lösungen aus Arnsberg, Essen, Paderborn und Wuppertal dargestellt. (esf)

Bezug:
Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie des Landes NRW, Broschürenstelle, 40190 Düsseldorf 
oder download im Internet: www.mgsff.nrw.de 

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Belletristik

Zwei Briefe an den „lieben Gott“

Der Frankfurter Germanist Dr. Metin Buz hat im April 2004 mit „Das Gutachten“ eine Sammlung von multikulturellen Satiren und Kurzgeschichten vorgelegt. Zwei Briefe an den lieben Gott (einmal den deutschen und einmal den lieben türkischen Gott) mit bissigsten Fragen an das Verhalten von Deutschen und Türken eröffnen das Buch. Doch Satire und Erzählung bleiben bei Metin Buz nicht in der Verhaltensbeschreibung stehen. Er versucht, den Ursachen des Verhaltens auch mit den Mitteln der Ironie auf den Grund zu gehen. So entstehen multikulturelle Geschichten, deren Lektüre einfach Spaß machen, zugleich aber auch bitter ernst sind. So sind insbesondere die Geschichten aus der türkischen Heimat von einer Tiefe, die die ganze Problematik der Zerrissenheit zwischen zwei Kulturen verdeutlicht. Das beim Geest-Verlag erschienene Buch (ISBN 3-937844-10-4) kostet 10 Euro. (esf)

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„Wie ich Papa die Angst vor Fremden nahm“

Tja, leider kommt das allzu oft vor: Da hat man einen ganz tollen, mutigen und starken Papa - und dann hat ausgerechnet der totale Angst vor Fremden. Richtig unheimlich sind ihm zum Beispiel Afrikaner. Als Kind muss man da schon für ein paar Überraschungen sorgen, damit der Papa diese unsinnigen Ängste ablegen kann. Rafik Schami und Ole Könnecke haben mit „Wie ich Papa die Angst vor Fremden nahm“ eine aufrechte, überaus pädagogische und komische Geschichte zu einem Thema entwickelt, bei dem man sonst ganz selbstverständlich den erhobenen Zeigefinger erwartet. Doch der bleibt in der Geschichte vom klugen kleinen Mädchen, das "dem großen Vater beibringt, dass man sich nicht vor anderen Menschen fürchten muss, bloß weil sie eine andere Hautfarbe haben" unten. Diese Erziehung des Herzens gleitet zudem weder ins Pathos noch in die Rührseligkeit ab. Vielmehr werden die irrationalen Vorurteile der Weißen durch das Instrument der irrwitzigen Übertreibung gespiegelt. Wirklich mitreißend, "mit jeder Wendung verständlich und über die gesamte Distanz getragen von wunderbar leiser Ironie" wird die Geschichte aber erst im Zusammenspiel mit den Zeichnungen von Ole Könnecke, lobt Rezensent Andreas Obst (Frankfurter Allgemeine Zeitung). Er nennt Könnecke den eigentlichen Meister dieser Geschichte. Erst seine Bilder sieht er die Fantasieräume zwischen den Worten des als Märchenerzähler bekannt gewordenen Rafik Schami füllen. Das 32-seitige Buch ist 2003 beim Hanser Verlag erschienen und kostet 12,90 Euro. (esf)

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Der Klang der Zeit

Fisch und Vogel verlieben sich, aber ein Nest können sie sich nicht bauen. Zu diesem Gleichnis kehrt der US-amerikanische Schriftsteller Richard Powers in seinem Roman „Der Klang der Zeit“ immer wieder zurück. Delia und David Sturm, Fisch und Vogel, versuchen es trotzdem. Die schwarze Musikerin und der deutsch-jüdische Physiker heiraten. Ihren drei Kindern sagen sie: Rassenschranken existieren nicht. Im Nachkriegsamerika der Rassengesetze - wo erst vor 50 Jahren die Rassentrennung in der Schule für verfassungswidrig erklärt wurde und Mischehen noch bis 1967 in vielen Staaten verboten waren - ist ihre Heirat eine sehr idealistische Entscheidung. Kennen gelernt haben sie sich auf dem historischen Skandalkonzert der schwarzen Sängerin Marian Anderson 1959 in Washington. Im Duett mit einem weißen Pianisten sang Anderson klassische Lieder. Sie durfte nicht in einer der Hallen auftreten und sang stattdessen draußen, auf den Stufen des Lincoln Memorials vor hunderttausend Schwarzen Stücke von Schubert und Bach. Delia und David beschließen, ihre Kinder außerhalb der gesellschaftlichen Konvention groß zu ziehen. Die bittere Ironie dieser Entscheidung liegt, so Powers, darin, dass sie zu früh kam. Zu früh auch für ihre Kinder, denn die Hautfarbe spielt beim Versuch, den „amerikanischen Traum“ umzusetzen, eben doch eine Rolle. In seiner Familientragödie erzählt der Erfolgsautor vom Versuch dieser Außenseiter, im modernen Amerika zurecht zu kommen. Der älteste Sohn wird Sänger, die Schwester schließt sich den „Black Panthers“ an. Als Mischlinge können sie in der weißen Gesellschaft nicht Fuß fassen. Als Schwarze aber könnten sie anerkannt sein. „Der Klang der Zeit“, eine Metapher auf das moderne weiße Amerika, erscheint bei S. Fischer. Das 765-seitige Buch kostet 22,90 Euro. (esf)

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Broschüren / Zeitschriften / Zeitungen

Einbürgerung

Bochum. In Nordrhein-Westfalen leben zur Zeit knapp zwei Millionen ausländische Staatsangehörige, von denen über die Hälfte schon mehr als acht Jahre in Deutschland lebt. Für sie könne das verbesserte Angebot der Einbürgerung gelten, betont eine im Mai 2004 gestartete Kampagne des Aktionsbüros Einbürgerung im Paritätischen NRW. Einbürgerung führe nicht zur Verleugnung der Identität und der eigenen kulturellen Wurzeln, sondern zur Gleichberechtigung, die eine wichtige Voraussetzung für Gleichbehandlung sei, sagte Projektleiter Kenan Araz. „Dennoch bleiben diese Menschen weiterhin fern davon, einen Antrag auf Einbürgerung zu stellen“. Man habe festgestellt, dass das Thema auch bei Migrantenorganisationen in den Hintergrund geraten sei. Man will nun versuchen, diese Menschen zu erreichen und zu überzeugen, die deutsche Staatsbürgerschaft zu erwerben.

Auch das DGB-Bildungswerk hat Anfang 2004 zwei Handreichungen von Semiha Akin herausgegeben. Die Publikation „Staatsbürgerschaft - hier und anderswo“ informiert über die Möglichkeiten, Staatsangehöriger zu werden, klärt darüber auf, wie Staatsangehörigkeit verloren gehen kann und beschäftigt sich mit der Mehrstaatigkeit in Bosnien und Herzegowina, Deutschland, Kroatien, Polen, Serbien und Montenegro sowie der Türkei. Die zweite Publikation, „Was passiert, wenn die Staatsangehörigkeit des Heimatlandes oder des Heimatlandes der Eltern aufgegeben wurde?“ beantwortet Fragen nach Einreise und Aufenthalt, Wiedereinbürgerung sowie Immobilienerwerb in diesen Ländern.

Kontakt:
Aktionsbüro Einbürgerung im Paritätischen NRW, Engelsburger Str. 168, 44793 Bochum,
Tel.: 0234/9621012, Fax: 0234/683336,
abe@einbuergern.de, www.einbuergern.de

Bezug:
DGB-Bildungswerk
, Hans-Böckler-Str. 39,
40476 Düsseldorf, Tel.: 0211/43011-41, 
Fax: -37, www.dgb-bildung.de 

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Unterrichtsmaterialien gegen Vorurteile und Diskriminierungen

Der Internationale Bund hat im Frühjahr 2004 „Unterrichtsmaterialien gegen Vorurteile und Diskriminierungen“ erarbeitet und zur Verfügung gestellt. Es handelt sich um Arbeitshilfen für den politischen Unterricht in der beruflichen Bildung und richten sich in erster Linie an so genannte "benachteiligte Schüler". Sie sind sowohl für die Schule als auch für außerschulische Maßnahmen geeignet und zielen auf einen Abbau von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Rechtsextremismus. Die Materialien stehen unter können unter
http://www.internationaler-bund.de/ib
/unterrichtsmaterialien/index.htm
  zum Download bereit. (esf)

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Leitfaden Gesundheit für Migrant/innen

Die Einführung der Praxisgebühr und Änderungen bei den Kassenleistungen haben viele Patienten verunsichert. Um die Neuerungen etwas transparenter zu machen, hat die Stabsabteilung für Integrationspolitik der Landeshauptstadt Stuttgart zusammen mit der Gesunden Stadt e.V. im Frühjahr 2004 einen „Leitfaden Gesundheit für Migrantinnen und Migranten in Stuttgart“ herausgegeben. Die zweisprachige Broschüre vermittelt grundlegendes Wissen zum Gesundheitswesen in Deutschland und erklärt wichtige Inhalte der Gesundheitsreform. Der in einfacher Sprache geschriebene Leitfaden liegt vor in den Sprachen Türkisch, Englisch, Französisch, Russisch, Kroatisch, Italienisch und Griechisch. Geplant sind noch Übersetzungen ins Arabische, Spanische und Portugiesische. Die Broschüre kann unter www.stuttgart.de/gesunde-stadt heruntergeladen werden. (esf)

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Nationale Minderheiten in Deutschland

Das Bundesministerium des Innern hat im März 2004 eine Broschüre „Nationale Minderheiten in Deutschland“ herausgegeben. In der Publikation werden die vier anerkannten nationalen Minderheiten in Deutschland mit ihrer jeweiligen Geschichte, ihren Siedlungsgebieten, ihren Sprachen und ihren Organisationen dargestellt. Dies sind die dänische Minderheit, die Friesen in Deutschland, die deutschen Sinti und Roma sowie das sorbische Volk. Das 31-seitige Heft enthält zudem die wichtigsten Vorschriften zum Minderheitenrecht sowie zahlreiche Adressen der Verbände der Minderheiten und einschlägiger staatlicher und sonstiger Institutionen, die gerne für weitere Informationen sorgen. Die Broschüre soll den interkulturellen Dialog fördern, erklärte der Minderheitenbeauftragte der Bundesregierung, Jochen Welt, anlässlich der Vorstellung der Publikation in Berlin. Sie richte sich an die breite Öffentlichkeit, die insbesondere über die kulturelle Identität und Vielfalt dieser oft wenig bekannten Bevölkerungsgruppen unterrichtet werden soll. So enthält die Broschüre auch Auszüge von Literatur auf Dänisch, Friesisch und Sorbisch - Sprachen, die zunehmend nicht mehr verstanden oder gesprochen werden. Beabsichtigt ist, durch Informationen die gegenseitige Toleranz und den interkulturellen Dialog zwischen der Mehrheitsbevölkerung und den nationalen Minderheiten zu fördern, sagte Welt. „Wie wir alle wissen, ist zur Vermeidung von Vorurteilen bis hin zu Konflikten zwischen einzelnen Bevölkerungsgruppen, die leider immer wieder weltweit bis hin zu Kriegen aufzuflackern drohen, die Aufnahme und Förderung von Gesprächen miteinander unverzichtbar.“ (esf)

Bezug: 
Bundesministerium des Innern,
Alt-Moabit 101D, 11014 Berlin, 
Tel.: 01888/681-0, Fax: -2926,
poststelle@bmi.bund.de

Download:
www.bmi.bund.de/Anlage25495/Download.pdf 

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Zukunft: Europa!

Am ersten Mai hat die Europäische Union (EU) ihre Grenzen erweitert. Damit ist die gemeinsame Zukunft, über die in den letzten Jahren so viel geschrieben und geredet wurde, in greifbare Nähe gerückt. Für Millionen von Menschen wird das Bekenntnis möglich: Ich bin ein Unionsbürger. Ich bin eine Unionsbürgerin. Europäer/innen waren sie vorher auch schon, aber die Bedingungen werden sich radikal ändern. So können zum Beispiel bisher grenznahe Regionen mit bisher eher ökonomischer Randlage eine Brückenfunktion gesellschaftlicher, kultureller und wirtschaftlicher Art wahrnehmen - Sachsen rückt ins Herz der EU.

Welche Möglichkeiten bietet die EU-Erweiterung? Welche wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen werden der Erweiterung folgen? Antworten auf diese und ähnliche Fragen gibt die neue Broschüre „Erweiterung der Europäischen Union - Die Zeit nutzen für eine gemeinsame Zukunft“ des DGB Bildungswerkes, Bereich Migration & Qualifizierung. In der Broschüre wurden Einschätzungen zu den bestehenden und zu erwartenden Bedingungen von Vertreter/innen der Arbeitnehmenden sowie Arbeitgeber/innen und Vertreter/innen staatlicher Einrichtungen aus Polen und Deutschland zusammengetragen. Neben Vorträgen zu diesen Themen sind Fragestellungen aus der Praxis von Unternehmen und Arbeitnehmenden aus den Regionen und entsprechende Antworten und Erklärungsansätze dokumentiert. (esf)

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Wohneigentumsbildung von Migranten

Im Frühjahr 2004 hat das Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung und Bauwesen des Landes NRW (ILS NRW) eine Kurzfassung der Publikation „Potenziale der Wohneigentumsbildung von Migranten in benachteiligten Stadtteilen“ von Heike Hanhörster veröffentlicht. Die Publikation erläutert zentrale Ergebnisse sowie Folgerungen von Handlungsempfehlungen der gleichnamigen Studie, in der anhand zweier Fallstudien Prozesse des Eigentumerwerbs türkischer Migranten untersucht werden. (esf)

Bezug:
Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung und Bauwesen des Landes NRW
Deutsche Straße 5, 44339 Dortmund,
www.ils-nrw.de 

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Migration und Wohnungsnot

Die im März 2004 erschienene Ausgabe der Zeitschrift „Plattform - Informationen aus dem Landesprogramm Wohnungslosigkeit vermeiden - dauerhaftes Wohnen sichern“ beschäftigt sich neben aktuellen Berichten ausführlich mit dem Thema „Migration und Wohnungsnot“. Die Zeitschrift wird von der Programmgeschäftsstelle des Instituts für Landes- und Stadtentwicklungsforschung und Bauwesen des Landes NRW (ILS NRW) im Auftrag des Sozialministeriums verfasst und kann entgeltfrei bezogen werden. (esf)

Bezug:
Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung und Bauwesen des Landes NRW
Deutsche Straße 5, 44339 Dortmund,
www.ils-nrw.de 

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Internet / CD-ROMs / Filme / Ausstellungen

Hessen: Virtueller Integrationskompass

Wiesbaden. In Hessen wurde nach zweijähriger Vorbereitungsphase im Juli 2002 der „Integrationskompass“ gestartet – ein Internetauftritt, der bis jetzt bundesweit einmalig ist. Er ist Informationsquelle, Orientierungshilfe sowie Ideenbörse rund um das Thema „Integration“ zugleich. Der Integrationskompass ist ein innovatives Instrument, das mehr und bessere Informationen, schnellere Kommunikationswege und größere Transparenz bietet. Unter www.sozialnetz.de/integrationskompass wird erstmals mit diesem neuen Medium den Nutzern ermöglicht, sich auf einfachem, übersichtlichen und schnellem Weg über die Integrationsangebote vor Ort bzw. in der näheren Umgebung zu informieren. Zugewanderte können direkt mit den Trägern von Maßnahmen in Kontakt treten und so das Passende für sich selbst, Bekannte, Verwandte oder Freunde finden. Die rasant steigenden Zugriffszahlen zeigen deutlich, dass der Integrationskompass von den Betroffenen und Interessierten angenommen wird: Allein in der Zeit von November 2003 bis Februar 2004 stiegen die Zugriffszahlen von 11.000 auf 31.600.

Neben umfassenden Informationen über die Ziele und Schwerpunkte der hessischen Integrationspolitik erhalten die Nutzer über mehr als einhundert Verbindungen zu Hintergrundinformationen über Integrationsmaßnahmen von öffentlichen und freien Trägern auf kommunaler, Landes- und Bundesebene. Darüber hinaus können Neuigkeiten zur Zuwanderungs- und Integrationspolitik auf Bundes- und Europaebene abgerufen werden. Ferner trägt der Integrationskompass dem berechtigten Anliegen vieler Kommunen, Verbände und Vereine nach einer größeren Übersichtlichkeit über hessische Integrationsangebote Rechnung und ermöglicht so eine bessere Kooperation und Vernetzung.

Bei der Vielzahl der integrationsfördernden Initiativen, Aktivitäten und Projekte ist es oftmals schwierig sich in der Fülle von Einzelmaßnahmen und über übergreifende Angebote zurecht zu finden. Der Integrationskompass soll die wichtige Funktion übernehmen, einen Überblick darüber zu schaffen, wer welche Angebote in Hessen für wen anbietet. Als umfassende Informationsquelle eröffnet er den Zugang zu den Angeboten vor Ort und erleichtert damit die Integration. Gleichzeitig ist er eine Ideenbörse für weitere Aktivitäten. Die Datenbank enthält zur Zeit mehr als eintausend Einträge. (esf)

Infos: 
Hessisches Sozialministerium,
zuständiger Referatsleiter: 
Hans-Achim Michna, Tel. 0611/817-3624
oder
Andreas Neutzner, Tel. 0611/817-3528

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Expertendatenbank Migration

Das Netzwerk Migration in Europa e.V. betreut im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) eine „Expertendatenbank Migration“. Sie enthält unter http://www.bpb.de/wissen/E8LOR9 Informationen über Expertinnen und Experten aus staatlichen und nicht-staatlichen Organisationen, aus Universitäten und Forschungseinrichtungen, die sich mit dem Thema „Migration" beschäftigen. Ziel der Expertendatenbank ist es, als Scharnier und virtuelle Wissenstransferstelle zwischen Expertinnen und Experten und der politischen Bildungsöffentlichkeit in Deutschland zu fungieren. Man kann hier zielgerichtet nach Themen und Stichworten Expertinnen und Experten für Veranstaltungen, Schulungen und Tagungen suchen und Kontakt mit ihnen aufnehmen. Es finden sich Informationen über deren Arbeitsgebiete sowie Publikationslisten und teilweise auch veröffentlichte Texte als PDF-Dateien mit Texten zum Thema. Die Expertendatenbank wird permanent aktualisiert und ausgebaut. Sowohl die Nutzung als auch die Aufnahme in die Expertendatenbank sind kostenfrei. (esf)

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Literaturdatenbank Soziale Stadt

Das Internetangebot zum Bund-Länder-Programm „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die soziale Stadt" ist im Mai 2004 grundlegend überarbeitet und neu gestaltet worden. So wurde auf der homepage www.sozialestadt.de unter anderem eine Literatur-Datenbank eingerichtet. Sie enthält Literatur zum gesamten Themenspektrum des Bund-Länder-Programms. Verzeichnet werden Bücher, Zeitschriftenartikel, Veröffentlichungen aus Bund, Ländern, Städten und den Programmgebieten, Handreichungen, Forschungsberichte sowie Manuskripte der verschiedensten Institutionen. Die Datenbank enthält derzeit 1330 Literaturnachweise, die teilweise als Volltexte zu Verfügung stehen. Die Datenbank wird erstellt von der Transferstelle des Bund-Länder-Programms „Soziale Stadt“, das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu). Die Erschließung orientiert sich an der vom Difu betreuten und außerhalb dieses Angebots kostenpflichtigen kommunalen Datenbank ORLIS. (esf)

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Filmreihe zur Geschichte der Deutschen in Russland

Das Bundesministerium des Innern hat 2003 eine Filmreihe „Versöhnung über die Grenzen“ zur Geschichte der Deutschen in Russland von 1560 bis heute erstellen lassen. In den jeweils 47-minütigen Filmen im VHS-Format „Versöhnung über Grenzen“, „Wolga, Wolga du bist weit...“, „Spielball der Diktatoren“ und „Heimat, wo bist du?“ visualisieren historische Aufnahmen und Filmmaterial aus der Gegenwart die bewegte Geschichte und Kultur der deutschen Migranten in Russland. Die dreiteilige Dokumentation zeichnet die Geschichte der Russlanddeutschen, ihre Schicksale, ihren Werdegang von Katharina der Großen bis in die Neuzeit nach.

Teil 1 zeigt die verdienstvollen Leistungen der ab Mitte des 16. Jahrhunderts nach Russland eingewanderten Deutschen bei der Erschließung und Modernisierung des Zarenreichs und behandelt ihre wechselvolle Geschichte über vier Jahrhunderte hinweg bis zum Tode Lenins am 21. Januar 1924.

Teil 2 schildert, beginnend mit der Machtergreifung Stalins, das Schicksal der Deutschen in der Sowjetunion, die in der Zeit von Kriegen und Willkürherrschaft zum Sündenbock und zum Spielball der Diktatoren gemacht worden waren. Sie sind enteignet und in entlegene Teile Sibiriens und Mittelasiens deportiert worden. Dort mussten sie in Arbeitslagern Zwangsarbeit leisten. Viele Deutsche überlebten die unmenschlichen Strapazen nicht.

Teil 3 beginnt mit dem Tode Stalins im Jahr 1953 und beschreibt die Hoffnungen der Sowjetdeutschen auf Verbesserung ihrer Lage. Sie dürfen zwar bald ihre Muttersprache wieder sprechen, auch werden deutsche Radiosender und deutschsprachige Zeitungen zugelassen. Die Gleichberechtigung mit den anderen Völkern der Sowjetunion erreichen sie jedoch nicht. Nach Auflösung der Sowjetunion entschließen sich viele Russlanddeutsche, das in einem gigantischen Umbruch befindliche Land zu verlassen und nach Deutschland auszusiedeln. Der dritte Filmteil geht auch auf die Hilfen der Bundesregierung ein, die den Bleibewillen der Menschen vor Ort stärken und ihre Lebensperspektive verbessern sollen. Die drei Filme können - auch einzeln - kostenlos über die Konferenz der Landesfilmdienste e.V. entliehen werden. (esf)

Bezug:
Konferenz der Landesfilmdienste e.V.,
Rheinallee 59, 53173 Bonn,
konferenz@t-online.de .

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„Der Fremde im Spiegel“

In Kooperation mit den Entwicklungspartnerschaften „Miteinander arbeiten und leben" in Österreich und „Persona" in Italien hat das EQUAL-Projekt ProInteCra ein Kurzfilm-Projekt gegen Fremdenfeindlichkeit am Arbeitsplatz realisiert. „Der Fremde im Spiegel„ erzählt die humorvolle und spannende Geschichte zweier Arbeitskollegen unterschiedlicher Nationalität, die aufgrund gegenseitiger Vorurteile in Streit geraten. Kurz darauf werden durch eine bizarre Laune der Natur ihre Körper vertauscht. Die Kontrahenten sind gezwungen, sich auf unbestimmte Zeit mit dem Körper - und mit dem Leben des Anderen - auseinander zu setzen. Dabei ergeben sich für beide überraschende Einsichten. Der Drehbuchautor und Regisseur Reinhard Günzler stellte sich die Frage: „Wann spüren wir persönlich die Macht unserer eigenen Vorurteile, wann können sie uns selbst verletzen? Günzler erhielt 1996 den "Prix Europa" für einen Kurzfilm über jüdische Jugendliche, er gewann 1998 und 1999 den "Deutschen Wirtschaftsfilmpreis", er drehte Kinospots gegen Ausländerfeindlichkeit für die Berliner Ausländerbeauftragte, sowie Videoclips und Musikfilme für bekannte Bands. 2003 erhielt er den Drehbuchpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Der Film ist seit April 2004 als DVD für 6 Euro beziehbar bei der BGZ - Berliner Gesellschaft für entwicklungspolitische Zusammenarbeit. Ab Herbst wird auch ein didaktischer Leitfaden zum Film vorliegen. (esf)

Bezug:
BGZ - Berliner Gesellschaft für entwicklungspolitische Zusammenarbeit,
Pohlstraße 67, 10785 Berlin, 
Tel.: 030/809941-0, Fax: -20,
info@bgz-berlin.de, www.bgz-berlin.de 

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Texte zur Stadtteilarbeit

In der von Wolfgang Prauser erstellten Homepage zu Fragen der Stadtteilarbeit (www.stadtteilarbeit.de) sind im April 2004 einige interessante Aufsätze zu Integrationsprojekten eingestellt worden. Beim größten Teil davon handelt es sich um Dokumentationstexte der letzten „Jahrestagung Stadtteilarbeit" im Jahr 2003. Im einzelnen stellen Angelika Greis und Markus Runge die „Konzeptionelle Entwicklung der interkulturellen Arbeit in der Düttmann-Siedlung“ in Berlin vor, Ursula Müller Alarcón beschreibt das Projekt „Qantara“ in Peine, bei dem Flüchtlinge zu Mediatoren ausgebildet werden, Leyla Özmal erläutert die Arbeit von „ELIF – Die Elterninitiative e.V.“ in Duisburg-Marxloh, Michael Preis schreibt über die Türkische Moschee Essen-Katernberg und Sieglinde Schwede schildert die „Koordinierte Alphabetisierung (KOALA)“ an einer Gelsenkirchener Grundschule. (esf)


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