Ausländer in Deutschland 4/2000, 16.Jg., 1. Dezember 2000

ANTIRASSISMUS

Aktuelle Projekte

*) Diese Beiträge wurden im Druck-Exemplar nicht veröffentlicht!


Mit "Xenos" gegen Fremden-
feindlichkeit

 

Die Bundesregierung hat Mitte Oktober dargelegt, nach welchen Kriterien zusätzliche finanzielle Hilfe in Höhe von 25 Millionen DM zur Bekämpfung rechtsextremistischer und fremdenfeindlicher Phänomene gewährt werden soll. Nach Angaben des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung (BMA) soll "Xenos" (griechisch: der Fremde, der Gast) vor allem Vorhaben unterstützen, die "zum Aufbau gegenseitigen Verständnisses beitragen sowie das gemeinsame Lernen und Arbeiten von deutschen und ausländischen Jugendlichen und Erwachsenen unterstützen". Zudem sollen "zivilgesellschaftliche Strukturen gestärkt und lokale Kooperationen und Partnerschaften unterstützt werden". Die zuständige Referatsleiterin im BMA, Kampmeier, nannte als ein förderungswürdiges Beispiel eine Weiterbildung für Betriebsräte, die sich mit Methoden vertraut machen wollen, wie man rassistischen Einstellungen in der Belegschaft begegnet und wie man Toleranz im Betrieb fördert.

Nach Angaben des Parlamentarischen Staatssekretärs im BMA, Andres, sollen vor allem lokale Vorhaben gefördert werden, die sich um potentielle Täter kümmerten, aber auch Jugendliche, die als mögliche Opfer gefährdet seien, die Schulungen für "Multiplikatoren" organisierten oder die in Schulen und Betrieben aktiv werden wollen. Geprüft würden die Förderanträge von einer "technischen Stelle", die allerdings noch bestimmt und beauftragt werden müsse. Die ersten 25 Millionen DM für das laufende Jahr stehen zur Verfügung, die ersten Förderanträge sollen um die Jahreswende genehmigt sein. Die Vorhaben werden unter anderem aus Mittel des Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert. Mit Xenos will die Bundesregierung europäische Gelder anders nutzen als bisher. Bislang hatte sie die Mittel hauptsächlich für Arbeitsmarktmaßnahmen beziehungsweise für Beschäftigungspolitik ausgegeben. Eine Verwendung der ESF-Gelder für Projekte gegen Rechtsextremismus ist üblicherweise nicht möglich.

Das Programm soll in einer Sowohl-als-auch-Strategie umgesetzt werden. Einerseits will sich die Regierung Jugendlichen zuwenden, die "durch fremdenfeindliches Denken und Handeln auffallen oder dafür anfällig sind". Andererseits geht es aber auch um "Maßnahmen gegen Ausgrenzung und Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft". Andres spannte den Bogen der zu unterstützenden Klientel weit: "Xenos" will die Aus- und Weiterbildung von Jugendlichen rechter Couleur ebenso unterstützen wie die Öffentlichkeitsarbeit von Antirassismusgruppen. Kein potentieller Ansprechpartner soll ausgeschlossen werden. (esf)

Info: www.bma.bund.de

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Moorhuhn gegen rechts

 

Glupschaugen, buntes Gefieder: Das Moorhuhn ist unpolitisch und lässt sich von jedermann abknallen. Und nun "Moorhuhn gegen rechts"? Die Phenomedia AG aus Bochum, Heimat der Moorhühner, hat ein Originalgemälde des Erfinders des digitalen Geflügels, Frank Ziemlinski, für 15 000 DM im Internet versteigert den Erlös Mitte Oktober in Köln je zur Hälfte an die Rockinitiative gegen Rechtsextremismus "Arsch huh" und an die Nordoff/Robbins-Stiftung für Musiktherapie überreicht. Das wird nicht die letzte Aktion der Moorhühner sein, verspricht Stephan Pelster von Phenomedia. "Ballern gegen rechts - das fanden wir amüsant", so die Musiker der AG Arsch huh. Umso mehr, als in einigen Spielvarianten die Hühner zurückschießen oder gar dem Jäger auf den Kopf.... Der Zusammenschluß verschiedener Bands wurde vor acht Jahren gegründet und nach dem BAP-Lied über Zivilcourage nach Kölscher Art "Arsch huh und Zäng ussenander!" benannt. Er unterstützt Jugend- und Flüchtlingsprojekte, organisiert Konzerte zu Gunsten ehemaliger Zwangsarbeiter, zuletzt "Zwangsweise Kölsch" im Frühjahr. Im Dezember gehen die Mitglieder in Schulen, machen dort Musik und diskutieren mit den Jugendlichen. Die Nordoff/Robbins-Stiftung ist eine Einrichtung der gesamten Musikbranche und finanziert u.a. Musiktherapie für autistische Kinder.

"Moorhuhn gegen rechts" ist Teil der Kampagne "Z steht für Zivilcourage", die von der Berliner tageszeitung/taz zusammen mit PopOnline GmbH und anderen Partnern organisiert wurde. Popmusik und Computerspiele sind heutzutage wichtige Interessengebiete der jungen Leute, so Ralf Plaschke, Geschäftsführer der PopOnline. Die Produzenten müssen zu ihrer Verantwortung stehen. Mit solchen Mitteln könne man am ehesten junge Leute "auf der Kippe" erreichen. Phenomedia hat im Auftrag des Bundesinnenministeriums die Computerspiel-Serie "Dunkle Schatten" (vgl AiD-online 4/99 - Recht) entwickelt. Das Spiel habe, so Pressesprecher Ulf Hausmanns, mit "Ballern" nichts zu tun, sondern sei ein inhaltlich anspruchsvolles Abenteuerspiel. In "Dunkle Schatten" 1 und 2 ging es um Neonazi-Gefahr in einer Kleinstadt bzw. im Internet. Im November wurde Teil 3 fertiggestellt. Handlungsort ist Berlin. Diesmal geschieht ein Mord unter Fußballfans. Der Spieler kann wahlweise in die Identität eines deutschen oder eines türkischen Jugendlichen schlüpfen und erlebt dementsprechend unterschiedliche Situationen, bei denen er mit Rechtsextremen in Berührung kommt. Das digitale Rollenspiel fordere Entscheidungen ab und zeige Möglichkeiten und Grenzen der persönlichen Einmischung. Dies unterscheide die dritte Version von den zwei früheren, bei denen gute und böse Taten strikter getrennt waren, so Hausmanns. Die Spiele waren nach seiner Einschätzung bisher ein voller Erfolg und wurden über zwei Millionen Mal angefordert. Die neue CD-ROM wird - wie die Vorgänger - kostenlos an Schulen verteilt. Darüber hinaus sucht Phenomedia Partner, die bereit sind, die CD-ROM etwa Computerzeitschriften beizulegen oder auf Konzerten unters Volk zu bringen. (mjd)

Kontakt: Phenomedia AG, Lohrheidestr. 1, 44866 Bochum, Tel.: 02327/997180, hausmanns@phenomedia.com , www.phenomedia.com 
Spendenkonto der AG Arsch huh: KontoNr. 22222020, BLZ 37050198, Stadtsparkasse Köln

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Schüler produzieren CD gegen rechte Gewalt

 

Zwei engagierte Lehrer des Hochwald-Gymnasiums im saarländischen Wadern hatten die Idee, 400 Schüler machten in den Herbstferien mit als Texter und Chorsänger. Das Ergebnis wurde Mitte Oktober präsentiert: Eine CD unter dem Slogan "Kids gegen Gewalt", mit dem die Gymnasiasten gegen rechte Gewalt demonstrieren. Die Schüler waren aufgefordert, ihre Ideen und Einfälle zum Thema "Rechte Gewalt" einzureichen. Daraus wurde in einer Art Gedankencollage ein Songtext produziert. Zur Musik von Pink Floyds Protest- und Widerstandshymne "Another brick in the wall" entstand ein Rap-Text "Hey Leute, wacht doch endlich auf". Unter anderem heißt es "Nicht nur reden, nein auch handeln und nicht morgen, sondern jetzt". Der Erlös der CD kommt der Stiftung "Bürger in Not" zu. (esf)

Kontakt: Hochwald-Gymnasium, Am Kaisergarten 1, 66687 Wadern, Tel.: 06871/9026-0

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Streitschlichtung in der Grundschule

 

Anne und Emine sitzen in der Klasse nebeneinander. Oft zanken sie sich, eigentlich um Kleinigkeiten: um Stifte und Hefte und um den Platz auf dem Tisch. Ob das auch anders geht, wollten die beiden wissen. Nun sitzen sie wieder nebeneinander an einem großen runden Tisch. Zusammen mit Tüvi, Domenic, Frederic, Alida, Hanna, Sarah und ein paar weiteren Neun- und Zehnjährigen. Mal angenommen, Ali rutscht auf dem Schulhof aus, haut dabei Bert versehentlich das Brötchen aus der Hand, dieser will sich schon auf ihn stürzen - was tun? Erstmal werden die drei wichtigsten Regeln der Streitschlichtung wiederholt: Zuhören, Nicht Schimpfen und Ausreden lassen.

Die Marienschule in der Bonner Altstadt ist eine der ersten Schulen in Deutschland, die mit Streitschlichtung schon unter Grundschülern experimentiert. Die Altstadt ist keine reiche Gegend, ungefähr ein Drittel der Schüler sind nicht-deutsch. 15 Dritt- und Viertklässler werden gerade zu sogenannten Kinderrechtsschützern ausgebildet. Der Referendar Tim Kreischer macht jede Woche eine Stunde Schlichter-Unterricht. Die Stunde ist im Schulprogramm verankert, die Kollegen stehen dahinter. Es war seine Idee, die Kinder selbst ihre Konflikte beilegen zu lassen. Einmal hatte er während der Pause einen Streit zwischen türkischen und deutschen Jungen beobachtet. Nach der Auseinandersetzung marschierten vier Jungen über den Schulhof und skandierten "Türken raus!" Er stellte sie zur Rede, aber damit war das Problem nicht gelöst. Die Meinung der Mitschüler ist Kindern wichtiger als die Mahnung des Lehrers, sagt Kreischer. Ob jemand wegen seiner Hautfarbe, seines Akzents oder seiner Brille gehänselt wurde, spielt beim Schlichter-Verfahren eigentlich keine Rolle. Es wird immer eine Lösung angestrebt, bei der beide Streitende einen Kompromiß eingehen und keiner das Gesicht verliert. Dann wird ein Vertrag aufgesetzt, der von beiden unterschrieben wird. Nach einer Woche prüfen die Schlichter, ob er auch eingehalten wurde. Noch ein paar Wochen Theorie, dann wird es ernst. Die Kinder aus der Marienschule bekommen ein Schildchen, dass sie als Schlichter ausweist. In der Pause werden sie nach dem Rechten gucken und Streithähnen Hilfe anbieten. Wenn dann also Ali auf dem Schulhof ausrutscht und dabei Bert versehentlich das Brötchen aus der Hand haut, werden sie vorschlagen, Ali soll sein Frühstück mit Bert teilen. (mjd)

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Bekämpfung von Rassismus und Fremden-
feindlichkeit

 

Extremistische Aktivitäten und Erscheinungen sind keine Randprobleme unseres Gemeinwesens. Sorge macht der Bundesregierung vor allem, dass die Zahl rechtsextremistisch motivierter Gewalttaten im vergangenen Jahr angestiegen ist. Für die Bundesregierung gehört die politische Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus und seine Bekämpfung zu einer der wichtigsten Aufgaben. Deshalb haben die einzelnen Ministerien und nachgeordneten Behörden eine Vielzahl von Maßnahmen in die Wege geleitet, mit denen sie der Gewalt und dem Rechtsextremismus entschlossen entgegentreten. Das Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung (BMA) hat unter www.bma.bund.de  (Menüpunkt "Top-Thema") eine Vielzahl arbeitsrechtlicher Möglichkeiten sowie Musterbetriebsvereinbarungen und Links zusammengestellt, die nicht nur informieren sondern auch Anreiz geben sollen, sich selbst zu engagieren. Zu nennen sind unter anderem das Programm gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz, das Programm XENOS Leben und Arbeiten in Vielfalt, die Mitteilung der Kommission für Leitlinien zur neuen Gemeinschaftsinitiative EQUAL, eine Übersicht über Fördermaßnahmen und Projekte des BMA gegen Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit, die "Initiative Arbeit und Qualifizierung gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit" des Europäischen Sozialfonds, Bündnis für Demokratie und Toleranz beim BMI, Texte zur Fremdenfeindlichkeit (-erforschung, -erklärung, -gegenstrategien). Ferner wurde eine Notfall-Telefon-Hotline eingerichtet für Ausländer und Bürger, die Fragen und Meldungen in Bezug auf Fremdenfeindlichkeit haben: 01805 - 234566. (esf)

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Grüne gehen fremd

 

"Grüne gehen fremd - Fremde sehen grün" hieß das Begegnungsprojekt für Polizisten und Einwanderer. Es wurde nach britischem Vorbild aufgebaut - dort sind Wochenenden bei Migrantenfamilien ein Teil der polizeilichen Aus- und Fortbildung. Die Aktion Courage - SOS Rassismus, ein bundesweiter Verband, war es leid, Übergriffe gegen Ausländer seitens der Ordnungshüter nur zu dokumentieren. Es stellte sich die Frage, wie diese Übergriffe verhindert werden können. Beim Polizeipräsidium Bonn rannte man damit offene Türen ein. Polizeioberrat Thomas Sanders hat 1996 die Begegnungswoche zusammen mit der Aktion Courage organisiert. Zehn Bonner Polizisten waren eine Woche lang, zum Teil mit ihren Kindern, bei ausländischen Familien zu Gast, gingen zusammen zum Einkaufen oder in den Zoo. Ein Teil der Einwanderer betrachtete die uniformierte Staatsmacht aufgrund der Verfolgung in der Heimat als natürlichen Feind. Andere fühlten sich wegen ihres minderwertigen Status in Deutschland verunsichert und bedroht: Wirst du heute bei einer Verkehrskontrolle angehalten, wird morgen deine Aufenthaltsgenehmigung nicht verlängert. Sanders: "In 99,99 Prozent der Fälle handeln Polizisten sehr korrekt. Manchmal freundlicher, manchmal weniger freundlich, wir sind auch nur Menschen. Aber wie kommt das an? Auch wenn wir versuchen, objektiv zu sein, das Gefühl bei den Ausländern ist ein völlig anderes". Eine türkische Hausfrau beklagte sich, dass sie bei Verkehrskontrollen immer angehalten werde - selbstverständlich weil sie eine Ausländerin sei. Man habe ihr damals vorgeführt, daß nachts alle Autos im Scheinwerferlicht gleich aussähen.

"Ein Kollege, Schutzpolizist, war am Tag vor der Aktion bei einer kurdischen Demonstration, wo es Schlägereien und Verletzte gab", so Sanders weiter. Erst musste er sich "mit den Ausländern prügeln, die ihn auch verprügelt haben, hautnaher geht es nicht - und danach in diese private Situation, die auch von seinem Dienstherr mitinitiiert worden war. Das hat ihn Mühe gekostet, aber es ist ihm gelungen". Seit 1996 gab es solche Projektwochen in Essen, Düsseldorf, Siegen und Pforzheim. Kölner und Bonner Polizisten nehmen inzwischen an einem interkulturellen Training teil. Ein weiterer Erfolg der Zusammenarbeit mit der Polizei war der überarbeitete Erfassungsbogen, der sogenannte KP 8. Seit 1997 verzichten fast alle Behörden auf Begriffe wie "negroid", "indianid" und "slawisch" bei der Beschreibung von Verdächtigen. Statt dessen wird die Person möglichst konkret beschrieben: etwa langes Haar, breites Gesicht und Vollbart. Aktion Courage kann aus finanziellen Gründen "Grüne gehen fremd" nicht weiter führen, sie hat aber einen Leitfaden für Interessenten herausgegeben. (mjd)

Kontakt: Aktion Courage-SOS Rassismus, Postfach 2644, 53016 Bonn, Tel. 0228 213061, Fax 0228 262978

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"Die alte neue Gefahr"

 

Internet-Links zum Thema "Die alte neue Gefahr. Antisemitismus und Holocaust und was jeder tun kann um nicht zur schweigenden Mehrheit zu gehören" finden sich unter http://antisemitismus-info.de/projekte.html . Dazu gehören unter anderem das "Netz gegen Rechts", eine Medieninitiative gegen Rechts, die "Initiative Dialog", die "Aktion Courage", die "Liga gegen Rassismus", das "Anti-Rassismus-Informations-Centrum" (ARIC) und die Seiten von "rechtegewalt.de", auf denen eine umfangreiche Chronologie rechtsextremer Gewalt abgerufen werden kann. (esf)

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"equal voices"

 

Seit 1999 arbeitet die Europäische Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (EUMC) in Wien. Hintergründe, Gründungsdokumente und Ziele der EUMC werden dargestellt in zwei Publikationen - "Europa eine Seele geben" und "Der Wirklichkeit ins Auge sehen" -, die als Teil I und II des Jahresberichts 1998 erstellt wurden. Eine Internetseite ist unter der Adresse www.eumc.at im Aufbau. Seit September 1999 gibt das EUMC den Informationsdienst "equal voices" heraus. Der kostenlose 16-seitige englischsprachige Informationsdienst erscheint quartalsmäßig. Er soll zum Wissenstransfer und Dialog zwischen Akteuren verschiedener Bereiche im Kontext von Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit beitragen. (esf)

Kontakt: Europäische Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, Rahlgasse 3, A-1060 Wien

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Das Netzwerk ENAR

 

Das "Europäische Netz gegen Rassismus" (ENAR) ist ein Netz von Nichtregierungsorganisationen (NRO) aus den EU-Mitgliedstaaten, die sich mit der Bekämpfung von Rassismus befassen. Auf der konstituierenden Konferenz des Europäischen Netzes gegen Rassismus im Frühjahr 1998 trafen mehr als 200 Vertreter von NRO zusammen, um das Netzwerk zu gründen. An den anschließenden nationalen und europaweiten Rundtischgesprächen waren mehr als 600 NRO beteiligt. ENAR wurde gegründet, weil die NRO erkannten, dass Rassismus europaweit bekämpft werden muss. Sie sind überzeugt, dass ihnen dieses Netzwerk als Forum zur Informationsvermittlung und zur Beeinflussung einer Einwanderungspolitik in der gesamten Europäischen Union sowie bei der Koordinierung von Kampagnen von großem Nutzen sein wird. Ziel von ENAR ist die Bekämpfung von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit sowie die Förderung der Gleichbehandlung und die Verbindung von lokalen bzw. nationalen mit europäischen Initiativen. Das Netz will handeln gegen Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen aufgrund ihrer ethnischen Herkunft, Hautfarbe oder Kultur; rassistische Elemente aus der europäischen Einwanderungspolitik eliminieren und die kulturelle und ethnische Vielfalt fördern. Weitere Informationen: www.enar-eu.org/de/about. (esf)

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Filme gegen Fremden-
feindlichkeit

 

Im Rahmen der pädagogischen Reportagereihe der ARD "Beispiele machen Schule" hat Paul Schwarz, Autor des Südwestrundfunks, mehrere Produktionen zum Thema Ausländerhass und Rechtsradikalismus gedreht. Einige dieser Filme können bestellt werden: "Wer, wenn nicht wir? Schule gegen Rassismus", "Ach du buntes Deutschland. Theater gegen Rassismus", "Gegen Gewalt und Fremdenhass - der rheinland-pfälzische Schüler-Landtag", "Totschlagen... erst die Zeit. Theaterspielen gegen Gewalt" sowie "Erziehung gegen Gewalt. Sozialarbeit in der Schule". Die Filme dauern jeweils 30 Minuten und sind als VHS-Videos mit vierseitiger Begleitkarte für 18 DM (plus Porto) erhältlich. (esf)

Bezug: Landesmedienzentrum Rheinland Pfalz, Tel.: 0261/97020

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