Integration in Deutschland 1/2005, 21.Jg., 31. März 2005

PORTRAITS


Der Satiriker


Der Satiriker Osman Engin kann sich bisher über mangelnde Resonanz nicht beklagen. Seine satirischen Bücher werden von Medien und Lesern mit guten Kritiken überschüttet und genießen hierzulande einen gewissen Kultstatus. So schrieb einmal Regina Keichelin in der ‚taz', dass der Bremer "liebevoll die Schwächen seiner Umwelt karikiert und sie ins Groteske übersteigert." Mit seinen Satiren möchte er einerseits die Leser auf soziale Ungerechtigkeiten aufmerksam machen und zum Nachdenken anregen. Andererseits nimmt Engin die Verhaltensweisen von Deutschen und Türken im alltäglichen Leben aufs Korn.

"Bisher haben sich wenige über meine Satiren beschwert", sagt Engin. Also wird er wohl stets den Nagel auf den Kopf getroffen haben, wenn er die Alltagsrealität der Menschen ins Absurde zieht und pointiert wiedergibt. Vielen Lesern bleibt trotzdem beim Schmökern seiner Lektüren das Lachen im Halse stecken. Aber der 44-jährige schöpft auch aus seinen eigenen Erfahrungen und scheint sich selbst in seinen Büchern nicht zu verschonen.

Als er vor drei Jahren in einem Gymnasium im bayrischen Geretsried aus seinem satirischen Roman ‚Kanaken-Ghandi' vorlesen wollte, verweigerte der Schuldirektor trotz Schülerprotesten die Erlaubnis für den Leseauftritt. Nach diesem ungewollten PR- Ereignis wurden die deutschen und türkischen Medien auf den Bremer Satiriker aufmerksam. Seitdem sind die Anfragen gestiegen und er nimmt bundesweit an Autorenlesungen teil. In Ländern wie Dänemark, den Niederlanden, Schweden und Frankreich erschienen seine Satiren sogar in den Schulbüchern für Deutsch als Fremdsprache. Auch in Deutschland sind Engins Satiren in einigen Schulbüchern veröffentlicht worden.

Osman Engin kam 1960 in Izmir/Türkei zur Welt und lebt seit 1973 in Deutschland. Mit 17 Jahren begann er Satiren zu schreiben. Sein erstes Buch "Deutschling" erschien 1985 im Espresso-Verlag. Auch in der Türkei, wo die Satire eine lange Tradition hat, wurden einige seiner Bücher veröffentlicht. Sein Vorbild ist der 1995 verstorbene Satiriker Aziz Nesin, der schon zu Lebzeiten eine Legende war. Zur Zeit schreibt er für das Bremer Stadtmagazin ‚Bremer' und einige seiner Satiren kann man im Radio hören. Vor kurzem ist sein neuestes Buch "Göttergatten" im dtv-Verlag erschienen. Hier lässt er seinen Helden Osman in einem Beziehungsdrama auftreten und leiden. Mit tragisch-komischer Beobachtungsgabe schildert der Autor humorvoll die Trennung von seiner Frau. Diesmal hält er mit starken Übertreibungen männlich-weiblichem Rollenverhalten einen Spiegel vor.

Ali Sirin

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Der Designer

Seit Januar 2004 ist Murat Günak Leiter des Volkswagen Konzern-Designs. Der 47-jährige verwaltet damit die Design-Aktivitäten aller Marken des Konzerns. Im April 2003 war Günak als Leiter Design der Markengruppe Volkswagen (Volkswagen, Škoda, Bentley) zu VW gekommen; von Anfang stand fest, dass er auch die Gesamtleitung übernehmen sollte. Der gebürtige Türke mit deutschem Pass wurde nach einem Design-Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Kassel und dem Erwerb des Abschlusses "Master of Automotive Design" am Royal College of Art in London schnell zu einem der begehrtesten Automobildesigner. Dies zeigen seine beruflichen Stationen.

Günak begann seine Karriere bei der Ford AG Köln, wo er von 1983 - 1985 im Exterieur Design beschäftigt war. Von 1986 -1994 arbeitete er für Mercedes und zeichnete unter anderem an der A- und der C-Klasse mit. Dann wurde er als "Oberkreativer" für das Pkw-Design zu Peugeot nach Paris gelockt, kehrte aber 1998 zu DaimlerChrysler ins Schwäbische zurück, wo er die Designverantwortung für Mercedes-PKW, Maybach und den Sportwagen SLR übernahm. Der "Shootingstar der Autodesigner", wie ihn das deutsch-türkische Internetportal Vaybee taufte, sollte in naher Zukunft Designdirektor Peter Pfeiffer als Gesamtverantwortlichen für das Styling bei DaimlerChrysler ablösen. So weit der Plan. Doch Günak spielte nicht mit, sondern wechselte zu VW und beerbte dort den langjährigen Designchef, der wegen "langweilig" gewordener Entwürfe in die Kritik geraten war. Kürzlich entwarf Formkünstler Günak den neuen VW concept R.

Der Wechsel sorgte in der Branche mächtig für Wirbel als jüngstes Beispiel einer ganzen Reihe von Abwerbeaktionen in den Kreativabteilungen der Autohersteller. Die türkischen Leser bei "Vaybee" kümmert das nicht. Einer schreibt: "Ich bin stolz darauf,das Menschen meiner Herkunft das erreicht haben! Und hoffe das es viele andere geben wird!" Ein anderer merkt an: "Ein Vorbild für uns alle! Murat Günak hat bei Mercedes die runden Scheinwerfer, die seit 1995 verbaut werden, gezeichnet. Das Gesicht von einem Mercedes-Benz Fahrzeug wird heute durch die von ihm entworfenen 4-Augen-Optik geprägt. Gut zu wissen dass große Konzerne einen Türken umwerben." Ein in dieser Weise unvoreingenommener Betrachter könnte sich andererseits fragen, ob Günak mit dafür verantwortlich ist, dass sich viele Autos heute zum Verwechseln ähnlich geworden sind. Osman Engin: Übernehmen Sie! (esf)

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Der Untergetauchte

 

Mehmet H. (Name geändert), ein heute 20-jähriger Türke wurde im Osten der Türkei geboren. 1994 kam er im Alter von 10 Jahren mit zwei Geschwistern als unbegleitete minderjährige Flüchtlinge nach Deutschland. In der Heimat hatte er vier Jahre die Grundschule besucht und die 5. Klasse bei seiner Flucht abgebrochen. In einer saarländischen Stadt kam er in ein Kinderheim und besuchte dort ab der 5. Klasse die Hauptschule. Durch einen Förderunterricht in der Schule (1 Std./Woche) und im Heim durch eine Lehrerin (2 Std./Woche), organisiert vom Diakonischen Werk, lernte er relativ zügig Deutsch. In der 6. Klasse zog er um in eine Kleinstadt und besuchte dort bis zur 9. Klasse die Hauptschule. Seinen Abschluss schätzt er als den Umständen entsprechend gut ein. Anschließend besuchte er ein Jahr lang die Realschule.

Sein Anwalt empfahl ihm dann aus aufenthaltsrechtlichen Gründen, eine Ausbildung zu beginnen. Er fand einen Ausbildungsplatz als Heizungsinstallateur, doch erteilte ihm die zuständige Agentur für Arbeit keine Arbeitserlaubnis, da er nur über eine kurze Aufenthaltserlaubnis verfügte. Daraufhin intervenierte der Leiter der Firma erfolgreich: Mehmet konnte die Ausbildung beginnen. Nach 1,5 Jahren Ausbildung wurde seine Aufenthaltserlaubnis von jeweils sechs auf drei Monate reduziert. Er setzte die Ausbildung fort. Schließlich erhielt er nur noch eine Duldung mit kurzen Fristen, zuletzt von 15 Tagen. Daraufhin konnte er auf Anweisung der Agentur für Arbeit seine Ausbildung nach mittlerweile zwei von drei Jahren nicht mehr fortsetzen. Er entzog sich einer drohenden Abschiebung, indem er mit seinen Geschwistern in einer katholischen Kirche für 2,5 Jahre Kirchenasyl erhielt. Dieses dauerte bis Juli 2003. Seitdem leben die Geschwister ohne Aufenthaltserlaubnis.

Er ist nicht beschäftigt, auch nicht in "Schwarzarbeit", da ihm das zu riskant ist, wie er sagt. Da er immer wieder Angebote erhält glaubt er, dass es mit Arbeitserlaubnis kein Problem wäre, eine Beschäftigung zu finden. Annehmen würde er jede Beschäftigung - am liebsten als Fußballspieler, gerne auch im Heizungsbau, in der Industrie, als Bürokaufmann oder als Imbissbetreiber. Über eine Abschiebung bzw. Rückkehr möchte er nicht nachdenken. In diesem Fall müsste er zunächst 1,5 Jahre Militärdienst absolvieren. Als Heizungsinstallateur habe er in der Türkei kaum Chancen ohne entsprechende Kontakte und Sprachkenntnisse. (esf)

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Die Dersimer

Seit Generationen lebten viele Bewohner der Provinz Dersim als Landpächter. In dieser Region im Osten der Türkei setzten sich immer wieder Kurden für Autonomie ein. Nach einem Aufstand wurde Dersim Mitte der 1930er-Jahre umbenannt in Tunceli. Das Leben war entbehrungsreich, zudem war ein Ernteteil an den Agha (Dorffürsten) abzugeben. Als die Männer in den Westen der Türkei gingen und in der Industrie arbeiteten, besserte sich die wirtschaftliche Situation der Familien. Anfang der 1960er-Jahre gingen dann die ersten Dersimer als "Gastarbeiter" nach Deutschland. Unter ihnen auch Hüseyin D.


Hüseyin D. auf Besuch bei seiner Familie, Türkei 1971

Schon 1957 hatte er in der Zeitung gelesen: "Deutschland sucht Arbeiter". Mit einem Freund bewarb er sich beim deutschen Generalkonsulat. "Wir wollten schon alles klar machen, da fingen die Leute an, Geschichten über die Deutschen zu erzählen. ‚Ihr müsst dort Schweinefleisch essen', hieß es. ‚Die Deutschen schlagen die Türken', meinten andere und einige behaupteten sogar ‚Die Deutschen akzeptieren nicht den Islam und bringen euch um'. Wir haben Angst bekommen und unsere Bewerbung zurückgezogen: ‚Tut uns leid, wir kommen nicht'. Wir wussten es eben nicht besser, sonst wären wir bestimmt die Ersten in Deutschland gewesen". Fünf Jahre später unternahmen sie einen zweiten Versuch. Erst nach einer Auseinandersetzung mit dem Agha bekam Hüseyin D. die nötigen Papiere, um nach Deutschland zu gehen: "Nachdem ich 1964 meine Prüfung für Deutschland beim Arbeitsamt in Eregli bestanden hatte, hat man mir zuhause nicht geglaubt, dass ich wirklich nach Deutschland gehen will. Sie haben gesagt, ich wolle mich nur vor der Feldarbeit drücken und deshalb hat mich keiner meiner Brüder unterstützt. Das tat mir so im Herzen weh. Ohne einen Pfennig in der Tasche bin ich nach Deutschland. Als ich ganz früh morgens aufbrach hat mir meine Frau ein Brot mit Rahm für unterwegs mitgegeben. Ich war so traurig und hab erst am Fluss bemerkt, dass ich es noch in der Hand hielt. Ich hab es auf den Boden gelegt um meine Hosen hochzukrempeln. Dann habe ich ganz in Gedanken den Fluss überquert. Als ich mich auf der anderen Seite umdrehte, sah ich, wie sich zwei Krähen um mein Brot stritten - das Brot habe ich nie gegessen."


Kolorierte Portraits, 1970

Hüseyin D. kam ins Ruhrgebiet und arbeitete in einem Stahlwerk. Im Oktober 1965 besuchte er seine Frau Lüfiye und die Kinder im Heimatdorf. "Er sagte: Ich bin jetzt ein Jahr da und bleibe noch ein Jahr. Dann komme ich zurück. Es vergingen zwei, drei Jahre...". 1974 folgte sie ihrem Mann nach Deutschland. Mit viel Angst: "Wie konnte ich nach Deutschland? Ich trug doch nur Dorfkleider. Meine größte Furcht war, die Deutschen würden mich ausweisen, wenn ich nicht Kopf und Arme entblößen und kurze Röcke mit Feinstrumpfhosen tragen würde".

Die Ängste waren unbegründet. Und sie leben noch heute hier. Mit Lüfiye kam auch ihre Tochter Hediye. 1999 stellt Hediye Hackenberg mit ihrem deutschen Mann ein Familienalbum ins Internet. Dieser Website, www.einfamilienalbum.de, entstammen die Zitate. Zugang zur Geschichte ihrer und anderer Familien von 1888 bis 1999 erhalten die Nutzer über einen Familienstammbaum. Von hieraus öffnen sich die verschiedenen Alben der Vorfahren, benannt nach den Herkunftsregionen: "Die Eifler", "Die Wuppertaler", "Die Rheinländer", "Die Dersimer" und "Die Ruhrgebietler". Hinter letzterer verbirgt sich die Geschichte der neu gegründeten eigenen Familie. Weil die Webseite mit privaten Quellen politische Ereignisse und soziale Entwicklungen sichtbar macht, wurde sie 2003 mit einem Multimediapreis ausgezeichnet. (esf)

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Der Weiterbilder

Aus dem Motto "Integration durch Qualifikation" wäre fast (ein) "still gestanden, rechts rum!" geworden. Stolz erzählt der 14-jährige Nihat Sorgeç (Foto) seinem Vater 1972: Ich habe die Aufnahmeprüfung bei der Militärakademie bestanden. Bevor aber aus dem Schüler in der Türkei ein Berufssoldat wurde, lockte und holte ihn der Vater nach Deutschland. Mit dem Versprechen: "Hier gibt es gute Schulen und du kannst Ingenieur werden." Kaum angekommen, war die Enttäuschung groß. "Von wegen gute Schulen. Ich konnte ja überhaupt kein Deutsch", erinnert sich Sorgeç lebhaft und ergänzt: "Ich war so stolz, als ich in Deutschland zur Schule ging. Später wusste ich, das war nicht nur eine Ausländerklasse in Berlin Tiergarten, sondern eine Analphabetenschule." Nach fünf Monaten vertrat der Schüler Nihat oft den Mathematiklehrer und unterrichtete auf Türkisch. Deutsch lernte er hier nicht. Also stellte sich der Schüler Sorgeç bei dem Direktor vor und ließ ihn durch einen anderen Jungen wissen, dass er studieren wolle. "Die traurigen Augen des Direktors werde ich nie vergessen. Der sagte mir dann: lerne erst einmal Deutsch, dann sehen wir weiter." Die Eltern, die als "Gastarbeiter" beschäftigt waren, konnten das Geld für den Deutschunterricht nicht aufbringen. So besorgte er von der Stadtbibliothek Kinderbücher, später auch Zeitungen und brachte sich selbst Deutsch bei.

Nach eineinhalb Jahren stellte sich der mittlerweile 16-jährige wieder beim Direktor vor und kam endlich in eine normale deutsche Klasse. Innerhalb eines Jahres übersprang der analytisch brillante Kopf zwei Klassen und machte in der zehnten Klasse seinen Hauptschulabschluss. Integrative Hilfe bekam er nur von seinem Mathe-Lehrer: "Der hat für mich Bewerbungen geschrieben, damit ich eine vernünftige Ausbildung bekomme", schwärmt Sorgec und ergänzt "ich habe drei Stellen bekommen." Die Wahl fiel auf Werkzeugmacher bei Siemens. Im dritten Lehrjahr war der Wissensdurst noch so groß, dass Sorgeç abends das Abitur nachholte, um dann Maschinenbau zu studieren. Tatsächlich war er nun Ingenieur geworden. Ein erfolgreicher zudem. Er schlug das Angebot nach Frankreich zugehen ab und wurde in Berlin Produktmanager einer Bildungseinrichtung. 1997 übernahm der sympathische Berliner aus Antakya/ Antiochien eine Metallbaufirma mit 17 Mitarbeitern. Weil ihm aber der Bereich der "beruflichen Weiterbildung" am Herzen liegt, gründet Sorgeç im selben Jahr das Bildungswerk Kreuzberg (BWK), dessen Motto "Integration durch Qualifikation" lautet. Heute hat der Vizepräsident des Türkisch-Deutschen Industrie- und Handelskammer über 100 Mitarbeiter, die sich jährlich um knapp 900 sozial benachteiligte Lehrgangsteilnehmer kümmern. Und um die Arbeitslosigkeit wirksam bekämpfen zu können, gründete er im Jahre 2001 die Arbeitsvermittlung Berlin-Brandenburg (AVB). Seitdem trifft man den 47-jährigen "Sorgeç" zu Deutsch "frage und du kommst weiter" nicht mehr beim Berliner Marathon an, sondern in der Lounge mit einer Zigarre.

Semiran Kaya

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Der Seiteneinsteiger

Die Eltern lebten im gelobten Almanya. Hulisi Bayam (Foto) hingegen in Antalya. Mit neun Jahren holten ihn seine Eltern nach Deutschland. Im Flieger brachte ihm seine Mutter die Zahlen von eins bis zehn bei und schon landete er als Seiteneinsteiger in der dritten Klasse. "Ich mag den Begriff Seiteneinsteiger", erzählt Bayam amüsiert. Wie viele andere Gastarbeiterkinder der ersten Generation war auch er der einzige Türke in der Schule. "Ich hab einfach abgeschrieben ohne was zu verstehen. Aber die Grundschullehrerin hat sich echt bemüht. Sie hat ehrenamtlich Deutschstunden unterrichtet. Das war meine Rettung," sagt er in breitem hessischen Dialekt. Eine Art Beratungsinstitution war Bayam schon als Schüler. In der Realschule war er für die Ausländerbetreuung zuständig: Nachhilfe für türkische Schüler; Begleitung ihrer Eltern zum Arzt, der Polizei oder zu den Gerichten. Soziales Engagement und Ehrenamt ziehen sich bei ihm wie ein roter Faden durch sein Leben. Doch er war nicht selbstlos. Mit 16 arbeitet er als Wirtschaftsübersetzer bei Gerichten und zieht mit 17 Jahren von zu Hause aus, um in Ruhe sein Abitur zu machen. Als Realschüler mußte er hierfür von einem Lehrer vorgeschlagen werden, erzählt der Frankfurter Geschäftsmann lebendig, während er vom Navigationssystem im Auto entlang der Skyline der Bankenzentralen zu einem Termin gelenkt wird. Lachend bemerkt er "Erfolg macht sexy, gell?".

Dass er nicht nur sein Studium selbst finanzierte, sondern sich für Jura entschieden hatte, verwundert nicht weiter. So schaffte sich Bayam, der sich erst mit Finanzdienstleistungen selbstständig machte, eine solide Grundlage, um dann später in die Wirtschafts- und Unternehmensberatung zu wechseln. Sein Unternehmen ist auch eine seriöse Adresse für deutsche Firmen, die in der Türkei oder türkische Firmen, die in Deutschland investieren. Zeit für seine deutsche Frau, die er in der Kirche und mit dem Segen des Imams heiratete, nimmt er sich trotz vollem Terminkalender. Zudem engagiert sich der 40-Jährige noch immer in der Integrationsarbeit. Ob im Vorstand des Verbandes türkischer Unternehmer und Industrieller in Europa, im Integrationsbeirat der hessischen Landesregierung, der Hertiestiftung oder der Türkisch-Deutschen Gesundheitsstiftung: Hulisi Bayam hilft und vermittelt, wo er kann. "Menschen türkischer Herkunft brauchen erfolgreiche Vorbilder, an denen sie sich orientieren und messen können. Das muss vermittelt werden. Besonders in der Bildung".

Semiran Kaya

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