Ausländer in Deutschland 4/2002, 18.Jg., 30. Dezember 2002

Schwerpunkt: BILDUNG

Weitere Dokumente dieser Ausgabe zum Schwerpunkt "Bildung":
Berufliche Bildung, Ausbildungsprojekte, Qualifizierung.

*) Dieser Beitrag wurde im Druck-Exemplar nicht veröffentlicht!


Zum Schwerpunkt

 

"Das Zuwanderungsgesetz ist tot. Es lebe das Zuwanderungsgesetz" - schrieb die Süddeutsche Zeitung treffend am 19.12.2002. Dieser "Tag danach" war für die AiD-Redaktion zugleich der Tag vor der Drucklegung. Manche Textänderung war nötig, um das Schwerpunktthema "Bildung" an die veränderte Lage anzupassen. Sprachkenntnisse und eine gute Schul- und Berufsausbildung sind die zentralen Voraussetzungen für eine berufliche Zukunft. Wie weit wir davon noch entfernt sind, hat unter anderem der Migrationsreport Hessen im Februar 2002 offen gelegt. Fazit: Hier sind Jugendliche mit Migrationshintergrund noch gut eine Generation von den Aufstiegschancen deutscher Schüler entfernt. Die hessische Sozialministerin erklärte das vorrangig mit den mangelnden Deutschkenntnissen dieser Generation. Ein Jahr später ist wieder Wahlkampfzeit. Hoffen wir, dass man sich - nicht nur in Wiesbaden - an diese Erkenntnis erinnert. (esf)

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Sprachförderung

Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen


"Und wo lerne ich jetzt Deutsch, Alder?"

"Man sollte die deutsche Sprache feierlich zu Grabe tragen, denn nur die Toten haben genügend Zeit, um diese Sprache zu lernen", hatte Mark Twain resigniert über das Deutsche bemerkt, mit dessen Erwerb er offenbar haderte. Was für den amerikanischen Schriftsteller galt, dürfte für Zuwanderer in Deutschland nicht weniger gelten - mit dem Unterschied, dass sie nicht darum herum kommen, trotz aller Mühsal Deutsch zu lernen, und zwar möglichst zu Lebzeiten...

Um erwachsenen Zuwanderern das Deutschlernen zu ermöglichen, hatte sich in den letzten dreißig Jahren ein kompliziertes Fördersystem herausgebildet, das entlang der aufenthaltsrechtlichen Trennlinie zwischen den einzelnen Migrantengruppen verlief: Kurse für Aussiedler wurden großzügig nach dem SGB III und aus Mitteln des Garantiefonds finanziert; in geringerem Maße wurden Sprachkurse für ausländische Arbeitnehmer und ihre Familienangehörigen aus Mitteln des Bundesarbeitsministeriums und in Trägerschaft des Sprachverbands angeboten. Während 1970 nur 6 % aller ausländischen Arbeitskräfte angaben, Deutschkenntnisse in Sprachkursen erworben zu haben, erklärten in der Repräsentativuntersuchung des Bundesministeriums für Arbeit von 2001 ungefähr zwei Fünftel der Befragten, einen oder mehrere Deutschkurse besucht zu haben. Zwischen den einzelnen Nationalitäten sind nur geringfügige Unterschiede festzustellen. Bei den Türken ist die Teilnehmerquote mit knapp 37 % am niedrigsten, darauf folgen die Italiener mit fast 39 %. Der Anteil der Frauen liegt nur unwesentlich unter dem der Männer.

Eine Neukonzeptionierung der Sprachförderung war schon seit Jahren von vielen Trägern der Integrationsarbeit angemahnt worden, da eine getrennte Förderung der einzelnen Migrantengruppen in der Praxis wenig Sinn ergab und außerdem eine ganze Reihe von Zielgruppen gar nicht erfasst wurde. Mit dem Zuwanderungsgesetz sollte nun auch ein einheitlicher Ansatz in der Sprachförderung kommen. Erstmals sollte es einen Rechtsanspruch auf einen Deutsch- und Integrationskurs für Neuzuwanderer geben. Er sollte für Arbeitsmigranten im Regelverfahren, Selbstständige, Familienangehörige und einige Flüchtlingsgruppen gelten, wenn ihr Aufenthalt auf Dauer angelegt ist. Für diese Gruppen war auch eine Teilnahmeverpflichtung vorgesehen, deren Nichtbeachtung aufenthaltsrechtliche Sanktionen mit sich bringen konnte. Im Unterschied zu der von der Süßmuth-Kommission vorgeschlagenen Fördersumme von ca. 300 Millionen Euro sollten künftig allerdings nur 169 Millionen Euro jährlich zur Verfügung gestellt werden - nicht mehr als vorher auch. Vorgesehen waren Kurse mit insgesamt 600 Unterrichtseinheiten und einem 30-stündigen Orientierungskurs. Bislang haben 2.100 Kursträger die Zulassung für die Durchführung der neuen Integrationskurse beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge beantragt. Wie es nach der Ablehnung des Zuwanderungsgesetzes nun weitergehen soll, ist unklar. Chaos droht.

Auch wenn Migrant/innen, die länger als drei Jahre in Deutschland leben (im Amtsdeutsch "Bestandsausländer") im Ermessenswege unter Umständen ebenfalls an den Kursen teilnehmen können, zeichnete sich doch an dieser neuerlichen Aufteilung in privilegierte und benachteiligte Gruppen einer der Mängel des neuen Konzepts ab. Die Länder und Kommunen wären nicht umhin gekommen, mit eigenen Sprachförderprogrammen die Lücken zu füllen. Auch was die Bandbreite der Kursträger betrifft, hätte es Veränderungen gegeben. Gerade die kleinen, gemeinwesenorientierten Vereine und Initiativen, die bislang vor allem Sprachverbandskurse durchgeführt haben, sahen sich als Verlierer. Für sie waren die formalen Anforderungen, die das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge an die Kursträger gestellt hat, oftmals unüberwindlich, und die Vorfinanzierung von Kursen, die nach Teilnehmerzahl abgerechnet werden, finanziell zu riskant. Dabei haben sie in der Vergangenheit eine ganz wichtige Rolle bei der Durchführung von Sprachkursen gespielt. Kurze Wege und die Einbindung der Kursträger in die Angebotsstruktur der Stadtteile bieten die beste Voraussetzung dafür, dass bestimmte Zielgruppen - zum Beispiel Frauen, die sich in den ersten Jahren ihres Aufenthalts in Deutschland der Kindererziehung widmen - überhaupt erreicht werden. Eine Evaluation der durch den Sprachverband e.V. in Mainz finanzierten Sprachkurse Mitte der 1990er-Jahre hat belegt, dass gerade die kleinen freien Träger, die das Vertrauen der KursteilnehmerInnen genießen und zusätzliche Angebote etwa der Sozialberatung oder Jugendhilfe bereithalten, eine außerordentlich wichtige Rolle bei der Sprachförderung und Integration spielen.

Schon in den Pilotprojekten zum neuen Sprachförderkonzept, etwa in Frankfurt am Main, wurde darüber hinaus die Erfahrung gemacht, dass längst nicht alle Anspruchsberechtigten durch die Ausländerbehörden unkompliziert erfasst und auf ihre Teilnahmeberechtigung hingewiesen werden können. Deshalb liegt eine große Herausforderung an die Kommunen darin, neue Ansprachewege zu finden, um gerade die umfangreichste Zielgruppe - Personen, die im Rahmen des Familiennachzugs nach Deutschland kommen - zu erreichen. Dies geschieht am erfolgreichsten mit Angeboten an den Schnittstellen Schule und Kindergarten oder über die Vereine in der Migrationsarbeit. Dann aber müssten auch zielgruppenorientierte Sprachkursangebote zur Verfügung stehen, die über die geplanten Integrationskurse des Bundes hinaus gehen. Kommunale Gesamtsprachförderkonzepte gibt es bislang nur wenige; Stuttgart, Frankfurt und Essen gehören zu den Städten, die auf dem besten Wege sind, hier Vorbildliches zu leisten.

Im Bereich der schulischen Bildung sind die Mängel spätestens mit der Pisa-Studie offenkundig geworden. Im November meldete die Nachrichtenagentur ap, dass bei einem Deutschtest, der bei Schulanfängern an 20 Schulen in Hannover durchgeführt worden war, 555 von 1.379 Kinder durchgefallen waren. An diesen Schulen liegt der Anteil an Einwandererkindern bei 40% . Ähnlich ernüchternde Ergebnisse förderte eine lokale Studie in Hamburg zu Tage. Danach waren 8 % der Kinder im Schuleingangsalter nicht in der Lage, sich auf deutsch zu äußern, 14 % konnten nur vereinzelte deutsche Äußerungen produzieren, 23 % konnten einfache, kurze Sätze mit vielen unfertigen grammatischen Formen sprechen. Das sind insgesamt 43 %, deren Deutschkenntnisse als förderbedürftig anzusehen sind.

Bei der schulischen Integration von Migrantenkindern schieden sich von Anfang an die Geister an der Frage, ob es besser sei, Schüler mit mangelnden Deutschkenntnissen zunächst in separaten Klassen sprachlich fit zu machen oder sie von Anfang an die Klassen zu integrieren und dort intensiv zu fördern. Seit den 1980er-Jahren hat sich weitgehend das - von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ausgestaltete - Modell einer Kombination von Deutschunterricht für Anfänger in Form von Intensivkursen, Deutsch-Förderunterricht, der den Regelunterricht begleitet, und "integrierter Deutschförderung", d.h. sprachbewusstem Unterrichten in allen Fächern, durchgesetzt. Die Praxis hat gezeigt, dass eine konsequente Umsetzung dieses Modells durchaus erfolgversprechend sein könnte, dass aber diese konsequente Umsetzung häufig unterbleibt. Umgekehrt muss sich die Befürchtung, separate Lerngruppen für ausländische Schüler würden dem Ziel der Integration zuwiderlaufen, nicht zwangsläufig bewahrheiten. Das Modellprojekt einer "internationalen Klasse" an der Emil-Thoma-Realschule in Freiburg/Breisgau etwa zeigt, dass diese Form der getrennten Förderung durchaus sinnvoll sein kann - wenn denn die Rahmenbedingungen stimmen (siehe Infokasten).

In den Berufsschulen gibt es Angebote der Deutschförderung vor allem in den Klassen der Berufsvorbereitung und der Berufsgrundbildung. Die geringe Ausbildungsbeteiligung ausländischer Jugendlicher lässt jedoch auch hier vermuten, dass die Förderung als Vorbereitung auf das duale System nicht ausreicht. Die Gymnasien schließlich betrachten Deutschförderung für Migranten in der Regel nicht als ihre Aufgabe. Die Studie von Mechtild Gomolla und Frank-Olaf Radtke über "Die Herstellung ethnischer Differenz" (Opladen 2002) weist an dieser Stelle deutlich auf Mechanismen institutioneller Diskriminierung hin, bei der auf der einen Seite die Sprachförderung nur mangelhaft geschieht, und auf der anderen Seite die Beherrschung der deutschen Sprache häufig zum alles entscheidenden Kriterium für die schulische Laufbahn von Migrantenkindern erhoben wird, während sonstige Kompetenzen und Fähigkeiten unbeachtet bleiben. Es wird also künftig darum gehen müssen, den komplexen Ursachen für die Benachteiligung von Migrantenkindern mit komplexen Lösungen zu begegnen.

Aus der Mehrsprachigkeitsforschung ist bekannt, dass sich die Zweitsprache umso besser entwickelt, je solider die Basis in der Muttersprache ist. Deshalb sollte die Förderung von Deutsch als Zweitsprache mit einer Aufwertung und Förderung der Herkunftssprache der Familie einhergehen. Das Projekt "Stärker werden" des Verbandes binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V., will dazu beitragen, dass die sprachlichen Ressourcen, die mehrsprachig aufwachsende Kinder und Kinder aus Migrantenfamilien von Haus aus mitbringen, im Bildungssystem besser gewürdigt werden. Das Projekt unterstützt Kindertagesstätten bei der Analyse des sprachlichen und interkulturellen Profils der Kinder, der Erzieher/innen und der Eltern sowie bei der Entwicklung und Erprobung von einzelnen methodischen Einheiten zur Sprachförderung und zum internationalen Lernen. Am Ende des Projekts soll ein Handbuch für Erzieher/innen entstehen, das einzelne Bausteine und methodisch-didaktische Materialien zur mehrsprachigen und interkulturellen Erziehung im Kindergarten beschreibt. Darüber hinaus wird ein Material- und Methodenkoffer entwickelt, der exemplarische Lernmaterialien, Bilderbücher etc. enthält. (Informationen zum Projekt "Stärker werden" bei ringler.iaf@t-online.de).

Beim Blick über die Grenzen fällt auf, dass die europäischen Nachbarn in der Integrationspolitik derzeit munter voneinander kopieren. Schon das neue deutsche Modell der Integrationskurse für Erwachsene weist deutliche Ähnlichkeiten mit dem niederländischen Modell auf. Nun hat im Oktober auch die französische Regierung erklärt, ihre Integrationsbemühungen verstärken zu wollen. Geplant ist ein Drei-Säulen-Modell: berufliche Integration, sprachliche Integration und verstärkte Bekämpfung von Diskriminierung. Aus der Anerkennung eines "Rechts auf Sprache" wird sich künftig ein Anspruch auf einen Integrationsvertrag ableiten lassen. Damit verbunden ist die Möglichkeit zur Teilnahme an einem Französischkurs mit 600 Unterrichtsstunden und einem 30stündigen Orientierungskurs. Anders als in Deutschland ist in Frankreich jedoch nicht die Rede von Teilnahmepflicht und Sanktionen; hier setzt man vielmehr auf Einsicht und Motivation der Betroffenen.


Autorin: Veronika Kabis

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Eine Internationale Klasse in Freiburg

 

Alle fremdsprachigen Schüler/innen der Emil-Thoma-Realschule in Freiburg werden entgegen dem Prinzip der Jahrgangsklassen, unabhängig von ihrem Alter, zuerst in einer Modell-Förderklasse unterrichtet. Der auf diese Weise angestrebte "Schonraum" wird ergänzt durch ein Unterrichtsfach mit dem Arbeitstitel "Integration". In diesem Fach werden die Schüler/innen vertraut gemacht mit lokalen, landeskundlichen und gesellschaftlichen Bedingungen ihrer neuen Umwelt. Ein Drittel der Wochenstunden ist für das Fach Deutsch als Fremdsprache vorgesehen. Daneben gibt es fünf Stunden Englisch und vier Stunden Mathematik. Im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich zeigen sich erfahrungsgemäß die geringsten Schwierigkeiten, da diese Fächer in vielen Herkunftsländern schwerpunktmäßig unterrichtet wurden. Der Erfolg spornt die Schüler/innen dazu an, auch im sprachlichen und sozialen Bereich weiterzukommen. In weiteren Fächern werden sie ihrem Alter entsprechend in Kleingruppen unterrichtet. Die Lehrer/innen treffen sich mindestens einmal im Monat mit der Schulleitung, um das individuelle Vorwärtskommen der Schüler zu besprechen. Jeweils zum Halbjahresende werden Empfehlungen für die Eingliederung einzelner Schüler in die Regelklassen ausgesprochen.

Schulleiter Peter Graf sieht den Erfolg des Modells nicht nur darin, dass die Migrantenkinder überdurchschnittlich oft hervorragend abschneiden, motiviert und fleißig sind, sondern dass der interkulturelle Schwerpunkt der Schule ein Gewinn für alle ist. Die Zielvereinbarung, wonach die internationale Klasse es der gesamten Schule ermögliche, sich mit Themen des interkulturellen Lernens, der Toleranz und dem Wissen um Heimat und Fremde zu beschäftigen, sei mit diesem Konzept erfolgreich umgesetzt worden. (vk)

Info: www.emil-thoma-realschule.de

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Lehrer-
fortbildungen DaF

 

Das Institut für Sprachen und Kommunikation (ISK) in Hannover bietet im Jahr 2003 wieder Lehrerfortbildungen für Deutsch als Fremdsprache (DaF) an. Die halbtägigen Veranstaltungen konzentrieren sich 2003 auf den Dozenten als Trainer und Moderator. Sie befassen sich mit Fragen wie "Wie präsentiere ich mich als Trainer und Moderator vor der Gruppe?" und "Wie setze ich Videomaterialien im Unterricht ein?" oder auch Themen wie "Deutschunterricht im multimedialen Netzwerk" und "Der Trainer als Vorbild - phonetischer Alltag im Deutschunterricht". Die Teilnahmekosten betragen 25 Euro. Ein Programm ist erhältlich über das ISK. (esf)

Kontakt:
Institut für Sprachen und Kommunikation, Lützowstraße 7, 30159 Hannover, 
Tel.: 0511/1610583, Fax: 0511/7010031, ISK.Hannover@t-online.dewww.isk-hannover.de

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"Und aus allen ist etwas geworden!"

Gisela Seelhorst (Foto) ist in ihrem Bonner Stadtteil Mehlem eine Institution. Seit 21 Jahren gibt die nun 82jährige Rentnerin Schülern kostenlosen Nachhilfeunterricht in Englisch, Französisch, Deutsch, Latein und Geschichte. Deutsche oder Ausländer - egal, sie nimmt alle, die zu ihr wollen. Dem gebürtigen Afghanen Said hatte seine ehemalige Hortlehrerin empfohlen, bei Schulproblemen Frau Seelhorst aufzusuchen. Mit 10 Jahren kam er zum ersten Mal. Auch seine ältere Schwester Miriam hat Seelhorst bis zum Abitur gebracht.

Angefangen hat das Ganze mit ein bisschen Lateinunterricht für die Tochter einer befreundeten Familie. Dann kamen Nachbarkinder, Klassenkameraden, Freunde von Freunden. Gut 20 Schüler hatte sie bisher, "und aus allen ist etwas geworden", sagt die ehemalige Fremdsprachenkorrespondentin und Dolmetscherin. "Aus allen!" wiederholt sie stolz. Obwohl der Ausgangspunkt oft wenig günstig war. Da gab es zum Beispiel einen zypriotischen Jungen aus der Nachbarschaft. Eines Tages brachten zwei weinende Kinder ihn zu ihr: Der Freund sollte auf die Sonderschule geschickt werden. Aber er war nicht dumm, erinnert sich die alte Frau, er konnte nicht richtig Deutsch und kam deshalb mit dem Unterrichtsstoff nicht klar. Nachher war er einer der besten in Deutsch und hat die Schule gut bewältigt. Jetzt ist er Rechtsanwalt in seiner Heimat. Manchmal ruft er noch an. Wie die anderen auch.

Wenn man so alt ist und kein Geld zu verschenken hat - leider, - sollte man doch etwas anderes verschenken: "Denn das ist das Einzige, was wir alten Menschen noch tun können". Von organisierter Wohltätigkeit hält Gisela Seelhorst indes wenig: "Man soll das nehmen, was einem vor die Tür geweht wird". Vor zwei Jahren wurde sie gebeten, zusätzlich Nachhilfeunterricht in einem Hort zu geben. Da gebe es sehr viele Migrantenkinder, die Probleme mit der deutschen Sprache hätten. Jede Woche macht sich Frau Seelhorst nun auf den Weg dorthin und ist sich sicher: "Auch aus ihnen wird etwas werden!" (mjd)

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