Integration
in Deutschland 2/2006, 22.Jg., 30. Juni 2006
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Studien und Sachbücher
Broschüren / ZeitschriftenBelletristik / Bildbände
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Studien und Sachbücher |
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Worauf Vornamen verweisen - oder nichtGregor, Til und Sarah haben eher einen mittelständischen und bildungsnahen deutschen familiären Hintergrund, während Kevin, Jennifer und Marvin eher aus einer bildungsfernen Arbeiterfamilie stammen und Taifun, Maria und Mike eher einen Migrationshintergrund aufweisen. Geht das? Kann man - als Personalchef oder Lehrer - aus den Namen Rückschlüsse auf den Hintergrund ihrer Träger ziehen? |
Das Institut für Soziologie der Freien Universität Berlin hat im April 2006 eine Studie vorgelegt, in der solchen Fragen nachgegangen wurde. Gezeigt wird zum Beispiel, dass Kinder mit nichtdeutschen Vornamen aus schlechter integrierten Familien stammen und dass Kinder, deren Eltern ihnen traditionsbedingt Namen aus dem Herkunftsland gegeben haben, als weniger "assimiliert" gelten als jene, deren Eltern sich für deutsche Namen entscheiden. Deutlich wird auch, dass die Vermutung zutrifft, dass unter anderem die Bildung der Eltern eine Rolle spielt: Zwei Drittel der Migrantenkinder von Eltern mit mindestens einem Realschulabschluss tragen deutsche Vornamen, aber nur 28,9 % der Kinder aus bildungsfernen Familien. In der Studie "Zur Erklärung der Assimilation
von Migranten an die Einwanderungsgesellschaft am Beispiel der Vergabe von
Vornamen" haben die federführenden Soziologen Jürgen Gerhards und
Silke Hans noch weitere Punkte untersucht, die der Vorname über einen
Menschen verraten kann. Untersucht wurden die Vornamen nach 1984 geborener
Migrantenkinder aus der Türkei, aus dem ehemaligen Jugoslawien, Italien,
Spanien und Portugal. 36,7 % des Nachwuchses südwesteuropäischer
Einwanderer tragen Namen, die nur im Heimatland üblich sind. Die
ehemaligen Jugoslawen bleiben ihrer alten Heimat zu 46,1 % treu, bei den
Türken sind es stolze 91,5 %. Letzteres heißt jedoch noch nicht, dass
die Deutschtürken weniger integriert sind. Ihre Kultur ist der Deutschen
jedoch viel ferner als die der anderen, meist christlich geprägten
Länder. Offenbar geben Eltern ihren Kindern oft Namen der neuen Heimat,
weil sie sich ihr verbunden fühlen. Noch wichtiger könnte aber sein,
dass sie glauben, ein Christian werde es in Deutschland leichter haben als
ein Kriszan, zum Beispiel bei Bewerbungen. Aber Achtung mit voreiligen
Rückschlüssen: In den 1970er-Jahren nannten Italienurlauber ihr Kind
gerne Marco. Und manch kosmopolitisches deutsches Paar nennt sein Kind
Juri - ohne Aussiedler zu sein. Die 27-seitige Studie kann im Internet
unter http://userpage.fu-berlin.de/~gerhards/ |
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"Masala.de" - Menschen aus Südasien |
Eine Gewürzmischung aus Indien - welch schönes, exotisches Bild - oder? Es gibt viele stereotype Bilder über Menschen aus Südasien in Deutschland: bildhübsche Frauen, intelligente Computerexperten, friedfertige Hindus. Unter dem Titel "masala.de - Menschen aus Südasien in Deutschland" ist 2006 eine Publikation erschienen, in der nicht die Exotik dominiert, sondern die in Deutschland lebende Vielfalt von Menschen vom indischen Subkontinent beschrieben wird. Neben den IT-Experten geht es auch um Ordensschwestern, neben Tempeln und Gurdwaras werden die Bollywood-Filmindustrie und Fragen der Staatsbürgerschaft diskutiert. In acht ethnographischen Studien und einem Fotoessay nähern sich 15 Autorinnen und Autoren der Situation von Menschen aus Südasien in Deutschland und setzen sich dabei mit Begriffen wie Integration, Diaspora und Heimat auseinander. Herausgegeben von der Ethnologin Christiane Brosius und der Kultur- und Sozialanthropologin Urmila Goel, bietet der 2006 beim Draupadi-Verlag erschienene Band (ISBN: 3-937603-05-0) neue Bilder, Einblicke und Fragen. (esf) |
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Leitkultur und Parallelgesellschaft |
Die Begriffe "Leitkultur" und "Parallelgesellschaft" werden von konservativen Politikern eher einseitig nach ethnischen Kriterien interpretiert. Nach Auffassung von Jürgen Nowak sind sie "Teil einer Legendenbildung zur Verteidigung machtpolitischer Privilegien". Nowak hat Anfang 2006 beim Brandes & Apsel Verlag ein 176-seitiges Buch "Leitkutur und Parallelgesellschaft. Argumente wider einen deutschen Mythos" veröffentlicht. Das politische Sachbuch auf sozialwissenschaftlicher Grundlage mit einem Vorwort von Barbara John erhebt den Anspruch, den Grundstein für eine neue Politik der Mehrheit in Bezug auf Minderheiten zu legen. Es kostet 14,90 Euro. (esf) |
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Zuhause fremd - Russlanddeutsche |
Seit Beginn der 1990er Jahre, als der Zuzug von Spätaussiedlern aus der ehemaligen UdSSR seinen Höhepunkt erreichte, wächst in Deutschland das wissenschaftliche Interesse an den Russlanddeutschen, an ihrer Geschichte, ihrer Migration sowie ihrer Situation in der deutschen Gesellschaft. Beim transcript-Verlag ist im März 2006 eine von Sabine Ipsen-Peitzmeier und Markus Kaiser herausgegebene Publikation "Zuhause fremd. Russlanddeutsche zwischen Russland und Deutschland" erschienen, die diesem Interesse mit einer Vielzahl an Beiträgen gerecht wird. Was die Texte - unter anderem zu Chancen und Problemen junger Aussiedler, Identitätsfragen, Koloniebildung oder religiöse Zuordnung - jedoch über ihren aktuellen Bezug hinaus auszeichnet, ist die deutsch-russische Zusammensetzung der Autoren. Sie eignen sich den Gegenstand - ob es die Frage multipler Lebensorte ist oder die der Schwierigkeiten im "Wechselbad der kulturellen Identitäten"- aus ihrer jeweils eigenen Perspektive an und zeichnen dabei ein vielschichtiges Bild. (esf) |
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Amor sucht Europäerin |
Beim Titel "Tunesier sucht Europäerin - zwecks Heirat", einem beim Glare Verlag erschienenen Buch von Amor Ben Hamida, denkt man gleich an "Grieche sucht Griechin". Diese Komödie von Friedrich Dürrenmatt, 1966 verfilmt mit Heinz Rühmann, erzählt vom Unterbuchhalter und Junggesellen Archilochos, der von Griechenland, der Heimat seiner Vorfahren, träumt. Seine Freunde raten ihm, eine Heiratsanzeige aufzugeben - er annonciert "Grieche sucht Griechin". Ben Hamida, ein deutschsprachiger Autor mit arabischer Herkunft, kam wohl nicht zufällig auf diesen Titel, lebt er doch in der Schweiz -Dürrenmatts Heimat. Der in Süd-Tunesien geborene Autor wuchs in einem schweizerischen Kinderdorf auf, wo er mit Kindern aus vielen verschiedenen Nationen, Religionen und Sprachen zusammen gelebt und schöne Kindheitserinnerungen daran behalten hat. Sein Leben ist durch diese Erfahrung von Toleranz und multikultureller Umgebung geprägt worden. Sein erklärtes Ziel ist es, den Europäern die Sicht der Nordafrikaner, und insbesondere der Tunesier, näher zu bringen. Dabei geht er selbstkritisch mit seiner Kultur und seiner Gesellschaft um. Insbesondere nimmt er Verhaltensweisen von Männern arabischer Herkunft unter die Lupe und stachelt sie an, darüber nachzudenken, welchen Sinn es hat, physisch und mit der Familie in Europa zu leben, aber im Geiste einer verlorenen, vermeintlichen Heimat nachzutrauern oder sich an etwas nicht Existentem zu orientieren. Einfühlsam beschreibt er dabei die Hintergründe, die Geschichte und die Motive dieser jungen Männer. Er zeigt, dass hinter jeder Geschichte eine Fülle von Hoffnungen, Erwartungen und Enttäuschungen verborgen ist. Sein Buch ist ehrlich geschrieben und fordert auch die in Europa wohnenden Tunesier zur Ehrlichkeit auf. Ben Hamida fragt sehr konkret: Warum verlangt mancher mit einer europäischen Frau verheiratete Mann, dass die Kinder sich nach seiner Ursprungsheimat richten? Eine Komödie, die sich zur Verfilmung mit Heinz Rühmann geeignet hätte, ist das 140-seitige Buch somit nicht. Lesenswert ist es dennoch. (esf) |
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"Fremd gemacht" |
Kinder mit Migrationshintergrund werden in deutschen Schulbüchern mehrheitlich als "die Anderen" präsentiert - selbst in neueren Schulbüchern, die dem Ansatz der so genannten Interkulturellen Pädagogik verpflichtet sind. Deutsche SchülerInnen, das heißt solche ohne Migrationshintergrund, werden in der Regel als die "Wir-Gruppe" angesprochen. Besagte Anrufungen strukturieren hierdurch nicht nur ungleiche Redepositionen erheblich vor, sondern verfestigen bestehende Asymmetrien entlang der Wir/Sie-Differenz. "Sie" befinden sich in einer Opfer- und Problemgruppenposition; "wir" in einer paternalistischen Helferposition". Diese Ergebnisse fasst der Abschlussbericht des Projektes "Bilder von Fremden" zusammen, der jetzt in Form einer umfangreichen Buchpublikation vorgelegt wurde. So genannten ausländischen MitschülerInnen wird vorherrschend eine lediglich passive Redeposition zugestanden, sie werden - wenn überhaupt - in der Regel als Opfer eines sich als Identitätskonflikt äußernden Kulturkonflikts und/oder als ExpertInnen in Bezug auf nationale oder kulturell-homogenisierende Zugehörigkeiten angesprochen. Das heißt im Schulbuch vor allem: als "türkische Mitschüler". Zugleich manifestiert sich hierüber Nichtzugehörigkeit zur sog. Mehrheitsgesellschaft. Das heißt, mittels der Unterscheidung in die Wir- und die Sie-Gruppe wird eine Nichtzugehörigkeitszumutung festgeschrieben, die mittels Lehrwerken - und dem darauf aufbauenden Unterricht - eigentlich überwunden werden soll. Das Frankfurter Forscherteam um den Erziehungswissenschaftler Frank-Olaf Radtke analysierte zahlreiche Schulbücher aus Hessen und Bayern aus der Zeit zwischen Anfang der 1980er und Ende der 1990er-Jahre. Seit den 1980er Jahren wird in Deutschland in Lehrplänen und Rahmenrichtlinien unter dem Programm der interkulturellen Pädagogik gefordert, die "andere Kultur" zum Thema des Schulunterrichts zu machen. Die Erwartung an die Schule war stets verbunden mit starken normativen Ansprüchen einer Erziehung zu Toleranz und Anerkennung. In dem Projekt wurden die Darstellungsformen von MigrantInnen in hessischen und bayerischen Schulbüchern aller Schulformen für den Zeitraum von 1980-1997 untersucht. Konstruiert wurden virtuelle SchülerInnenbiographien, die simulieren, welchen im Untersuchungszeitraum meistverbreiteten Schulbüchern die SchülerInnen im Laufe ihrer Schulzeit "ausgesetzt" gewesen sein, welches Unterrichtsangebot sie erhalten haben könnten. Das Schulbuch wurde dabei nicht als Leitmedium des Unterrichts oder als eigene Sozialisationsinstanz verstanden, sondern als ein Verbreitungsmedium in einer Kette von (öffentlichen) Medien, in dem das Thema "Migration" behandelt wird. Methodisch wurde deshalb - erstmals in der Schulbuchforschung - auf das Verfahren der Diskursanalyse zurückgegriffen, mit der das Schulbuch als ein komplexes Text-Bild-Medium neben anderen analysiert werden konnte. Ein Kernbefund des Projektes lautet: Entgegen den Absichten der SchulbuchautorInnen werden die "Ausländer" in Schulbüchern - zunehmend in den 1990er Jahren - durch die Betonung ihrer kulturellen Andersartigkeit "fremd gemacht" bzw. es wird die Fremdheit der hier geborenen 2. und 3. Generation, die auch in massenmedialen Darstellungsformen betont wird, eher verstärkt. Erst die Fokussierung der interkulturellen Pädagogik auf ethnische Differenz (Religion, Sitten, Kultur usw.) schafft jene "zwei Welten" (z. B. die "deutsche" und die "türkische"), die in den programmatischen Vorgaben eigentlich überwunden werden sollen. Es ist die paradoxe Grundstruktur der Darstellung von Fremden, welche eine unübersehbare Diskrepanz zwischen den interkulturellen Absichten und nicht intendierten curricularen Effekten entstehen lässt. Die vorherrschende Darstellung von MigrantInnen bzw. Menschen mit Migrationshintergrund: Sie sind problembeladen, haben Sprachdefizite und leben in Ghettos. Diese Topoi finden sich nicht nur in älteren Schulbüchern, sondern gerade auch in Büchern neueren Datums, d.h. aus der Zeit Ende der 1990er Jahre. Dieser Befund ist um so bemerkenswerter, als für Bücher dieser Phase die Umstellung auf das Konzept der interkulturellen Pädagogik konstatiert werden kann. Er ist insofern überraschend, als dass, trotz besagter Umstellung, zentrale Darstellungsmuster beibehalten wurden, die sich auch bereits in früheren Büchern finden lassen. Der Hauptunterschied zwischen älteren und neuen Lehrwerken scheint darin zu bestehen, dass mittlerweile andere Erklärungen zur Begründung einer Problemgruppenzuschreibung herangezogen werden. Hier ist vor allem auf den gestiegenen Bedeutungsgehalt der Kategorie "Kultur" bzw. "kultureller Differenz" oder "kultureller Verschiedenheit" hinzuweisen. Aus einer vermeintlich akzeptierenden und tolerierenden Position heraus wird die Zuschreibung kulturell bedingter Unterschiede gesellschaftlich gültig und verantwortlich für die Problemzuschreibungen gemacht. Dass es sich bei den damit beschriebenen SchülerInnengruppen in der Regel selbst um eine höchst heterogene Gruppe handelt, dass hier noch nicht vollständig sozialisierte Individuen potenziell zu RepräsentantInnen von ihnen pauschal zugerechneten Herkunftskulturen oder -nationen gemacht werden, muss gerade auch in Anbetracht des Sachverhaltes skeptisch stimmen, dass hiermit im Unterricht SchülerInnen konfrontiert und in Auskunftspositionen manövriert werden, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind. Dr. Thomas Kunz, Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e. V., Frankfurt/M. |
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Lernmodule zum Lernen ohne Grenzen |
Weingarten. Schulischer Lernerfolg sollte nicht an Sprachbarrieren scheitern. Die gemeinnützige Gesellschaft lernmodule.net entwickelt deshalb mit dem "Arbeitskreis Mathematik ohne Sprachbarrieren" kostenlos nutzbare mehrsprachige computergestützte Lernmodule, insbesondere für Jugendliche mit Migrationshintergrund. Auf der Grundlage der Erkenntnis, dass Integration über Qualifikation läuft, verbessern die Module die Deutsch-Kenntnisse der Schüler, aber auch die mathematischen Fähigkeiten mit Blick auf Alltagssituationen und bestimmte berufliche Tätigkeitsfelder sowie die Selbstlern- und Medienkompetenzen. Jugendlichen werden vor dem Hintergrund alltäglichen Lebens (z.B. Moped-Versicherungsbeiträge und Rabattaktionen) sowohl Orientierung und Entscheidungshilfen als auch konkrete mathematische Kenntnisse und Strategien aufgezeigt. Die fremdsprachigen Texte sind optional einblendbar, so dass auch Jugendliche mit Deutsch als Muttersprache die Module bearbeiten können. Die Module können bei Lernenden mit unterschiedlichen Voraussetzungen eingesetzt werden. Insbesondere Jugendliche mit Migrationshintergrund profitieren von der zweisprachigen Darstellung. Durch den Einsatz mehrsprachiger und verschiedener Module in der Klasse können Lehrende verschiedene Schüler mit individuellen Lernvoraussetzungen, Begabungen und speziellem Förderbedarf zeitgleich unterrichten. Wichtige Rückmeldungen zum Lernerfolg ergeben sich durch die Einbindung der Lernmodule in eine Lernplattform. Lehrende erhalten dadurch orts- und zeitunabhängig einen Überblick über den Lernstand einzelner Schüler. Die Schüler selbst sehen, wo sie stehen und können ihren Lernprozess steuern, ohne auf die bedarfsweise Betreuung durch den (Online-)Lehrer verzichten zu müssen. Durch die Online-Verfügbarkeit der Module profitiert auch der ländliche Raum. Die Systemrückmeldungen helfen Lehrenden, um - zurück im Klassenzimmer - an die Kenntnisse der Schüler anzuknüpfen. Auf dem einem Verbraucherportal ähnelnden "Marktplatz" sorgen auf Partizipation ausgerichtete Bewertungssysteme für Transparenz, was die Qualität der Lernmodule angeht. Aktuell gibt es sieben deutsch-russisch-sprachige Lernmodule; Türkisch folgt als nächste Sprache. (http://www.lernmodule.net/?d=51). Im AK engagieren sich russischsprachige Menschen, die über fundierte Kenntnisse aus den Bereichen Mathematik, Psychologie, Didaktik, Evaluation und neue Technologien verfügen und den Integrationsprozess in Deutschland selbst durchlaufen haben. Die lernmodule.net gGmbH, Gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung von Neuen Medien in Schulen und Hochschulen, ist Teil der ZUM-Community ("Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet e.V." unter http://lernmodule.zum.de). Die ZUM besteht seit 10 Jahren und gilt als populärster Bildungsserver in Deutschland mit bis zu über 115.000 Visits pro Tag. Über 18.000 Anmeldungen gab es alleine in den ersten vier Monaten für das Angebot an Lernmodulen. (esf) Kontakt: lernmodule.net gGmbH, Gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung von Neuen Medien in Schulen und Hochschulen, Uwe Kohnle, Sibylle Tuschter, Durlacher Straße 22, 76356 Weingarten, Tel.: 07244/74138-0, Fax: -9, presse@lernmodule.net, www.lernmodule.net |
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Der Kopftuchstreit - Politisierte Religion |
Im Januar 2006 ist beim Transcript Verlag die Studie "Politisierte Religion. Der Kopftuchstreit in Deutschland und Frankreich" erschienen (ISBN: 3-89942-410-7). Ausgehend von den seit einigen Jahren anhaltenden Debatten um das islamische Kopftuch in staatlichen Bildungseinrichtungen Deutschlands und Frankreichs, analysiert Dr. Schirin Amir-Moazami die Logiken der Diskursproduktion über den Islam und bringt die Argumente der Kritiker mit den Stimmen Kopftuch tragender junger Musliminnen ins Gespräch. Die Studie zeichnet nach, wie die wachsende Partizipation von als Muslime sichtbaren Menschen, hier symbolisiert durch das Kopftuch, im vorherrschenden Diskurs beider Länder Abwehrreaktionen provoziert und der Islam mehrheitlich als "Gegenkategorie" zu jeweils national geprägten Konzepten der Trennung von Religion und Staat begriffen wird. Zugleich zeigt die 290-seitige Untersuchung, "wie die jungen Frauen in die Diskurstraditionen beider Länder eingebettet sind und sich in komplexen Aushandlungsprozessen engagieren". Amir-Moazami lehrt am Fachbereich Kulturwissenschaften der Viadrina Universität in Frankfurt/Oder und forscht zu "Mechanismen der Diskurszirkulation" über islamische Organisationen in Deutschland und Frankreich. (esf) |
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Islamischer Religionsunterricht in Europa |
Islamischer Religionsunterricht ist ein junges Phänomen der Institutionalisierung des Islam in Europa. Im März 2006 ist im Transcript Verlag die Publikation "Islamischer Religionsunterricht in Europa. Lehrtexte als Instrumente muslimischer Selbstverortung im Vergleich" von Irka-Christin Mohr erschienen (ISBN: 3-89942-453-0). Die 250-seitige Studie über Lehrtexte aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden zeigt, wie muslimische Lehrplaner/innen ihre Religion für die Schule organisieren und welche Angebote sie der nachwachsenden Generation machen, sich in Europa einzugliedern. Mohr zeigt, dass es zuallererst didaktische und weniger theologische Entscheidungen sind, die den Islam für Schule und Unterricht reformieren. (esf) |
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Muslimisches Leben am Oberrhein |
In der Reihe "Studien zum interreligiösen Dialog" des Waxmann Verlags ist Ende 2005 Band 8 erschienen, der im Kontext Integration interessant ist. Unter dem Titel "Der Islam in der Regio TriRhena" hat Ralph-Peter Klause in einer religionsgeographischen Studie die Gruppe der rund 150.000 Muslime in der oberrheinischen Grenzregion TriRhena (Deutschland, Schweiz, Frankreich) dokumentiert. In einem ersten, eher deskriptiven Teil werden die Grundlagen der islamischen Infrastruktur am südlichen Oberrhein beschrieben. In einem zweiten, empirisch-theoretischen Teil beschreibt Klause politische Hintergründe und aktuelle Debatten im Zusammenhang mit der durch die Zuwanderung entstandenen muslimischen Diaspora. Bei dieser grenzüberschreitenden Betrachtung ging es auch um die Frage nach einem real praktizierten "Euro-Islam". Es fiel auf, dass sich Menschen mit einer vergleichbaren Migrationsgeschichte den gegebenen Bedingungen der drei Länder weitgehend angepasst haben, ohne sich grenzüberschreitend zu organisieren. Die 160-seitige Studie kostet 24,90 Euro. (esf) |
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EMN-Bericht zu "Illegalen" in Deutschland |
Seit den 1990er-Jahren ist auch in Deutschland das Problem "illegaler" Migration stärker wahrgenommen worden. Dennoch weiß man noch immer relativ wenig über diese Migrantengruppe, deren Größenordnung von den einen vorsichtig auf mindestens 100.000, von anderen auf gut 1 Million geschätzt wird. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat im April 2006 den zweiten Forschungsbericht des Referates Migrations- und Integrationsforschung zum Thema "Illegal aufhältige Drittstaatsangehörige in Deutschland: Staatliche Ansätze, Profil und soziale Situation" herausgegeben. Der Bericht ist im Rahmen des Europäischen Migrationsnetzwerks (EMN) entstanden und liefert eine ausführliche Bestandsaufnahme des aktuellen Erkenntnisstandes zu diesem noch wenig erforschten Thema. Der von Annette Sinn, Axel Kreienbrink und Hans Dietrich von Loeffelholz erstellte 195-seitige Bericht behandelt die Frage nach dem "Wie" des Umgangs mit sich irregulär aufhaltenden Migranten, lässt dabei aber auch die Frage nach dem "Warum" nicht außer Acht. Der Schwerpunkt der Darstellung liegt auf den rechtlichen Rahmenbedingungen und staatlichen Ansätzen zum Umgang mit dem Phänomen. Dazu gehören Kontrollmethoden, Zugangsmöglichkeiten zu öffentlichen und sozialen Leistungen, Wege zur Erlangung eines Aufenthaltstitels, aber auch Rückkehrmaßnahmen. Beschrieben werden darüber hinaus die soziale und ökonomische Situation der Gruppe und die ökonomischen Auswirkungen illegaler Migration. Ein ausführlicher Anhang nennt mit dem Thema befasste Initiativen und Organisationen. (esf) Bezug: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Frankenstraße 210, 90461 Nürnberg, Tel.: 0911/943-4401, Fax: -4007, info@bamf.bund.de, www.bamf.de |
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Zeitzeugengespräche |
Mitarbeiter der Jugendbildungsstätte Anne Frank haben im vergangenen Jahr im interkulturellen Unterricht und in der Jugendbildungsarbeit biographische Gespräche mit Migranten geführt. Unter dem Titel "Zeitzeugengespräche mit Migrantinnen und Migranten" hat die Jugendbildungsstätte diese Gespräche Anfang 2006 beim Verlag Brandes & Apsel veröffentlicht. Der 120-seitige Band orientiert sich an den Erfordernissen der schulischen Arbeit und der Jugendarbeit und soll als praktische Handreichung für Lehrer dienen. Die bebilderte Publikation kostet 9,90 Euro. (esf) |
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Broschüren / Zeitschriften |
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Broschüre zum Rechtsradikalismus |
Unter dem Titel "Von Lifestyle bis Hatecrime" hat das Bildungs- und Forschungswerk Saar-Lor-Lux (BIFOR) im Auftrag der DGB-Jugend West Ende 2005 eine 55-seitige Broschüre über Rechtsradikalismus in Rheinland-Pfalz und Saarland herausgegeben. Die farbig gestaltete Publikation richtet sich an Jugendliche ebenso wie an Multiplikatoren der Jugend- und Erwachsenenbildung. Ziel ist es, grundlegende Kenntnisse der Organisationsstrukturen, Strategien, Konzepte und sog. Stylecodes der radikalen Rechten im Zusammenhang darzustellen. Ferner werden einige zentrale, in der Literatur beschriebene Erklärungs- und Handlungsansätze skizziert. (esf) Bezug: Bildungs- und Forschungswerk Saar-Lor-Lux, PF 100313, 66003 Saarbrücken, Tel.: 0681/3961981, biforsaar@yahoo.de |
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UNHCR stellt Zeitschrift "Flüchtlinge" ein |
Berlin. Mit Ausgabe 4/2005 hat das Amt des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) nach über 20 Jahren die deutschsprachige Version der Zeitschrift "Flüchtlinge" eingestellt. Fehlende finanzielle Mittel zwangen die Organisation dazu. Der UNHCR wurde durch die Resolution 428 (V) der UN-Vollversammlung gegründet und nahm 1951 seine Arbeit auf. Die Aufgabe des UNHCR ist, den Millionen von Flüchtlingen und Vertriebenen in Europa zu helfen, die während oder nach dem Zweiten Weltkrieg ihr Heimatland verlassen mussten. Artikel und komplette Ausgaben der viermal jährlich erscheinenden Zeitschrift sind einsehbar unter http://www.unhcr.de/unhcr.php/cat/34. (esf) |
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Belletristik / Bildbände |
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Yüksel und Utku Pazarkaya
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Manchmal schlägt der Fehlerteufel an den erstaunlichsten Stellen zu, ohne dass es bemerkt wird. So geschehen beim Interview mit der Integrationsbeauftragten Maria Böhmer in AiD 1/06. Das Gespräch habe Yüksel Pazarkaya (Foto) geführt, hieß es dort. Natürlich: Der wohl erste als solcher in der Öffentlichkeit wahrgenommene deutsch-türkische Autor hat Jahrzehnte lang auch als Journalist gearbeitet. Allerdings für den WDR in Köln, nicht für den SWR in Stuttgart (wie es in der das Interview abschließenden Zeile hieß). Am Neckar arbeitet sein Sohn Utku Pazarkaya und interviewt - gemeinsam mit AiD-Redakteuren - schon einmal die politische Prominenz. Der Vater lebt als Pensionär nach wie vor am Rhein - genauer gesagt: im Winter in Bensberg, im Sommer in der türkischen Heimat - und schreibt nach rund zehn Jahren Pause wieder Bücher. 2001 produzierte er unter anderem mit dem Fotografen Werner Biskup den Fotoband "Weidengasse" über eben diese bekannte Straße in Köln, 2002 erschien der Roman "Ich und die Rose", 2004 "Odysee ohne Ankunft" und im November 2005 "Du Gegenden". Bekannt wurde Vater Pazarkaya 1982/83 mit seinen Sachbüchern "Rosen im Frost. Einblicke in die türkische Kultur" und "Spuren des Brots. Zur Lage der ausländischen Arbeiter" sowie Gedichtbänden wie "Ich möchte Freuden schreiben". Es folgten 1987 "Die Wasser sind weiser als wir", eine von ihm übersetzte Zusammenstellung türkischer Lyrik der Gegenwart, 1989 der Gedichtband "Der Babylonbus" und 1996 eine Übersetzung von Aziz Nesins "Ein Verrückter auf dem Dach". Der 1940 in Izmir geborene Schriftsteller, Journalist und Übersetzer ist Träger des Bundesverdienstkreuzes und Mitglied sowohl des türkischen als auch des deutschen PEN-Clubs. 1958 war er nach Deutschland gekommen, erwarb in Stuttgart ein Diplom als Chemiker, studierte Germanistik und Philosophie und promovierte 1973 in Literaturwissenschaft. Seitdem arbeitet er als Schriftsteller, der sich auch, aber nicht ausschließlich, mit der Situation von Arbeitsmigranten und insbesondere Diskriminierungserfahrungen auseinander setzt. (esf) |
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"Leyla" - Feridun Zaimoglus neuestes Buch |
Feridun Zaimoglu hat sich in Deutschland zu einem der wichtigsten deutsch-türkischen Schriftsteller seiner Generation entwickelt. Die Medienresonanz ist enorm und seine Meinung von Interesse. Bekannt wurde er 1995 durch das Buch "Kanak Sprak", das die Ghettosprache der türkischen Jugendlichen dokumentierte. Doch aus dem damals literarisch aggressiven Poeten ist ein etwas melancholisch-nachdenklicher Autor geworden. Man könnte glatt von einer geistigen Metamorphose Zaimoglus sprechen. Sein neuestes Buch "Leyla" erzählt die Geschichte eines Mädchens, das in einem streng geregelten Alltag der Türkei der 1960er-Jahre aufwächst. Richtige Helden gibt es in dieser Gesellschaft keine. Der Vater kompensiert die Sinnleere seines Lebens durch die Tyrannei an seiner Familie. Zärtlichkeit und Zuneigung scheinen für ihn ein Zeichen der Schwäche zu sein. Die Flucht aus der Armut hat höchste Priorität. Die Tugenden Ehre und Würde verkommen zu leeren Worthülsen, und sind zugleich Hilfsmittel zur Unterdrückung der Frau. In dieser patriarchalischen Gesellschaft scheinen lediglich die Frauen die kleinen Helden zu sein, die die alltägliche Erniedrigung in der anatolischen Kleinstadt stoisch zu ertragen wissen. Ebenso die Jüngeren, die die Hoffnung in sich tragen und noch nicht von Aberglauben, Ignoranz und Gewalt der Erwachsenenwelt infiziert sind. Obwohl die raue anatolische Lebenswelt von strengen Sitten und Doppelmoral geprägt ist, gibt es doch die kurzen Momente der Hoffnung, Hilfsbereitschaft und der Liebe. Wie jene Situation, als Tolga sich von seiner Schwester auf die Wange küssen lässt als Dank dafür, dass er ihre Puppe "Püppschenpupp" wieder fand, obwohl er sie bestrafen wollte, weil sie sich unerlaubt vom Garten entfernt hatte. Diese Momente sind es, die das Leben lebenswert machen und dem grauen, eintönigen Leben einen kleinen Sinn geben. Aber das Schicksal in der Kleinstadt lässt viele zu Marionetten werden, Träume und Hoffnungen verwelken schnell wieder. Allein die Emigration als Flucht aus der provinziellen Trostlosigkeit, zuerst nach Istanbul, dann gen Deutschland, einem unbekannten Land, das doch immerhin eine Zukunft anbietet, die nicht vorherbestimmt zu sein scheint, ermöglicht neue Chancen. "Leyla" spiegelt das Leben und die Sehnsucht einer Generation nach einer besseren Welt wieder. (as) Unterdessen hat sich ein Disput um "Leyla" entwickelt. Die in Deutschland lebende Schriftstellerin Evime Sevgi Özdamar hat Zaimoglu vorgeworfen, auffällig viele Passagen in ähnlicher Weise formuliert zu haben, wie in ihrem 1992 erschienenen Roman "Das Leben ist eine Karawanserai". (die Red.) |
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Tunesische Sehnsüchte |
Von Ariana, einem verschlafenen Städtchen in der Nähe von Tunis, wo in der brütenden Mittagshitze die Zeit stehen bleibt, bis nach Deutschland ist es ein weiter Weg. Über diesen führt uns Kaouther Tabai in ihrem Buch "Das kleine Dienstmädchen" tief in das Leben der Frauen, lässt uns teilhaben an den Höhen und Tiefen ihres tunesischen Alltags. Mit orientalisch blumiger Sprache, arabesken Ausschmückungen und Abschweifungen, aber vor allem mit ihrer einfühlsamen Erzählweise führt Tabai, die 1964 in Tunesien geboren wurde und seit 1983 in Deutschland lebt, die Menschen ihres Heimatlandes lebendig vor Augen. Tabai studierte an der Technischen Universität in München Informatik und arbeitet heute als Software-Entwicklerin und Übersetzerin. Sie schreibt in ihrer Muttersprache Arabisch und in Deutsch. "Die Neugier und Euphorie der Jugend ließen mich Ariana verlassen. Die Liebe ließ mich in München hängen bleiben", sagt sie. "Meine Muttersprache Arabisch ist meine Heimat, sie lebt in mir überall, wohin ich komme, und in die deutsche verliebte ich mich auf den ersten Blick; das 'Ja'-Wort war mein Anfang mit ihr. Doch auf dem tagtäglichen Weg zur Arbeit, in das Softwarehaus im sachlichen Büroviertel, begleiten mich täglich deine Stimmen ... Ariana." Seit Juni 2006 liegt die zweite Auflage des 2004 beim Glaré Verlag erschienenen Buchs vor (ISBN: 3-930761-39-4). Von einer anderen Sehnsucht erzählt Amor Ben Hamida in seinem ebenfalls 2006 beim Glaré Verlag erschienenen Buch "Tunesier sucht Europäerin - zwecks Heirat". (Er erzählt die Geschichte eines jungen Tunesiers, der um alles in der Welt in Europa Arbeit finden will. Nach einem illegalen Aufenthalt in Frankreich und folgender Abschiebung lernt er auf Djerba eine Schweizer Touristin kennen. Sie heiratet ihn und nimmt ihn mit in die Schweiz. Aber das Leben entwickelt sich nicht so, wie sich beide das erhofft haben. Ben Hamida hat das Buch geschrieben, "um auf die Umstände junger Tunesier hinzuweisen, die um jeden Preis nach Europa wollen (…), doch die verschiedenen Kulturen, der Glaube, ihre anerzogene Unbeschwertheit und die in Europa notwendige rigorose Planung des Alltags lassen die jungen Männer scheitern. Die Europäerinnen erkennen in diesem traurigen, entmutigten, oft sogar aggressiven Ehemann ihren charmanten, hilfsbereiten und verführerischen Ferienbegleiter nicht wieder". Der 1958 in Medenine (Süd-Tunesien) geborene Autor wuchs in einem Kinderdorf auf, lebt in Rorschach/Schweiz und arbeitet in Zürich. (esf) |
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Alles roger, Hodscha? |
Kerim Pamuk, 1970 an der türkischen Schwarzmeerküste geboren, kam im Alter von neun Jahren nach Hamburg. "Er ist nicht in einem türkischen Ghetto aufgewachsen, er hat keine ohnmächtige Wut im Bauch, sein Vater hat ihn nicht verprügelt, die größten Niederschläge seines Lebens verpasste ihm das Hamburger Wetter", heißt es in einer mit stereotypen Vorstellungen spielenden Beschreibung des Kabarettisten. 1997 stand er erstmals auf einer Bühne im Hamburger Schanzenviertel. Seitdem tourt er mit seinem "Mülti-Külti-Comedy-Programm" durch Deutschland. Nun hat er - nach "Sprich langsam, Türke" - ein zweites Buch vorgelegt: "Alles roger, Hodscha?" In den zehn Geschichten, die Pamuk erzählt, kommen auch lustige Türken vor, wie der rappende Bengel, der zum Korankurs soll. Aber nicht nur: Da ist auch die zarte Liebesgeschichte eines Kioskbesitzers oder die Geschichte eines verzweifelten Mittzwanzigers, der sich das Leben nehmen will, "um wenigstens einmal etwas wirklich zu beenden...". Pamuk beschreibt mit charmantem Humor, wie Türken, Deutsche und ein Kurde um ihren Platz im Dasein kämpfen, dabei mehr oder weniger bewusst ihrem persönlichen "point of no return" entgegen schlittern - um zu erkennen, was ihr Leben ausmacht. Das 120-seitige Buch ist in der Edition Nautilus erschienen (ISBN 3-89401-454-7) und kostet 12,90 Euro. (esf) |
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Preise / Tagungen / Filme / Theater / Messen |
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ARD Medienpreis CIVIS |
Berlin. Sieben Autoren, Regisseure und Journalisten sind am 11. Mai 2006 im Auswärtigen Amt in Berlin mit dem ARD Medienpreis CIVIS für Integration und kulturelle Vielfalt geehrt worden. Mit der Auszeichnung werden Fernseh- und Hörfunkproduktionen gewürdigt, die sich in herausragender Weise mit den Themen Zuwanderung, Integration und kulturelle Vielfalt beschäftigen und geeignet sind, das friedliche Zusammenleben in der europäischen Einwanderungsgesellschaft zu fördern. Den Hörfunkpreis im Bereich kurze Programme erhielt Osman Engin für seinen Magazin-Beitrag "Ich bin Papst" (WDR, 2005) in der Funkhaus-Europa-Sendung Cosmo vergeben (siehe Glosse). Die knapp dreiminütige Satire nimmt auf humorvolle Weise einen Sprachtest zur Einbürgerung auf's Korn, bei dem der Türke Osman den deutschen Text "Wir sind Papst" vorlesen muss. In der Jury-Begründung hieß es: "Der WDR-Magazinbeitrag spielt humorvoll mit alltäglichen Vorurteilen und Klischees. Dem Autor Osman Engin ist eine beeindruckende Satire gelungen über die deutsch-türkischen Beziehungen und die oft absurden Situationen im Umgang mit vermeintlichen Ausländern. Gerade die kurze Sendeform ist besonders geeignet, ein Massenpublikum positiv anzusprechen."
Der Vorsitzende des Kuratoriums der CIVIS medien stiftung, WDR-Intendant Fritz Pleitgen, warnte vor der Verharmlosung rechtsradikaler und fremdenfeindlicher Einstellungen in der Gesellschaft. "Hier blühen Rassismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Phobien gegenüber allen Menschen, die irgendwie anders sind. Das ganze ist mit hoher Gewaltbereitschaft verknüpft. Als wäre dies nicht schon Besorgnis erregend genug, belegen sehr ernst zu nehmende Studien, dass die Bereitschaft auch in der Mitte unserer Gesellschaften wächst, rechtsradikales Gedankengut und Handeln zu tolerieren und zu rechtfertigen. Auch hier gibt es eine zunehmend spürbare Tendenz zu Ab- und Ausgrenzung, Verachtung und Diskriminierung. Wir müssen aufpassen, dass die Liberalität unserer Gesellschaften nicht auf der Strecke bleibt in Folge allzu engstirniger und ängstlicher Integrationsdebatten einerseits und der Beschwichtigung neonazistischer Gewaltideologien andererseits." Besonders die Medien seien hier intensiv gefordert, sagte Pleitgen. Auch Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier verwies auf die Bedeutung der Integration und die Notwendigkeit in der globalisierten Welt, die Potenziale von Migranten nutzbar zu machen. (esf) |
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Integration und Islam |
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat im Frühjahr 2006 als Band 14 ihrer Schriftenreihe "Migration, Flüchtlinge und Integration" eine 202-seitige Dokumentation der Fachtagung "Integration und Islam" am 21./22. Juni 2005 herausgegeben. Nachgedruckt werden die Beiträge von einem Dutzend Referentinnen und Referenten, u.a. zum Themenbereich interreligiöser Dialog, zur Integrationspolitik auf Ebene des Bundes sowie der Länder. Weitere Beiträge beschäftigen sich mit dem "Erlanger Modell", einer Universitätsausbildung islamischer Religionslehrer oder dem Individualisierungsprozess der muslimischen Frau in der Moderne. Im Februar 2006 hat das Bundesamt auch eine 84-seitige Ausarbeitung "Kulturelle und religiöse Prägungen von Muslimen in Deutschland" veröffentlicht. Beschrieben werden religiöse Einflüsse auf das Verhalten muslimischer Migranten, Feste und Bräuche sowie das muslimische Leben in Moschee und Öffentlichkeit. Der aktuelle Überblick ist eine gute Informationsquelle zu allen relevanten Fragen. (esf) Bezug: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Frankenstraße 210, 90461 Nürnberg, www.bamf.de |
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Kompetenzen stärken! |
Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat im Frühjahr 2006 die Dokumentation einer gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung durchgeführten Fachkonferenz zur beruflichen Bildung von Jugendlichen und Erwachsenen mit Migrationshintergrund herausgegeben. Unter dem Titel "Kompetenzen stärken, Qualifikationen verbessern, Potenziale nutzen" ist auf 108 Seiten ein guter Überblick über ein Forschungsprojekt des Bundesinstituts, aktuelle Förderkonzepte und deren Diskussion entstanden. (esf) Bezug: Friedrich-Ebert-Stiftung, Abteilung Arbeit und Sozialpolitik, 53170 Bonn, www.fes.de |
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"Jugendlichen eine Perspektive geben" |
Berlin. "Ausbildung und Arbeit" war das Thema einer Fachtagung, die am 4. April 2006 im Zeichen der Vorgänge an der Rütli-Hauptschule im Berliner Rathaus stattfand. In seiner Eröffnungsrede wies Berlins Beauftragter für Integration und Migration, Günter Piening, auf die wohl gefährlichste Fehlentwicklung in der Integrationspolitik hin: Ein wachsender Anteil der Migrantenjugendlichen habe nicht die geringste Ausbildungs- und Berufsperspektive. Hauptschulabsolventen stehen meist vor dem Nichts. Mit Blick auf die durch den Brief aus der Rütlischule ausgelöste integrationspolitische Generaldebatte sagte Piening: "Interessant ist dabei immer wieder, was aus einem solchen Anlass alles an Thesen und Themen angerissen wurde - und was nicht. Die Schulpolitik, die frühkindliche Sprachförderung, das Elternhaus, die Deutschkenntnisse, der Islam, die Herkunft, der Integrations(un)willen - es gab kaum ein Thema, das nicht die eine oder andere Schlagzeile wert war." Dies seien in der Tat allesamt integrationspolitisch zentrale Handlungsfelder. "Aber interessant ist auch, dass eine zentrale Ursache für die Situation der Hauptschule immer nur am Rande erwähnt wird: Die Perspektivlosigkeit der Schülerinnen und Schüler für die Zeit danach." Vor allem die Hauptschule habe die Folgen für eine Entwicklung zu tragen, die einem Großteil einfachqualifizierter Jugendlicher - und das sind in Berlin vor allem Migrantenjugendiche - keinen Einstieg in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt erlaubt. Die Hauptschule entlässt den Großteil ihrer Abgänger ins Nichts." Die Folgen hätten die Lehrer der Rütlischule in ihrem Brief beschrieben, betonte Piening. Dort hieß es: "Wenn wir uns die Entwicklung unserer Schule in den letzten Jahren ansehen, so müssen wir feststellen, dass die Hauptschule am Ende der Sackgasse angekommen ist und es keine Wendemöglichkeit mehr gibt. Welchen Sinn macht es, dass in einer Schule alle Schüler/innen gesammelt werden, die weder von den Eltern noch von der Wirtschaft Perspektiven aufgezeigt bekommen, um ihr Leben sinnvoll gestalten zu können." Vom letzten Abgangsjahrgang der Rütlischule hat nach Auskunft der Rektorin keiner einen Ausbildungsplatz erhalten. "Ich werde Hartz IV" - diese resignierte Antwort eines Rütlischülers auf seine Berufsperspektive sei bittere Realität für viele Hauptschüler mit Migrationshintergrund in Berlin, so Piening. Zwar sei es notwendig, auf die aktuellen Konfliktlagen zu reagieren, auch mit dem grundlegende Umbau des Bildungssystems zu beginnen und die Eltern "mit ins bildungspolitische Boot zu holen". Solange aber die Jugendlichen nicht nach der Schule eine realistische Aussicht auf eine Ausbildung haben, auf eine Arbeit, die ein Einkommen und gesellschaftliche Teilhabe sichert, würden die integrationspolitischen Erfolge auf anderen Feldern wieder zunichte gemacht - das sei "die integrationspolitische Herausforderung Nr 1". Nicht die Integrationspolitik sei gescheitert, sondern "eine Haltung, die glaubt, man könnte folgenlos einen wachsenden Teil der jungen Migrantengeneration groß werden lassen, ohne ihnen eine realistische Chance auf Ausbildung, Beruf, Teilhabe zu geben." Die Fachtagung "Neue Wege bei der Eingliederung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Ausbildung und Arbeit" wurde veranstaltet von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen; durchgeführt wurde sie vom Türkischen Bund in Berlin-Brandenburg. (esf) |
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Sport und Jugendhilfe |
Nürnberg. Das "Nürnberger Forum der Kinder- und Jugendarbeit" widmet sich vom 27. - 29. September 2006 der Thematik "Sport und Jugendhilfe". Die Fachtagungsreihe des Jugendamtes der Stadt Nürnberg und des Kreisjugendrings Nürnberg-Stadt wird 2006 in Kooperation mit der Deutschen Sportjugend veranstaltet. Die dreitägige Veranstaltung in der Georg-Simon-Ohm Fachhochschule Nürnberg setzt sich mit Inhalten und Fragestellungen zum Phänomen Sport in Bezug zur Jugendhilfe und Jugendarbeit auseinander. Der Themenbogen wird sich von der gesellschaftlichen Bedeutung des Sports über den Einfluss der Bewegung auf die kindliche Entwicklung bis hin zur Rolle des Sports in der Ganztagsbetreuung spannen. Angesprochen werden Fachleute der Jugendarbeit, des Sports und der Verbandsarbeit, Pädagogen, Lehrer, Dozenten und Studenten. Die konkreten Inhalte zum diesjährigen Thema "Sport und Jugendhilfe" finden sich unter www.jugendamt.nuernberg.de. (esf) |
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Wenn ich einmal alt bin... |
Es ist damit zu rechnen, dass die Zahl der über 60-jährigen Migrantinnen und Migranten in Deutschland bis 2010 auf 1,3 Millionen und bis 2030 auf 2,8 Millionen steigen wird. Die meisten dieser Menschen werden nicht in ihr Herkunftsland zurückkehren. Die Einrichtungen und Strukturen der Altenhilfe müssen sich deshalb interkulturell öffnen, um den Zugang zu ihren Angeboten zu ermöglichen und zu erleichtern. Dies bedeutet, sich auf die Versorgung von Menschen verschiedener ethnischer, kultureller, religiöser und sozialer Herkunft einzustellen. Um diese Öffnung bereits in der Aus- und Weiterbildung in der Altenpflege zu fördern, haben die Nürnberger Filmemacher von transfers-film zusammen mit dem Sozialwissenschaftlichen Forschungsinstitut (SFZ) der Universität Nürnberg-Erlangen im Auftrag des Bayerischen Sozialministeriums 2003 eine Multimedia - DVD entwickelt und produziert, die verschiedene Materialien zur Unterrichtsgestaltung für das Themenfeld kultursensible Altenpflege bereitstellt. Als thematischer Einstieg dient ein dokumentarisch angelegter Kurzfilm (20 min). Darin werden zwei Familien in ihrem Alltag vorgestellt - die eine aus der Türkei stammend, die andere aus Kasachstan. In beiden Fällen geht es um die Pflege eines Angehörigen in der Familie, und beide Familien nehmen auf verschiedene Weise Altenhilfe in Anspruch. Insgesamt 14 Kurzfilme (Reportagen, Interviews und Rollenspiele) sowie ein umfangreicher Textteil mit Tipps zur Unterrichtsgestaltung runden das Medienangebot ab. (esf) |
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Münchner Interkulturelle Handpuppen |
Bedingt durch arbeitsmarktpolitische, gesellschaftliche und persönliche Faktoren haben erwachsene Migranten häufig Schwierigkeiten, ihren Platz in der deutschen Gesellschaft zu finden. Für die Kinder ist das anders, sie haben andere Möglichkeiten, sich schnell an die neuen Rahmenbedingungen anzupassen. Dennoch haben Migrantenkinder vor allem in der Schule Probleme mit der deutschen Sprache. Manche Lehrkräfte meinen es gut und bitten Eltern, dass sie mit ihren Kindern zu Hause Deutsch sprechen sollten. Dadurch wird in manchen Fällen auch noch die Erstsprache (Muttersprache) vernachlässigt. Das Informations-, Service- und Beratungszentrum für Asylanerkannte in Südbayern (ISBERA) hat daher eine interkulturelle Puppenkiste mit einem 45-seitigen Handbuch und einer Trainings-CD herausgegeben. Damit soll dem pädagogischen Personal in Kindertagesstätten und Kinderbetreuungen in Asylunterkünften Material an die Hand gegeben werden, das den Kindern möglichst viel sprachliche Anregungen in der Zielsprache geben soll. Gleichzeitig soll auch die Erstsprache der Kinder gehört und beachtet werden. Die Eltern sollen angeregt werden, auch die Erstsprache mit ihren Kindern zu pflegen. Die Puppenkiste kann ausgeliehen werden und bietet gleichzeitig die Möglichkeit, vorhandene Spielpuppen mit einfachen Mitteln zu verändern. "Auf das Spiel mit den Kindern kommt es an und auf die interkulturelle Ausrichtung der Pädagogik", so Gabriele Stark-Angermeier, ISBERA-Sprecherin. ISBERA arbeitet als Trägergemeinschaft von Arbeiterwohlfahrt, Bayerischem Roten Kreuz, Caritas und Innerer Mission und hat die Aufgabe, Asylanerkannte bei der Integration zu unterstützen. Im Vordergrund stehen Beratung und Begleitung in allen lebenspraktischen Fragen. Deutschkurse und andere Gruppenangebote helfen, dass sich die Menschen schneller zurechtfinden. (esf) Bezug: ISBERA, Caritas-Zentrum Innenstadt, Landwehrstr. 26, 80336 München, Tel.: 089/231149-14, gstarkangermeier@caritasmuenchen.de |
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Bühnenstoff Migration |
Ludwigshafen. Das Kulturzentrum Pfalzbau der Stadt Ludwigshafen am Rhein macht mit dem Thema Migration ernst. Intendant Hansgünther Heyme hat vom 26. April bis zum 1. Mai 2006 eine "Festwoche Türkei" für Erwachsene und Kinder ins Programm genommen, die konsequent auf Deutsch und Türkisch beworben wurde. Unter dem Titel "Tiyatro - Theater; Kültür - Kultur" wurde Theater als Ort der Begegnung, als Möglichkeit des Aufeinandertreffens und Verschmelzens verschiedener Kulturen verstanden. Die Festwoche war der Türkei und dem deutsch-türkischen Theater gewidmet. Einerseits sollte hier das türkische Theater mit seinen ursprünglichen volkstümlichen Elementen, aber auch seinen schon im 19. Jahrhundert ausgeprägten westlichen Einflüssen zur Sprache kommen. Andererseits ging es um die Begegnung zweier scheinbar fremder Kulturen, der türkischen und der deutschen, islamischer und christlicher Ausprägung. Es ging um die Mischung und Abgrenzung zweier Sprachen, die wenig gemeinsam haben und aus denen doch, auch in einer für die Festwoche erarbeiteten Eigenproduktion "Türkisch in kleinen Dosen", etwas gemeinsames Neues entstand. Neben der Uraufführung von "Gedeutscht und eingetürkt", angekündigt als "Sprachspaß für Hinz und Kunz" auf türkisch und deutsch, standen etwa ein aus Istanbul kommendes Tanzstück ("Irgendwo dazwischen" sowie ein auf Interviews des Schriftstellers Feridun Zaimoglu mit Türkinnen in Deutschland basierendes Solostück auf dem Programm. Insgesamt wurde türkisches und deutschtürkisches Schauspiel für Erwachsene, aber auch für Kinder, in seiner ganzen Vielfalt gezeigt. (esf) Infos: www.theater-im-pfalzbau.de |
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Zickezacke Hühnerkacke - neue Kinderliteratur |
Saarbrücken. Auf der 6. Europäischen Kinder- und Jugendbuchmesse 2006 vom 17. bis 20. Mai 2006 in Saarbrücken haben 35 Autoren und Illustratoren sowie 17 Comiczeichner aus ganz Europa aus ihren Bilderbüchern, Romanen und Gedichten vorgelesen. "In einer Gesellschaft im Umbruch, in einer Welt voller Konflikte und Unruhen ist das Kennenlernen und Verstehen anderer Kulturen zum wichtigsten Motor für ein tolerierendes Miteinander geworden. Bücher öffnen dabei die Türen in uns selber und in fremden Köpfen", sagte Doris Pack, Europa-Parlamentarierin und Vorsitzende der Messe, bei der Eröffnung. Viele Kinder und Jugendliche besuchten unter anderem die Lesungen von Autorinnen und Autoren mit Migrationshintergrund. Der wohl bekannteste unter ihnen, der Berliner Zoran Drvenkar, las aus dem mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichneten Roman "Die Kurzhosengang" und aus "Was geht wenn Du bleibst" (beide Carlsen Verlag 2005). Der in München lebende Autor Theo las aus "Zicke Zacke Hühnerkacke" (Esslinger Verlag 2006), einer interaktiv gestalteten Geschichte zweier frecher Hühner. Der irische Autor Matthew Sweeney, der zur Zeit in Berlin lebt, las aus "Fuchs (Fox)", einer Geschichte der Freundschaft eines einsamen Jungen mit einem Obdachlosen und dessen Fuchs (Bloomsbury 2003). Die in Berlin lebende französische Autorin und Illustratorin Isabel Pin las aus "Papa Sumo" und "Im Zoo" (Bajazzo Verlag 2005 bzw. 2006). Der gleichfalls in Berlin lebende russische Illustrator Aljoscha Blau lud zu Illustrationsworkshops zu seinen Büchern "Rote Wangen" (Aufbau Verlag 2005) und "Der Winterzirkus" (Fischer Schatzinsel Verlag 2005) ein. Jaromir Konecny, in München lebender tschechischer Jugendbuchautor und Slam-Poetry-Künstler, las aus "Hip und Hop und Trauermarsch" (CBT Verlag 2006). Die in Saarbrücken lebende polnische Illustratorin Dorota Wünsch schließlich erzählte und malte zu ihren Büchern "Himbeermarmelade" und "Ein Apfel für den lieben Gott" (Hammer Verlag 2004 bzw. 2005). Ehrengastland der Buchpräsentation unter dem Motto "Bücher bauen Brücken" war Belgien. (esf) |
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