Integration in Deutschland 2/2006, 22.Jg., 30. Juni 2006

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*) Diese Beiträge wurden im Druck-Exemplar nicht veröffentlicht!


Wie wird die Vielfalt genutzt?

Studie untersucht 46 Unternehmen

Wirtschaftlichkeit von Diversity, Auswirkungen der EU-Antidiskriminierungsrichtlinie, Alter und Diversity sowie Externe Kommunikation: In Kooperation mit dem Personal Magazin untersuchte die „Ungleich Besser Diversity Consulting“ diese vier Themenbereiche, um mehr über die innovativen Aspekte der betrieblichen Nutzung von Vielfalt herauszufinden.

„Wie lautet die Definition von Diversity?“. Schon auf diese Einstiegsfrage erhielten die Interviewer sehr unterschiedliche Aussagen. Drei Viertel der Unternehmen versteht darunter zunächst Vielfalt im Sinne von Unterschieden. Etwa 35 % erwähnen die Individualität der Beschäftigten. Knapp die Hälfte der 46 befragten deutschen Unternehmen – darunter etwa die Deutsche Bank, E.ON oder Kraft Foods Deutschland – verbindet mit Diversity einen Nutzen stiftenden Effekt.

61 % der Unternehmen sehen durch Diversity den Wirtschaftstrend Ethikorientierung gestützt – für die Consultants von Ungleich Besser ein Beleg, dass Diversity eher als sozialpolitisches oder moralisches und weniger als ökonomisches Konzept verstanden wird. Den befragten Unternehmen geht es darum, ein diskriminierungsfreies Umfeld als wirtschaftlichen Mehrwert zu schaffen. Auf Platz 2 der Wirtschaftstrends, die von Diversity profitieren, rangiert die Globalisierung (57%), auf Platz 3 werden die häufigen Organisationsveränderungen und der technische Fortschritt genannt (52%).

Weiter wollte man wissen, aus welcher gesellschaftlichen Entwicklung sich am deutlichsten eine Notwendigkeit für den Managementansatz Diversity ableitet. An erster Stelle (80 %) steht hierbei die wachsende Bedeutung von Frauen für den Arbeits- und Absatzmarkt. Ethnische Minderheiten bieten für 35 % der Befragten ein zunehmendes Potenzial. Vor dem Hintergrund kultureller Veränderungen gewinnt Diversity an Bedeutung, weil der Selbstverwirklichung und Flexibilität am Arbeitsplatz hohe Bedeutung beigemessen werden, fanden 72%. Ebenso wird die Tendenz, dass junge Menschen ein offenes und/oder multikulturelles Umfeld bevorzugen (57%), genannt. 61 % erhoffen sich durch Diversity einen Zugang zu mehr qualifizierten Kandidaten. Mit Blick auf erfolgreiche Maßnahmen nennen die Unternehmen u.a. Mitarbeiternetzwerke, Fokusgruppen und interaktive Kommunikation mit Mitarbeitern (72 %).

Welchen Herausforderungen muss sich Diversity Management stellen? Für die meisten Unternehmen bestehen sie darin, den Erfolg von Diversity zu messen, um die Wirkung beurteilen zu können und weitere Implementierungsprozesse zu steuern. Die zweitgrößte Herausforderung wird in der Sensibilisierung und der Schaffung von Bewusstsein gesehen. Weitere Unternehmen sind der Meinung, dass die Geschäftsführung von dem Ansatz überzeugt werden muss.

Da ein zentrales Motiv zur Auseinandersetzung mit Diversity die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben ist, wurde die Auswirkung der EU-Antidiskriminierungsrichtlinie untersucht. Das Ergebnis zeigt: 46 % der Unternehmen haben bereits eine eigene Richtlinie, die z. B. einen Verhaltenskodex enthält. 18 % planen dies. Eine verbindliche Leitlinie wird von neun Unternehmen als erfolgreichste Maßnahme im Rahmen der Antidiskriminierungsarbeit gesehen. Am zweithäufigsten wird das Controlling angewendet, darauf folgen Präventionsmaßnahmen.

Wie wird das Diversity-Konzept von den Unternehmen kommuniziert? Zu den gängigsten Formen gehört die Erwähnung derartiger Maßnahmen oder Erfolge, z.B. in Nachhaltigkeitsberichten. 59 % präsentieren ihr Engagement im Internet und 54 % kommunizieren es durch Konferenzpräsentationen oder über die Teilnahme an Foren.


Autorin: Kerstin Dillmann

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"Diversity anwenden"

 

Die in Köln ansässige "Ungleich Besser Diversity Consulting" ist eine europäisch ausgerichtete Unternehmensberatung, die auf Dienstleistungen und Beratung im Bereich Diversity Management und Marketing spezialisiert ist. "Vielfalt bestmöglich nutzen" lautet das Motto des 1997 gegründeten Unternehmens. Die Beratungsansätze zeichnen sich durch internationale Erfahrung, Ganzheitlichkeit und Innovationsstärke aus. Durch ihre Arbeit möchte das Unternehmen die Anwendung des Diversity-Ansatzes in Politik und Gesellschaft fördern und zu einer Verbesserung der Lebenswelten von Menschen beitragen. Dazu gehören auch eigene Studien, Konzepte und Publikationen.

Neben den Beratungsangeboten betreibt Ungleich Besser unter www.ungleich-besser.de eine Webseite, die einen Einstieg in das Thema "Diversity" bietet. Praxisbeispiele, Implementationsmodelle und die Beschreibung gesellschaftlicher Veränderungen veranschaulichen den Ansatz. Entwickelt wurde auch das bislang erste und einzige Online-Lernprogramm zu Diversity in Deutschland: eDiversity soll Nutzer für vorhandene Vielfalt sensibilisieren und anregen, das eigene Verhalten beispielsweise im Umgang mit Menschen mit einem Migrationshintergrund zu überdenken. Das Weiterbildungsinstrument vermittelt Führungskräften und MitarbeiterInnen ein Grundwissen über Anti-Diskriminierung und trägt zu einer Verbesserung der Zusammenarbeit heterogener Teams bei. (esf)

Kontakt: Ungleich Besser Diversity Consulting, Michael Stuber, Richard-Wagner-Strasse 25, 50674 Köln, Tel.: 0221/22212-50, Fax: - 51, consulting@ungleich-besser.de, www.diversity-consulting.de, www.e-diversity.de

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Interkulturelle Unternehmens-
beratung

 

Die 2003 in Recklinghausen gegründete Aktaş Unternehmensberatung versteht sich in dem Sinne als interkulturell, als in ihre Beratung "die Vorzüge verschiedener Kulturen einfließen", so der Gründer, Dipl.-Ökonom Zafer Aktaş. Die Firma versteht sich "als Mittler zwischen Menschen, Unternehmen und Institutionen in unternehmerischen Belangen. Die Berater sind selbst mit zwei oder mehr Kulturen aufgewachsen, sprechen mehrere Sprachen und haben ein Gespür für die Probleme vieler Migranten. Zu den Angeboten der jungen Firma gehören die Gründungs-, Unternehmer- und Außenhandelsberatung. Aktaş und seine beiden Mitarbeiter Daniel S. Lee und Yaşar Okumuş helfen bei der Geschäftsanbahnung und Gründung von Unternehmen in der Türkei und in Deutschland, vermitteln Kontakte sowie Kooperationen und Joint-Ventures. (esf)

Kontakt: Aktaş Unternehmensberatung, Markt 1, 45657 Recklinghausen, Tel.: 02361/106776-8, Fax: -9, info@aktas.biz, www.aktas.biz

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Trainings von Pro Qualifizierung

 

Düsseldorf. Die berufliche Integration von Menschen mit Migrationshintergrund ist Ziel der Entwicklungspartnerschaft Pro Qualifizierung. Im Rahmen der Maßnahme werden diejenigen informiert und weiter qualifiziert, die Einfluss auf Personalentscheidungen haben: Entscheidungsträger/innen in Industrie, öffentlichen Verwaltungen, Beratungs- und Migrantenselbstorganisationen und KMU des Handwerks. Zur Zielgruppe gehören insbesondere Personalverantwortliche, Multiplikatoren, Betriebs- und Personalräte und Unternehmer/innen. Themen der Qualifizierungsveranstaltungen sind u.a. Mitarbeiterführung, neue Strategien der Unternehmensführung, Teamentwicklung, Motivation, interkulturelle Kompetenz sowie vielfältigen Aspekte der beruflichen Qualifizierung im interkulturellen Kontext.

In den Monaten August/September bietet Pro Qualifizierung dazu eine Reihe von Veranstaltungen an, die durch die Förderung der europäischen Gemeinschaftsinitiative EQUAL und des Europäischen Sozialfonds sowie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales kostengünstig angeboten werden können.

Geplant sind folgende Veranstaltungen:

30.-31. August in Düsseldorf - Interkulturelles Training: Zwischen Eingriff und Leistung. Interkulturelle Kommunikation und Konfliktregelung in der Hoheitsverwaltung [siehe http://www.pro-qualifizierung.de/beitrag._cGlkPTI1NCZpZD0zOTUz_.html]

01.-02. September in Düsseldorf - Interkulturelles Training: "Der hört mir gar nicht zu!!" Interkulturalität im Industriebetrieb: Störfall Kommunikation? [siehe http://www.pro-qualifizierung.de/beitrag._cGlkPTI2OSZpZD0zOTU4_.html]

02.-03. September in Hattingen/Ruhr - Workshop: Motiviert, interessiert und weiter? Weiterbildung und Beratung in der Praxis [siehe http://www.pro-qualifizierung.de/beitrag._cGlkPTI1NCZpZD0zOTky_.html]

08.-10. September in Hattingen/Ruhr - Interkulturelles Training: "Der schaut mich gar nicht an!!" Konfliktregelung im Industriebetrieb [siehe http://www.pro-qualifizierung.de/beitrag._cGlkPTI2OSZpZD0zOTYw_.html]

11. September in Düsseldorf - Interkulturelles Training: Wie wird daraus ein "Wir"? Organisationsentwicklung im interkulturellen Kontext (für öffentliche Betriebe und Verwaltungen) [siehe http://www.pro-qualifizierung.de/beitrag._cGlkPTI2OSZpZD0zOTU1_.html]

19. September in Dortmund - Seminar: Hartz 4 & Co.: Konsequenzen für Menschen mit Migrationshintergrund [siehe http://www.pro-qualifizierung.de/beitrag._cGlkPTI1NCZpZD0zOTg2_.html]

20.-21. September in Düsseldorf - Interkulturelles Training: "Was kann ich für Sie tun?" Interkulturelles Kommunikationstraining für Angestellte in der Verwaltung und in öffentlichen Betrieben im Umgang mit Kunden [siehe http://www.pro-qualifizierung.de/beitrag._cGlkPTI2OSZpZD0zOTUy_.html]

23. September in Düsseldorf - Interkulturelles Training: Interkulturelle Kompetenz im Industriebetrieb. Personalentwicklung/-führung im interkulturellen Kontext [siehe http://www.pro-qualifizierung.de/beitrag._cGlkPTI2OSZpZD0zOTYz_.html]

26. September in Düsseldorf - Fachgespräch: Geringqualifiziert und chancenlos? Arbeitsmarktprognosen für An- und Ungelernte [siehe http://www.pro-qualifizierung.de/beitrag._cGlkPTI1NCZpZD00MTQ3_.html]

28.-29. September in Hattingen/Ruhr - Workshop: Motivationsförderung in der Weiterbildung, [siehe http://www.pro-qualifizierung.de/beitrag._cGlkPTQwNiZpZD0zODk3_.html]

Das komplette Jahresprogramm kann bei Pro Qualifizierung angefordert werden. (esf)

Infos: Svetlana Alenitskaya und Nora Farik, Pro Qualifizierung, Hans-Böckler-Str. 39, 40476 Düsseldorf, Tel: 0211/4301-186 oder -189, Fax: -134 oder -137, s.alenitskaya@iq-consult.de oder nora.farik@dgb-bildungswerk.de, www.pro-qualifizierung.de 

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Interkultureller FH-Studiengang

 

Fulda. Seit dem WS 2004/05 bietet die Fachhochschule Fulda einen dreijährigen Bachelor-Studiengang "Sozialwissenschaften mit Schwerpunkt interkulturelle Beziehungen" (BASIB) an. Das Studium umfasst neben Grundlagen der Politikwissenschaften und der Soziologie auch Rechts- und Kommunikationswissenschaften. Eine praxisorientierte Vertiefung ist in den Bereichen "Migration und Integration" oder "interkulturelle Beziehungen in Organisationen" möglich. Abgerundet wird das Studium durch ein Praktium in einem möglichen Berufsfeld sowie durch das Erlernen von Welt- und/oder Migrantensprachen. Berufsperspektiven ergeben sich z.B. in der Beratungsarbeit mit Migranten, in der Integrationspolitik und in international tätigen Organisationen. Ein Master kann - auch an der FH Fulda - angeschlossen werden. (esf)

Infos: Tel.: 0661/9640-481, www.fh-fulda.de/basib, basib@sk.fh-fulda.de

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