Integration in Deutschland 4/2005, 21.Jg., 15. Dezember 2005

STATISTIK

*) Dieser Beitrag wurde im Druck-Exemplar nicht veröffentlicht!


Jeder zehnte Schüler ist Ausländer

 

Von den 9.625.000 Schülern in Deutschlands allgemein bildenden Schulen haben rund 951.000, also knapp 10 %, nicht die deutsche Staatsangehörigkeit (Schuljahr 2004/05). An den beruflichen Schulen ist die Ausländerquote mit 7,1 % deutlich geringer (Schuljahr 2003/04; s. Tabellen). Allerdings geben diese Zahlen nicht die ganze Wirklichkeit bezüglich der Schüler mit Migrationshintergrund wieder: nicht enthalten sind die inzwischen eingebürgerten Schüler aus Migratenfamilien, ebenso wenig die Kinder deutschstämmiger Spätaussiedler. Aus diesen Zahlen sind dennoch einige Ungleichgeweichte (in den Zahlen) klar erkennbar: Ausländerkinder sind vor allem im Vorschulbereich und in den Hauptschulen überrepräsentiert, ebenso an Sonderschulen und - überraschend - an Abendschulen. Dafür sind sie an weiterführenden Schulen wie Realschulen und Gymnasien weniger stark vertreten. Besonders attraktiv für Ausländer scheint die integrierte Gesamtschule mit ihrer größeren Durchlässigkeit zu höheren Bildungsstufen zu sein. (MZ)

[ Seitenanfang ]


Wohnverhältnisse von Ausländern und Deutschen

 

Von den Knapp 2 Millionen ausländischen Privathaushalten (d.h. solche "mit einer ausländischen Bezugsperson") wohnte im Jahr 2002 etwa jeder siebte in den eigenen vier Wänden. Die Eigentümerquote war damit binnen 10 Jahren um mehr als 3 Prozentpunkte - von 10,9 auf 15,1 % - gestiegen, was zweifellos als positives Signal für zunehmende Integration gewertet werden kann. Gleichwohl ist der Abstand bezüglich Wohnungseigentum noch beträchtlich: bei den Deutschen liegt der Anteil der Eigentümerhaushalte bei 43,4 %, zehn Jahre zuvor noch bei 39,2 % (s. Abbildung).

Deutliche Unterschiede gibt es auch bei den Wohnungsgrößen: Eigentümerwohnungen bei den Deutschen hatten 2002 eine durchschnittliche Wohnfläche von 116 m2, bei den Ausländern 108 m2. In Mietwohnungen waren die Differenzen geringer: 70,5 m2 bei Deutschen und 68,4 m2 bei Ausländern. Allerdings ist zu beachten, dass Ausländerhaushalte im Durchschnitt größer sind (2,6 Personen) als deutsche (2,1 Personen), so dass die Wohnfläche pro Person wieder deutlicher auseinander geht.

Dem entspricht auch, dass Ausländer in höherem Maß in Mehrfamilienhäusern wohnen als Deutsche. Dennoch ist die Mietbelastungsquote - der Anteil der Miete am Haushaltsnettoeinkommen - mit 24,3 % bei Ausländern höher als bei Deutschen (22,6 %). Der Grund liegt nicht nur in relativ hohen Mieten, die von Ausländern gezahlt werden, sondern auch in deren geringerem Durchschnittseinkommen.

[ Seitenanfang ]


Jede sechste Ehe ist binational

 

Wiesbaden. Die bei deutschen Männern beliebtesten ausländischen Ehepartner sind Polinnen, bei den deutschen Frauen sind es Türken. Das teilte das Statistische Bundesamt Mitte November 2005 mit. Bei 16,5 % der 396.000 Paare, die sich 2004 in Deutschland das Jawort gaben, hatte mindestens einer von beiden nicht die deutsche Staatsbürgerschaft. Das ist etwa jede sechste Eheschliessung. Mehr als 4.900 deutsche Männer heirateten eine Polin. Am zweitbeliebtesten waren Thailänderinnen (knapp 2.300) vor Russinnen, Rumäninnen (knapp 2.200) und Türkinnen (knapp 1.800). Einen Türken als Ehepartner wählten 4.900 deutsche Frauen. Am zweithäufigsten waren Heiraten mit Italienern (1.800) vor Männern aus Serbien und Montenegro (1.500) sowie US-Amerikanern (1.250) und Briten (880). (esf)

[ Seitenanfang ] [ Nächste Seite ] [ Vorherige Seite ]

© isoplan-Saarbrücken. Nachdruck und Vervielfältigung unter Nennung der Quelle gestattet (bitte Belegexemplar zusenden).

Technischer Hinweis: Falls Sie diese Seite ohne das Inhaltsverzeichnis auf der linken Seite sehen, klicken Sie bitte HIER und wählen Sie danach die Seite ggf. erneut aus dem entsprechenden Inhaltsverzeichnis.